ſchen Kriegerbundes“ und des „Deutſchen Krieger⸗ Verbands wird der neu zu bildende „Deutſche Reichs⸗ Krieger⸗Verband“ ſich konſtitviren. Paris, 4. Juni. Eine Depeſche Millol's aus Tuyenquan meldet: Tuyenquan wurde von zwei Batafllonen und fünf Kanonenbooten angegriffen und nach ſchwachem Wiederſtand beſetzt. Reſte der Banden in Bacninh und Hongliſa hätten Tuyenquan ver⸗ theidigt. Millot kehre nach Hanoi zurück, ſobald die Garniſon in Tuyenquan eingerichtet ſei. Eine Abtheilung von ſchwarzen Flaggen bot die Unter⸗ werfung an. Für die Belegung von Langſon, Chatke und Caobang mit Garniſonen zu feſtgeſetzten Ter⸗ minen ſind die nothwendigen Maßregeln getroffen worden. London, 3. Juni. Bei Millſtreet in der Grafſchaft Cork wurde geſtern Abend ein kleiner Pächter in ſeinem Hauſe erſchoſſen; zwei andere Hausgenoſſen wurden verwundet. Es handelte ſich um einen Agrarmord. Die Mörder ſollen der Mond⸗ ſchein⸗Bande angehören. Petersburg, 3. Juni. In Ekateri⸗ nos lab kam es am Donnerstag zu äußerſt blu⸗ tigen Krawallen, Eine neue Sekte, welche ſich Scha⸗ loptzen nennt und den Mennoniten ähnelt, hat in dem Bezirke viele Anhänger gewonnen. Den im orthodoxen Glauben auferzogenen Bauern ſind jedoch dieſe „Ketzer“ ein ſchlimmes Aergerniß und als am Donnerſtag ein Haufen Bauern auf die im Freien verſammelte Gemeinde der Schaloptzen ſtieß, kam es zu Thätlichkeiten, die bald den Charakter eines blu⸗ tigen Kampfes annahmen. 180 Perſonen lagen bereits ſchwer verletzt auf dem Boden, als endlich das Militär erſchien und die Streitenden mit Ge⸗ walt aus einander trieb. Klauſenburg, 4. Juni. In Alfaln⸗ Györgyo fand zwiſchen den Parkeien eine Schlägerei ſtatt. Die einſchreitende Gensdarmerie wurde mit Steinwürfen empfangen und angegriffen. Zwei Gensdarmen wurden ſchwer verletzt, acht Perſonen niedergeſchoſſen. Unterſuchung iſt eingeleitet. 8 Verſchiedenes. — Mannheim, 3. Juni. Geſtern Nach⸗ mittag gegen 4 Uhr ertranken im Floßhafen aber⸗ mals zwei Knaben im Alter von 11 bis 12 Jahren. Der Sohn der Wittwe Rickert und der Sohn des Kohlenträgers Kumpf badeten zuſammen. Rickert ſank und rief um Hilfe, die ihm Kumpf, der des Schwimmens kundig iſt, auch bringen wollte. Die — —— Folge von dieſem Rettungsberſuch war jedoch, daß beide ihren Tod in dem naſſen Element fanden. Beide Leichen wurden noch im Laufe des Nachmit⸗ lags aufgefunden und nach dem Friedhof gebracht. — Kaiserslautern, 4. Juni. Die am 26. Mai 1882 in Betrieb geſetzte Nähmaſchinen⸗ fabrik von Karl König u. Co. daher iſt heule ein Raub der Flammen geworden. Mit Ausnahme der Lackierwerkſtätte und des Heuſchoppens iſt Alles total ausgebrannt, von dem 3 ½ ſtöckigen Haupt- gebäude ſtehen noch die Umfaſſungsmauern. Die Entſtehungsurſache des Feuers, das zuerſt von dem Nachtwächter der benachbarten Concurrenfabrik von Pfaff bemerkt wurde iſt noch nicht bekannt. Das Feuer fand in den