den Fall vor. Scheuſal, das aller Wahrſcheinlichkeit nach die Mord⸗ agnt geſchwungen, die Eiſert und ſeine zwei Kinder zu Boden geſtreckt, der 35jährige Joſef Pongracz, befindet ſich ſeit geſtern Abend in den Händen der Behörde. — Nach ſtattgehabter Konfrontirung wurde Pongratz der That überwieſen und wird durch dieſen Fang die Ergreifung ſeiner Komplizen wohl nur eine Frage von kurzer Zeit ſein. i — Heute Nachmittag iſt die Verhaftung eines Komplizen des Joſef Pongracz erfolgt. Die Polizei iſt heute einer Perſon habhaft geworden, von der mit Beſtimmtheit behauptet wird, daß ſie an dem Raubmorde bei Eiſert betheiligt geweſen. Es iſt dies der 23jährige Bronze⸗Arbeiter⸗Gehilfe Johann Dürſchner. Derſelbe, wegen Diebſtahls mit 15 Monaten beſtraft, hat ſich geſtern dem Polizeirathe Stehling als Conſident angeboten. Er wurde auch während eines Theiles des geſtrigen Tages in dieſer Eigenſchaft verwendet. Bevor er jedoch ſeine Dienſte offerirt hatte, erlangte Polizeirath Stehling in ver⸗ traulichem Wege davon Kenntniß, daß Dürſchner ſeit längerer Zeit mit Pongracz ſehr intim befreundet ſei. Es gilt durch die eingeleiteten Erhebungen als erwieſen, daß Dürſchner derjenige iſt, der den Auſpaſſer geſpielt hat, vor dem Lokal Wache hielt, während die Mordgeſellen ihre grauenhafte Arbeit verrichteten. Bezüglich der Perſon des dritten Thäters hat die Polizei bereits eine Spur. — Wien, 14. Jan. Der ermordete Knabe Rudolf Eiſert, Sohn des Bankiers Eiſert wurde geſtern unter großer Theilnahme beerdigt. Der Zu⸗ ſtand des Geldwechslers Eiſert und ſeines zweiten Sohnes hat ſich gebe ſſert. Die Geneſung beider iſt nicht ausgeſchloſſen. Der Genoſſe des Mädchen⸗ mörders Schenk, Schloßarek, iſt nicht unbedenklich erkrankt. 75 — [Ein Profeſſions⸗Raubmörder und ſeine Opfer.] Unter obiger Stichmarke berichtet die „Wien. Vorſtadtzig.“; Es iſt der Wiener Polizeibehörde nach mit rieſigem Eifer nnd einer beiſpielloſen Umſicht und Vorſicht gepflogenen Recherchen gelungen, ſich der Perſon eines Verbre⸗ chers Namens Schenk zu verſichern, von dem es ſo gut wie erwieſen iſt, daß er — ſo viel ſteht bis jetzt feſt — nicht weniger als 4 Frauensperſonen, die er unter der Vorſpiegelung, ſie zu ehelichen, an ſich zu locken mußte, in meuchliſcher Weiſe ermordet hat, um ſich dann in den Beſitz ihres Vermögens zu ſetzen. Es ſind dies außer dem letzten Opfer, der Köchin Thereſia Kekerl, welche am 20. Auguſt v. J. verſchwand, auch noch die Köchin Katharina Timal und das Stubenmädchen Joſefine Timal, Nichte der Erſteren, ſowie eine vierte Frauensperſon, die im Juli 1879 nächſt Payerbach ermordet auf⸗ gefunden wurde und deren Namen man nicht eruiren konnte. 0 — Peſt, 10. Jan. Eine Schauerthat, wie ſie ſelten vorkommt, Mord und Doppelmord zugleich, die ſich heute Mittag hier ereignete, hält die Be völkerung in großer Aufregung. Der Fall erregt auch ſonſt Senſation, da ſeit ungefähr einer Woche hier faſt kein Tag verſtrichen iſt, ohne daß einzelne junge den beſten Familien angehörige Leute ihrem Leben durch Selbſtmord ein Ende gemacht. Die Selbſtmordmanie hat ſo auffallend zugenommen, daß ernſte Leute dieſelbe zum Gegenſtande eingehen⸗ der Betrachtungen machen, Ueber den heutigen Fall iſt bisher folgendes feſtgeſtellt: Hermann Roſenthal, Inhaber eines Geſchäftes für militäriſche Ausrü⸗ ſtungsſtücke, erſtattete heute Morgen bei der Stadt⸗ hauptmannſchaft des 6. Bezirks die Anzeige, daß ſein Gehülfe Edmund Erös ihn beſtohlen habe. Er ſei der Sache dadurch auf die Spur gekommen, daß geſtern ein Dienſtmann bei Moritz Tiller, dem Inhaber eines ähnlichen Geſchäfts, mit 60 fl. be⸗ werthete Goldborden angeboten habe. Als der Dienſt⸗ mann um die Provenienz der Goldborten befragt und mit der Polizei bedroht wurde, geſtand er, daß Erös ihm die Borden zum Zwecke des Kaufes übergeben habe. Tiller verſtändigte ſeinen Kollegen, welcher ſofort die Anzeige erſtattete, der Stadthaupt⸗ mann entſendete ſofort einen Civilcommiſſar in die Wohnung des Erös, der im Simonyiſchen Hauſe, einem