ung. Schönan ewilligung en Domz⸗ tielskopſe, 55 „Both. n Lodetz. h 9 uh 1 05 en. U. ie Teich, 9 25 H. 99 Ster Werkhoh r gemi Ster g Brügelhch 207 Ste blbolz) u. Wise ſhelmsfeh 1 bor. ung. Heidelbeg Nobel 5210 * 5 uuſen Judm⸗ ige und 57 Eich⸗ e mit 60 8 u. 35 zollenhoßz buchentz Ster do. 10 Sta 158 Sia Ster bi⸗ Prügel u. 340 Sattlit t in P feld und igen dal l. r ſog leich Näh. it — „ Me ut 7 71 e. . el kds, tenz. und eindrucksvoll hergerichtet. Poſtproviſion. Juſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition einſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local- Anzeigen mit 6 Pfg., ſprechende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ e Inferate an. — Alle Annoncen⸗ Expeditionen nehmen Inſerate für uns an. Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet a 1 a0. 20 Pfg. mit illuſtrirtem Auterbattungsblatt 1 Mt. 70 excl. eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei großeren Aufträgen ent⸗ Beſtellungen auf dieſe Zeitung können zu jeder Zeit gemacht werden. Nr. 9 Mittwoch, den 30. Januar 1884. 1 Zur Heimkehr Eduard Laskers. Am Fieitag Vormittag war der Dampfer „Neckar“ mit der Leiche Laskers in Bremerhaven angekommen. Die Vorarbeiten für den würdigen Empfang der Leiche waren von dem Bremer Co⸗ mite, ſowie namentlich ſeitens der überaus liebens⸗ würdigen Direktion des Norddeutſchen Llyod ſtattlich Die Wartſäle am Hafen, die für den öffeutlichen Verkehr ſchon ſeit geſtern geſchloſſen waren, haben durch einen reichen und geſchmackvollen Fahnenſchmuck ein durchaus würdiges und feierliches Ausſehen erhalten. Ein hoher florumgebener Katafalk erhob ſich im Hinter⸗ grunde, der von Topfgewächſen, Guirlanden und zahlreichen Treibhauspflanzen umrahmt wurde. Es machte einen um ſo impoſanderen Eindruck, je mehr das ganze Arrangement naturgemäß ein haſtig im⸗ provifirtes fein mußte. Hunderte von Zuſchauern und Theilnehmern an der Feier befanden ſich am Strande. Alle Schiffe, ſelbſt die engliſchen und norwegiſchen, die ſich im Hafeu befanden, hatten Halbmaſt geflaggt, ebenſo alle Gebäude. Sofort nach Eintreffen im Hafen wurde der Sarg an's Land geſchafft und unter den Klängen des Beethoven ſchen Trauermarſches nach der Halle des „Norddeutſchen Lloyd“ getragen. Hier wurde der Sarg auf den Katafalk geſtellt. Der Bruder und der Schwager Lasker's, die Abgeordneten Wölf⸗ fel, Baumbach, Dr. Barth, Lipke, Ahlhorn, ferner der Ausſchuß des hiefigen Reichsvereins, Mitglieder der Behörden und mehrere Hundert Bremer Bürger nahmen um den Katafakk Aufſtellung, worauf der Präſident der Bremer Bürgerſchaft, Clauſſen, die erſte Anſprache hielt, worin er den Todten auf deutſchem Boden begrüßte und ſeine Uneigennützig⸗ — keit, Charakterreinheit, ſeine Liebe zum Vaterlande rühmend hervorhob. Abgeordneter Baumbach hieß den Verewigten Namens ſeiner Freunde und Wähler in der deutſchen Heimath willkommen und dankte den deutſchen Amerikas für die Ehre und Aufnahme, die Lasker in Amerika gefunden. Laskers Tod be⸗ wegte alle tief, Laskers Herz weilte ſtets im Vater⸗ lande. An ſeinem Sarge müſſe aller Streit und Hader ſchweigen. Auch konfeſſonell habe ſich der Verſtorbene zur wahren Religion und Menſchlichkeit bekannt; er ſei viel bekämpft, aber auch viel geliebt worden. Seine Selbſtloſigkeit und