ſämtliche fouragirende Mannſchaften Feinde niedergemacht. Verſchiedenes. * Ladenburg, 5. Febr. Der hieſige Turn⸗ verein hielt am verfloſſenen Samstag Abend in dem flott hergerichteten Saale des Gaſthauſes zum „Anker“ einen ſehr ſchönen und außerordentlich zahl⸗ reich beſuchten Ball ab, bei welchem ſich unſere ſtets willkommenen Turnſchweſtern in ſchönſter Pracht entfalteten. Sehr guten Beifall fanden die von einigen Turnern kurz vor der Pauſe ausgeführten gymnaſtiſchen Uebungen. Bis zum Schluſſe hielt ſich der größte Theil der Beſucher beiſammen und man konnte beim Eintreten der Feierabendſtunde in mancher Miene beobachten, daß die ſchönen Stunden zu raſch geſchwunden waren. — Aus Heidelberg ſchreibt man uns: Am Samſtag wurde anläßlich eines Poſtd'ebſtahls bei einem Poſtſchaffner in der Brunngaſſe [Hausſuchung vorgenommen, wobei verſchiedene, von beraubten Poſtſendungen herrührende Gegenſtände gefunden und confiscirt wurden. Der betreffende Bedienſtete wurde hinter Schloß und Riegel verbracht, wo ihm Zeit und Gelegenheit geboten werden wird, darüber nach⸗ zudenken, in welch großes Elend er ſeine Frau und Kinder durch dieſe unſeelige That gebracht hat. 8 — Mannheim, 31. Jan. Heute wurde der Weinheimer Kirchendieb zu 2 Jahr 6 Monat Zucht⸗ hausſtrafe verurtheilt; derſelbe iſt verheirathet, hat 3 Kinder und lebt von ſeiner Frau geſchieden. — Aus dem Odenwalde, 29. Jan. Wie man dem „N. H. V.“ aus Lindenfels mittheilt, iſt es den energiſchen Nachforſchungen des Wacht⸗ meiſters Koch gelungen, heute Morgen in der Her⸗ berge zu Gadernheim, den als der Theilnahme an den Straßburger Morden dringend verdächtigen und ſteckbrieflich verfolgten Johann Störzer zu verhaften. Es foll kaum ein Zweifel darüber beſtehen, daß das verhaftete Individium der Geſuchte iſt, indem das Signalement genau ſtimmte und der Verhaftete auch gar nicht leugnet, Johann Störzer zu heißen. — Schwenningen, 28. Jan. Ein ju⸗ gendlicher Falſchmünzer, der es übrigens in ſeiner Kunſt noch nicht gar weit gebracht hat, wurde heute von Landjäger Eckert dahier dingfeſt gemacht und — gerade an ſeinem 16. Geburtstage — in das landgerichtliche Gefängniß nach Rottweil abgeführt. Es iſt dies laut „H. B.“ ein von Dautmergen ge⸗ bürtiger, hier in der Lehre befindlicher junger Menſch, wurden vom h 8 Felder und Gärten haben ſtark gelitten und eine Namens Wagner, der ſeine Mußeſtunden dazu ganz n benützte, Einmarkſtückſtücke aus Blei herzuſtellen. Die Falſifikate waren aber ſo ſchlecht gemacht, daß der jugendliche Münzmeiſter gleich bei Ausgabe des erſten Stücks hängen blieb. Bei einer Hausſuchung in ſeiner Wohnung fand man 6 Stück beinahe fertiger Einmarkſtücke aus Blei, ſowie Münzformen (ebenfalls aus Blei) zu Herſtellung von Einmark⸗ und Zebnpfennigſtücken. Der Burſche hat ſeine Kunſt ganz allein ausgeübt und hat ſeine Vergehen dem Landjäger ſofort eingeſtanden. 