s A ——— —— —— — — — — E Leichenreſte befinden ſollen. Aus Mähriſch⸗Weiß⸗ kirchen wird der „N. Fr. Pr.“ vom 14. d. geſchrie⸗ ben: Heute erfolgte die Verbaftung der hier leben- den Mutter des Karl Schloſſarek, welche in zweiter Ehe an einen Fiaker Parma verheirathet iſt, der ebenfalls in Gewahrſam genommen wurde. In der Wohnung der Genannten wurde eine große Anzahl von Effekten aufgefunden, welche Eigenthum der ermordeten Joſephine Timal geweſen ſein ſollen und welche die Eheleute Parma von Schloſſarek erhalten haben wollen. — Wien, 16. Jan. Geſtern Bormittags war großes Photographi eren im Polizeigefangen⸗ hauſe in der Theobaldgaſſe. Pongracz, Dürſchner, Karl Schenk uund Karl Schloſſarek wurden für das Verbrecher Album des Detektiv⸗Inſtitutes verewigt. Sie verhielten ſich Alle ſchweigſam, niedergeſchlagen und verſchloſſen; nur Schenk, der zuletzt an die Reihe kam, war ſehr aufgeräumt und riß wahrhaft chniſche Witze „Machen Sie's recht ſchön,“ ſagte er zu dem Photographen, „wenn ich auch weiß, was mir bevorſteht, und daß der Galgen auf mich wartet.“ Der Photograph forderte ihn auf, daß er ein „freundliches Geſicht“ mache — dann müſſen Sie den Herrn da ſagen, daß ſie zurücktreten,“ ſagte er auf die anweſenden Wachleute und das Hausperſonal deutend, „ſonſt bringe ich's nicht zu⸗ ſammen.“ Er brachte es aber doch zuſammen, denn ſeine Eitelkeit war größer, als ſeine Oppoſitionsluſt. „Ich werde eine Eingabe an das Landgericht ma⸗ chen, daß ſie meine Photographie zum Beſten der Beſchädigten verkaufen laſſen.“ Als dann ein ta⸗ delndes Wort fiel, erwiederte Schenk höhnend: „Ich weiß nicht, was die Welt will; ſie ſoll froh ſein, daß ich ſie von ſo vielen alten Schachteln befreit habe .. und jetzt hängen ſie mich.“ In ſeiner Ge⸗ ſprächigkeit ſchritt er ſogar zu Geſtändniſſen. „Um die Ferenczy thut mir leid“, ſagte er, „die war ein gar zu lieber Kerl. Ich hab' Keiner was gethan und der hätt ich gewiß nichts gethan. Sie hat ſo ſchön gebeten, wir ſollen ſie leben laſſen, ſie wird uns nicht verrathen; aber der Schloſſarek, der hat nicht wollen. Ich hätts gern gethan!“ — Die Po⸗ lizei verhaftete in Gauzendorf einen Vogabunden Namens Töpper, welcher beſtimmt für den dritten Mordgeſellen in der Affaixe Eiſert gehalten wird. — Paris, 12. Jan. Eine bedeutende Möbelfabrek hat ſämmtliche Arbeiter deutſcher Na⸗ tionalität entlaſſen. Wie es heißt, würden auch andere Fabriken infolge eines Uebereinkommens zwifden den Arbeitgebern zu gleichen Maßnahmen übergehen. a — Wien, 16. Jan. Bei Linz nächſt Hall⸗ ſtadt iſt ein Lawinenſturz erfolgt. Durch den Wald der verheerend über den Bahnkörper geſtürzt wurde, iſt die Bahnverbindung auf 300 Meter unterbrochen. Die Lawine lagert 15 Meter hoch. — Bradfort, (Pennſylvanien) 15. Jan. Ein furchtbares Unglück ereignete ſich heute auf der Bradſort, Bordell und Kinzna⸗Eiſenbahn. Eines der über dem Schienengeleiſe angebrachten Petroleum⸗ Reſervoirs barſt und das ausfließende Erdöl ent⸗ zündete ſich in dem Augenblicke, als ein Perſonen⸗ zug darunter durchfuhr. Der Zug