welcher Ihnen Furcht einflößt, und Sie brauchen es ihm nicht zu ſagen, denn er ſieht in ihr Herz und weiß, was darin vorgeht. Die Antilope würde nicht verſuchen, ſich auf dem Rücken zu krazen, wenn ſie ſich nicht ihrer Hörner bewußt wäre, und ſo wären auch nicht die Europäer hierher kommen, wenn ſie nicht wüßten, daß ſie hier in Sicherheit wären. Um Ihnen das Alles mitzutheilen, babe ich dieſen Brief geſchickt; ich, der König Bala Demba.“ — Man ſchreibt unterm Geſtrigen aus Straß⸗ burg: In einem unſerer Vororte iſt heute Morgen ein ſchweres Verbrechen begangen worden, das dort große Aufregung hervorgerufen hat. In Biſch⸗ beim nämlich erſchoß dieſen Morgen kurz nach 6 Uhr, der Spezereihändler Abraham Ibrger ſeine 32jährige Ehefrau. Die Frau war aus Colmar gebürtig hieß mit ihrem Mädchennamen Salomen Hermen und war bereits mehrere Jahre mit ihrem Manne verheirathet. Die Ehe ſoll früher eine glück⸗ liche geweſen ſein, in der letzten Zeit aber hat, dem Vernehmen nach, der Mann an Geiſtesſtörung ge⸗ litten; er ſoll namentlich von der fixen Idee ein⸗ genommen geweſen ſein, ſeine Frau ſei ihm untreu. Die Ermordete hinterläßt vier Kinder im zarten Alter. — Aus Lübeck wird gemeldet: „Nach einer Bekanntmachung des Senats wird das Begräbniß des dahingeſchiedenen Dichters Emanuel Geibel mit einer öffentlichen Feier begangen werden, die ſtattfindet. Vereine und Köͤrperſchaften ſind zur Betheiligung aufgefordert worden.“ — London, 9. April. Heute collidirte bei Blackrock ia der Nähe von Dublin eine einzelne Lo⸗ comotive mit einem Arbeiterzug. 35 Perſonen wur⸗ den verletzt, davon mehrere ſchwer. — In Kidder⸗ miniſter wurde die Ordnung wiederhergeſtellt, jedoch werden neue Unruhen befürchtet, weshalb Cavallerie requirirt wurde. — Petersburg, 6. April. Der größte Dampfer der ſogenannten freiwilligen Flotte, der „Niſhni⸗Nowgorod“, welcher ſeit einigen Jahren die verurtheilten Verbrecher aus Odeſſa nach der Inſel Saghalin befördert, hatte auf ſeiner letzten Fahrt ungefähr 600 Verbrecher an Bord, von denen di⸗ gefährlichſten in großen Käfigen im Zwiſchendeck ein⸗ geiperrt waren. Einer dieſer Käfige befand ſich un⸗ mittelbar über der Rüſtkammer des Schiffes und die in dieſem Käfig befindlichen Verbrecher hatten ſich ein paar große Nägel zu verſchaffen gewußt, mit welchen ſie ſoweit eine runde Oeffnung in den Boden am Samſtag. 9 Uhr Morgens, in der Marienkirche geſchnitten hatten, daß das Stück nur noch ausge⸗ ſtoßen zu werden brauchte, um den Inſaſſen einen Ausgang zu geſtatten. Die Verbrecher wollten um Mitternacht einzeln in die Rüſtkammer ſteigen, ſich bewaffnen, die Wachen niederſchießen und die ganze Mannſchaft des Schiffes ermorden. Da verrieth einer von den Verſchworenen den Plan. Es wurden Maßregeln dagegen ergriffen, allein die Beamten waren auch ſo ſchändlich, den Verräther trotz ſeiner Bitten wieder in den alten Käfig zu ſperren. Die Folge dieſer Grauſamkeit war, daß ihm die übrigen Verbrecher mit den Nägeln die Augen ausbohrten und denſelben ſo zurichteten, daß er mehr todt als lebendig herausgezogen