Waun ſtehen in toffen fil „ ſchwere n Piqus, artie von aufmerk⸗ und ſehr veiler. 1 — N Zoucksküu, velche ih veiler. — r Auswall nhein nſicht beral Friſt un im, doß die ganz we⸗ Farbſtellung eſichtigung Poſtproviſion. Jnſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition einſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local-Anzeigen mit 6 Pfg., N eh 9 e . 15 . 5 0 25 f 1 0 Eise Aituvoh und Samstag und toe viertelnähtlich 1 . 20 Vfg. mit b bogen Anterbattangsblatt 5 Ak. 70 exel miiger. eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die Reclamen mit 20 Pf. berechnet. ae e an DK * e Je . a . in 115 118. 1 52 Bei großeren Aufträgen ent⸗ ſprechende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz garqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗ 1350 Expeditionen nehmen Inſerate für uns an. Veſtellungen auf dieſe Zeitung können zu jeder Zeit gemacht werden. Samſtag, den 15. März 1884. Bolitiſches. Eine Zeit- und Streitfrage, die Verlängerung des Sozialiſtengeſetzes, wird in den nͤͤchſten Wochen ihre Löſung durch einen Reichstags⸗ beſchluß finden. Um ſo heftiger platzen jetzt, kurz vor Thorſchluß, die Geiſter in parlamentariſchen Krei⸗ ſen und in der Preſſe für oder gegen die Verlänger⸗ ung des Geſetzes zuſammen, ohne daß das Reſultat einer Abſtimmung im Reichstage ſich ſchon mit ab⸗ ſoluter Beſtimmtheit voraussagen ließe. Die Wahr⸗ ſcheinlichkeit ſpricht indeß für den Sieg der Gegner, da die Partei der Sezeſſioniſten, in Folge der neuen Parteivermiſchung ihre reſervirte Haltung aufgebend, ſich gegen das Geſetz erklärte. Die Gruppirung der Parteien in runden Zahlen iſt nunmehr folgende: Koſervative, Freikonſervative und Nationalliberale mit insgeſammt 120 Stimmen für das Geſetz, die neue freiſinnige Partei, Demokraten, Sozialdemokraten, Elſäßer und Polen mit ca. 170 Stimmen dagegen. Die obſolute Majorität im Reichstag beträgt 200, folglich müſſen die 100 Stimmen des Centrums den Ausſchlag geben, und zwar iſt zum Zuſtandekommen der Verlängerung ihr einmüthiges Eintreten erfor⸗ derlich. Auf daſſelbe darf nach einem Rückblick auf die bisherige Stellung des Centrums zu dem So⸗ zialiſtengeſetz ſchwerlich gerechnet werden. Als das Geſetz 1878, unter dem empoͤrenden Eindruck der auf den deutſchen Kaiſer verübten Attentate vom Reichstage — nach einer erſtmaligen Ablehnung, der bekanntlich die Auflöſung des Reichstages auf dem Fuße folgte — zum zweiten Male berathen und an⸗ genommen wurde, ſtimmte das Centrum geſchloſſen gegen daſſelbe und nur durch das Bündniß der Kon⸗ ſervativen mit der damals viel ſtärkeren national⸗ liberalen Partei wurde die Majorität erzielt. Bei der im Jahre 1880 von der Regierung eingebrach⸗ ten Verlängerung genügten beide Parteien zur Ma⸗ jorität nicht mehr, erſt durch den Anſchluß eines Theils des Centrums wurde das Geſetz durchgedrückt. Auch jetzt hofft die Regierung im Hinblick auf die ver⸗ ſöhnliche Richtung, welche ſie in der Kulturkampf⸗ politik eingeſchlagen hat, einen Theil des Centrums, und zwar einen größeren, als das vorige Mal, für das Geſetz zu gewinnen. Man zweifelt indeß in faſt allen Kreiſen an dem Erfolg, da die Cenkrums⸗ abgeordneten in der Mehrzahl aus eigenen trüben Erfahrungen zu erbittert gegen jegliche Ausnahms⸗ geſetze ſein ſollen. Infolge des hohen Werthes, den die Regierung auf das Zuſtandekommen der