lung. devoranſch : Tagfahrt 10 n ganzen Not. ſs. Mtz, Uhr Erſcheint Mittwoch und Sams Poſtproviſion. tigen, was / ſtens 50,000. Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die Auführn einſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local⸗Anzeigen mit 6 Pfg., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen ent⸗ ſteht, hei w ſprechende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗ ungen gen Expeditionen nehmen Inſerate für uns an. . hlages borzu⸗ 1 7 5 77 7 7 1 Anſchuh u Veſtellungen auf dieſe Zeitung können zu jeder Zeit gemacht werden. zu Übergeben r 1884. Samſtag, den 26. Januar 3 i e Politiſches. 5 1 stuhe, 23. Jan. Auffallender Weiſe hat bis jetzt weder unſere officielle „Karlsr. Ztg.“, noch die officiöſen auswärtigen Organe in Stutt⸗ gart und Straßburg das Gerücht von der Verlob⸗ ung des Erbgroßherzogs mit der Prinzeſſin Hilda von Naſſau auch nur auf's Leiſeſte dementirt. So unglaublich die Nachricht Anfangs geklungen, ſo mehren ſich doch die Anzeichen der Wahrſcheinlich⸗ keit. Der neuliche Beſuch des Großherzogs, ſowie des Erdgroßherzogs bei dem Herzog von Naſſau, die Verleihung des höͤchſten badiſchen Ordens an die preußiſchen Miniſter v. Bötticher, v. Hatzfeld und Maybach, welche vielleicht in der Angelegenheit Brehm. ampfem e tine Vermittlerrolle geſpielt haben dürften, das Toy Schweigen unſerer Ober- und Unterofffciöſen, alles keiſe⸗ das ſind Zeichen, welche annehmen laſſen, daß es Ameril. diesmal mit der Verheirathung unſeres Thronfolgers, den die Blätter ſchon ſo oft verloben ließen, Ernſt 5 werde. n ö Karlsruhe, 23. Jan. Der Antrag Röt⸗ tinger, bezüglich der Landarmenpflege, dieſelbe möge den Kreiſen abgenommen und dem Staat überwieſen werden, wurde nach endloſer Debatte abgelehnt. Die Regierung erklärte den Antrag für unannehmbar. Berlin, 23. Jan. Der Reichsanzeiger theilt den Beſchluß der Strafkammer des hieſigen Landgericht wegen des Eiſenbahnunglücksfalls auf dem Steglitzer Bahnhofe mit, wonach der Bahninſpektor außer Verfolgung zu ſetzen ſei. Die Vorunterſuchung gab nach keiner Richtung hin Vernachläſſigung ſeiner Pflichten, es ſei vielmehr als erwieſen anzunehmen, daß die Durchläſſe eigenmächtig durch Perſonen aus Kraus. Berlin, 23. Jan. Der „Reichsanzeiger“ meldet: Biſchof Brinkmann von Münſter iſt durch Kabinetsordre vom 21. Januar begnadigt und die Wiederaufnahme der eingeſtellten Staatsleiſtungen für die Diözeſe Münſter vom Neujahr 1884 ab angeordnet worden. Berlin, 22. Jan. Der Volkswirthſchafts⸗ rath wurde heute durch den Miniſter v. Böttiſcher eröffnet. Der Miniſter hieß die Herren in herzlicher Weiſe Namens der Staatsregierung willkommen, dankte für das zahlreiche Erſcheinen und hob hervor, wie ſehr die Staatsregierung bedaure, für die großen Opfer, welche manche Mitglieder in materieller Be⸗ ziehung zu bringen gezwungen ſeien, keine Ent⸗ ſchädigung gewähren zu können. Je mehr die Staats⸗ regierung die Opfer an Zeit und Kraft würdige, deſto höher ſchätzt ſie die Bereitwilligkeit des Volks⸗ wirthſchaftsrathes. Sie hoffe auch diesmal an den Berathungen deſſelben ein reiches werthvolles Ma⸗ terial für die Ziele zu gewinnen, welche ſie ſich ge⸗ ſteckt habe. Nach Erledigung der