ennhag ſoll 0 5 onswege 5 Ingebolt ts. 5 verſehen f ing iir aus.“ Poſtproviſion. Expeditionen nehmen Inſerate für uns an. 5 Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 M. 20 Pfg. mit ilkuſtrirtem Anterhaktungsblatt 1 Mk. 70 excl. Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local⸗Anzeigen mit 6 Pfg., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. ſprechende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqué zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗ Bei größeren Aufträgen ent⸗ ehm. — Beſtellungen auf dieſe Zeitung können zu jeder Zeit gemacht werden. Mittwoch, den 30. April 1884. ing i r. 35. ſteriumz N —— 5 terrichtz e 1 9 4 e e „ Volitihe il über Karlsruhe, 25. April. (Landtag). Die j 1881 Kammer beräth den erſten Bericht über die land⸗ e Wal- wirthſchaftliche Enquete. Abgeordneter Junghans (tlerikal) tritt für landwirhſchaftliche Zölle ein. Ab⸗ geordneter Buol will die Zölle außer Spiel laſſen, er wünſcht eine Abänderung der Gemeindeſteuerge⸗ ſetzgebung, welche die Landwirthe drücke. Abgeord⸗ neter Neubronn erhofft von einem Einkommenſteuer⸗ geſetz Vortheil für die Landwirthſchaft. Abgeordneter Kiefer bekämpft ſcharf die Getreidezölle. Der Land⸗ wirth müſſe ſein Augenmerk auf die Selbſthilfe und den rationellen Betrieb richten. Abgeordneter Schnei⸗ der (Mannheim) erklärt, die Noth der Bauern ſei nicht zu groß. Eine Kleingewerbe⸗Enquete werde ſchlmmere Verhältniſſe ergeben. Der Volksvertreter dürfe nicht Intereſſenpolitik treiben, er müſſe das Geſammtintereſſe im Auge behalten. Abgeordneter Friderich bekämpft entſchiedeu die Zollerhöhung und meint ebenfalls, daß die Enquete, betr. das Klein⸗ gewerbe, ſchlimmere Reſultate zu Tage fördern werde, als die Bauernenquete. Abgeordneter v. Feder be⸗ ſtreitet die Hebung des Bauernſtandes durch die Einkommenſteuer, die eine weitere Belaſtung biete. Abgeordneter Nopp tritt für den erhöhten Frucht⸗ zoll und die geſetzliche Beſchränkung des Zwiſchen⸗ handels ein. Staatsminiſter Turban erhofft, die Enquette werde Beſchlüſſe hervorrufen zu Gunſten der Landwirthſchaft. Wien, 26. April. Der Brixener Fürſtbiſchof Leiß iſt plotzlich geſtorben. — Der achtzehnjährige Krakauer Attentäter Malankiewicz verweigert jede Auskunft, wer ihm die Petarde, die aus einem eiſernen Topf beſtand, gegeben hat. heute gemeldet: Der Papſt iſt entſchloſſen, nachein⸗ arbeitung des Bodens, da denſelben im ganzen ander die einflußreichſten Biſchöfe nach Rom einzu⸗ laden, um ſich über die Lage zu befragen, in der ſich der Papſt jetzt befindet, und über ihre Meinung bezüglich der etwaigen Abreiſe des Papſtes von Rom. Der Entſchluß iſt demnach bis mindeſtens zum Winter ausgeſetzt. Bukareſt, 25. April. Das öſterreichiſche Kronprinzenpaar, welchem der Koͤnig und die Königin bis Comana entgegenſuhren, traf Abends 79¾ Uhr ein uud wurde auf der Fahrt durch die feſtlich ge⸗ ſchmückte und glänzend erleuchtete Stadt von der Bevölkerung mit lautem, ununterbrochenem Jubel begrüßt; von allen Balkonen und Fenſtern wurden Blumen