erzwingen zu wollen, zu welcher Zeit ein Eiſenbahn⸗ zug denſelben paſſiren mußte. Den Bahnwärter ſoll kein Verſchulden treffen. — Eiſenach, 23. Jan. In dem benachbar⸗ ten Städtchen Creuzburg brach die vorige Nacht Feuer aus, wodurch 80 Gebäude mit Nebenge⸗ bäuden zerſtört wurden. — Dresden, 20. Jan. Eine Schreckens⸗ nachricht durchläuft unſere Stadt. In dem benach⸗ barten Induſtrie⸗Städtchen Radeberg (7000 Ein⸗ wohner) ſoll unter eigenthümlichen Umſtänden ein längſt todtgeglaubtes männliches Weſen aus Jahr⸗ zehnte langer Vermaurung wieder ans Tageslicht gebracht worden ſein. Das Gericht entdeckte den Dreißigjährigen, der zwar noch nie für todt ausge⸗ geben, vielfach aber für todt gehalten worden iſt, in einem verſchloſſenen Kammerraum von 2 Meter Länge und einem Meter Breite, in welchem nur durch eine ſchmutzige, etwa bandbreite Fenſterſcheibe ein Lichtſtrahl zu dringen vermochte. Auf hartem Stroh hockte das Opfer elterlicher Verwahrloſung, entmenſcht, verthiert, verſchmutzt, ungeziefer⸗, und ſchwärenbedeckt, abgezehrt, ſprachlos, licht⸗ und men⸗ ſchenſcheu. Die Feder ſträubt ſich, die näheren Umſtände eingehender mitzutheilen. Forſcht man nach dem Grunde ſolcher unmenſchlichen Handlungen, ſo ſoll lediglich „Geiz“ als die Urſache derſelben zu betrachten ſein, Geiz von Leuten, welche ein ſchul⸗ denfreies, wohlverzinsliches Haus beſitzen. — Verunglückte Touriſten in Italien. Vor einigen Tagen hat, wie die „Oeſt. T. Ztg.“ mit⸗ theilt, eine zum Traverſetta Paſſe, dem Quellenge⸗ biete des Po, unternommene Alpenſahrt zu einer traurigen Kataſtrophe geführt. Die Fahrt war von einigen Notablen des Ortes Criſſolo unter Theil⸗ nahme von Führern unternommen. Auf der Höhe des Paſſes (3000 M.) ſollte ein Weg durch den gefrorenen Schner gehauen werden, als ſich plötzlich ein großes Stück Schnee ablöste und alle ſechs Perſonen in den Abgrund ſtürzten. Der Veran⸗ ſtalter der Partie, Cavaliere Gondolo, blieb todt, die Anderen find ſchwer verletzt. — Rom, 18. Jan. Ueber die Ermordung des Abts de Ceſare von Monte Vergine bei Neopel wird gemeldet: Der Abt hielt ſich zur Erledigung geiſtlicher Amtsgeſchäfte hier auf und wohnte mit einem Diener in einem kleinen Hauſe. Letzterer war bereits 7 Jahre in ſeiner Stellung und genoß das volle Vertrauen des Prälaten. Trotzdem faßte er aus Habgier den Entſchluß, den Abt zu ermorden. Während derſelbe ſchlief, ſuchte er ihn durch ein Kiſſen zu erſticken; der Prälat erwachte jedoch und ſetzte ſich zur Wehr. Hierauf ſchlug der Unmenſch den 72jährigen Greis nieder. Ware ſein erſter Plan gelungen, ſo hätte er nach ſeinem Geſtändniß, das Bett in Brand geſteckt, um die Meinung zu erwecken, der Tod ſei durch ein Unglück herbeigeführt. — Umgekehrt. Nachbar: „Unſere jetzige Jugend iſt das ganze Gegentheil von uns — ich moͤcht' keine Kinder mehr“ — Hausbeſitzer: „Recht haben S', ganz verkehrt iſt's. Ich hab' ſechs Tage gearbeitet und einen gefeiert, bis ich's zu einem Haus gebracht hab', und mein Sohn feiert ſechs Tage und acbeitet einen, bis er's wieder weg hat!