ſtand ſofort in vollen Flammen. Die Paſſagiere drängten nach den an den Enden der Waggons gelegenen Thüren zu, konnten aber in Folge des Gedränges auf dieſem Wege das Freie nicht gewinnen; ſie ſprangen daher aus den Fenſtern hinaus und der tiefe Schnee, der zu beiden Seiten des Geleiſes lag, bewahrte ſie vor einer Schadennahme. Die meiſten Paſſagiere trugen aber in dem kurzen Augenblicke, wo ſie in den brennenden Waggons eingeſchloſſen waren, Brand⸗ wunden davon, und werden 16 Perſonen als ſchwer verletzt angegeben. Drei Frauen fanden in den Flammen ihren Tod. Die zwei Waggons, aus denen der Zug beſtand, brannten gänzlich nieder. — Was der Krieg 1870 — 1871 Frankreich gekoſtet hat, iſt jetzt endgiltig feſtgeſtellt. Die Ver⸗ luſte an Geld und Mannſchaften ſind ungeheuer. Durch Tod, Verwundung und Gefangenſchaft verlor das Land 656,093 Mann, wovon ſpäter allerdings einige 100.000 wieder in die Heimath zurückkehrten. Der Verluſt an Geld belief ſich auf 14,326 Mil⸗ lionen Francs, davon 12,131 Millionen aus dem Staatsſchatz. Um ebenſoviel mußte die Staats⸗ ſchuld erhöht werden, die jetzt die höchſte der ganzen Welt iſt. — Elementare Kataſtrophen im Jahre 1883. Das vergangene Jahr hat eine ungewoͤhn⸗ liche Reihe von Elementar Kataſtrophen und Un⸗ glücksfällen aller Art aufzuweiſen. Die Zahl der bei denſelben verloren gegangenen Menſchenleben beziffert ſich nach Zentauſenden. Einer Zuſammen⸗ ſtellung des „Mainz. Journ.“ zufolge fanden im vorigen Jahre von großen elementaren Kataſtrophen ſtatt: Zu Anfang des Jahres die große Rhein⸗ überſchwemmung ſeit hundert Jahren, dazu die Ueberſchwemmungen des Main der Donau ꝛc. — Die Ueberſchwemmungen in Oeſterreich gleich darauf, ungen des Miſſiſippi. — Einer der bedeutenſten Ausbrüche des Aetna vom 20. bis 24. März. — Der Ausbruch des Vulkans auf der Inſel Ometepe! im Nicaragua⸗See, der ſeit der Entdeckung Amer. kas, alſo ſeit faſt 400 Jahren, ruhte, am 10. Jun, — Die Hochwaſſer in Schleſien am 20. und 21. Juni und ſpäter. — Das verheerende Erdbebeben von Ischia am 28. Juli. —. Der Ausbruch dez Krakatoa, der ſeit Mai 1680 ſich nicht mehr ge⸗ rührt hatte und daher für erloſchen galt. Der 2500 Mtr. hohe Berg verſchwand in der Fluth und 16 neue Krater ſtiegen empor, am 26. August. — Dos anhaltende und ſtarke Erdbeben bei Tſchesmeh (Smyrna und Chios) am 15. Oktober und die folgende Zeit. Geringere Erdbeben, Bergſihez, Hochwaſſer wurden im Laufe des vergangenen Jahre faſt täglich gemeldet. — Von bedeutenderen Unglücks fällen find zu erwähnen: Am 4. Januar berbranne in Berditſchew (Rußland) ein Circus mit 400 Per ſonen. Am 10. Januar brannte in Milwaule⸗ das Hotel Hall Houſe ab, wobei 109 Perſoneg verbrannten. Am 19. Januar ging der deuiſch Dampfer „Cimbria“ unter; nur 56 Perſonen wurdeg gerettet, 434 ertranken. Am 3. Juli ſind deim Stapellauf der „Daphne“ in Glasgow 150 Perſogeg verunglückt. Am 17. Juli blieben in Sunderland (England) bei einer Kindervorſtellung durch Gedrang am Ausgang 200 Kinder todt. Am 2. Sepfemhez fuhr auf der Station Steglitz bei Berlin ein Coh⸗ rirzug durch eine Menſchenmenge, wobei 40 Tode und zahlreiche Verwundete gab. Am 13. Oktober gab es in der Synagoge von Ziwonka (Podolien) durch falſchen Feuerlärm ein Gedränge, welches 40 Frauen das Leben koſtete. a — Aus dem Gerichtsfaal. „Alſo der Nuge⸗ klagte hat Ihnen, als Sie Poſten ſtanden, ie Cigarre angeboten?