Turner. dſpize seh rd gebelen abzugehen. u N ng W ſauſen. — RT e bath b scod 1 — en ſeinſten rhütt, te ete. ö 2 2 — 1 * 1 11e N fehlt mutßh. — fe ſten Sorten aſſelbach W Poſtproviſion. ö Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eeinſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local⸗Anzeigen mit 6 Pfg., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die Bei großeren Aufträgen ent⸗ ſprechende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗ Expeditionen nehmen Inſerate für uns an. Beſtellungen auf dieſe Zeitung können zu jeder Zeit gemacht werden. Samſtag, den 31. Jai 1884. i 5 Karlsruhe, 27. Mal. Durch die heute er⸗ folgte einſtimmige Annahme der Vorlage über die Fiuürſorge für die Hinterbliebenen der Staatsange⸗ ſtellten, iſt einer der wichtigſten Schritte zur Beſſe⸗ rung der Lage einer großen Beamtenklaſſe geſchehen. Leider konnte darauf hingewieſen werden, welch' ſtarkes Contingent die hinterlaſſenen Familien kleiner Beamten zu der Armenverſorgung unſerer Städte ſtellen. Weiter nahm die Kammer ohne Diskuſſion einen Nachtrag zum Budget an, welcher demſelben jährlich eine Laſt von 110 000 Mark auferlegt. Ein Theil dieſes Aufwandes iſt beſtimmt, das Einkommen der Lehrerwittwen von 250 auf 300 Mark und das⸗ jenige der Waiſeu von Lehrern ebenfalls je um 20 Ct. d. h. auf 60 und bezw. 90 Mark zu erhohen. Präſident Lamey hatte vollkommen Recht mit dem Ausſpruch, daß auch die badiſche Zweite Kammer heute ſich mit der Löſung eines Theiles der ſocialen Frage ernſtlich und opferfähig beſchäftigt habe. Karlsruhe, 28. Mai. Staatsminiſter Tur⸗ ban legte heute zu Beginn der zweiten Kammer⸗ fitzung einen Nachtrag zum Budget des Miniſteriums des Innern für Unterſtützung des Gewerbes (En⸗ quete) und der Landwirthſchaft vor. Darauf berieth die Kammer den vom Abgeordneten Junghanns er⸗ ſtatteten 4 Bericht über die landwirthſchaftlichen Er⸗ hebungen. Es wird beautragt, die Kammer wolle die Errichtung einer auf dem Grundſatze billiger Zinsgewährung und annuitätenweiſer Tilgung be⸗ ruhenden Landeskreditkaſſe für die Zwecke des geſammten landwirthſchaftlichen Liegenſchafts⸗ kredits befürworten. Abg. Klein befürwortet den Leihanſtalten genügen. Wenn der Staat die Or⸗ ganiſation übernehme, ſo werden die Anleihen und Verwaltungskoſten nothwendig, wodurch der Zins nicht geringer werde, als bei anderen Creditanſtalten. Iſt gegen den Antrag. Ferner ſprechen gegen den Antrag die Abg. Nopp, Roder, Winterer und v. Feder. Der Antrag wurde, nachdem noch einige Redner geſprochen, abgelehnt. Der Antrag: Ein⸗ fübrung einer Landeshagelverſicherung wurde eben⸗ falls abgelehnt. Die Berathungen über die land⸗ wirthſchaftlichen Erhebungen ſind ſomit erledigt. Karlsruhe, 29. Mai. Die zweite Kam⸗ mer hält heute die letzte Sitzung vor Pfingſten ab; dieſelbe wird am 6. Juni wieder zuſammentreten und am 14. Juni dürfte der feierliche Schluß durch den Großherzog ſelbſt erfolgen. Karlsruhe, 