“ — [Prompte Expedition.] Der Prinzi⸗ pal wirſt einen Kunden, mit dem er in Streit ge⸗ rathen, aus ſeinem Privatkomptoir, wo ihn der Buchhalter ergreift und auf den Hausflur wirft. Nachdem er dort vom Hausgur auf die Straße hinausgeſtoßen iſt, bricht er in die Worte aus: „Das ſind doch Grobiane, aber das muß man ſagen, es herrſcht doch eine prompte Ordnung in dem Hauſe!“ * Der Untergang des Dampfers „City of Columbus“. Entſetzliche Einzelheiten werden aus New-Pork deu engliſchen Blättern über den Untergang des Dampfers „City of Columbus“ gemeldet. Das Schiff, ein ſtarker eiſerner Dampfer von 2000 Tonnen Gehalt, gehörte der Boſton und Savannah Linie an und hat 102 Paſſagiere, darunter 35 Frauen und Kinder an Bord. Es waren meiſt Neu⸗Engländer, welche den Winter im Süden zubringen wollten. Die Mannſchaft beſtand aus 45 Perſonen, der Ka⸗ pitän heißt Wright. Das Schiff verließ Boſton am Donnerſtag (17. Jan.) Nachmittags. An der Küſte Maſſachuſſets, die durch ihre gefährlichen Riffe be⸗ rüchtigt iſt, muß das Schiff durch Fahrläſſigkeit auf einen ſolcken geralhen ſein, begann dann ſich mit Waſſer zu füllen, neigte ſich zur Seite und ſank mit dem Hintertheil unter Waſſer. Der Ka⸗ pitän forderte die Paſſagiere auf, ſich zu einem Verſuche, mit den Booten ans Land zu kommen, vorzubereiten, allein Erſtere ſchienen ſo erſchreckt zu ſein und vielleicht die Größe der Gefahr nicht ſofort zu erkennen, ſo daß viele unter Deck blieben, bis das ſteigende Waſſer ſie hinauftrieb. In dieſem Au⸗ genblick ſtürzte eine ſchäumende Waſſermaſſe über das Schiff und ſpielte alles Lebende hinweg. So kamen 60 Perſonen, einſchließlich aller Frauen und Kinder (mit Ausnahme von zwei Knaben) um'z Leben. Nun begann für die wenigen Ueberlebenden ein furchtbarer Kampf. Verſchiedene Boote verließen das Schiff, allein ſie ſchlugen entweder ſogleich um oder gingen, von unerfahrenen Händen gelenkt, ſpäter an Felſen zu Grunde. Nicht ein einziges Menſchenleben wurde durch die Boote geretſet, Mittlerweile hatte ſich das Takelwerk mit Menſchen gefüllt, aber da das Wrack hin⸗ und herſchwankte, ſo ſchlugen auch hier die eiſigen Wellen hinein. Man ſoh ein Ehepaar ſich zum letzten Male küſſen und ſich umarmen, und dann in die Fluthen ſinken. Zwei Brüder waren in dem Takelwerk. Der Al tere ſchlug den Jüngeren, als dieſer ihm Muth zu⸗ ſprach und ſo den Knaben wach erhielt, bis nach g Stunden die Boote ihnen Rettung brachten. Dann ſprangen ſie zuſammen in die Wogen und ſchwammen zu dem Boote, als wenn ſie auf ihrer Exkurſiog zu Con⸗y Island wären. Bald ſtürzte hier einer vor Erſchöpfung, bald dort einer ſchon todt aus dem Takekwerk, während mehrere ſelbſt, nachdem der Tod ſchon eingetreten war, angefroren an den Steicheg blieben. Zuletzt waren von den 80 Perſoneg, welche den ſonnigen Süden hatten aufſuchen wolleh, nur noch 9 Menſchen übrig geblieben. Von der Mannſchaft wurden 13 gerettet. Nachdem der Tag angebrochen war, ſah mag vom Lande aus das Wrack und um 10 Uhr ka von der Gay