4 1. 1 1 3 d b ſ —— 4 1 11 E 1 * 15 2 4 9 1 211 1 4 K n 8 E A 2 8 * s in all en Prein folger. 9 Erſchein 1 Poſtproviſion. Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition einſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local-Anzeigen mit 6 Pfg. ſprechende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Expeditionen nehmen Inſerate für uns an. 1 70 excl. eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die „Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inferate an. — Alle Annoncen⸗ Bei größeren Aufträgen ent⸗ 5 VBeſtellungen auf dieſe Zeilung können zu jeder Feil gemacht werden. Nr. 14. Samſtag, den 16. Jebruar 1884. Volitiſches. Karlsruhe, 12. Febr. Soeben iſt für Baden eine landesherrlicke Verordnung, die Organi⸗ ſation der Realmittelſchulen betreffend, erſchienen. Fragliche Schulen verfallen hiernach in: 1) Real⸗ aymnaſien und Realprogymnaſien, 2) Realſchulen, 8) höhere Bürgerſchulen. Die Realgymnaſien haben einen gjährigen Lehrkurs, die Realprogymnaſien und Realſchulen einen 7jährigen. Realmittelſchulen, deren Lehrkurs weniger als 7 Jahrgänge umfaßt, heißen „höhere Bürgerſchulen“. Der obligatoriſche Unter⸗ richt der Realgymnaſten und Real⸗Progimnaſien um⸗ faßt folgende Gegenſätze: Religion, deutſche Sprache und Literatur, Latein, Franzoſiſch, Engliſch, Geo⸗ graphie, Geſchichte, Mathematik, Naturgeſchichte, Chemie, Zeichnen, Schreiben, Geſang und Turnen. Die Lehrgegenſtände für die Realſchulen ſind dieſel⸗ ben, jedoch mit Ausſchluß der lateiniſchen Sprache. Dem gegenüber muß mitgetheilt werden, daß ſich im Lande eine Bewegung gegen das Latein der Real⸗ mittelſchulen vorbereitet, welche bedeutende Dimenſionen annehmen dürfte. Wiesbaden, 11. Feb. Die Kaiſerin von Oeſterreich und die Erzherzogin Valerie werden Mitte März zu einem fünfwöchentlichen Kurgebrauche hier eintreffen. Breslau, 13. Feb. General von Tümpling iſt geſtorben. Paris, 11. Febr. Dem „Pays“, deſſen Beziehungen zu geiſtlichen Kreiſen bekannt ſind, iſt folgende aus Hongkong, 9. Febraur datirte Depeſche von Puginier, dem Biſchof von Weſt⸗Tonkin, mit⸗ getheilt worden: „1 Prieſter, 22 Katecheten, 215 Chriſten ermordet; 108 Chriſtenhäuſer zerſtört. Um Hilfe wird gebeten.“ Paris, 13. Feb. „Patrie“ ſagt, die Metze⸗ leien in Thanhoa ſeien leider nicht die einzigen. Der Biſchof Caspar, apoſtoliſcher Vikar von Nord⸗ Cochinchina, melde ſchreckliche Metzeleien in der Um⸗ gegend von Hue. Mehrere chriſtliche Niederlaſſungen wurden zerſtört, mehr als 50 Chriſten umgebracht. Von hochgeſtellten Mandarinen gedungene Banden durchzögen das Land mit dem Rufe: Tod den Chriſten, Tod den Franzoſen! dabei plündernd und mordend. Das Vikariat in Oſt⸗Cochinchina laufe die gleiche Gefahr. Die Chriſten der Umgegend von Turanc verließen die Dörfer und begaben ſich nach Quinhon, wo ſie hofften, Franzoſen anzutreffen. — „Temps“ verſichert, die telegraphiſche Verbindung mit Tonkin werde morgen fertiggeſtellt ſein. Rom, 11. Febr. Der „Moniteur de Rome“ veröffentlicht eine „Encyclika“ des Papſtes an den franzöſiſchen Epiſkopat. Der Papſt erinnert