mif Oel gedränkten Maſchinen, Riemen ꝛc. reichliche Nahrung. Von 150 bereits verpackten Maſchinen gingen diel zu Grunde, ferner ein großer Theil der Werkzeuge. Sehr fühlbar machte ſich der Mongel einer Waſſerleitung. Leider ſind 180 Arbeiter durch dieſen Brand für eine Zeit brod⸗ los geworden; dieſelben werden übrigens von dem Geſchäfte unterſtützt werden. Die Bücher und Kaſſe wurden gerettet. Alles iſt verſichert. — Von dem Ausſtellen der Wechſel wurde bekanntlich, ſeitdem die allgemeine Wechſel⸗ fähigkeit eingetreten war, der ausgiebigſte Gebrauch gemacht. Auch Ehefrauen ſtellten vielfach Wechſel, ohne Gutheiſung hrer Ehemänner aus und dem Einſender dieſes ſind Fälle bekannt in denen von Ehemännern gegen ſolche bei dem Amtsgerichte ge⸗ klagt und dem wechſelrechtlichen Begehren auch ſtatt⸗ gegeben wurde. Auch in dieſer Beziehung hat ſich in neuerer Zeit eine Art von „Reuerecht“ geltend gemacht. Es wird jetzt nach einer ſich neuerdings geltendmachenden Gerichtspraxis bei ſolchen Ehefrauen, die nicht Handelsfrauen ſind, oder in Vermögens⸗ abſonderung leben, die Genehmigung des Ehemannes bezw. deſſen Mitunterſchrift auf dem Wechſel ver⸗ langt. Prinzipiell iſt gegen dieſe, zum Alten zu⸗ rückkehrende Neuerung nichts einzuwenden, nur wer⸗ den wenigſtens in der erſten Zeit faktiſche Benach⸗ theiligungen derjenigen Wechſelgläubiger, die ſich auf die obenerwähnte, ſchon eine Reihe von Jahren eingehaltenen Uebung verließen und Wechſel in Händen haben, wo die Bezogene lediglich Ehefrauen ſind, nicht ausbleiben. Die Sache iſt von allgem. Intereſſe und es iſt immerhin am Platze, auf ſolche beſonders aufmerkſam zu machen. 1 — London, 4. Juni. Ein Theil des Ei⸗ ſenbahnzuges von Salisbury nach Mimborne iſt vom welchem die eine, Namens Gabler die andere er⸗ Damm binabgefallen. Vier Paſſagiere wurden ge⸗ tödtet und 25 verwundet, davon ſechs bis acht ſchwer. — Zwei Frauen in Kürnbach geriethen in Streit, in ſchlug. — Bremen, 4. Junj. Dampfer „Frifſa⸗ welcher heute Morgen Lizard paſſirte, berichte, et habe den Dampfer „Main“ am 3. Juni Miſtags auf 49,50 Grad nördl. Breite und 11,33 Grad weſtl. Länge mit gebrochenem Schafte geſprocheg, An Bord ſei Alles wohl. Von Falmouth it eig Schleppdampfer beordert. — Berlin, 1. Juni. Der bekannte Eſſenbahn⸗ könig und Allerweltsgründer Dr. Strousberg ist geſſern im Alter von 60 ½ Jahren plötzlich geſtorben. Ig Alter von 12 Jahren war der von jüdiſchen Eiern aus Neidenburg ſtammende Knabe nach England gebracht worden, wo er ſich taufen ließ. In London trat er in das Geſchäft ſeines Oheims, wurde Ze tungsberichterſtatter und ſchließlich Eigenthümer des „London Magazine“. 