geſchäftlichen Sachen beſchließt die Verſammlung zunächſt, auf eine Aus⸗ ſchußberathung der Unfallvorlage zu verzichten und ſofort in die Generaldiskuſſion einzutretrn. Berliu, 20. Jan. Der deutſche Offizier⸗ Conſumverein iſt nunmehr konſtituirt; er wird ſeine Geſchäftsthätigkeit am 1. April d. J eröffnen. Wie die letzte Nummer der „Allgemeinen Illuſtrirten Militär⸗Zeitung“ mittheilt, zählt der Verein bereits 16,180 Mitglieder, darunter 182 Generale, 1638 Stabsoffiziere, Kapitäins zur See u. ſ. w., 12,412 Hauptleute, Rittmeiſter Kapitän⸗Lieutenants und Subaltern⸗Offiziere und 1984 Sanitäts⸗Offiziere und Beamte der Militär⸗Verwaltung. Paris, 23. Jan. Das Journal „Paris“ veröffentlicht ein Telegramm aus Honkong vom 22. d. M. wonach die Operationen gegen Bacninh bis Anfang März, verſchoben werden. — Nachrichten aus Madagascar vom 27. Dezember zufolge iſt der Geſundsheitszuſtand der franzöſiſchen Truppen befrie⸗ digend. Die Garniſon von Tamatave machte mehrere Ausfälle. Ueber das Schickſal des mada⸗ gaſſiſchen Geſandten iſt daſelbſt nichts bekannt. Am 13. Nov. Nachts machten 500 Howas einen Angriff auf Majunga, um ſich der Perſon der Königin zu bemächtigen, mußten aber mit Verluſt von 60 Todten zurückziehen. Verſchiedenes. — Heilbronn, 21. Jan. Geſtern Abend ereignete ſich auf der Linie Heilbronn⸗Eppingen, nahe bei der hieſ. Stadt ein bedauerlicher Unglücks⸗ fall. Gottlieb Göhringer aus Schwaigern, welcher in Böckingen Beſuch gemacht hatte, begab ſich mit ſeinem 2ſpännigen Fuhrwerk Nachts 9 Uhr auf den Heimweg. Statt die Landſtraße zu wählen, fuhr er auf dem etwas näheren Feldweg der Heilbronn⸗ Großgartacher Landſtraße zu. Die Pferde ſcheinen ein raſch's Tempo angenommen zu haben und riſſen die bei dem Bahnübergang angebrachte Bar⸗ riere zuſammen in dem Augenblick, als der von Heilbronn abgegangene Zug 218 heranbrauſte. Einigen der Inſaſſen des Wagens gelang es, noch rechtzeitig von demſelben herunterzukommen, der Führer des Geführtes dagegen wurde getödtet und 1 25 ein weiterer Inſaſſe leicht verletzt, während drei Auch Perſonen mit dem Schrecken davonkamen. eines der Pferde wurde getödtet und ein weiterer Inſaſſe leicht verletzt, während drei Perſonen mit dem Schrecken davon kamen. wurde getödtet. Unvorſichtigkeit zum mindeſten war es, zu einer Zeit den Uebergang über das Geleiſe dem Publikum geöffnet wurden, wodurch die Kata⸗ ſtrophe herbeigeführt wurde. Stenz. Novelle von C. von Cenzendorf. (Nachdruck verboten.) Fortſetzung. Ich ſelbſt komme nur noch wenig in den Club und ich vermeide es dort immer ſo viel wie moglich, mit Herrn van Blombirk in Berührung zu kommen, — mich, datnſ daß meint r nur mhle n fortdautimd durch 10 er ſcheint meine Bemühungen, ihm auszuweichen, i, 4 auch bemerkt zu haben, denn auch er weidet mich Leiden beste gefliſſentlich, ſeitdem ich ihm einmal deutlich zu ver⸗ en theils 1 ſtehen gegeben habe, was ich von ihm halte und ver⸗ Näheres mi muthe, daß er gerade nicht freudig überraſcht geweſen Steinſt. “ fein wird, mir hier zu begegnen.