Selbſtverleug⸗ nung, ſeine Vaterlandsliebe ſei von Jedermann an⸗ erkannt worden. — Abgeordneter Wöͤlffel legte hie⸗ rauf Namens der Liberalen Vereinigung einen Kranz auf den Sarg. — Der Prediger der ifraelitiſchen Gemeinde Bremens, Lewinger, feierte Lasker als Freund der Wahrheit und ſpendete gleichfalls einen Kranz. Unter Abſpielung eines Trauermarſches wurde der Sarg hierauf in den ſchwarz und weiß aus⸗ geſchlagenen Waggon getragen,“ begleitet von den auswärtigen Trauergäſten, und nach dem Bahnhof Geeſtemünde überführt, wo Nachmittags 2 Uhr die Weiterfahrt nach Berlin erfolgte. Samſtag Nacht 12 Uhr 40 Min. iſt die Leiche auf dem Lehrter Bahnhof eingetroffen. Ein offizieller Empfang fand nicht ſtatt. Etwa 100 Perſonen, darunter eine Anzahl Damen, die Ver⸗ treter faſt ſämtlicher Berliner Zeitungen, Correſpon⸗ denten engliſcher und italieniſcher Blätter, Mitglieder des Vereins „Waldeck“ und des Arbeitervereins waren anweſend. Die beiden Brüder Laskers hatten die Leiche hierhergeleitet. Der mit Guirlanden und ſchwarzweiſen Streifen geſchmückte Waggon, worin der Sarg unter Biumen aufgebahrt iſt, blieb ge⸗ ſchloſſen. Abends halb 8 Uhr fand die feierliche Ueberführung der Leiche vom Bahnhofe nach der Synagoge ſtatt. Bei dem Leichenbegängniß Laskers waren in der Synagoge anweſend die Reichskagspräſidenten v. Levetzow und Heeremann, ferner der frühere Mi⸗ niſter v. Bernuth, Camphauſen und Delbrück, der Magiſtrat, Stadtverordnete und die Mitgleder der liberalen Parteien. Auch konſervative und clericale, worunter Graf Behr⸗Schmoldow und Windthorſt und einige Mitglieder der Univerſität waren an⸗ weſend. Der Ober⸗Rabiner Frankl entwarf dos Lebensbild Laskers, alsdann widmete Friedrich Kapp dem Verſtorbenen einen Nachruf und legte Namens der Parteigenoſſen einen Kranz auf den Sarg. Der Zug mit der Leiche Laskers nach dem Friedhof er⸗ folgte programmäßig. Prediger Maibauer hielt vor dem in der Halle niedergeſetzten Sarge die Trauer rede und theilte den Beſchluß der jüdiſchen Ge meinde mit, daß Laskers Leiche in der Ehrenreih der Frommen ruhen ſolle. Hierauf erfolgte die Einſenkung des Sarges. Politiſches. Karlsruhe, 26. Jan. Nach fünfſtündiger Debatte wurde in der heutigen Kammerſitzung der Antrag Frech mit einer kleinen Majorität ange⸗ nommen, wonach die Wahlen zu der Kreisberſamm⸗ lung nicht wie bisher die Kreisangehörigen, ſondern die Bürgerausſchüſſe beſorgen. Karlsruhe, 25. Ibn. Die Frage der Ar⸗ beiterkolonien für Baden macht zwar augenblicklich nicht viel von ſich zu reden, aber ſie ruht deshalb nicht. Soeben haben der Großherzog und die Groß⸗ herzogin dem Ausſchuß 3000 M. für ſeine Zwecke zuſtellen laſſen. Das Inſtitut der Arbeiterkolonien Angelika. Novelle von C. von Cenzendorf. (Nachdruck verboten.) 5 Fortſetzung. Albrecht war ſich vielleicht deſſen ſelbſt unbewußt, was ihn an Angelika von Roden feſſelte, ob deren liebliche, jugendfriſche Erſcheinung und der eigenthüm⸗ thümliche Liebreiz, welcher über der ganzen ſchlanken Geſtalt der jungen Baroneſſe lag, oder das naive Plaudern und die angenehme Ungebundenheit dieſes Kindes der Natur — genug, Albrecht von Wulfen⸗ ſtein gab ſich widerſtandslos dem Zauber hin, den Angelika's ganze Erſcheinung auf ihn ausübte. Auch Angelika trug ihrem neugewonnenen Couſin ein lebhaftes