im Eingange da alle Verdienſte, welche ſich die franzö⸗ fiſche Nation erworben habe. Wenn Frankreich zu⸗ weilen, nicht eingedenk ſeiner Traditionen und ſeiner Miſſion, eine feindſelige Geſinnung gegen die Kirche bekundete, ſo ſei es nichtsdeſtoweniger durch die große Gnade Gottes weder für lange, noch vollſtän⸗ dig vom rechten Weg abgekommen. Die Kirche habe die neutralen Schulen verdammt. Der Papſt fordert im Weiteren die Eltern auf, ungeachtet der beſtehen⸗ den Schwierigkeiten, den Kindern den religiöſen Un⸗ terricht ertheilen zu laſſen. Die Encyclika“ ſchließt mit den Worten; Wir wollen hoffen, daß der neue Beweis des Intereſſes, welchen wir ſoeben Frankreich gegeben haben, das Band der Einigkeik zwiſchen Frankreich und dem heiligen Stuhle feſter knüpfe, 5 welches jederzeit für beide Theile eine Quelle zahl⸗ reicher Vortheile war. Petersburg, 14. Febr. Der „Regierungs⸗ 8 anzeiger“ veröffentlicht ein Telegramm vom 11. Feb. aus Askabad vom Chef des Transkaſpigebiets an den Kaiſer, wonoch die Chane von vier Stämmen der Turkmanen Marws, ſowie 14 von je zweitau⸗ ſend Kibitken gewählte Bevollmächtigte unbedingte Unterthänigkeit unter den ruſſiſchen Kaiſer erklärten und dies beſchworen. Iſt's Verſonalzulage oder „Vergütung“? In der Nr. 13 d. Bl. vom 13. d. M. wird als Berathungsgegenſtand des Bürgerausſchuſſes mein Name mit einer Perſonalzulage, die ich ge⸗ fordert haben ſoll, auf eine mir unerklärliche Weiſe in Verbindung gebracht, die mich nöthigt, dagegen Verwahrung einzulegen. Das Geſuch, welches ich dem wohllöblichen Gemeinderath am 30. v. M. zur geneigten Berückſichtigung unterbreitete und am 7. d. M. unter Vorbehalt der Zuſtimmung des Bür⸗ gerausſchußes genehmigt wurde, lautet — nach Aufzählung aller der von mir neben meiner Schule bisher beſorgten mühevollen Arbeiten — wie folgt: „Ich will nicht glauben, was mir eine in Ge⸗ meindeangelegenheiten oft gut unterrichtete Per⸗ ſönlichkeit über dieſe Arbeiten zu ſagen weiß: Sie bekommen Nichts dafür! Ich glaube auch nicht, daß all dieſe Arbeiten zu dem mit der „Hauptlehrerſtelle verbundenen „Ehrenamte“ ehören. Es liegt mir ferne, eine Erwerbs⸗ uelle aus dieſen Arbeiten machen zu wollen, ber eine Bezahlung hiefür, die ſich in be⸗ cheidenem Grenzen hält, glaube ich bean⸗ pruchen zu können. Ich verlange keine 450 Mark jährlich, ich bin zufrieden, wenn man mir für dieſe Zeit eine „Vergütung“ von 150 Mark für die gleiche Arbeit und für den Angelika. Novelle von C. von Cenzendorf. (Nachdruck verboten.) Schluß. „Gewiß,“ erwiederte die Baronin und blickte zu dem jungen Paar hinüber, das in traulichem Geflüſter hinter einem Gummibaume ſaß, deſſen große Blätter die Liebenden halb und halb und halb verdeckten, „und Baron Maximilian wie auch Gräfin waren von dieſer Nachricht in hohem Grade über⸗ raſcht, aber ſie drückten mir ihre Theilnahme an dieſem freudigen Ereigniſſe in ſo herzlichen Worten aus, daß ich keinen Grund habe, die Verſicherung Ihres Bruders zu bezweifeln, daß er die Verbindung Albrechts mit Angelika als ein neues feſtes Band zwiſchen den einzelnen Zweigen unſerer Familie be⸗ trachtet.