beiten, das Poſtweſen und Telegraphenweſen, die Finanz⸗ und Zollverwaltung ſtehen unter einer ein⸗ heitlichen Verwaltung, die unter der Leitung des franzöſiſchen diplomatiſchen Agenten ſteht. New⸗Nork, 4. Juni. Am 4. März näch⸗ ſten Jahres läuft der Amtstermin Cheſter A. Arthurs, dentenſtuhl erhobenen gegenwärtigen Präſidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, ab. Die Wahl des neuen Präsidenten durch die Electoren (Wahl⸗ männer), deren Geſammtzahl gegenwärtig 40! beträgt findet im November d. J. ſtatt. Dieſer endgiltigen Wahl voraus gehen in erſter Linie die Staats, teſp. Territorialkonventionen, auf denen die Delegirten für die Nationalkonventionen der beiden Hauptpar⸗ teien, der republikaniſchen und demokratiſchen, erwählt werden. Die Nationalkonventionen nominiren als⸗ dann die Kandidaten für die Aemter des Präſiden⸗ ten und des Vicepräſidenten. Am Dienſtag iſt die Nalionalkonvention der Republikaner in Chicago zu⸗ ſammen getreten, beſchickt von 820 Delegirten der einzelnen Staaten und Territorien, ſo daß zur No⸗ minirung eines Kandidaten 411 Stimmen erforderlich ſind. Chicago, 6. Juni. In der heutigen Mor⸗ genſitzung der Konvention blieb die erſte Abſtimmung über die Präſidentſchafts⸗Kandidaten erfolglos, Bla'ne erhielt 332 Stimmen, Arthur 278, Edmund 93, Logan 63. John Sherman 30, Linkoln 4 und Ge⸗ neral Sherman 2. Chicago, 6. Juni. Das zweite und dritte Ballotiren blieb erfolglos, bei dem dritten erhielt Blaine 375, Arthur 275 Stimmen. Kairo, 9. Juni. Im Wiederſpruche mit den jüngſten Nachrichten aus Dongola ſagen amtliche Meldungen aus Suakin, Berber habe ſich den Auf⸗ ſtändiſchen ergeben. Kundſchafter berichten, die Stadt ſei von den Aufſtändiſchen beſetzt, ein Theil der Garniſon ſei zum Feinde übergegangen, der andere Theil von den Feinden niedergemacht worden. Verſchiedenes. ) Schriesheim, 7. Juni. In der geſtern Abend im Gaſthaus zum Löwen dahier ſtattgehabten Sitzung der hieſigen Fechtmeiſter der deutſchen Reichs⸗ fechtsſchule, wurde von den vollzählig erſcheinenden 8 Fechtmeiſtern beſchloſſen, von Zeit zu Zeit Fecht⸗ ſchulverſammlungen abzuhalten. Das Berſammlungs⸗ lokal, welches jeweils wechſelt, wird den Fechtſchülern immer bekannt gegeben und ſollen die Verſammlungen jm Sommer nur einige Male, dagegen im Winter! des durch die Ermordung Garfields auf den Präſi⸗ regelmäßig ſtattfinden. Es ſoll damit nicht nur dem Wunsche 115 Theiles der verehrlichen Fechtſchiller entſprochen, ſondern auch das Intereſſe an unſerer Sache erhöht werden. Da derartige Verſammlungen mehr das Anſehen von Familjenabenden bekommen ſollen, iſt zu wünſchen, daß auch Frauen und Jungfrauen ſich als Fecht⸗ ſchülerinnen aufnehmen laſſen, weil ja nur „Fechter und Fechterinnen“ den Fechtſchulverſammlungen an⸗ wohnen können, und ſind die fpechtmeiſter recht gerne bereit, Karten gegen Exlegung des gewiß geringen Betrags von jährlich 30 Reichspfennigen auszuſtellen. Das Lahrer Waſſenhaus iſt uns Badner