“ „Jawohl, Herr Präſidenl.“ „Sie weigerten die Annahme des Geſchenks ?“ „30 Befehl, Herr Präfident!“ „Und was gab er In zur Antwort?“ „Sie ſind ein Schafskopf, Hen Präſident.“ t Amtsſtyl. „Das Schuldheißenamt N. N. hat ſofort anher zu berichten, ob Schneider Brechlle noch lebt, das Geſchäft noch betreibt, oder ſeit wang er geſtorben iſt. Das Oberamt.“ Antwort: Schnei⸗ der Brechtle iſt bereits 16 Jahre todt, oh er das Geſchäft noch betreibt, iſt unbekannt. Schuldheſßen⸗ amt“ Redaktion, Druck und Verlag von Kark Molitor, Jahren; ſeine Geſichtszüge waren vielleicht ſchön zu nennen geweſen, wenn ihnen nicht der unverkennbare Stempel raſch durchlebter Jahre aufgedrückt geweſen wäre, dafür ſprachen die ſchlaffen Züge und der bleiche Teint, nur in den großen, ſchwarzen Augen blitzte etwas wie verhaltene Leidenſchaft und um die ſchmalen Lippen lag ein gewiſſer energiſcher Zug, welcher ſein Geſicht aber nicht anziehender machte. Beim Eintritt der Neuangekommenen war ihnen Frau von Wulfenſtein raſch entgegengeeilt, hatte ihre Nichte herzlich bewillkommnet und die tiefe Verbeugung van Blombirks, welcher hierbei ſeinen Namen nannte, mit einem nicht unfreundlichen Neigen des Kopfes beantwortet. Frau von Wul⸗ fenſtein übernahm hierauf die gegenſeitige Vorſtellung ihrer Gäſte, wobei es ihr nicht entging, daß Herr ban Blombirk, als er Herrn von Singer vorgeſtellt wurde, einen Moment betroffen auſblickte, ſich aber dann raſch ſammelte und mit erzwungener Freund⸗ lichkeit ſagte: „Ah, Herr von Singer — ich bin wirklich ſehr erfreut, in dieſem gaſtlichen Hauſe Ihnen zu begegnen und hoffe, daß wir Muße haben werden, Manches aus unferem Club gemüthlich zu beſpreche.“ „Ich bin gleichfalls ſehr angenehm überraſcht, Ihnen in dieſem Kreiſe wieder zu begegnen, Herr van Blombirk, entgegnete Herr von Singer mit einer Stimme, die es im Zweifel ließ, ob er ſeine Worte ernſthaft meinte, „allerdings war unſer per⸗ ſönlicher Verkehr im Club nur immer ein ſehr flüchtiger, aber das hindert ja nicht, daß wir unſere Ciub⸗Ereigniſſe gegenſeitig austauſchen, obwohl ich fürchte, daß manche derſelben kaum für das Ohr von Damen taugen werden. Herr von Singer heftete einen unverkennbar ironiſchen Blick auf den vor ihm Stehenden, ſo daß Herrn van Blombirk's Augenbraunen ſich drohend zuſammenzogen, aber ſchon hatte ſich Herr von Singer den beiden Damen von Roden in ein leb⸗ haftes Geſpräch verwickelt, an welchem auch die beiden Töchter der Frau von Bakroth eifrig theil⸗ nahmen, während ſich ihre Mutter mit der Baronin bon Roden in ein von Seiten der Letzteren anfangs ſehr zurückgehaltenes Geſpräch über Indien einließ. Indeſſen gelang es der liebenswürdigen, gewinnenden Weiſe der Frau von