Verlängerung legt, wird dem Reſultate der bald beginnenden Debatten und der Abſtimmung als einem hochwichtigen entgegen⸗ geſehen. In der Hauptſache haben Freunde und Gegner der Vorlage ihren Standpunkt in den Partei⸗ blättern bereits begründet. Es ergibt ſich daraus folgendes Bild. Die Regierung fußt mit ihrem Ge⸗ ſuche um Verlängerung auf der kaſſerlichen Botſchaft. Zweierlei Art ſeien die Maßnahmen, welche die Re⸗ gierung den Volksvertretern im Sinne Sr. Majeſtät empfehle, um die Nothlage der ärmeren Klaſſen des Volkes zu beſſern. In erſter Linie den Ausbau der ſozialen Geſetzgebung; mit Einführung des Kranken⸗ kaſſengeſetzes ſei der erſte Schritt gethan; die jetzt zur Vorlage gelangeude Unfallverſicherung werde ſich eng an dos erſtere anſchließen und zugleich den er⸗ ſten Abſchnitt der Reformbeſtrebungen abſchließen. Mit dieſer Geſetzgebung ſtehe aber die Verlängerung des Sozialiſtengeſetzes, obgleich ſcheinbar im Wider⸗ ſpruch, doch in Wirklichkeit im engſten Zuſammen⸗ hang. Die Ausführung dieſer geſetzlichen Arbeiten, — die Abſicht der Regierung, deren Ziele dem vor⸗ urtheilsfreien Volke verſtändlich zu machen, erfordere dringend die Sicherheit gegen Störung und Beein⸗ fluſſung des Volkes durch aufrühreriſche Agitatoren. Die auch unter dem jetzigen Polizeidruck noch fort⸗ beſtehende Aufhebung des Volkes gegen die ſozjalen Geſetze: die Verdächtigung der nach dem Kranken⸗ kaſſengeſetz neu zu gründenden obligatoriſchen Orts⸗ krankenkaſſen, die Verherrlichung der freien Hilfs⸗ kaſſen, auch die ſchon jetzt in's Leben gerufene Ver⸗ leumdung des Unfallberſicherungsgeſetzes gäben einen Vorgeſchmack von dem, was bei freiem Verſamm⸗ lungs⸗ und Agitationsrecht zu erwarten ſei. Würde ſpäter die wohlthätige Wirkung der Geſetze richtig empfunden, dann bildeten ſie erſt einen feſten Damm gegen die ſozialdemokratiſchen Irrlehren. Aus ſol⸗ chen Zweckmäßigkeitsgründen fordert die Regierung alſo die Verlängerung des Ausnahmsgeſetzes um zwei Jahre. Die neue freiſinnige Partei tritt dieſer prak⸗ tiſchen Begründung entgegen. Sie glaubt nie und nimmer, daß es der Regierung gelingen werde, mit ihrer Sozialgeſetzgebung die Anſchauungen der So⸗ zialdemokraten umzuwandeln oder zu unterdrücken. Nach wie vor ſtänden die Führer der Sozialdemo⸗ kratie und ihre nicht abnehmende Anhängerſchaft auf dem früheren Standpunkte einer veränderten Welt⸗ ordnung, in welcher der Staat der alleinige Arbeit⸗ geber ſei und die geſammten Produktionsverhältniſſe eine totale Umwälzung erfahren ſollen. Die Sozial⸗ demokraten betrachteten die jetzige Sozialreform der Regierung nicht einmal als einen Schritt zur Ver⸗ wirklichung ihrer Ideen, ſondern eher zur Verhin⸗ derung derſelben, weil ſie den Arbeiter nur mehr unter die Botmäßigkeit der Unternehmer und des Staates bringe, deshalb werde ſich bei der Abſtim⸗ mung über das Unfallverſicherungsgeſetz wahrſchein⸗ 85 Fortſe 171 c „Die bleibt chen ſo feſt ſtehen, wie ſie immer ſtand. Niemand in der Welt kann eine Heirath gefinnungslos nennen und wenn wir nicht nur hübſche und gebildete Mädchen, ſondern auch reiche freien, ſo vollziehen wir nur einen Akt der Klugheit, indem wir in unſerem Falle das Angenehme mit dem Nützlichen, ja dem Nothwendigen verbinden. Ich hab' kein Vermögen, Du haſt kein Vermögen, aber wir hatten Vermögen. Wo iſt das Vermögen? Wir haben das Geld zum