durch die Betheiligung der Reichsfechtſchule Magdeburg geſichert; ſehen wir als unſere Pflicht an, nach Kräften mitzuwirken, daß auch anderen Staaten des des deutſchen Vaterlandes ſolche Anſtalten zu Theil werden. — Karlsruhe, 5. Juni. Der bad. Frauen⸗ verein begeht am 25. und 26. Juni die Feier ſeines 25jäbrigen Beſtehens. Am erſten Tag findet der eigentliche Feſtakt ſtatt, dem ein gemeinſchaftliches Mahl in der Feſthalle, Beſuch der Vereinsanſtalten und Abends Vorſtellung der Vertreter und Vertre⸗ terinnen auswärtiger Vereine im Reſidenzſchloſſe folgen wird. Für den 2. Tag iſt eine Berathung des Landesausſchuſſes, eine zweite öffentliche Verſammlung und ein Beſuch der Volksküchen, ſowie ein Wärter⸗ innenfeſt in Ausſicht genommen. Dem evang. Landeskirchengeſangfeſt am 12. Juni werden der Großherzog und die Frau Großherzogin, wenn die⸗ ſelbe am genannten Tage ſchon hier iſt, beiwohnen. — Man ſchreibt aus Konſtanz unterm 4. ds. Mts.: Zwei Soldaten des hieſigen Regiments, welche bei Markdorf zu Hauſe ſind, waren über die Feiertage beurlaubt und wollten nach Konſtanz zu⸗ rückkehren, dieſelben verſpäteten das Schiff in Meers⸗ burg und ließen ſich von dem dortigen Schiffsan⸗ binder Müller in einer Gondel nach Staad überſetzen Mitten auf dem See wurden ſie jedoch vom Sturm überraſcht und haben wahrſcheinlich den Tod in den Wellen gefunden; wenigſtens iſt bis jetzt weder von den Perſonen noch von der Gondel eine Spur auf⸗ gefunden worden. Die Frau des Müller war geſtern hier und in Staad, um nach ihrem Mann zu ſuchen, jedoch erfolglos. laſſene Schnellzug enkgleiſte in dem zweſlezten Tune vor Sommerau. Verletzungen kamen nicht vor, die Mitreiſenden mußten ausſteigen und den Weg zu Station zu Fuß zurücklegen. Erſt nach mehrſin digem Warten konnten ſie die Reiſe forkſetzen, Daz Geleiſe war bei der Station Nußloch den gane Tag geſperrt. Die von beiden Seiten anlangende Züge mußten ihre Paſſagiere umtauſchen. hehe die Urſache der Entgleiſung verlautet noch nichts Unter den Mitfahrenden befand ſich auch Genergl direktor Eiſenlohr mit einigen Beamten der General direktion, die zu einer Konferenz nach Konſtanz reiſte — Bregenz, 7. Juni. Man kelegraphſt der Wiener „Preſſe“: Heute Vormittag ſief de Dampfer „Habsburg“ vom Stapel. In dem Me mente, als das Schiff unter brauſendenden Hoch fen die See erreichte, brach ein Holzſteg, auf de etwa vierzig Damen ſtanden, darunter die Taufpaſht der „Auſtria“, Fürſtin Taxis. Laut ſchreſend ihre die Damen in einen Knäuel zuſammen, und zg zum Theil in's Waſſer. Schnelle Hilfe war ſofg zur Hand und es iſt ein ſo größerer Unfall gi zu beklagen. r München, 6. Junj. Im Starnberger See hat man geſtern die Leichen zweier jungen dene von hier, eines Liebespaares, das ſich offenbar eb den Tod gegeben, aufgefunden. Der 21jährige zung Mann iſt der Sohn eines hieſigen Banguiers, 9 junge Mädchen war in dem Bangqufergeſchäft g Comptoriſtin angeſtellt, die Eltern des jungen Mg nes wollten das