29. Mai. Mittags halb 1 Uhr. Soeben traf die Kaiſerin von Rußland mit Gefolge in eigenem Hofzuge hier ein und ſetzte nach kurzem Aufenthalt die Reiſe nach Baden⸗Baden weiter zum Beſuche der deutſchen Kaiſerin. Der Großherzog begab ſich eine Stunde vorher nach Baden, um die ruſſiſche Kaiſerin dort zu empfangen. Die Kaiſerin traf um 2 Uhr in Baden-Baden ein. Die Rückkehr nach Rumpenheim erfolgt heute Abend. Berlin, 29. Mai. Die Großherzogin von Baden iſt heute früh gegen 6 Uhr hier eingetroffen. Berlin, 29. Mai. Der Kaiſer hielt heute zu Pferde die Parade der hieſigen und Spandauer Gardetruppen auf dem Tempelhofer Felde ab, von allen Anweſenden Mitgliedern des Könjgshauſes, der Großherzogin von Baden und der Großherzogin von Mecklenburg⸗Schwerin gefolgt. Die Parade verlief aufs Glänzendſte. Der Kaiſer wurde auf der Hin⸗ und Rückfahrt mit ſtürmiſchen Jubelrufen begrüßt. Berlin, 27. Mai. Der Reichsanzeiger mel⸗ det ſoeben amtlich: Nach Allerchöſter Beſtimmung Seiner Majeſtät des Kaiſers wird die feierliche Grund⸗ ſteinlegung für das Reichstagsgebäude am 9. Juni mittags 12 Uhr erfolgen. Verſchiedenes. (8) Ladenburg, 27. Mai. Geſtern Abend hielt der hieſige Turnverein eine Generalverſamm⸗ lung ab, um die Abrechnung des Fahnenweihfeſtes entgegenzunehmen. Aus dem Bericht des Säckel⸗ warts Müller geht hervor, daß die Ausgaben Mk. 475.63, die Einnahmen Mk. 244.42 be⸗ tragen. Die Kaſſe muß deßhalb Mk. 231.20 zu⸗ legen, was nicht ungünſtig iſt, da dieſelbe eben gut ſteht und ſogar Mk. 450 vorgeſehen waren. Turnwart Zentmayer eröffnete dann der Verſammlung, daß bis Sonntag den 22. Juni ein Gauturntag im Saale des Herrn F. A. Heim abgehalten wird. Als Vertreter hierzu wurden dei Mitglieder Th. Reinmuth und K. Molitor gewählt. Da die Gauturntage öffentlich ſind, wurden die Turner aufgefordert, recht zahlreich zu erſcheinen. Wie wir hören ſind ſämmtliche Anträge, die zur Berathung kommen, vom hieſigen Verein ge⸗ ſtellt. Am Pfingſtmontag wird eine Gauturnfahrt gemacht, bei der unſere Turner ebenfalls durch einige Mann vertreten ſein werden. Am 15. Juni hält der Verein Roxheim ein kleines Preisturnen, bei dem ſich wahr⸗ ſcheinlich auch hieſige Turner betheiligen. Das Sommerturnen findet jetzt jeweils Mon⸗ tags und Donnerstag auf dem ſtädtiſchen Turn⸗ platze ſtatt. Hiſtoriſche Novelle nach Jules Lavigne von §. With. 10 KITT Die dritte Abtheilung. Unterdeſſen herrſchte große Aufregung in dem Lager der Nih'liſten. Die Intriguen Parlowna's waren für die Sekten kein Geheimniß geblieben. Obſchon ihre Glieder vereinzelt lebten, war es doch ganz natürlich, daß durch eine Art Anſteckung und geheimer Freimauerei Alles, was von nah oder fern Infereſſe für den Nihilismus haben konnte, raſch bekannt und beſprochen wurde. Dieſesmal ſchien das Projekt ſehr kühn und wurde gerade deshalb allgemein gebilligt. Die Per⸗ ſönlichkeit Wladimir's ſchien verdächtig, denn man kannte ihn als prahleriſch, eitel