Head⸗Station das Rettungsbott ung rettete 7 Perſonen. Ein herrannahender Zolldampfer rettete ſpäter durch Ausſetzen von Booten noch einigt Perſonen, welche da die Boote nicht an das Wraß heran konnten, über Bord ſprangen und dann auf, gefiſcht wurden. Ueber die wahre Urſache des l glücks wird kaum etwas bekannt werden, da a Offiziere mit Ausnahme des Kapitäns ertrumſ ſind. Die überlebenden Paſſagiere erzählen, daß f zur Zeit, als ſie in dem Tagelwerk hingen, z Dampfer paſſiren ſahen, daß jedoch keiner derſelheg das Wrack bemerkte. Der Steuermann eines dieſg Dampfer erklärt, daß er auf dem geſcheiterten Schiß, welches er durch das Fernglas betrachtete, keine benden Weſen bemerkt habe. Der Schiffskörper dez geſcheiterten Dampfers iſt ohne ſichtliche Verletzung und man glaubt, noch viele Leichen im Zwiſchen del finden zu können. Das Unglück wird von alleg Newe⸗ Yorker Zeitungen grenzenloſer Unwiſſenheſt und Sorgloſigkeit zugeſchrieben, und man verlangt die ſtrengſte Unterſuchung. Redaktion, Druck und Verlag von Kart Molitor. er auch nicht, daß wir ſo häufig bei Ihnen Beſuche machen —“ „Wie?“ unterbrach Frau von Wulfenſtein ent⸗ rüſteten Tones ihre Schwägerin, „Herr van Blom⸗ birk wünſcht nicht, daß Sie und Angelika uns, Ihre nächſten Verwandten, öfters beſuchen? Das finde ich doch eigenthümlich und ich wäre begierig, zu er⸗ fahren, welche Urſachen es Herrn van Blombirk als wünſchenswerth erſcheinen laſſen, daß Sie ferner mein Haus möͤglichſt meiden ſollen:“ Die Baronin blickte einen Augenblick ſinnend zu Boden und gab dann zögernd zur Antwort: „Herr von Blombirk meint, daß wir gegen den Willen meines verſtorbenen Gemahles handelten, wenn wir im Gegenſatz zu demſelben, den Verkehr mit unſeren Verwandten wieder aufnehmen und weiter pflegen würden und ch weiß ja auch, daß Baron Sigismund ſo gut wie gar keinen Umgang mit ſeinen Verwandten gepflogen hat, wozu er wohl auch, wenigſtens was ſeinen Bruder Maximi⸗ lian und die Gräfin von Roden anbelangt, gegrün⸗ dete Urſache hatte. Sie indeſſen, liebe Schwägerin und ihre Herren Söhne, meine Neffen, ſind mir und Angelika in ſo herzlicher Weiſe entgegengekommen, daß ich hiervon höchſt wohlthuend berührt worden bin und Sie ſehen mich und Angelika darum wieder bei Ihnen erſcheinen, wodurch ich Ihnen einen Be⸗ weis zu geben hoffe, wie ſehr ich Ihre Theilnahme und Freundſchaft zu ſchätzen weiß. Allerdings hatte ich Herrn van Blombirk gebeten, uns heute wiederum zu Ihnen zu begleiten, allein während er uns das erſte Mal ohne Widerrede begleitete, ſucht er uns heute von unſerem Vorhaben durch allerlei Einwände abzubringen und als er ſah, daß ich dennoch darauf b nd, u ſern Beſu f ern zu wiederholen, i ſchien er ſehr verdrießlich zu werden und erklärte, er könne uns nicht begleiten, da er wichtige Ge⸗ ſchäfte vorhabe.