tend. Zufällig gewahrte dies ein Polizeikomiſſär und fragte, was er vorhabe. Der Thäter erſchrack und ſchleuderte die Bombe an die Wand, wodurch er ſelbſt verletzt wurde. Im Spitale ſagte er zum Polizeikommiſſaͤr Koſtrzewski, welcher ſich den Schein gab, ein Arzt zu ſein: „Ich wollte den Kommiſſär Koſtrzwewki tödten, weil er die Sozialiſten verfolgt und arretirt.“ Es ſoll erwieſen ſein, daß Malan⸗ chiewicez mit dem gegenwärtig in Haft befindlichen Sozialiſten Prechoki verkehrte. London, 21. April. Es ſind Einladungen an die Größmächte ergangen zu einer Konferenz, in welcher über die Regelung der finanziellen Lage Egyptens berathen werden ſoll. Verſchiedenes. — Schriesheim, 25. April. Unſer Mit⸗ bürger Iſaae Oppenheimer, welcher mit dem Dampfer „Eider“ auf der Heimreiſe von New⸗York begriffen war, fiel am 6. d. Mts. über Bord in den Ocean und konnte nicht gerettet werden. — Kehl, 21. April. Eine merkwürdige und ſchwierige Arbeit wurde kürzlich von Legelshurſter Zimmerleuten vollführt. Dieſelben haben nämlich das dem Bierbrauer J. Ehrhardt gehörige zweiſtö⸗ ckige Wohnhaus mittelſt Winden und Walzen von ſeiner Stelle gerückt und gedreht. Während das Haus früher mit der Giebelſeite der Straße zugekehrt war, ſteht es nunmehr mit der Längsfrond der Straße entlang und zugleich etwas weiter vorn. Zur Vollführung dieſer Arbeit waren nur die Rie⸗ gelwände des 1. Stocks herausgeſchlagen, im Uebrigen aber Alles im alten Zuſtand belaſſen worden. Nach⸗ dem die Arbeit ſo gut abgelaufen iſt, ſoll demnächſt das ganze Haus noch um 1½ Meter in die Höhe gehoben werden, damit es mit Sockelmauern ver⸗ ſehen werden kann. — Lahr 21. April. Samſtag ſtarb hier der Herausgeber der „Lahrer Zig.“ und Gründer des bekannten Kalenders „Lahrer Hinkender Bote“, J. H. Geiger, geb. am 24. April 1791, mithin nahezu 93 Jahre alt. Derſelbe war bis in ſeine letzten Lebensjahre geſund an Geiſt und Körper. Frankfurt, 23. April. Geſtern Abend er⸗ ſchienen in einer Reſtauration unweit des Römer⸗ bergs zwei Soldaten mit ſilbergrauen Bärten. Die anderen Gäſten waren über die ſeltſame Erſcheinung erſtaunt und auf Befragen erzählten ſie ihre Leidens⸗ geſchichte. Im Jahre 1870 waren beide als Land⸗ wehrleute bei der Belagerung von Metz. Hier ver⸗ griffen ſie ſich an einem Unteroffizier und wurden in Folge deſſen zu 15 Jahren Feſtung berurtheilt. Vierzehn Jahre haben Sie abbüßen müſſen, Lins wurde ihnen geſchenkt. Der eine der beiden Sol⸗ daten war aus Stettin. Als er in den Krieg zog, verließ er die Frau und ſechs Kinder; die Frau ſſt unterdeſſen geſtorben. Der andere, unverheirathet, war aus Hamburg. Beide waren in hohem Grade freudig geſtimmt, namentlich fühlte ſich der Unver⸗ heirathete glücklich, ſeine greiſen Eltern wiederzuſehen; ſchwer aber fiel es dem Erſteren auf's Herz, daß ihn ſeine Kinder nicht kennen werden. — Eſſen, 22. April. Vor den Schranken des Schwurgerichts ſtanden heute