geworfen. Kurz nach der Ankunft im Palais brachten neun Militärmuſikkorps ein Fackel⸗ ſtändchen. Dublin, 25. April. In einer hieſigen Mi⸗ litärkaſerne fand heute unter den Fenſtern des Speiſe⸗ zimmers der Officiere, während dieſelben bei Tiſche ſaßen, eine Exploſion ſtatt, welche indeſſen nur ge⸗ ringen Schaden anrichtete. Eine polizeiliche Unter⸗ ſuchung hat ergeben, daß die Exploſion durch eine mit Pulver geladene Höllenmaſchine verurſacht wurde. Irgend welche der That verdächtige Perſonen find noch nicht verhaftet worden. Aden, 26. April. Das „Reuter'ſche Bureau“ meldet: Die franzoͤſiſche Regierung hat in Obok eine Kohlenſtation für die Marine errichtet. Verſchiedenes. — In der am letzten Sonntag in Seckenheim ſtattgehabten landwirthſchaftlichen Verſammlung be⸗ ſprach Hr. Hofrath Dr. Neßler den Tabakbau. Wir übergehen die Vorſchriften über das Ziehen u. Verpflanzen der Setzlinge, über die Wahl und Be⸗ Pfalzgau nachgekommen wird. Das Düngen der Tabakfelder aber iſt die Frage weshalb in Secken⸗ heim wie auch an anderen Orten die Qualität des Tabaks ſoweit zurückging. Der richtigſte Dünger für den Tabak iſt und bleibt der Stalldünger, wenn er auch in tabakbauenden Gegenden ſehr theuer iſt. Wenn Torf und Moorboden in der Nähe iſt, ſo kann man denſelben mit Erde und Holzaſche miſchen und ſo einen guten Kompoſt für die Tabakfelder herſtellen. Durch den Torf bringt man den Humus, durch die Aſche das Kali auf das Feld; der Stick⸗ ſtoff kann in Form von Chiliſalpeter, wenn noth⸗ wendig, zugeführt werden. Der Seckenheimer Tabak brennt ſchlecht, deshalb die niedrigen Preiſe. Der Tabak muß gut brennen, d. h. er muß entzündet, ohne ſich aufzublähen und zu kohlen, längere Zeit fortglimmen, beſonders keinen ſchlechten Geruch ver⸗ breiten. Auf die Verbrennlichkeit hat auch das Waſſer Einfluß, in erſter Linie aber der Dünger des Bodens. Chlor, ein Beſtandtheil des Kochſalzes, vermindert die Verbrennlichkeit, befördert das Kohlen und den ſchlechten Geruch. Der Abtrittdünger ent⸗ hält aber viel Kochſalz; wird längere Zeit damit gedünkt, ſo ſammelt ſich viel Chlor im Boden an und der Tabak wird unverbrennlich. Die Seckenheimer haben durch die Zufuhr des Abtrittdünger aus Mannheim im Laufe der Zeit zu viel Chlor in den Boden gebracht und ſomit ihre Tabakfelder verdorben. Redner empfiehlt dieſen Dünger für Wieſen und Aecker zu verwenden, aber vom Tabakfeld ferne zu halten. Durch erſtere An⸗ wendung könne auch mehr Vieh gehalten und ſomit mehr Stalldünger erzeugt werden. Man hat in Karlsruhe Verſuche gemacht, wie man das Chlor wieder aus dem Boden entfernen kann; dieſelben 15 Paris, 26. April. Aus Rom wird von Die Nihiliſten. m und Hiſtoriſche Novelle nach Jules Lavigne 1 0 ee W, nig an e, 8. Fortſetzung. 5 1 1 Der Diener entfernte ſich in ſeinem gewohnten 1. gleichgültigen Schritt. Noſimof und Fritſchen blieben ei . allein. tenz Sie beobachteten ſich gegenſeitig. Ohne es zu — wollen, enkdeckten ſie, daß ein gemeinſchaftlicher Ge⸗ cd danke ſie beſchäftigte. 9 7 „Dieſer Fritſchen hier!