“ „Es iſt ſehr liebenswürdig von Ihnen,“ meinte Frau von Wulfenſtein, „daß ſie trotz der Cinwendung des Herrn van Blombirk ihr Vorhaben ausgeführt haben, und ich kann Ihnen nur verſichern, daß Sie, liebe Schwägerin und Angelika ſtets willkommen auf Bevern ſein werden. Doch nun möchte ich mit Ihnen noch einige Worte reden. Iſt es Ihnen denn gar nicht auffällig, daß Herr van Blombirk ſie von weiteren Beſuchen bei uns abzuhalten ſucht und glauben Sie wirklich, daß ihn hierzu nur die Rück⸗ ſicht auf die Abneigung meines verſtorbenen Bruders gegen uns, ſeine nächſten Verwandten, bewogen hat?“ „Gewiß iſt mir der ſo plötzlich aufgetauchte Widerwille Herrn van Blombirks gegen Bevern auf— gefallen,“ entgegnete die Indierin, „aber ich habe mich vergeblich bemüht, hierfür eine Erklärung zu finden.“ „Ich glanbe Ihnen hierüber Auskunft geben zu können,“ ſagte Frau von Wulfenſtein und warf einen Blick nach dem jungen Paar, das einige Schritte entfernt ſaß, das aber augenſcheinlich nicht die mindeſte Notiz von dem Geſpräch zwiſchen Frau von Wulfenſtein und der Baronin zu nehmen ſchien, ſo daß Erſtere beruhigt fortfuhr: „Herr van Blombirk fürchtet offenbar, hier Herrn von Singer, deſſen Sie ſich ja noch erinnern werden, wieder zu begegnen, was für ihn aus Gründen, die ich Ihnen gleich auseinander ſetzen werde, ſehr unangenehm iſt und er iſt daher auch bemüht, Sie und Angelika von einem ferneren Beſuch hier in Bevern abzuhalten.“ Frau von Wulſenſtein theilte nun ihrer Schwä⸗ gerin alle Aeußerungen Herrn von Singers übt Herrn van Blombirk mit und die Baronin wu allerdings auf's Tiefſte erſchrocken, als ſie erfußt, welchen zweideutigen Ruf der Verlobte ihrer Tochte im Club des Herrn von Singer genoß und Fah von Wulfenſtein nahm daher die Gelegenheit woß, ihre Schwägerin auf das Eindrinlichſte vor Herm van Blombirk zu warnen. Die Baronin von Rode verſprach anch, von jetzt ab den Handlungen un dem Benehmen des Herrn von Blombirk eingehende Auſmerkſamkeit zu widmen und auch über den Me kehr zwiſchen ihrer Tochter und deren Verlobten wachen. Indeſſen meinte ſie, daß in Bezug af letzteren Punkt man ſich keiner großen Sorge hi zugeben brauche, denn Angelika bekunde eine größen Zurückhaltung gegen Herrn van Blombirk, als viel leicht unter Verlobten üblich ſei und ſie habe dae Grund, anzunehmen, daß Herr van Blombirk af das Herz Angelikas gerade noch keinen zu fee Eindruck gemacht habe. Dieſe letztere Bemerkung ſchien in der Thal nicht unbegründet zu ſein und wer das junge Pach, welches mittlerweile die beiden Damen ihrem Geſpräch überlaſſen und ſich in den Garten begeben hallt der würde wohl zu der Erkenntniß gelangt fei wie ſich, den Betheiligten ſelbſt noch undewüß, vielmehr zwiſchen den beiden jungen Leuten eite keimende Neigung kundgab. Es war heute da dritte Mal, daß Albrecht von Wulfenſtein mit feier Couſine zuſammen war, aber ſchon fühlte ſich de junge Mann wie mit einer Zaubergewalt zu denz holden Geſchöpf hingezogen. 6670 75 40 N. 5 Filet Acheuhug velſchedente dußbenhol 1 Kenabe A gachnſch goße de genſchton an den f rug! Adel, N 332533 Alm Die Ame . Frei, Vorn in Nethhauf Ladendurg — Arimt eh Ram Acht Kirſ. ie ſabſt auge . — Nacht hee fill. 6 u daa — N. N „ Nee S Nen