der frühere Feuer⸗ wehrmann Anton Pieper aus Bachold bei Borbeck und der Bergmann Adam Liſchewsky aus Bot⸗ trop, beide angeklagt des Mordes. In der Nacht vom 29, auf 30. September v. J. war in der Nähe der Zeche Carolus Magnus unweit des Dorfes Borbek ein etwa 50 Jahre alter Bergmann, welcher betrunken an einer Eiſenbahnböſchung gelegen hatte, in hier nicht näher zu bezeichnente Weiſe verſtümmelt und durch mehrere Stiche ins Herz getödtet worden. Die grauenhafte, mit beſtialiſcher Roheit ausgeführte That hatte ſeiner Zeit in Borberg und Umgegend Schrecken und Entſetzen herrorgerufen. Schon am Morgen des 30. September wurde Pieper, welcher in einer Bahnwärterbude genächtet und daſelbſt ein blutbeflektes Meſſer verloren hatte und faſt zu gleicher Zeit Liſchewsky von der rührigen Vorbecker Polizei verhaftet. Die heutigen Verhandlungen, unter Ans⸗ ſchuß der Oeffentlichkeit geführt, dauerten bis Abends 7 Uhr und endeten mit der Verurtheilung beider Angeklagten zum Tode. — Freiſing, 21. April. [Entſetzlicher Raubmord.] Im Gehölze bei dem Nachbarorte Schmidhauſen iſt am letzten Freitag ein gräßliches Verbrechen begangen worden. Der 40jährige Hand⸗ werksburſche Johann Reger von Hagelſee war am Donnerſtog in Geſellſchaft des 36jährigen Zieglers Rudolph Poſchl von Edlmannsberg und der Geliebten desſelben, der 18jährigen Dienſtmagd Eliſe Feßler von Eentling, im Wirthshauſe zu Marzling, hatte dort, um der hübſchen Dirne zu gefallen, mit dem Beſitz von Goldſtücken geprahlt, obwohl er kein ſolches beſaß und hatte des andern Morgens die Zeche für alle drei bezahlt. Am Freitag Mittag kam die Ge⸗ ſellſchaft im obengenannten Gehölze an und lagerte ſich um ein Feuer. Poöſchl, der nach dem Geld des Reger lüſtern geworden war, ließ den Letzteren, um deſſen Leidenſchaft anzuſtacheln, mit Feßler allein und ging nach Schmidhauſen fechten. As f wieder, von Baum zu Baum ſchleichend, das Gehölz zurückbegab, fand er den Reger ſchlae er nahm einen ſchweren Prügel, berſeßte denn ſchlo⸗ fenden mehrere Hiebe und zerſchnitt demſeleh ganze Geſicht. Das Berbrecherpaar raudſe geg finnungslos in ſeinem Blute Licgenden den gi Baarbeſtand mit 1 Mk. 60 Pf. und machte ic dann auf den Weg nach Erding. Der Schwer. verletzte wurde alsbald gefunden, ſtarb gher ſchon auf dem Transport nach dem Krankenhaufe. Mörder und ſeine Genoſſin wurden alsbald verhaftet und im Verhör ſuchten ſie ſich gegenſeitig die Shah aufzubürden. Den Raub hatten ſie brüderlich ge. theilt, denn es fanden ſich bei Jedem 80 Pf, Pöſcht hat nach der Ausſage der That geäußert; e thut es mich, dem Lumpen nicht auch noch den Kohf abgeſchnitten und in's Feuer geworfen zu haben“ Redaktion, Druck und Verlag von Karl Motte Eingeſandt. Ueber die gediegenen Leiſtungen des u Hofzauberkünſtlers Kobitz ki, welcher am Sag tag den 27. und Montag den 28. Aprif ehe Vorſtellungen im Saale des Gaſthauſes zum ehe gau hier eröffnet, ſprechen