. Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 M. 20 Pfg. mit illuſtrirtem Anterhaktungsblatt 1 Mk. 70 excl. r G. oſtproviſion. Juſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die inſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local-Anzeigen mit 6 Pfg., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen ent⸗ 4. prechende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inferate an. — Alle Annoncen⸗ ahm. xpeditionen nehmen Inſerate für uns an. 8 — Veſtellungen auf dieſe Zeitung können zu jeder Zeit gemacht werden. en Samftag, den 7. Juni 1884. tück z i ter, Politiſches. 55 . e ee e 4 des über die 1175 des Fürſten Bismark. Wenn trotz f ö . warzadlerorden, die Bundes bevollmächtigten, der dem eine ſo ſtarke Anſammlung ſtattgefunden, ſo muß aul. 3 0 5 8 i 1 0 e 1 Präſident, die V cepräſidenten, die Schriftführer und] ſie von vornherein planmäßig bedacht und ausgeführt Y. bun Baden mit der n eſſin von Naſſau Quäſtoren des Reichstags, die preußiſchen Miniſter,] worden ſein. Die Arbeiter, die dem Reichskanzler . derben Pein soll, ur Jon urkertichteted die Chefs von Reichsämtern, die Mitglieder der eine ſonderbare Katzenmuſik dargebracht, find in einer 9. 65 Kreiſen die Reiſe des Generols Grafen Blumenthal Baukommiſſionen u. die beiden Architekten. Nach] in Bergedorf belegenen größeren Fabrik ſchwediſcher Nan ann muthmaßlichen Verlobun 25 dem Geſang des Domchors folgt der Weiheſpruch Hufnägel beſchäftigt. Man erinnert ſich, wie vor 55 ados un der Neitzein Beate 9 d des Oherhofpredigers Kögel und nach dem Segen⸗ einigen Jahren die Frage der Zollerhöhung für 1 10 0 1 8 35 5 5 Bite 18 2 75 115 ſpruch zwei Verſe des Liedes „Nun danket alle ſchwediſche Hufnägel eine nicht unwichtige Rolle im — e 8 5 5 10 dee Comdin 0 ſpricht Gott.“ Mit einem Hoch auf den Kaiſer, welches] Reichstage ſpielte. Ob von jenen zollpolitiſchen Vor⸗ warn iwoch 90 Erwä . 9 daß 5 We ſolche Miffto der Reichstagspräſident ausbringt, und wobei die gängen her eine Art perſönlicher Verbitterung in den ien un f wohl 3 badſſcher Würd 75 . 6 8 1 Muſik und die Verſammlung Heil dir im Sieger Arbeitern zurückgeblieben iſt, wird wohl die fernere 6 wäre; freilich it Graf 1 5 155 3 e 155 kranz anſtimmt, ſchließt die Feier. Unterſuchung des Vorfalls ergeben. An einen Zu⸗ aba K faif f 8 9 1 5 dich ili Berlin, 4. Juni. Der Kaiſer hat nunmehr] ſammenhang mit anderweiten Tendenzen braucht 5 der kaiſerlichen 12 großherzoglich badiſchen Familie] die Kabinetsordre unterzeichnet, durch welche der Tman fürs erſte nicht zu denken; wenigſtens muß — nicht minder als bei der kronprinzlichen. Kronprinz zum Vorſitzenden, Fürſt Bismark man ſagen, daß die Sozialdemokratie wenn ſie dem . 8 Berlin, 4. Juni. Nach dem Programm der zum Stellvertreter des Vorſitzenden im preußiſchen ] Fürſten Bismarck Beweiſe ihrer unverminderten Ab⸗ u ben Grundſteinlegung des Reichstagsgebäudes verlieſt der] Staatsrath ernannt wird. neigung geben wollte, dies Vorhaben nicht thörichter Reichskanzler die für den Grundſtein beſtimmte Ur⸗ Berlin, 4. Juni. Der ungewöhnlich grobe] ausführen könnte, als wenn ſie Putſchverſuche mach kunde. In den Grundſtein kommen: Der Erlaß Exceß, welchen nach einem Berichte der „Nat.