5 — Wie aus Meßkirch geſchrieben wird, wurde dieſer Toge im Gemeindewald Maienberg eine Fichte gefällt, deren Stamm rund 18 Kubikmeter maß und aus deren Doppelwipfeln 5 Ster Brenn⸗ holz und 128 Prügelwellen gewonnen wurden. Die vorgenommene Zählung der Jahrringe am Stocke ergab das respektable Alter von 220 Jahren. — Aus Landau in Niederbajern wird be⸗ richtet: Der wegen Ermordung und Verſtümmelung eines jungen Mädchens verhaftete Dienſtknecht Joſef Brunner hat ſeine That vor dem Unterſuchungs⸗ richter eingeſtanden. — Metz, 30. Jan. Sonnenſchein, der Com⸗ plice Kurowiski's, der Mörder der Wittwe Schneider, wurde in Limoges verhaftet. — Konſtantinopel, 2. Febr. Der fran⸗ zöſiſche Meſſagerie⸗Dampfer „Donna“ bohrte vor⸗ geſtern Nachts den britiſchen Dampfer „Grecian“ bei Metelin in den Grund. Die Bemannung des „Grecian“ wurde gerettet. — Als Kurioſum wird aus Rom berichtet, daß der durch ſeinen Diener Vajo in Rom grauſam ermordete Msg. de Caeſare ein Teſtament hinter⸗ laſſen hat, in welchem er demſelben „für ſeine treuen Dienſte“ eine Rente von 30 Franken monatlich aus⸗ wirft! — Aus Londou wird geſchrieben: Auf die Skürme der letzten Tage folgen nun äußerſt heftige Regengüſſe, welche in vielen Theilen England große Ueberſchwemmungen verurſacht haben. In Clitherre ſtand geſtern das Waſſer in den niedrig gelegenen Stadttheilen zwei Fuß hoch und mußten dort ſämmt⸗ liche ebenerdige Wohnungen geräumt werden. Die Marſchengegenden von Porkſhire ſind überfluthet; große Zahl von Rindern und Schafen iſt ertrunken. In Stornoway gingen am Samſtag Abend während des Sturmes fünf Männer aus, um auf den Berg⸗ triften nach den dort weidenden Schafen zu ſehen. Sie kehrten nicht zurück und man fand erſt am Deng, tag vier derſelben in ganz erſchöpftem Zuſtande auf der fünfte Mann war der Erſchöpfung erlegen. Die Ueberlebenden hatten ſich dadurch erhalten, daß ſie die Schafe ſchlachteten, deren Fleiſch ſie in rohem Zuſtande genoſſen und mit deren Fellen ſie ſich warm hielten. In Mullinſalo, einem Fiſcherdorfe bei Bal, lutra in Irland, riß die tobende See fünf Hülle fort, aus denen ſich die Einwohner jedoch rechtzeilg geflüchtet hatten. Auf der Oſtküſte dauern de Stürme fort und ſind abermals eine Reihe 99 Schiffsunfällen zu vermelden. Auf dem Longſand ſtrandeten am Donnerstag früh das Segelſchiff „Jg thom“ (2,148 Tonnen) aus Liverpool mit einer werthvollen Ladung indiſcher Güter. Die Mann⸗ ſchaft wurde von zwei anderen Schiffen auf offen gerettet. Der Schleppdampſer „Brunel“ aus Soul Schield kenterte und ging unter. Die Beſatzung ieh ſich in einer offenen Barke ohne Nahrung und ganz unzureichend bekleidet auf dem ſtürmiſchen Meere herum und wurde in ganz erſchöpftem Zuſtane von einer Brigg aufgeleſen. Bei Greenock ſcheilere der Dreimaſter „Crown of Denmark“. In des Nordſee wurde der Dampfer „Eliza Peterſon“ gz Roſtock auf der Seite liegend, mit ausgelöſchteg Feuern und ſtark mit Waſſer gefüllt, angetroffen, — (Die ſtandbafte Gattin] Man ſcheei dem „N. T.