senen f ola. er Auswol inhein, sich r Frist un am, doß di je ganz wi Farbſſellun Beſichtigung zier. — 1 * Poſtproviſion. Expeditionen nehmen Inſerate für uns an. Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition einſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., ſprechende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗ Local- Anzeigen mit 6 Pfg., und e und koſtet vertelühtrlch 1 M. 20 Pfg. mit ikutrirten Anterhattungsblatt 1 Mt. 70 175 eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei großeren Aufträgen ent⸗ Veſtellungen auf dieſe Zeitung können zu jeder Zeit gemacht werden. Nr. 45. Mittwoch, den 4. Zuni 1884. * 1 e Ne . 158 0 m8 7 9 fi n 0 ſt k n. e e . 5 Das letzte und ließlichſte in der Reihe unſerer Kirchenfeſte, das Pfingſtfeſt, iſt vorüber. Lange vor⸗ aus hat es diesmal ſeinen Herold, den Frühling geſandt, und die Erde hatte Zeit, ſich zum Em⸗ pfang der ſchönen Feſttage mit dem ganzen Zauber ihrer Blätter⸗ und Blüthenpracht, ihrer kühlen Wal⸗ desnacht und mit all den jubilirenden Muſikanten inn Buſch und Baum zu umgeben. Wir ſind in der ſchönen, der blühenden Zeit, von welcher Dichter Uhland ſingt: 1 Das Blühen will nicht enden: ers blühet das kleinſte Thal; e 5 Wehe. Nun, armes Herz, vergiß die Qual, Es muß ſich Alles wenden! ecken Ja, es muß ſich Alles wenden zum Guten, wenn wir nur das Gute ernſtlich erſtreben und lieben. Das Pfingſtfeſt im Blüthenſchmucke der Natur kann es uns lehren, ſo gut als die Buchweisheit aller Philoſophen. Vor 1851 Jahren wurde der Geiſt des Herrn lebendig in ſeinen Jüngern und ſie gründeten die erſten chriſtlichen Gemeinden. Klein waren dieſelben und verborgen im wüſten Treiben des Heidenthums. Und wie ſie, ſich vermehrend, die öffentliche Aufmerſamkeit erregten, da wurden ihre Mitglieder verfolgt, gemartert und getödtet. Aber die zerſtreuten Gemeinden gingen nicht unter; ſie trugen in ſich die Zauberkraft des heiligen Geiſtes, die goldenen Lehren des Chriſtenthums von Tugend und Liebe. Dieſe halfen ſie triumphirend hinweg über die Zeiten der Verfolgung, und aus dem zer⸗ ſtreuten Samen ſproß endlich der hehre, vieläſtige Baum des Chriſtenthums empor, der, ſeit vielen Jahrhunderten den Erdkreis beſchattend, uns die der Früchte menſchlicher Kultur und menſchlichen Fort⸗ tarifs. Fortan ſollen Taſchenuhren nicht mehr den ſchritts brachte. Gleicht nicht auch die aus den Banden des kalten, unfruchtbaren Winters ſich befreiende Früh⸗ lingsnatur mit ihten ſegenſpendenden Kräften dieſem Bilde und liegt nicht in beiden die tiefe Mahnung zur Pfingſtfeier an alle Menſchen: Fort mit den trüben Erfahrungen, den nichtigen, kleinlichen Klagen, die Ihr mit dem Staub der Alltäglichkeit in Euren Herzen beherbergt. Begeiſtert Euer Herz an den Schon⸗ heiten der Natur, erweitert es, indem Ihr betrachtet, wie Alles in Natur und Menſchenleben nach ewigen, großen Geſetzen ſeine Bahnen verfolgt. Dann be⸗ greift Ihr, daß dieſe Bahnen, ſo krumm und ſelt⸗ ſam ſie dem Menſchen auch im engen Kreiſe er⸗ ſcheinen mögen, dennoch endlich zum Sieg des Guten und Edlen führten und künftig führen müſſen. Dann verſteht Ihr den Sinn des Dichter⸗ worts: Nun, armes Herz vergiß die Qual, Es muß ſich Alles wenden! Volitiſches. Karlstuhe, 30. Mai. Die nationalliberale Partei Baden hält am 15. Juni hierſelbſt einen Parteitag. Darmſtadt, 30. Mai. Staatsminiſter v. Starck iſt in den Ruheſtand getreten. Staatsrath Finger übernimmt die Dienſtleiſtung deſſelben. Berlin, 30. Mai. Der Erbgroßherzog von Baden wurde heute auf der Potsdamer Parade vom Kaiſer zum Major befördert. Berlin, 31. Mai. Die Reichsregierung be⸗ antragt beim deutſchen Bundesrathe verſchiedene Ab⸗ änderungen einzelner Poſitionen des deutſchen Zoll⸗ Gewichtszoll (600 Mark für 100 Kilogramm) zah⸗ len, ſondern ſtückweiſe verzollt werden, und zwar: Taſchenuhren mit goldenen oder vergoldeten Ge⸗ häuſen zu 3 M., Taſchenuhren mit anderen Ge⸗ häuſen und Werke ohne Gehäuſe zu 1 M. 50 Pf., goldene oder vergoldete Gehäuſe ohne Werk mit 50 Pf. Im vergangenen Jahre wurden aus der Schweiz allein für circa 6 Millionen Mark Ta⸗ ſchenuhren eingeführt. Der Zoll für baumwollene Stickereien und Spitzen wird von 250 auf 350 erhöht, für Leinenſtickereien von 100 auf 150 M., für Zwirnſpitzen von 600 auf 800 M., ebenſo für