Bakroth bald, die Schüchtern⸗ heit der Indierin zu überwinden und die Unterhal⸗ tung wurde nun raſch allgemein. Nur Herr van Blombirk ſchien ſich nicht recht behaglich zu fühlen. wenn er ſich auch Mühe gab, feine verdrießliche Stimmung zu verbergen; nur, um nicht aufzufallen, betheiligte er ſich dann und wann an der Unter⸗ haltung, im übrigen blieb er jedoch wortkarg und verſchloſſen. Die übrige Geſellſchaft ſchien dies je⸗ doch nicht zu beeinträchtigen und oft erklang das helle Lachen der jungen Damen, denen Herr von Singer in halb chavaleresker, halb drolliger Weiſe den Hof machte, denn er war hierbei unermüdlich an launigen Einfällen und Bemerkungen. Man hatte bereits den Thee eingenommen, als auch Albrecht von Wulfenſtein, welcher ſoeben von einem Ritt über die zu der Beſizung der Frau von Wulfenſtein gehörigen Felder zurückgekehrt war, in der auf den Garten gehenden Veranda des Hauſes erſchien, wo der Thee ſervirt worden war. Da er alle Anweſenden kannte, mit Aus⸗ nahme des Herrn van Blombirk, ſo ſtellte ihm ſeine Mutter den Letzteren vor. Die beiden jungen Männer verneigten ſich gegenſeitig höflich, aber die kalten Me, mit denen ſie ſich hierbei muſterten, ſprachen gerade nicht dafür, daß ſie für einander groß Sympathien empfänden und Albrecht von Wulfen ſtein wandte ſich denn auch, nachdem er eig gleichgültige Phraſen mit Herrn van Blombirk ge wechſelt, raſch der von den drei jungen Damen a Herrn von Singer gebildeten Gruppe. Als er an den Tiſch, an welchem die genannſen ſaßen, mit freundlichem Gruße herantrat, eiche ſeiner Eouſine die Hand, in welche dieſelbe dh Zögern ihre zarten, roſigen Finger legte, und fag mit herzlicher Betonung: . „Willkommen, liebe Couſine, auf Bevern brauche Ihnen und ihrer Frau Mutter wohl fal zu verſichern, wie erfreut ich bin, Sie in unſeing Heim, das ſich mit ihrem Schloß freilich nicht a Größe und Pracht meſſen kann, zu begrüßen und ich will hoffen, daß Sie die beſten Eindrücke a unſerem Kreiſe mitnehmen mogen.“ „O,“ verſetzte Angelika von Roden und del tete über den mit prächtigen alten Linden⸗ d Kaſtanienbäumen beſtandenen Gärten hinweg auf die anmuthig geformte, bewaldete Hügelkette, weiche im Norden den Horizont abſchloß, während von de Hügeln ein teraſſenförmiges Gelände ſich aus brei das mit reizenden Villen und kleinen, im Wei faſt ganz verſteckten Dörfern bedeckt war, indeß ah Juß dieſes Geländes ein Fluß herüberblitzte, Hie iſt es ſo wunderſchön! hier dieſe herrlichen Bäume, dort drüben der ſchimmernde Fluß, darliber die weißen ſtolzen Schlöſſer und endlich die herüber⸗ grüßenden Hügel — wie ſchön, wie ſchönziſt die Alles! Dies haben wir in unſerm großen Parke nicht, den überall ſtößt dort der Blik auf die hä liche graue Mauer und ich ſehe kaum die Wipe der Bäume in den benachbarten Gärten.“ (8. J dann die furchtbaren amerikaniſchen Ueberſchwemm⸗ 2. N . 1 bit Olle k 4 1 dn 3. J d= N. Ahn, 4. Dit K ſchehen Geburt derbe blen h un 15 Leben e 5 1 8880 N e, ae nit las Amin bey 10 du dirderke bullen, dun dhe Aütngntz: 0 du nit 5 umz! We