und ziemlich träge; man war erſtaunt, daß die Wahl der Kameraden auf ihn gefallen und das mit Recht. Aber man ſchwieg trotz Eiferſucht und perſönlicher Wünſche, denn es handelte ſich um die Revolution. Aber eine Petersburger Zeitung mit nihlliſtiſcher Tendenz: „Der Beginn“, welche aus einer unge⸗ kannten Druckerei hervorgehend, in unregelmäßigen Zwiſchenräumen erſchien, verfehlte nicht, in ihren Spalten auf der erſten Seite eine Rüge in aller Form an Wladimir zu richten und ihm Rathſchläge zu ertheilen, die Drohungen ſehr ähnlich ſahen. In dem Artikel, zwar nicht mit Namen genannt, war dennoch Niemand im Zweifel, wer gemeint ſei, und er ſelbſt am allerwenigſten. All dieſer Lärm war ihm läſtig, reizte ihn, er fühlte ſich nicht mehr an ſeinem Platze und kam ſich vor, wie Einer, der in ein Weſpenneſt gerathen iſt. Er theilte ſeine Ahnungen Serge mit, dieſer nahm die vertrauliche Mittheilung ziemlich kühl auf. „Wenn Du Dich Deiner Rolle nicht gewachſen fühlſt,“ ſagte er ihm aufrichtig, „ſo verzichte darauf, es iſt noch Zeit; theile es Parlowna mit.“ Wladimir zögerte in der That, er war nicht auf Roſen gebettet, ſo wie er erwartet hatte; die Schwierigkeiten ſchreckten ihn, die Gefahren floͤßten ihm Furcht ein. Serge's Rathſchläge dienten nur dazu, ihn in ſeinen Zweifeln und Befürchtungen zu beſtärken, obſchon er es ſich vor ſeinen Freunden nicht anmerken ließ. Er entſchloß ſich Parlowna aufzuſuchen und fich mit ihr zu beſprechen. Bei den erſten Worten aber fuhr dieſe heftig auf und ſtieß ſchreckliche Verwünſchen aus. Wladimir war alſo entweder feige oder ver⸗ at!! Feige? Dann um ſo ſchlimmer; er werde lernen müſſen, Muth zu haben. er war zu berechnend, zu kalt. Was ſie anbelange, ſie erlaube kein Wort mehr darüber. Sie habe ſich genug bemüht, und er wolle im Begriff, am Ziele anzulangen, alle ihre Kombinationen umſtoßen? Der Fluth von Parlowna's bittern Worten gegenüber blieb Wladimir nichts übrig, als ſich zu beugen und zu gehorchen: und er that es. Cr re⸗ ſignirte ſich und wart⸗te ſein Schickſal ab; aber ſeine Sorgloſigkeit verließ ihn; er ward melancholiſch, trübſinnig; bis dahin hatte er eine Art angeborener Munterkeit beſeſſen, die nicht ohne Reiz war und der er ſein Glück bei den Frauen verdankte; dieſe Munterkeit verſchwand. Er bekam, ohne es zu wollen, in Folge ge⸗ heimer Gewiſſensbiſſe das Anſehen eines Ehrgeizigen und Intriguanten. Eigentlich hatte er nicht unrecht gehabt, ſich über die Gerüchte, welche ſich an ſeinen Namen heſteten zu beunruhigen. Er hatte ſich innerlich bekannt, daß ſehr leicht durch die Fama Gerüchte von den Plänen Par⸗ lawna's bis in die Sektion dringen könnten, und daß mit der Geheimen Polizei in Rußland weniger wie irgend ſonſt wo zu ſpaßen ſei. Als er halb ſcherzweiſe ſeine Befürchtungen Ribowski mittheilte beſtieg dieſer ſein Steckenpferd und nahm ſich die Sache ſehr zu Herzen. „Du haſt recht,“ ſagte er zu Wladimir, „ich Vetrückt? Ach nein,