verſchiedene uns bor gende Blätter nur Lobenswerthes und rühmen eminente Talent und die große Geſchicklichkeſ Künſtlers. Herr Kobitzki verſteht es meiſterhaft das Publ zu amuſiren. In Stuttgart, wo Herr Robi wenigen Tagen in der Liederhalle ſeine ausge neten Vorſtellungen gag, heißt es unter Anden Wir hatten das Vergnügen einer Vorſtellung weltberühmten Zauberers und Geiſterbeſchwhtee Kobitzki mit beizuwohnen. Einfach tritt derſelhe e das Publikum, ja noch mehr, er tritt unter daßzſelhe und führt Sachen vor, die wirklich an das i glaublichſte grenzen. Rechnet man zu dieſen fine erregenden Produktionen noch den gefäſligen trag, ſo kann man ſchon die Verficherung hinneg daß der Künſtler es verſteht, das Publ Bewunderung hinzureißen. Z. B. ſſellt Fee bitzki eine Weinflaſche auf die Bühne, ell e dieſelbe, wächſt alsdann vor aller Augen de ſchauer in eine übernatürliche Größe und wi a ſo klein, daß derſelbe in der Flaſche beiſchde die Flaſche platzt alsdann entzwei, der aher i verſchwunden, eine ſilberfeurige Fee erscht i geht im Nebel auf u. ſ. w. Solche, welche die ſlaviſchen Frauen kennen, werden zugeſtehen müſſen, daß wir bei der Schilde⸗ rung nicht die kleinſte Einzelheit erfunden haben; Alles iſt ſtreng, wahrheitsgetreu an dem Portrait, welches wir zeichneten. Wie ſchon zu Anfang des Kapitels geſagt wurde ſtand die Gräfin an ihrem Fenſter und blickte durch die leicht angelaufenen Scheiben. Als wir ſie ver⸗ ließen, machte ſie eine ungeduldige Bewegung, wahr⸗ ſcheinlich hatte ſie auf dem Platze etwas bemerkt, was das leichte Schwollen ihrer feinen Lippen recht⸗ fertigte; vielleicht war es es ein Beſuch, das Kommen eines Ueberläſtigen. VII. Der Prinz Noſimof und der Baron Fritſchen. Gräfin Staſia machte alſo eine ärgerliche Be⸗ wegung und zog ſich ſchnell von dem Fenſter zurück. Man konnte leicht errathen, daß ſie vermeiden wollte geſehen zu werden, vielleicht erwog ſie in ihrem Geiſte, ob ſie dieſe Gäſte nicht annehmen wollte, die, wie es ſchien, ein böſer Zufall zu ihr führte. Und wirklich, eine Stunde ſpäter, nachdem ſich Stafia von dem Fenſter entfernt hatte, fuhr ein eleganter Schlitten, von denen, die man Egoiſt nennt, an der Freitreppe vor. Faſt im ſelben Augenblick machte ein dem er— ſteren ganz ähnlicher Schlitten die gleichen Schwen⸗ kungen und Bogen, die von der Geſchicklichkeit des Kutſchers zeugten. Schlitten und Kutſcher ſchienen auf das gleiche Modell gemacht. 1 5 i 5 Die Schlitten waren von Paliſanderholz mit polirten Stahlreifen belegt, die Läufe glänzten auf dem Schnee wie Silber: eine ungeheuer große blaue Decke mit Pelz verbrämt bedeckte den engen Raum, in den der Fahrende ſeine Beine ſteckte, der mit der Schnelligkeit eines Projektils transportirt wird. Die Kutſcher waren von anſehnlicher Dicke. Die Mode verlangt es ſo; je dicker der Kutſcher iſt, je angeſehener ſein Herr. Der Kaiſer hat Rieſen, enorme Koloſſe zu