“ dachte Noſimof, „das iſt nicht natürlich.“ „Dieſer Noſimof bei bei der Gräſin, da ſteckt etwas dahinter,“ dachte Fritſchen. Und ſie täuſchten ſich nicht. Baron Fritſchen war einer jener Männer, wie man ſie häufig in Rußland findet, deren Abſtam⸗ mung und Vermögen unbekannt ſind. Er war ſchnell reich geworden, ohne Zweifel durch kühne Spekula⸗ tionen und hochgeſtellte Mitſchuldige. Zu allem be⸗ 1 Millionen dabei zu gewinnen, unternehmend, von einem offenen Cynismus, verdächtiger Schlauheit, dabei ſchmeichleriſch und verſchmitzt, dienſtbereit, prah⸗ leriſch, ſelbſtzufrieden, hatte er ſchließlich das Einzige, reit, nur darauf bedacht, Geſchäfte zu machen und — — was ſeiner Eitelkeit fehlte, ſehr theuer bezahlt: einen Titel. In einem deutſchen Landſtädtchen geboren, war er vom gewoͤhnlichen Packtraͤger zum Baron empor⸗ geſtiegen, und ſein Adel war ihm ſo theuer, als wenn er erblich geweſen wäre. Er ertrug Angriffe jeder Art, nur nicht ſolche gegen ſeinen Titel. Das war geheiligter Boden. Deshalb konnte er Spötter und Verachter, wie Noſimof nicht leiden. Dieſer war ein vollkommener Typus des ruſſi⸗ ſchen Militäradels. Blond, von ſchöner Geſtalt, etwas wohlbeleibt, denn er war vierzig Jahre alt, weiße Zähne, ge⸗ bogene Naſe, durchdringende Augen, ſchoͤn gepflegten, ſeidenhaarigen Schnurrbart, war er im wahren Sinne des Wortes ein ſchöͤner Mann; dabei offen in ſeinem Weſen, ſorglos, heiter, geiſtreich und ſehr abergläubiſch. Spieler, Wüſtling ohne recht zu wiſſen warum, da⸗ durch zehnmal ruinirt und jetzt guf der Suche nach einer Mitgift, ohne genöthigt zu werden, ſeinem Stande zu vergeben. Noſimof wollte Staſia ihres Vermögens wegen heirathen. f Fritſchen wollte Staſia heirathen, um ſeinen Kredit, beſonders aber ſeinen Rang zu befeſtigen; an der Seite einer ſolchen Gemahlin würde er mit dem Prinzen auf gleicher Linſe ſtehen, und bei dieſem Gedanken ſchlug ſein Herz höher, ſein Geiſt, ſeine Sinne ſteigerten ſich zu wahrem Enthuſiasmus. Die beiden in ihren Lehnſeſſeln hingen den gleichen Gedanken nach, was daraus erhellte, daß Beide in ganz gleichen Moment ſagten: „Armes kleines Weſen!“ „Fritſchen, Sie kommen wahrſcheinlich, einen Kondolenzbeſuch zu machen?“ „Ja, Prinz, und Sie auch, nicht wahr?“ „Ich auch.“ „Sie ſtanden dem Graſen Roſtow ſehr nahe, Prinz?“ „Ja gewiß. Wir haben einige Tauſend Flaſchen Ehampagner zuſammen geleert.“ „Ah!“ ſagte der Baron, „ lennt Sie gut, ohne Zweifel.“ „Meiner Treu! Als ganz kleines Mädchen ſpielte ſie auf meinen Knieen!“ ſagte Noſimof, den es amüſirte, Fritſchen zu ärgern. „Teufel!“ erwiderte Fritſchen, „das läßt Euch nicht jung erſcheinen.“ „Es macht mich auch nicht älter; die Gräfin war noch ganz klein.“ „Ich kannte Roſtow auch recht gut,“ ſagte der arme Fritſchen ſeufzend. „Ja, ich weiß, Sie haben ihm Geld geliehen zu zehn Prozent.“ „Welche Verläumdung, Prinz! Wahrlich, Sie ſcherzen ſehr unpaſſend. Ein ſo reicher Herr hätte der meiner Dienſte bedurft?“ 8 „Man hatte es mir geſagt.“ .. die Gräfin * * — n N K. * 2 r [Efß7½)uu00 (q)) ĩͤ , ß ĩͤßß