“ von Heidenheim: Ein Bäcker bog hier blieb letzten Montag aus Veranlaſſung des Marktes auch nach demſelben mit einen anderen Be harrlicher bis Nachmittags 4 Uhr beim Bier ſiteg, Endlich gedachten die Herren des Heimwegs ud auch mit Schrecken an den Empfang durch ih Weiber. Der Bäcker meinte, die ſeinige ſei die heſte, ſie ſchimpfe nicht, ſondern gebe ihm auf Verlang noch einen Kuß. Es kam ſofort eine Welte Stande; der Einſatz war die erlöſte Geldſumme das vom Bäcker verkaufte Kalb. In Begleitung dez Betheiligten trat der Bäcker den Heimweg an, wu aber nicht mit einem Kuß empfangen. Als er dez erzürnten Gattin mittheilte, daß es ſich um das Kalß handle, ſagte dieſelbe ſtandhaft; „J thues net, thues net, und wann zwoi Kälble he (hic ſind“ Ein Dienſtmädchen, gefragt, ob es dis kee ſein könne, antwortet keck: „Na oh! Eines Morgen habe ich 8 Teller zerbrochen und der Herrſchahz nicht eine Silbe davongeſagt.“ 11 1 10 e 1 72 24 Molitor. Ars Redaktion, Druck und Verlag von & ar zu unterlaſſen, ſondern dieſelbe auch ols gleichberech⸗ tigle Verwandte anzuerkennen. Es fiel dann Frau bon Wulfenſtein auch nicht ſchwer, ihren Bruder mit beredten Worten von der Nothwendigkeit eines Beſuches zu überzeugen, den er und die Gräfin von Roden auf Schloß Gnanſtein demnächſt abſtatten müßten und der Baron verſprach ſogar, ſein Mög⸗ lichſtes zun thun, um Gräfin Hertho zur Theilnahme an dem in Ausſicht genommenen Beſuche zu bewe⸗ gen und als dann Frau von Wulfenſtein die Woh⸗ nung ihres Bruders verließ, ſo geſchah dies mit dem erhebenden Bewußtſein, einen definitiven Schritt zur Annäherung zwiſchen ihrem Bruder und der Indierin gethan zu haben. Nachdem Frau von Wulfenſtein nach Hauſe zurückgekehrt wor, theilte ſie Albrecht — Feodor war ſchon ſeit längerer Zeit auf einer Reiſe begriffen — das, was ſie bei Baron Maximilian von Roden bei den ferneren Zuſammenkünften, die ſie mit Aida hatte, gelungen, das in letzterer gegen die eigentlichen Abſichten des Holländers hervorgerufene Mißtrauen wach zu halten. Einige Tage nach ihrem Beſuche bei ihrem Bruder ſtattete dann Frau von Wulfen⸗ ſtein einen neuen Beſuch auf Schloß Gnanſtein ab und wurde wie gewohnlich von ihrer Schwägerin auf das Herzlichſtt empfangen. Aida von Roden befand ſich, als Frau von Wulfenſtein eintrat, allein iu dem reich und mit großem Geſchmack eingerichte⸗ ten Empfangsſalon von Schloß Gnanſtein und die erſte Frage der Frau von Wulfenſtein galt, nachdem beide Damen ſich niedergelaſſen hatten, daher An⸗ gel ka. „Angelika fühlt ſich etwas unwohl“, entgegnete Aida und betrachtete wie nachdenklich die geſtickten Noſen des koſtbaren indiſchen Teppichs, der zu den im Intereſſe der Verſöhnung derſelben und der Grä⸗ fin von Roden mit der Familie Baron Sigismunds erhalten hattte, mit, und Albrecht billigte natürlich vollkommen den Schritt ſeiner Mutter. Frau von 1 Wulfenſtein beruhigte ſich indeſſen nicht bei dieſem vorläufigen Erfoige, ſie war entſchloſſen, die Inter⸗ eſſen ihrer indiſchen Schwägerin nach allen Seiten hin wahrzunehmen, vor allem war ſie jetzt bemüht, es zu einer Auseinanderſetzung zwiſchen Aida und Herrn van Blombirk