Kutſchern; der Adel kommt annährend dieſen Pracht⸗ exemplaren ihrer Race bei. Wenn ein Muſchick ſtark beleibt iſt, ſo iſt ſein Glück gemacht, er wird Kutſcher in einem adeligen Hauſe. Mehr wie einer ſimulirt mit Geſchicklichkeit einen ungewöhnlichen Umfang. Es iſt der höchſte chic, die Vollendung des guten Tones, auf dem Bock ſeiner Equipage einen dieſer grotesken poussall's thronen zu haben. Die Pferde der Schlitten, von denen wir ſpra⸗ chen, waren ihrer Kutſcher würdig: ſie waren ſchwarz mit feinen, zierlichen Beinen, ſtarker Bruſt, ſchönem Kopf, mit großen Augen und ruhigem Blick, ihre Nüſtern dampften. Zwei Perſonen, bis über die Ohren eingemummt, ſtiegen faſt zu gleicher Zeit aus. „Sieh da! Sie ſind es, Baron Fritſchen?“ ſagte mit einem klein wenig verächtlich klingenden Tone, ein ziemlich ſtarker, aber ſonſt ſchöner Mann, deſſen militäriſcher Schnurrbart mit dem langen Backenbart des Ba ron Fritſchen Gegenſatz bildete.“ „Ich bin es, Exzellenz, ich ſelbſt, Prinz Noſi⸗ mof. Der Teufel hole das Schlittenfahren! Bahn iſt heute abſcheulich.“ „Ich bin nicht derſelben Meinung,“ ſagte Prinz „„ Die Noſimof. „Auf dieſer Bahn bin ich in a nuten von meinem Palaſte hierher gefahren! „Und ich habe zehn gebraucht, um don Bank zu kommen.“ „Die Geſchäfte gehen gut?“ „Ach ja, ausgezeichnet,“ antwortete Fache ſichtbar verdrießlich. „Man konnte bemerken, daß er nicht gelonene war, um über Geſchäfte zu ſprechen. „Sie haben wahrſcheinlich die Intereſſen de Graſin zu vertreten?“ fuhr Noſimof fort, währen ſie die Treppe hinaufſtiegen. f „Nie iſt zwiſchen der Gräfin und mit Frage von Intereſſe geweſen,“ ſogte der Bai mühſam. Noch einige Stufen und die Wendung, weiche der Prinz dem Geſpräche gegeben, ſchien ihn gußeg Athem zu bringen. In der Bel⸗Etage (ſo nennt man in Rußlagz das Entreſol) wurden ſie von einem Muſchick moskowitiſcher Tracht in den Salon geleitel, e als Vorzimmer oder Warteſaal diente. Sie ſetzten ſich in die Lehnſeſſel, die neben den Konſoltiſchchen ſtanden und alſogleich brachte Diener auf ſilbernen Präſentirtellern den Thee. Pe Prinz und der Baron ſchienen erſtaunt, „So iſt die Gräfin nicht zu Hauſe 9 „Die Herrin?“ fragte der Diener, Nie antwortet ein Ruſſe direkt auf eine Frage, „Ja,“ ſagten die beiden Beſucher, „die Herpig, „Ich weiß es nicht.“ erwiderte der Bienek, „Bringe ihr dieſe Karte,“ ſagte der Prinz. „Hier iſt auch die meinige,“ fügte der Baron bei. Be Nr. 130 uchnung b bon mage inch de in dem Ae Audenbüt — Hel den M. 369 faßt auf 8 Handelsmir 1864 Reg wonach de Feilbieten mit Einsch Dioſſeln, Schwalben, ſige leine! nicht zum defgleichen Ausnehmen bieten letzte von Vorric fungen dieſ gelherde, Schlingen ſam zu mo Zuwiderhan ſttengſtens Ladenbur 9 * Eine ſch A im Aten S leitung ſo Br. Zu Bei Ciſ det Kellerei oder ohne 0 R. empfiehlt — — Nier Komis Neuverm dankbar kung. p. 80 Pf. de ken fran Lerschen 0 — 2 8 Nai Caſſel qu haben 906 Guung a0