“ In dieſem Augenblick meldet der Diener Herr von Singer an, welcher auch gleich darauf in das Zimmer trat, zunächſt die beiden Damen und dann auch die Verlobten begrüßend. Kaum hatte er Platz genommen als er ausrief: „Wiſſen Sie das Neueſte, meine Herrſchaften, wodurch die Chronique scandaleuse unſerer Stadt ſchon wieder um einen Fall bereichert worden?“ 418 Aller Blicke richteten ſich bei dieſen Worten auf Herrn von Singer, welcher fortfuhr: „Herr van Blombirk hat die Reſidenz bei Nacht und Nebel mit Hinterlaſſung einer coloſſalen Schul⸗ denlaſt verlaſſen; wohin er ſich begeben hat iſt un⸗ bekannt, doch vermuthet man nicht mit Unrecht, daß er die größten Städte des Continents mit ſeiner Anweſenheit beglücken wird, um vielleicht dort unter anderem Namen die Rolle in der Geſellſchaft weiter zu ſpielen, welche er hier ſo lange geſpielt hat.“ Alle Anweſenden drückten ihre Ueberraſchung über dieſes Ereigniß aus und Frau von Wnulfenſtein rief in lebhaften Tone aus; „So habe ich doch recht gehabt, als ich Sie, liebe Schwägerin, vor dieſem Herrn van Blombirk warnte, nur hätte ich nie geglaubt, daß er bereits ſo tief geſunken ſei — und in die Hände eines ſolchen Menſchen wäre bald das Geſchick unſerer Angelika gelegt worden — o, wie glücklich hat ſich noch alles gewendet!“ 8 Albrecht ſchlang bei dieſen Worten ſeiner Mutter ſeinen Arm feſt um Angelika und der Blick, den dieſe auf ihren Verlobten richtete, war derjenige der vertrauenden, hingebenſten Liebe. Frau von Wulfen⸗ ſtein aber wandte ſich jetzt an die Baronin von Ro⸗ den mit den Worten: „Da Herr van Blombirk den Verbindlichkeiten gegen feine Gläubiger nicht nachgekommen iſt, ſo fürchte ich faſt, theure Aida, daß en Ihnen gegen⸗ über ſeine Verpflichtungen nicht erfüllt hat, oder ſollte ich mich doch getäuſcht haben?“ „Leider nein,“ entgegnete die Baronin, „Si meinen doch offenbar die Kaufſumme für die indiſche Plantage meines Mannes, welche Herr van Blom⸗ birk sen., erworben hatte?“ Frau von Wulfenſtein nickte und Aida fuhr fort: „Ich habe Herrn van Vlombirk allerdings ei⸗ nige Male gebeten, doch endlich dieſe Angelegenheit in Ordnung zu bringen, allein er meinte ſtets, da⸗ mit habe es ja noch Zeit und überdies betrachte er dieſe Summe als einen Theil der Mitgift Augelika's ſo daß es eigentlich überflüſſig ſei, mir die 15 ode 20,000 Pfund Sterling auszuzahlen, um welchen Preis der Vater des Herrn van Blombirk die Plan tage von meinem Manne erworben hatte. ja ohnehin noch reich mit irdiſchen Gütern geſegne und kann daher jene Summe ſchließlich entbehren; mein einziger Wunſch iſt, daß Herr van Blombir nie wieder unſeren Weg kreuzen möge, was nach dem, was vorgefallen, ja kaum zu erwarten iſt.“ Frau von Wulfenſtein und Herr von Singer pflichteten den Ausführungen der Baronin bei und man ſprach noch einiges über die Flucht des Herrn van Blombirk hin und her, bis ſchließlich die Herrin des Hauſes erklärte, man habe nunmehr genug von jenem Elenden geſprochen, worauf dieſes unerquick⸗ liche Thema verlaſſen wurde und ſich die Unterhal⸗