⸗Ztg.“ ] Der Rückſchlag würde in ſolchem Fall nicht lange an das deütſche Volk aus Verſailles vom 17. Ja- zahlreiche Arbeiter vor dem Wohnhauſe des Fürſten] auf ſich warten laſſen. Hier und da wird man nuar 1871 betreffend die Erneuerung der deutſchen] Bismark in Friedrichsruh ſich haben zu geneigt ſein, dem Exceß von Friedrichsruh eine be⸗ hm Kaiserwürde, die deutſche Reichsverfaſſung, das deuk⸗ Schulden kommen laſſen, iſt geeignei, das lebhafteſte] ſondere ſymptomatiſche Bedeutung beizulegen und es ung det che Reichshandbuch von 1883, die Baugeſchichte] Erſtaunen zu erregen. Die Details, die von dem iſt anzunehmen, daß von Freunden und Gegner in Ge⸗ es Reichstagsgebäudes, die Pläne von Berlin und genannten Blatte mitgetheilt werden (es ſoll ſogar] der Politik des Kanzlers (natürlich von diametral Weichbild, ein vollſtändiger Satz aus allen deutſchen Blut gefloſſen und die perſönliche Initiative des entgegengeſet tzten Standpunkten aus) Kapital au n ber⸗ Münzſtätten. Der ſtimmführende bayeriſche Bun- Reichskanzlers eingetreten ſein) laſſen den Zwiſchen⸗JTjenem bedauerlichen Vorfall geſchlagen werden wird. er ge⸗ 8 desrathsbevollmächtigte überreicht dem Kaiſer unter] fall wie eine Revolte erſcheinen. Man wird, ehe Köln, den 1. Juni. Der dreizehnte Abge⸗ d Be⸗ einer Anſprache die Kelle. Der Kaiſer wirft damit] man vöͤbig klar ſieht, das Nähere abwarten müſſen. ordnetentag des deutſchen „Kriegerbundes“ wurde u hee den Mörtel auf den Grundſtein, der Reichstagsprä⸗ An und für ſich iſt es ſchon ſehr merkwürdig, daß heute Vormittag unter zahlreichſter Betheiligung der Zwo ſident überreicht dem Kaiſer unter einer Anſprache eine größere Zahl von Arbeitern bis in die unmit⸗Delegirten aus allen deutſchen Gauen im großen e nach den Hammer. Der Kaiſer vollzieht drei Hammer⸗ telbare Nähe des fürſtlichen Wohnhauſes 5 0 Saale der Leſe⸗Geſellſchaft eröffnet. Der deutſche thhauſt ſchläge, nach ihm die Kaiſerin, der Kronprinz, die ſein ſollte. Der Kanzler hat in Friedrichsruh ebenſo ! Kriegerverband für 20 Verbände dem deutſchen Kronprinz'⸗ſſin, die Großherzogin von Baden und] wie in Berlin Vorkehrungen getroffen, ſich jedem Kriegerbunde zu und es iſt ſomit die Vereinigung 34. die Prinzen und Prinzeſſinen des königlichen Hauſes, Unberufenen fern zu halten, ein Cordon von Poli⸗ aller Kriegervereine erreicht. In einer im Juli a der Reichskanzler, die Generalfeldmarſchalle, und dazu ziſten und von Dienern wacht dort wie hier über zuberaumenden gemeinſchaftlichen Sitzung des „Deut⸗ „Aber Parlowna, Sie gehen wahrlich zu weit.] würden wir zweifeln, daß er mit der ſelbſtgefälligen Id Sie nehmen einen Ton gegen mich an, den ich nicht] Miene, die ſich auf ſeinem Geſicht malte, eingetreten ö dulden darf. Sie verletzen mich und bereiten mir] wäre, als der Muſchick ihn meldete. Er hatte das 1 5 roßen Verdruß.