“ n Zeitumn aud einem ſolchen — Menſchen,“ rief Frau terberbreitunt von Bakroth aus, „der anſcheinend ſehr laxen Grund⸗ ſätzen huldigt, einen wüſten Trinker und Spieler, — ein Mann, der nur durch das von ihm freigebig 7 0 ausgeſtreute Gold ſich Freunde erwerben kann, einen len ſolchen Menſchen ſoll die liebliche Angelika von Roden heirathen? Nein das iſt doch geradezu em⸗ pörend?“ „Je nun, gnädige Frau,“ fiel Herr von Singer ein, „wer weiß, was hierbei da Alles für Urſachen ſpielen? Doch darin ſtimme ich Ihnen bei, daß es N empörend iſt, daß ein ſo reizendes Geſchöpf, wie Angelika von Roden, einem Roué vom Schlage ine ſehr gech be ſolche eh Freitag. Herrn van Blombirks die Hand zum ehelichen Bunde reichen ſoll und wenn ich wüßte, wie dieſe Heirath zu hintertreiben wäre, ich würde mir wahrhaftig ein Vergnügen daraus machen, dies zu thun.“ Frau von Wulfenſtein nahm jetzt wieder das Wort und ſagte in ernſtem Tone: „Laſſen wir vorläufig ſolche Erörterungen und überlaſſen Sie mir, meine Freunde, das Weitere; jedenfalls bin ich Ihnen, Herr von Singer, ſehr verbunden für die Eröffnungen, die ſie über Herrn von Blombirk gemacht haben und ich werde bei paſſen⸗ der Gelegenheit ſchon Sorge dafür tragen, daß meiner Schwägerin über das wahre Weſen ihres Hausfreun⸗ des und zukünftigen Schwiegerſohnes, des Herrn van Blombirk, die Augen geöffnet werden, ich hoffe dann beſtimmt, daß die Rolle dieſes holländiſchen Nabods im Schloſſe Gnanſtein bald ausgeſpielt ſein wird.“ Das Geſpräch wandte ſich hierauf wieder an⸗ deren Gegenſtänden zu, bis ſchließlich auch Frau von Baktroth mit ihren Töchtern, begleitet von Herrn von Singer, das Haus der Frau von Wulfenſtein vrrließ, wobei die Scheidenden ebenfalls das Ver⸗ ſprechen gaben, ihren Beſuch bald zu wiederholen. — Es waren nur wenige Tage ſeit dem erſten Beſuche der Baronin von Roden und ihrer Tochter auf Bevern vergangen, als an einem Nachmittage der Wagen der Baronin wieder an dem Eingange des Wulfenſtein'ſchen Landgutes vorfuhr. Die Ba⸗ ronin von Roden und Angelika entſtiegen dem Wagen und begaben ſich, nachdem der Kutſcher die nöthigen Befehle erhalten hatte, in das Haus, wo Ihnen Frau von Wulfenſtein, welche die Ankommenden ſo fort bemerkt hatte, entgegenkam und mit allen Zeichen aufrichtiger Freude ausrief: „Das nenne ich Wort gehalten, liebe Schwä⸗ gerin und Nichte! Bitte, folgen Sie mir gleich auf 9 die- Veranda, es iſt dort draußen, wo ein angenehmer Luftzug geht, an dieſem heißen Tage viel angenehmer als im Salon und überdies werden wir dort auch Albrecht finden, welcher ſich, als das Diner vorüber 5 war, mit einem Buche nach der kühlen Veranda flüchtete.“ That Albrecht von Wulfenſtein, beiden Damen von Roden gleichfalls freudig be⸗ grüßte und dann ſofort ſeine Couſine in eine an⸗ gelegentliche Unterhaltung berflocht. Während die beiden jungen Leute eifrigſt miteinander flüſterten und lachten, frug Frau von Wulfenſtein ihre Schwä⸗ gerin, warum Herr van Blombirk die Damen dies⸗ mal nicht begleitet habe. Sichtlich verlegen erwiderte die Baronin: 15 „Herr van Blombirk hat verſchiedene Geſchäfte in der Reſidenz zu beſorgen, welche ihn hinderten, uns heute zu begleiten und dann — dann wünſcht Auch eines der Pferde Die Frau vom Hauſe ſchritt bei dieſen Worten ihren Gäſten nach der Veranda voran, wo in der mit der Lektüre eines Buches beſchäftigt, ſich befand, welcher die