Liebesberhältniß zwiſchen Beide nicht dulden, das Mädchen wurde aus ſeiner Seh entlaſſen, das Liebespaar reiſte nach Tutzing ig ſuchte und fand den Tod in den Wellen. Jeh nachdem das Unglück geſchehen, iſt der Schmerz ge Eltern natürlich groß. () Den Freunden von Kunſtreſterei, Eym naſtik ꝛc. theilen wir mit, daß der groß; amer fliegende Cirens Frankloff mit 120 Perſoge 60 Pferden, Elephanten, Löwen ze. in Maunhe am Freitag, 13. Juni er., Vormittags auf de Meßplatz eintrifft und in 3 Tagen 5 Vorſßelunge zu nachbenannter Zeit gibt. Freftag, I. d Abende 8 Uhr 1. Vorſtellung; Samſtag, 14 d Nach tags 4 Uhr 2. Vorſtellung; Abends 8 Uhr 3, Por ſtellung; Sonntag, 15. Juni Nachmittags 4 lr 4. Vorſtellung und Abends 8 Uhr lehle Week lung. — Triberg, 4. Juni. Der geſtern Nach⸗ mittag von hier in der Richtung Sommerau abge⸗ Redaktion, Druck und Verlag von Kark Molle Seite mit der Lorgnette auflauerte. Er wartete mit Ungeduld auf den Schluß der Vorſtellung. Er beabſichtigte dann ſchnell nach der Veranda zu eilen und ſich an den Platz zu ſtellen, wo die Wagen vorfahren, ihr Heraustreten abzu⸗ warten und ſich in der Art unter die Menge zu drängen, um Staſia ſo nahe zu kommen, daß er ſie genau ſehen könne. Schon ging der fünfte Akt zu Ende, noch ei⸗ nige Worte und das Stück war aus. Da trat der Regiſſeur vor und empfing aus den Händen des Kapellmeiſters Manjean einen prachtvollen Schmuck, es war ein Geſchenk der Abonnenten für Madame Lagrange. D eſer letzte Theil der Vorſtellung war nicht der unintereſſanteſte; auch vergaß die Gräfin für einen Augenblick ihre Vorſicht und beugte ſich aus ihrer Loge. ſehen? Die ärgerliche Lorgnette auf ſich gerichtet. Aber ſie ſagte nichts. Zu was auch? Warum be⸗ ſonders Gewicht aufe diefe plumpe Zudringlichkeit legen? Innerlich war ſie zornig, aber zugleich auch intriguirt. Noch ſchlimmer war es, als, im Begriff in ihrer Nähe den jungen unbeſcheidenen Beobachter bemerkte, der auf ſeinen Mantel zu warten ſchien. Wenn ſie nicht gefürchtet hätte, daß es ſcheine, als ob ſie ihn bemerke, würde ſie ihn gerne genau betrachtet haben aber ſie wagte es nicht. Sie fuhr nach Hauſe, aufgeregt, gereizt mit angegriffenen Nerven. Parlowna ſtrahlte, als ſie ſich von ihr trennte. Was Wlaeimir anbelangt, ſo fand er die kleine Gräfin allerliebſt, aber offen geſtanden, gefiel ihm die franzöſiſche Schauſpielerin, Mademoiſelle Raucourt, Und gerade in dem Moment, was mußte ſie beſſer, welche die Rollen der Coqueten ſo reizend darzuſtellen mußte. XVII. Eine Abendgeſellſchaft in dem Palaſte Ro ſt o w. Er kam endlich heran, dieſer von Parlowna ſo ſehr erſehnte Abend, der ſcheinbar den Wieder⸗ eintritt der Gräfin in die Welt bezeichnen und ein Triumph für die Sängerin Nilſon ſein ſollte, der in Wirklichkeit aber nur ein Sieg für Parlowna und Wladimir war. Um zehn Uhr waren die Säle gefüllt; die Herren erſchienen im Frack; eine gewiſſe Neugierde herrſchte bei Allen vor; ſeit Jahren war der Palaſt Roſtow der