“ glückliche, freudeſtrahlende Anſehen eines Menſchen, Wehr Kade nach les Lavigne 5 5 „Sie begann zu weinen, beinahe zu ſchluchzen.] der ſeines Erfolges ſicher, vom Glück und Schicksal von F. With. . Porlowna hatte nicht erwartet, daß es ihr ſo bald verwöhnt iſt. 19. Fortſetzung. und gut gelingen würde. Ganz glücklich darüber, Sein langer, gutgefärbter Schnurrbart, ſeine Die Nihiliſten. in det 80 Der Moment war für die Pläne Parlowna's nahm ſie ein demüthiges, gerührtes Weſen an, (ie in der Mitte der Stirn ſorgfältig geſcheitelten, ſpür⸗ günſtig; dieſe bemerkte es und hütete ſich wohl, ihn war vielleicht wirklich bewegt) umarmte Staſia und lichen Haare gaben ihm genau das Anſehen eines rg. zu entgehen zu laſſen. Eines Tages, als Staſia bat ſie um Verzeihung. Haushoſmeiſters. 2 ganz mit ihrer Stickerei beſchäftigt ſchien, obſchon; „Gräfin, ich bin ihre Freundin, das wiſſen Im Grunde hatte er auch die Denkungsart, — ſie eigentlich nur ihrem Lieblingsgedanken nachhing, Sie wohl, verzeihen Sie, daß ich mir das Recht die Bewegungen, die Haltung eines ſolchen Beamten; — ſagte Parlowna zu ihr: anmaßte, in ihrer Seele zu leſen. Ich habe ja nicht er war ein e n und thoͤrichterweiſe glaubte t unſt „Meine Süße, Sie haben kein Vertrauen zu ſagen wollen, daß Sie in irgend einer Weiſe verliebt er ſich verpflichtet, ſeine Herkunft vergeſſen zu machen, en wi e mir, das iſt nicht recht.“ ſind. Ich wollte Ihren nur ſelbſt den Zustand aber er vergaß ſie ſelbſt zu ſehr, als daß man ſich ntweine „Wie das?“ antwortete Staſia erſtaunt. Ihres Herzens klar machen; habe ich mich geirrt 2 nicht derſelben erinnert hätte. 5 10 5 „Sie ſind nachdenklich, gelangweilt, vielleicht] Um ſo beſſer, ich will es ja glauben. Aber wenn Er näherte ſich kief verbeugend und, wie ge⸗ 5 5 krank; kurz, es geht was in Ihnen vor und ich ich Recht hätte, wem könnten Sie ſich beſſer ver⸗ bräuchlich, drückte er einen Kuß auf die Hand Staſia's. a weiß nichts davon.“ trauen, als mir?“ Staſia, Parlowna anhörend, Er machte eine Kopfbewegung gegen Parlowna 2 1 „Welche Kinderei!“ fühlte ihren Zorn ſchwinden, ſie lächelte. und gab ſich den Anſchein, ſie nicht wieder zu er 100 „Ich fagte, ich weiß nichts, aber ich weiß Alles.“ „Wir wollen von anderen Dingen ſprechen,“ kennen. „Und was denn?“ ſagte ſie. Für den Baron war dieſe Sache ganz einzig. „Sie lieben Jemanden, Sie ſind verliebt.“ Mittlerweile überbrachte der Kammerdiener der [Es iſt wie eine Scene aus einem Luſtſpiel, dachte wein Stafia, dieſe Worte horend, konnte es nicht verhin-] Gräſin eine Karte; die Karte des Baron Fritſchen. er bei ſich ſelbſt. Von Zeit zu Zeit während der dern, daß ſie erröthete. Parlowna ſah den Namen, und als Staſia ſie mit] Unterhaltung blinzeſte er in komiſcher Weiſe mit Scham, Verdruß, Zorn und Unwille, eine J Blicken um Rath fragte, zuckte dieſe lächelnd die] den Augen, dies galt Parlowna. ne, förmliche Verwirrung bemächtigte ſich 1515 und ſie ] Achſeln. „Ach! Gräfin, wenn Sie wüßten, wie wir uns konnte ſich nicht enthalten, v. Blick „Laſſen Sie ihn kommen: er wird uns amü⸗ in Petersburg langweilen! Sie ſprechen von ihrer die Lehrerin zu werfen. . ſiren.“ Wenn der Baron dieſe Worte gehört hätte, Einfamkeit, aber was iſt denn unſer Leben? Als