Spitzen, Blonden und Stickereien ganz oder theilweiſe aus Seide von 600 auf 800 M. pro 100 Kilogramm. Ferner wird erhöht der Zoll für Tüll, roh oder gefärbt, ungemuſtert auf 250 M., derjenige für Waaren aus reiner oder gemiſchter Seide oder Floretſeide auf 600 M. Der Zollſatz für Spizen und Stickereien auf 350, für zugerich⸗ tete Schmuckfedern auf 900, für Branntwein, Arac, Rum, Franzbranntwein und verſetzte Branntweine in Fäſſern und Flaſchen auf 90 M. per 100 Ki⸗ logramm erhöht, Ultamarin mit 15 Mark, geſtickte und Spitzenkleider mit 1200, künſtliche Blumen u. Beſtandtheile ſolcher mit 900 M. Zoll belegt. Verſchiedenes. — Heidelberg, 30. Mai. Die „Heidelb. Ztg.“ ſchreibt: „Nicht nachlaſſen führt zum Ziele“ ſagte ſich in Doſſenheim ein periodiſcher Trunkenbold, indem er ſich am 27. ds. Mts. in angeheitertem Zuſtande mit ſeinem Leibriemen an einen Baum hängte, aber durch das Reißen des Riemens wieder herabfiel; von da raffte er ſich auf, ſtärkte ſich mit gebranntem Waſſer abermals und eilte dem Neckar 1 e t Die Nihiliſten. 1 1 Hiſtoriſ ſche Novelle nach Jules Nene, 70000 9 1 von S. With. 8 e e 18. Fortſetzung i Bald befand er ſich in einem leinen. U etheiz · ten Zimmer, mit einigen Stühlen verſehen und einem kleinen Tiſch mit Papieren bedeckt, an welchem ein Beamter ſaß, ziemlich jung mit wohlwollendem Geſichte. Es war Herr Philippi, Sekretair des Grafen Schuwoloff; er galt für ſehr geſchickt, um die Ver⸗ dächtigen zum Geſtändniß zu bringen, er witterte das Wild und trieb es zuſammen. In Rußland Leichtigkeit Beſuche an. Man kann Morgens beim Aufſtehen ſich ſagen: „Ich will den Miniſter des Innern beſuchen.“ Man zieht einen Frack an, bindet eine weiße Kravatte um, ruft einen Schlitten herbei und eine halbe Stunde ſpäter unterhält man ſich mit dem Miniſter. 5 Gewöhnlich kennt die Excellenz den Betreffenden nicht, zeigt ſich aber höchſt herablaſſend und treibt die Höflichkeit ſo weit, eine papyros oder Cigarette anzubieten. wie im Orient kennt man den Luxus der kleinlichen Formalitäten nicht, die hohen Beamten nehmen mit So geſchieht es im Lande abſoluter Regie rung, in Frankreich, bei demokratiſchem Regiment, verhalten fich die Dinge etwas anders. Wladimir ſetzte ſich. Man fragte ihn, wie gebräuchlich, nach Namen, Vornamen, Stand und Adreſſe. Dann ſeine Augen feſt auf den ziemlich er⸗ holten Studenten richtend, ſagte Herr Philippi: „Ich muß Ihnen etwas zeigen.“ Dabei holte er raſch aus ſeiner Schreibmappe eine Zeitung, die er Wladimir vor die Augen hielt, es war der „Der Beginn“. „Kennen Sie dieſes Blatt?“ „Nein,“ ſagte Wladimir, „ich kenne das Jour⸗ nal nicht.“ „Es ſteht Ihnen frei, es anzuerkennen oder nicht. Das iſt Ihre Sache. Man ſagt, daß Sie der Partei angehören, die den Umſturz der beſtehen⸗ den Ordnung will: iſt das möglich?“ Ich gehoͤre gar keiner Partei an.“ „Sie haben unrecht. Sie ſind Alt⸗Ruſſe oder Neu⸗Ruſſe.“ „Weder das eine noch das Andere. Ruſſe.“ „Sie kennen die Gräfin Staſia ?“ „Nur dem Namen nach.“ 7 „Es verbreiten ſich befremdende Gaüchte; man Sie wollten Ihre Hand begehren.“ „Habe ich das Recht dazu, wenn mich das Glück begünſtigt?“ W im ſagt, — „Ja, gewiß... . Aber die Regierung muß Alles wiſſen. Die Gräfin iſt ſo reich. Es ſteht ihr eine ſo große Macht zu Gebote. Es iſt noth⸗ wendig, daß die Regierung alles erfahre, was aus dem Allen werden wird.“ „Sehen Sie, mein lieber Freund,“ ſagte Philippi, „der Graf (Graf Schuwaloff war gemeint) intereſſirt ſich für Sie. Er hat mich gebeten, Ihnen gewiſſe Fragen vorzulegen und er hatte gehofft, daß Sie ihm zu lieb darauf antworten würden. Ihr Eigenſinn wird ihm leid thun. Sie ſollten mir eine Generalbeichte ablegen.“ Aber Wladimir ſchwieg noch immer. „Mein Gott,“ ſagte alsdann Philippi, „ich begreife alsdann Ihre Verlegenheit. Sie ſind nicht bereit, das iſt ſehr verzeihlich. Aber gehen Sie nicht weg, ohne mir einen Auftrag für den Grafen zu laſſen.“ „Der Graf beſchäftigt ſich alſo mit mir ?“ ſagte Wladimir, unwillkürlich innerlich dadurch ge⸗ ſchmeichelt. „Ja, und wenn er Sie als würdig befunden, will er zu Ihrem Erfolge beitragen.“ „Und würdig wie, in welcher Art?“ „Würdig durch Ihren Verſtand, Ihre Lebens⸗ weisheit, Ihre Fähigkeiten.“ „Sagen Sie dem Grafen, daß ich nicht weiß, wie ich ihm meine Dankbarkeit ausdrücken ſoll, daß