wurde. (Hungersnoth.) Irgendwo im ruſſiſchen Reiche herrſcht ſtets Hungersnoth, gegenwärtig iſt vor Allem der Mamady'ſche Kreis im Gouvernement Kaſan heimgeſucht. Ein Arzt gibt von dem dor⸗ tigen Nothſtand folgende Schilderung in ruſſiſchen Blättern: Gegenwärtig gibt es im Mamadpy'ſchen eine Maſſe Doͤrfer, in denen vierzig Perſonen von dieſer Krankheit befallen ſind. Die Wohnungen in den Dörfern ſind von der dürftigſten, von größter Armuth zeugenden Einrichtung. Ich übertreibe nicht, wenn ich erzähle, daß die Hälfte der Einwohner heute nicht weiß, was ſie morgen eſſen ſoll und ſtatt um Medizin gegen ihre Krankheit um Brod bittet. Es gibt auch ſolche Dörfer — ich habe dieſelben in meiner Eigenſchaft als Arzt beſucht —, die aller⸗ dings keine Kranken, aber auch kein Brod haben. Die Menſchen leiden an verſchiedenen Magenkrank⸗ heiten, die ſich nur Dank dem Umſtande entwickelt haben, daß das Brod ſchädliche Beimiſchungen ent⸗ hält. Es gibt aber noch Vieles, was ich nicht kenne oder geſehen habe. Einige meiner Bekannten, Män⸗ ner, denen man durchaus nicht Weichherzigkeit zum Vorwurf machen kann, erzählten mir, daß ſie Bilder des Elends geſehen, die ihnen Thränen in die Au⸗ gen gerufen. Spreu, Eichelmehl und Baumrinde — das alles ſind ſo gewöhnliche Dinge, daß ſich von denſelben gar nicht zu reden lohnt, beſonders da der moderne Menſch ſich durch ſolche Sachen nicht rühren läßt. So iſt es gegenwärtig beſtellt, wie wird es aber erſt nach ein, zwei oder drei Monaten ausſehen? „Brod!“ das iſt der Ruf, der im Mamadyſchen Kreiſe erſchallt. Und dieſer Ruf wird immer lauter und lauter ertönen. Man wird vielleicht fragen: was thut denn die Landſchaft 2 Das Verpflegungs⸗ kapital der Kreislandſchaft iſt jedoch völlig erſchöpft und kann man gegenwärtig nur auf die Gouperne⸗ mentslandſchaft rechnen. Candwirthſchaftliches. Neue Conſervirungsmethode der Milch Un Milch friſch zu erhalten, wird neuerdings eine Me⸗ thode mitgetheilt, durch welche es ermöglicht wird im Haushalte jederzeit die Milch für einige Toge unverändert zu halten. Zu dieſem Zwecke wird biz her allgemein das Abkochen angewendet, die Mich erhält jedoch dadurch ſtets einen beſonderen, bieley Leuten unangenehmen Geſchmack und außerdem wt dadurch die Dauer der Aufbewahrgs möglichkeit, nach der Jahreszeit, nur um einige Stunden ß höchſtens einen Tag erhoht. Einen weit beſſeren E folg erreicht man nun, wenn man die Milch in eine gut gereinigte, unmittelbar mit heißem Waſſer gus⸗ geſpülte Flaſche gießt. Dieſe letztere muß aber voll⸗ kommen bis ganz oben angefüllt und mit einem neuen, gut aufgequollenen, feſten Korke verſchloſſen werden, Demnächſt wird die Flaſche in einen Topf heißen Waſſers, welches nicht über 55 und nicht unter 50 Gr. C. haben darf, geſetzt, in welchem dieſelbe 1— Stunden ſtehen bleibt. Iſt alles nach Vorſchrift ausgeführt worden, ſo hält ſich die Milch auch im heißen Sommer mehrere Tage ganz unperänder, ohne im geringſten ihren friſchen Geſchmack eint büßen — nach Verſicherung der „Luxemb. Annalen.