Geſellſchaft verſchloſſen geblieben. Kreis, Lebensmänner und Spieler; deshalb gewann ſich die Gräfin alle Herzen, indem ſie dieſe prächtigen Räume der Ariſtokratie wieder öffnete. Obſchon die Zahl der Eingeladenen eine beſchränkte, mit Parlowna in den Wagen zu ſteigen, ſie ganz war das Arrangenment des Feſtes doch der Art, daß man auf eine große Geſellſchaft hätte ſchließen oder eine beſondere Feierlichkeit hätte vorausſetzen können, für weſche die Herrin es nöthig befunden hatte, allen Pomp, alle Herrlichkeiten des Luxus, über den ſie zu gebieten hatte, zu entfalten. Aber an der Treppe angelangt, ſahen ſich die Gäſte der Gräfin Staſia in einem Lichtmeer, athmeten nur Freude. In dem erſten Salons ſaß Staſia, umgeben von einem Kreis junger Fräulein und erfüllte die Pflichten der Dame des Hauſes oder nahm vielmehr Huldigungen entgegen. Als Madame Nilſon erſchien, begleitet von ihrem 1 Zu des Grafen Zeit gab es nur Feſte für einen beſtimmten Gatten, ſtand die Gräfin auf und ging ihr du Schritte entgegen. Dieſe Ehrenbezeugung würde als ein Beweis der Bewunderung und Achfung angeſehe, welche die Ruſſen Künſtlern von Genie zollen, und jedermann bekundete ſeine Zuſtimmung duch ez Art ſchmeichelhaften Geflüſters. Die Nilſon ſang mit jener wohltönenden, au; drucksvollen Stimme, die ihr ſo viele Herzen gewang Parlowna war nicht in der Geſellſchaft erſchte nen, in die Privatzimmer zurückgezogen, Uberwahe ſie Alles und gab Anordnungen; ſie würde ſic Uner dieſen Gäſten nicht an ihrem Platze gefühlt hohen das ſah ſie ein, und blieb aus eignem Antrieb im Hintergrund. 5 Unterdeſſen war Wladimir erſchſenen, aber di Gröfin hatte ihn nicht bemerkt; geblendet durch den Anblick all dieſes Luxus, der vornehmen, rubige Haltung der Gäſte, Alles deſſen, woran er nicht he wöhnt, fühlte eine gewiſſe Befangenheit, eine unber⸗ meidliche Empfindung bei einem erſten Aufteet Er lehnte an einer Thür und hörte zu fc ſich um, auf ſpäter erſparend, ſich der Gräfin dn zuſtellen. Er erblickte ſie aus der Ferne, wie hinle Wolken, und der Damenkreis, der ſie umgab chin, terte ihn unwillkürlich ein. Nach einigen Minuten gewonn er ſeine Selbſtbeherrſchung wieder, eg Gruppen bildeten ſich, Privatgeſpräche anknüpfend, 1 Diener zirkulirten mit Präſentirbettern. Et 11 7 ſich der Gräfin und begrüßte ſie mit eier tiefen Verbeugung, er nahm ſich ganz gut aus und 10 lowna hätte Urſache gehabt mit ihrem Helden zufriede zu ſein. lächelte ihn mild und ſanft an. ſich wieder. Wladimir entfernte etzung folgt.) 1115 5 Staſia mit ihren ſchönen ſchwarzen Augen lr 0 nd inden, ud daz 0 fe th 5 gegddtchlen 1 abe 10 ide 1065 am Lit vün 1. en find. 4 „. N ch nic di führen, un 1, u Schung 9 da Sezen mit Afmaoß de 2 ch, bei wier Fat b 6 bezw. i denen d nehr geber Dabei ſchbegechn Nel; 3. B. fudlichen dem Nard' Aalen 6 und muß jet wen ſchaften g. 90 Aar zu wolden, wo fen, un 8. b 0 Ml dure daten, wen E derw drunk u ſcheilen, 9. Ab f dal n zu Juſand de date und umi