1863 kam der unſerneh⸗ mungsluſtige, oder beſſer geſagt, unternehmungsſüchlige Mann nach Berlin und fing zunächſt im englischen Auftrage, ſeine Eiſenbahnbauten an. Die Dillt⸗ Inſterburger und die oſtpreuſtſche Südbahn baue er auf engliſche Rechnung auf eigene die Berlin⸗ Görlitzer, Halle-Sorau⸗Gubener und Hannover⸗Afen⸗ beckener, Rechte Oderufer, Märkiſch⸗Poſener, Beeſt⸗ Grajewo, Ungariſche Nordoſtbahn und die kumanz⸗ ſchen Bahnen. Es ſind das im Ganzen 2800 R, meter Bahnſtrecke. Er kam auch mit gonſervaliver Hilfe in den norddeutſchen Reichstag. Im Johr 1870 brach das luftige Gebäude ſeiner Unzerneh⸗ mungen zuſammen; den Anſtoß gab die Nichteinlo⸗ ſung der rumäniſchen Coupons. 1875 wurde bes ſeine Unternesmungen in Preußen, Oeſterreich und Rußland der Concurs erklärt; in Rußland hielt man ihn bis 1877 in Haft. Seine Lebensgeſchichte hak er in einer Selbſtbiographie aufgezeichnet — London, 3. Juni. Nach einem Tele⸗ gramm des „Standard“ aus Teheran bal auf der Inſel Jiſchem (15,000 Einwohner im perſiſchen Meerbuſen) am 19. Mai ein heftiges Feöheber falk gefunden, wobei 12 Dörfer zerſtört uud 200 Men⸗ ſchen getödtet worden. — Peters burg, 3. Juni. Einer Meidung aus Taſchkent zufolge iſt im Kreiſe ura ein großer 15 Werſt langer und 7. Werſt bree Heu ſchreckenſchwarm mit einem Aufgebot von mehr as 20,000 Menſchen vernichtet worden. Weltmann genöthigt, außer den Geſchäften in das Theater zu gehen, Beſuche zu machen, zu Soupers, auf der Promenade uns einzufinden? Das iſt die mühſeligſte Exiſtenz. Ich weiß wohl, daß es die Bürde hoher Stellung iſt. Aber ich habe beſchloſſen, all dieſen Nichtigkeiten zu entſagen. Ich ſuche nach einem Mittel und wenn ich es werde gefunden haben, ſchwöre ich Ihnen, daß ich nicht lange zögern werde, mich zurückzuziehen.“ f „Sind Sie verheirathet?“ fragte die Gräfin ganz harmlos. „Oh, Gräfin!“ antwortete Fritſchen in vor⸗ wurfsvollem Tone. „Wie! wirklich nicht verheirathet in Ihrem Alter?“ erwiderte Staſia, die den Baron reizen wollte. „Ach!“ ſagte dieſer in unverſtelltem Kummer, „ich hin alſo alt? Ich erſcheine Ihnen ſehr bejahrt? 11 Sie, Gräfin, daß ich kaum vierzig Jahre alt bin? mit nichten! Verheirathen Sie ſich, Baron!“ „Ach ja, Herr Baron,“ fügte Parlowna bei, „Sie werden einen ſehr guten Ehemann abgeben, wir müſſen Ihnen eine Frau ſuchen!“ „Dann ſorgen Sie aber dafür,“ ſagte Fritſchen in galantem Tone, „daß ſie ihrer Freundin, der Gräfin, ähnlich ſei.“ Und nachdem er dieſes fade Compliment vor⸗ gebracht hatte, erröthete Baron Fritſchen bedeutend und er athmete auf wie von einer ſchweren Laſt befreit. Seiner Anſicht nach hatte er ſich in nicht mißzuverſtehender Weiſe erklärt; er hatte es mit Anſtrengung, freilich aber auch mit Geiſt gethan. Er war deshalb auch nur wenig erſtaunt, als er die „Nun, ich ſagte ja nicht, daß es zu ſpät ſei, Gräfin zuerſt eine erſtaunte Miene annehmen ſah, dann, ſich in ihren Seſſel zurücklehnend, lachen hörte, in herzlicher naiver Weiſe, wie Kinder zu lachen pflegen. Seit langer Zeit war die Gröfin nicht ſo ver⸗ gnügt geweſen, für ſie war Fritſchen einer luſtigen