“ hilt Kunſtuotiz. Während der Oſterfeiertage ſteht dem hie ſigen und auswärtigen Publikum ein ſeltener Kunſt⸗ genuß zu Gebote, worauf aufmerkſam zu machen Zweck dieſer Zeilen iſt. Das Wachsfiguren⸗abinel des Herrn Lang führt nämlich mit Ernſt und Würde in wahrhaft ſtaunenswerther, treuer Nachbildung das Leiden Chriſti vor die Augen der Zuſchauer und wahrhaft ergreifend iſt die Himmelfahrt Jeſu, welche den Schluß der Action bildet. Wer Sinn und Kun für Geſchichte hat, der verſäume es nicht, einer ſoh chen Vorſtellung anzuwohnen. Herr Lang hat entgegenkommender Weiſe den Eintrittspreis fh niedrig, auf nur 20 Pf. à Perſon (Kinder die Hälft geſtellt, damit auch Jedermann ſich dieſes Kunſige⸗ nuſſes theilhaftig machen kann. Mehrere Beſucher. Redaktion, Druck und Verlag von Kark Molitor. ell Zur Bequemloechkeit unſe⸗ 5 Liegeuſchaft⸗ Verſteigerung. Der Theilung wegen werden die un⸗ tenbeſchriebenen, zum Nachlaß des Pri⸗ vatmannes Conrad Wiederhold! II. gehörigen Liegenſchaften Ladenburger Gemarkung am Dienſtag den 15. April 1884, Vormittags 8 Uhr in dem Rathhaus zu Ladenburg öffent⸗ lich zu Eigenthum verſteigert. Der Zu⸗ die Schätzungspreiſe geboten werden. Beſchreibung der Liegenſchaften: 1. 2 Viertel, 11 Ruthen Acker in der Ladengewann, einerſeits Michael Rupp, anderſeits Anton Zieher taxirt zu 1400 M. 2 Viertel, 1814 Ruthen Acker auf den Weinheimer Weg, einer⸗ ſeits ⸗Joſeph Grabendoͤrfer Wittwe, anderſeits evangeliſche Collektur Mannheim, ta x. 1000 M. 2. Viertel, 24, Ruthen Acker im Röſel, einerſeits Johann Martin Krauß Erben, anderſeits Martin Höfer Wittwe Erben tax 900 M. Ladenburg den 25. März 1884. Großh. Notar. ſchlag erfolgt ſofort, wenn mindeſtens rer Abnehmer haben wir den Verkauf ſämmtlicher Branntweine in unſerer Fabrik (Rheingauviertel) ver⸗ legt. 30 Wir empfehlen: Frucht ⸗Branntwei Treſter 5 Hefen 3 Medizinalhefenbranntwein zum Einreiben, beſtens. Mit den neuen Schnelldampfern des Holz Die Gr. Bezirksforſtei Heidelberg bene ſteigert aus Domänenwaldungen mit Borgfriſt oder Rabattbewilligung be 2111 uU Aari 53 Baarzahl W̃ e Rorddeutſchen loyd 0 den 17 3 25 a kann man die Reiſe onnerſtag, en e — 200 Ztr. von Bremen nach Ameriſia früh ½10 Uhr, Haardun im Lamm in Ziegelhauſe 5 0 in 9 Ta gen aus den Schlägen „am Lärchengarten ö und „Säglochſchlag“, ſowie aus meſ⸗ 41 ſind noch abzugeben bei Gg. Burckhardt Söhne in Wiesloch. machen. General ag Wee E eee Mitte April nehme ich meine Näheres bei dem Ph. Jal. Eglinger, Mannheim. reren andern Abtheilungen an Duletz und Windfallbölzern: 8 Fichten⸗, 7 Fork lenſtämme mit 9 m; 17 Stück lärchen und 6 Stück fichtene Nutzholzſtangen, 48 Ster buchenes Scheitholz III en ten Al, Frauen-Praxis wieder auf. Heidelberg, Rohrbacherſtr. 2 Dr. Cohnstein. eee eee eee Blüthen-Honig verlauft Gg. Hei Ill größte Auswahl, billige Herren & Knaben 185 Ster buchenes, 29 Ster forlenes 11 Ster lärchenes, 2 Ster fichtenes und 144 Ster gemiſchtes Prügelholz; 2875 Stück buchene und 975 Stück gemiſcht Wellen; 6 Looſe unauſbereſtetes Reis holz. Sämmtliche Domänenwaldhler ſind beauftragt das Holz auf Verlangen vorzuzeigen. 5 chile für Preiſe bei C. L. St