zu bringen und ſte hoffte, daß es hierdurch geſingen würde, Aida und Angelika gänzlich von dem Einfluſſe, den der Holländer bis⸗ her auf ſie ausgeübt hatte, zu befreien. Wir wiſſen daß Frau von Wulfenſtein bereits begonnen hatte, ihre Schwägerin über den wahren Charakter und den zweideutigen Ruf Herrn van Blombirk's auf⸗ zuklären und es war Frau von Wulfenſtein auch e „„ N 4 8 Füßen der Damen ausgebreitet war, „und ſie hat deshalb ſchon ſeit ein paar Tagen ihr Zimmer nicht verlaſſen. Indeſſen“, fuhr ſie raſch fort als ſie einen Ausdruck von Beſorgniß in dem Geſichte ihres Beſuches gewahrte, „die Krankheit Angelikas iſt von keiner weiteren Bedeutung. Anfangs war ich aller⸗ dings ſehr erſchrocken, als ich bemerkte, daß Angelika allmählich ſtiller und ernſter wurde, im Gegenſatz zu ihrem bisherigen fröhlichen Weſen und ihr ganzes Ausſehen ähnelte auch immer mehr dem einer Lei⸗ denden. Ich zog ſofort einen bewährten Arzt zu Rathe, derſelbe meinte jedoch, daß Angelika's Leiden lediglich ſeelſſcher Natur ſei, das ihr körperliches Wohlbefinden im Allgemeinen mchts zu wünſchen übrig laſſe und daß ſich erſt durch längere Beobach⸗ tung die Urſache der Gemüthsverſtimm ung meiner Tochter erlennen laſſen werde. Ich lonnte es aber nicht über mich gewinnen, Angelika länger leiden zu ſehen und als ich ſie daher in liebevollem Ton frug, ob ſie ihrer Mutter nicht den Grund ihr geheimen Leidens mittheilen wolle, da warf ſeie ſich an ihre Bruſt uud geſtand mir unter Thränen, daß ſie Herrn van Blombirk nimmermehr lieben kon und die Ausſicht, dereinſt die ſeine zu werden, fe mit Grauen erfülle. Ich war natürlich höchſt he unruhigt durch dieſes unerwartete Geſtändniß, un als ich nun weiter in Angelika drang, da - d Baronin ſtockte und ſah ihre Schwägerin erwarküngz voll an, „da verſicherte ſie mir, ihr Ha upk d neuem an meiner Bruſt bergend, daß ſie — Albrecht, Ihren Sohn, innig liebe und nie aufhören würde, ſein Bildniß im Herzen zu tragen!“ „Wie!“ rief die Frau von Wulfenſtein i Tone freudiger Ueberraſchung aus, „Angelika de Ihnen geſtanden, daß ſie Albrecht liebt? O, wird alles gut, denn daran, daß Albrecht fei Couſine wiederliebt, zweifle ich nicht und ſomit si die Bedingungen in der Teſtamentsklauſel Sigismun auf das Glücklichſte erfüllt.“ Die Baronin ſah ihren Beſuch bei den letzte Worten erſtaunt an und wiederholte in forſchende Tone; „Teſtamentsklauſel? Was für eine Clauſe meinen Sie, liebe Schwägerin?“ „Ich glaube, ich habe Ihnen ſchon einmal bon dieſer Clauſel in dem Teſtamente ihres Gatten ges ſprochen und Sie ſollen jetzt ſelbſt hiervon Notiz nehmen“ entgegnete Frau von Wulfenſtein und zog eine Abſchriſt des Teſtaments Baron Sigismunds, deſſen Beſtimm⸗ ungen wir ſchon kennen, aus der Taſche; ſie halle fc dieſe Abſchrift eigens zu ihrem heutigen Beſuche Ua Notar Boretius ſchicken loſſen. „Bitte, leſen Se * Fortſetzung folgt. it iche 1 ant und in hee ot, Belm ud fler K 4 „ ne Face du, de zu 3. F in! 1 Maamntnachur lane m den hien dun ir H. Amen