Figuren, unſchädlichen Karrikaturen, die ſich überall in reichlichem Maaße vorfinden und die Niemand für wichtig hält. Die Galanterie Fritſchens ſchien ihr komiſch und ſie lachte darüber. „Ihre Komplimente gefallen, Herr Baron,“ ſagte Parlowna. „Ja,“ erwiderte aufgemuntert der Baron. „Die Gräfin ſoll aber nicht zu ſehr lachen, denn wenn die Vorſehung mit Hülfe meines guten Sternes mich je eine Schweſter der Gräfin wollte begegnen laſſen und ſie Baronin werden möchte, auf Kava⸗ lierwort, ſo lege ich ihr alles zu Füßen, mein Herz, meinen Namen, mein Vermögen „ Und Letzteres iſt nicht gering zu achten,“ fügte er mit einem Lächeln bei, das ſeine ſonſtige Beredſamkeit überflüſſig machte. Staſia fühlte, daß der arme Baron zu weit ging und wollte nicht, daß er ſich mit ſeinen eignen Worten ſchlage. „Baron Fritſchen,“ ſagte ſie, „wir danken Ihnen für Ihre gute Geſinnungen gegen uns, wir. wiſſen, daß Sie zu unſern guten Freunden zählen Ich habe aber keine Schweſter und das iſt das iſt ein großes Unglück für uns alle. Aber ſollen wir Ihnen einen einen guten Rath geben? Suchen Sie in ihrer Umgebung, in der Ehe irgend eines Salons finden Sie vielleicht eine ſchöne reiche Wittwe, die bereit ſein wird ſich von Ihnen tröſten zu laſſen. Mir ſcheint dies das Loos, welches für Sie paßt. Der Baron erhielt hiermit ſeinen Abſchied in aller Form, aber in ſeiner Verblendung faßle et die Sache nicht ſo auf. Im Gegenteil fand et dez Verfahren der Gräfin ſehr ariſtokratiſch, Gegen Ende ſtockte die Unterhaltung und nach den ublichen Höfe lichkeiten zog er ſich zurück, „Welch' langweiliges Geſchöpf, ſagte Pakſewin „Ach nein,“ erwiderte Staſia, „er ha mich zum Lachen gebracht.“ „Nun wohl, wenn dieſe Originale ſie unter, halten, warum vereinigen Sie dieſelben nicht bei ſich? „Bei mir? Wie wäre das moglich??? „Alles iſt der Gräfin Staſia möglich, können Sie nicht mehr leben. Petersburg i Erwartung, man zählt auf ihre Soirczen. An Iheet Stelle wüßte ich ſchon, was ich thäte.“ „Und was denn?“ i „Ich würde empfangen, eine kleine Geſellſcheft geben, meine Freunde wiederſehen, neue einladen, ich würde ein Lebenszeichen geben, endlich! „Du haſt vielleicht Recht, Parlowna ch will darüber nachdenken. e Eine Vorſtellung in dem Michge loch Theater. An jenem Abend wurde in dem dee Theater eine außergewöhnliche Vorſtellung geg 0 Der Kaiser wollte dem Beneſtz der fransſſhn Schauspielerin Lagrange anwohnen, einer Künſtern von großem Talent, die jetzt noch einen woßlees dienten Ruf an dem ruſſiſchen Hofe genießt, (Fortſetzung folgt.) — Redaktion, Druck und Verlag von Karf Molten 10 del udn Hitz gut Na 1 1 10 d 1 0 von db. Gemeinde 1 hu! Ferm u ute: Sed 15 Ach u. in a pe. auf neſter⸗ V Niler, 2 1 Woh il 3. Jung 1. Anbglch ine zan Au aftayn in d. 6 zu deln Im een Sto Ainmer, Kücze, d. im Done. 9 9 J . u bluten: IGtubt i, Sd. erh — dem mafcht üg M — dini — 2