Studium verwandt. Wir haben uns andete Schätze, Bildung, Gelehrſamkeit und Kunſtfertigkeit dafür eingetauſcht. Wie weit ſind wir aber mit dieſen Schätzen in der Welt ge⸗ kommen! Du haſt noch ein erträgliches, aber noch lange kein Dir gebührendes Loos und mich bedrängt die Sorge um das materielle Sein oft ſo hart, daß mein künſtleriſcher Schaffensdrang dadurch lahm gelegt wird. können wir aber unſer Loos beſſern und iſt dies dann unklug, ehrlos, ſchändlich zu nennen? Siehſt Du, Ernſt, Dein einſeitiges Leben macht Dich ſchon für die Erkenntniß der alltäglichen Klugheitsregeln ind.“ — Durch entſprechende Verheirathungen Der kreuzbrave Doktor ſtrich wie verlegen mit der Hand über die Stirn und in ſeinem gelehrten Kopfe ſchien es aufzudämmern, daß ſein Bruder Hans doch nicht ſo ganz Unrecht mit ſeinen Hei⸗ rathsplänen hatte, aber zu einem Beifall für die⸗ ſelben konnte ſich deshalb der an die Lieblingsnei⸗ gungen des Einſiedlerlebens gewöhnte Gelehrte doch nicht beſtimmen laſſen, ſondern er ſagte nur beruhi⸗ gend zu ſeinem Bruder: „Hans, es ſcheint mir allerdings gut, wenn Du Dich verheirathen würdeſt. Suche Dir ein braves Mädchen, die Deine Frau werden will und bis dahin will ich Dich ſoviel als möglich mit meinen beſcheidenen Mitteln bei den außergewöhnlichen Ausgaben unterſtützen.“ „Das iſt endlich ein vernünftiges Wort von Dir, Ernſt,“ erwiderte lachend der Maler, „aber ſo ganz vernünftig ſprichſt Du mir immer noch nicht, ich werde Dir die höchſte Potenz der Vernunft da⸗ her noch immer einreden müſſen. Du mußt auch heirathen, Ernſt, Du mußt auch!“ Bei dieſen Worten wurde der Dokter wieder verdrießlich und böſe und richtete dann die plötzliche Frage an ſeinen Bruder: „Aber warum verfolgſt Du mich denn mit Deiner Heirathsmanie ſo pein⸗ lich? Muß ich denn gerade auch gleich mit dabei ſein?“ „Natürlich, mein Bruder, natürlich! Denn er⸗ ſtens habe ich vor, daß Du und ich zwei Schweſtern heirathen, und zweitens hoffe ich mit Deiner Hülfe die Gefahr abzulenken, einen Korb zu bekommen. Du ſollſt mir als Schild gegen alle die Angriffe dienen, die gegen mich von anderer Seite unter⸗ nommen werden.“ — „Du haſt wohl ein böſes Gewiſſen, Hans, in dieſer vertrackten Heirathsaffaire? Iſt dies der Fall, dann ſiehe Du zu, wie Du allein fertig wirſt. Auf mich brauchſt Du nicht zu rechnen.“ „Ach, wo ſchweifen doch Deine Gedanken hin, Ernſt? An etwas Derartiges iſt nicht zu denken! Die Sache liegt viel einfacher! Wenn ich mich um die Hand einer jungen Dame bewerbe, ſo muß ich doch meinen Rang und Stand nehmen und ent⸗ ſprechend vertreten. Nun liegt allerdings nicht die geringſte Urſache vor, daß ich mich meiner Herkunft oder meines Berufes zu ſchämen hätte und das Herz einer jungen Dame getraue ich mir auch mit meinen ſonſtigen Eigenſchaften zu gewinnen. Aber andere Leute ſpielen bei einer Vermählung auch oft eine entſchiedene Rolle, dies ſind die Eltern, die Ver⸗ wandten, die Vormünder und überhauht die Be⸗ rather in ehelichen Angelegenheiten. Glaubſt Du denn nicht, daß man auf mancher Seite über den Heirathsantrag eines Malers die Naſe rümpfen wird? Man wird ſagen, er iſt Maler, er ſoll ſo⸗ gar ſchön malen, er iſt auch ein feiner junger Mann, ob er jedoch irgend eine Zukunft hat, iſt ſehr zu bezweifeln, denn das Loos der Künſtler iſt oft hart und wechſelvoll und ſchließlich wird auf die junge — . —