Intereſſe entgegen und dies war auch er⸗ klärlich, denn infolge der Abgeſchloſſenheit, in welcher der verſtorbene Baron von Roden ſeine Tochter An⸗ gelika und deren Mutter erhalten hatte, war Ange⸗ lika ſo gut wie gar nicht mit jungen Männern zuſammengekommen, ihr Verlobter aber, Herr van Blombirk war weder in Bezug auf ſeine äußerlichen Vorzüge, noch hinſichtlich ſeiner Charaktereigenſchaften und geiſtigen Gaben im Stande, ſich mit Albrecht von Wulfenſtein zu meſſen und dies Letztere hatte Angelika von Roden ſchnell herausgefühlt. Albrecht von Wulfenſtein vereinigte allerdings neben äußer⸗ Wulfenſtein und er fühlte jetzt deutlich, wie ſchwer lichen Vorzügen einer ritterlich ſchönen Geſtalt in ſich eine große Liebenswürdigkeit und Offenheit des Benehmens, verbunden mit einer gediegenen Bildung, welche er auf ſeinen ausgedehnten Reiſen nur noch vervollkommnet hatte. Von letzteren hatte Albrecht von Wulfenſtein ſeiner Couſine eben erzählt und zwar hatte er ihr eine norwegiſche Reiſe geſchildert, die er im vorigen Jahr unternommen. Angelika war ſeiner beredten Schilderung der großartigen Gebirgsnatur, der ro⸗ mantiſchen Seen, der ungeſtüm dahinbrauſenden Flüſſe Norwegens mit ſichtlichem Intereſſe gefolgt und rief, als Albrecht mit ſeiner Schilderung zu Ende war, aus: „Wie gern möchte ich auch eine Reiſe nach dem Norden unternehmen, von dem Sie mir eine ſo an⸗ ziehende Schilderung gegeben haben, doch“ — ein leichter Seufzer ſchlüpfte über die Lippen des Mäd⸗ chens — „ſtatt deſſen werde ich meine gute Mama wohl wieder zurück nach Indien begleiten müſſen, denn Sie wiſſen ja, daß ſie den feſten Entſchluß hegt, binnen kürzerer oder längerer Zeit, in Beglei⸗ tung Herrn van Blombirk's nach ihrer indiſchen Heimath zurückzukehren.“ Wie ein erkältender Hauch legte ſich die, aller⸗ dings in betrübten Tone geſprochene, Mittheilung Angelika's von Roden von ihrer bevorſtehenden Rückkehr nach Indien auf das Herz Albrechts von es ihm fallen würde, ſich von dem lieblichen Weſen zu trennen. Indeſſen überwand der junge Mann ſeine innere Bewegung und fragte mit ſcheinbarer Ruhe: „Nun, und ſehnen Sie ſich nicht nach dem ſchönen Indien, das die Natur mit einer Reihe der mannigfachſten Reize ausgeſtattet hat, nach ſeinen herrlichen Wäldern, ſeinen majeſtätiſchen Strömen, von denen ja auch unſere Dichter fingen, nach dieſer ganzen reichen und bunten Welt, von welcher Ihr Vater förmlich ein Stück nach dem Parke Ihres Schloſſes hergezaubert hat?“ f Angelika pflügte mit ihrer zarten Rechte eine blühende Roſe von einem hohen Roſenſtocke, der dicht an dem Kiespfade ſtand, auf welchem das junge Paar auf⸗ und abwandelte, und erwiderte mit nachdenklicher Miene: „Ich war allerdings kaum zwölf Jahre alt, als ich mit meinen Eltern Indien verließ, aber ich kann mich noch lebhaft auf die ausgedehnte ſchöne Beſitzung beſinnen, die meinem ſeligen Vater gehörte und wo wir ein reizendes Landgut bewohnten. Ein breiter, klarer Fluß beſpülte faſt die Veranda unſeres Hauſes, auf welcher ich ſo gern zu ſitzen pflegte, denn ſchlanke Palmen und weitäſtige Tama⸗ rinden ſpendeten hier kühlen Schatten und über meinem Haupte verwoben ſich langſtengliche Schling⸗ pflanzen, bedeckt mit herrlichen, wohlriechenden wei⸗ ßen Blüthen, zu einem luftigen Dache, während