der weitläufigſten Gebäude der Stadt, als Zimmerherr wohnte. Der Commiſſar fand das Zimmer geſperrt und ließ das Schloß ſofort ſprengen. Beim Eintritt in das Zimmerchen wich das Organ der Polizei entſetzt zurück vor dem grauenhaften Bilde, das die Stube bot. Edmund Erös lag todt im Bett und mit durchſchoſſener Bruſt. Neben ihm lag, noch röchelnd und gleichfalls mit durchſchoſſener Bruſt, ſeine Geliebte, ein junges hübſches Mädchen. Auf dem nebenan ſtehenden Divan aber ſaß todes⸗ ſtarr ein junger Mann, Heinrich Lauter mit Namen, ein guter Freund des Erös. Auch dieſer war durchs Herz geſchoſſen. Zwei ſofort herbeigeholte Aerzte ſtellten feſt, daß Erös und Lauter bereits Leichen waren, das Mädchen aber noch lebe. Die Leiche wurde in die Todtenkammer, das Mädchen aber ins Rochusſpital gebracht. Dort kam die ſchwer⸗ verwundete für kurze Zeit zur Beſinnung und konnte dem Commiſſar angeben, daß ſie Marie Molacſek heiße und daß Erös ihr Geliebter geweſen. Marie Polacſek iſt bald nach Abgabe ihrer Ausſagen um 3 Uhr Nachmittags im Rochusſpftal geſtorben. — Arras, 12. Jan. Geſtern entſtand durch ſchlagende Wetter eine Exploſion in den Minen von Fervay. 7 Todte und 12 Verwundete ſind bereits 1 hervorgezogen. Man befürchtet, daß weitere fünf Bergleute umgekommen ſeien. 1 New⸗York, 12. Jan. Der Dampfer „Neckar“ iſt heute mit der Leiche Lasker's don hier abge⸗ gangen. 5 — Ein ſürchterlicher Selb ſt mord hat ſich in Siemianowitz in Poſen zugetragen. Ein Schmiedegeſelle ſtieg auf das Dach der Koaksanſtalt, warf die Kleider ab, kniete nieder, betete und ſpiang dann in den Schornſtein des flammenſpeienden Koaksofens. Nur einzelne was, Du ſprichſt immer vom Heirathen und machſt doch niemals Ernſt — und ich freue mich ſo ſehr darauf.“ — Ex: „Siehſt Du, ich mache deshalb nicht Ernſt, damit Deine Freude noch recht lange dauert. (Widerſtand gegen die Staatsgewalt.) Haus⸗ frau: „Was, Marie, Du küſſeſt einen Poliziſten 2!“ — Marie (verlegen): „Nein, Madame, er hat mich geküßt.“ — „Aber das haſt Du Dir ruhig gefallen laſſen.“ Marie: „Ja, wenn ich das nicht thue, fo wäre das Widerſtand gegen die Staatsgewalt, meinte er, und das wäre vom Strafgeſetzbuch ver⸗ boten.“ FECCCCFFCCTDDVDVTFP—TFPPFPTPTPFbFbFTFbFbTbTbTbFFbTbTbVTVTVTVTVFTVVVTVVVVVV—VTFF—TTTTTTTTTTTTTTT Verkäufe und Verpachtungen, Betheiligungen, Stellen-Vakanzen eto. ete. werden am sichersten durch Annoncen in zweckentsprechenden Zeitungen zur Kenntniss 4 der bez. Reflektanten gebracht; die einlau- fenden Offerten werden den Inserenten im Original zugesandt. Nähere Auskunft extheilt die Annoncen-Expedition von Rudolf Mosse, Frankfurt a. M., Rossmarkt Nr. 3. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. 5 Am andern Morgen begab ſich daher der Baron Maximilian in aufgeregter Stimmung zu dem be⸗ rühmien Advokaten Dx. Schurzer und trug dieſem Räthſelhaft und merkwürdig war die Ehe und das Teſtament des Baron Sigismund von Roden ja offenbar und der Advokat machte deshalb dem Baron die beſten Ausſichten auf das Gewinnen des Erbſchaftsprozeſſes, falls ſich nur ein kleiner geſetzlicher Fehler vorfände, was bei dieſem ſeltſamen Falle ſehr, ſehr wahrſcheinlich ſei, wie der Advokat noch mehrmals betonte. . Der Baron Maximilian war üder dieſe von ihm ſehnlicht begehrten Ausſichten ganz glücklich und rief im halbſchmunzelnden Tone: „Zwei Procent von der Erbſchaft erhalten Sie von mir und meiner Schwägerin, außer ihrem ge⸗ wöhnlichen Honorare macht bei circa zwei Millionen 5 Thalern vierzig Tauſend Thaler. Ich konnte es mir ja gleich denken, daß mein ſeliger Bruder, der Kröſus, nicht einen derartigen aux pas begehen und eine Indierin, eine nur halb civilirte Perſon ohne Namen, ohne Stand, ohne Vermögen heirathen konnte, zu dergleichen Dummheiten ſind die Männer vom Stamme derer von Roden doch nicht fähig. In Ermangelung eines beſſeren weiblichen Umganges wird mein ſeliger Bruder während ſeines Aufent⸗ haltes in Indien mit dieſer Perſon ein Verhältniß angeknüpft haben, was man bei uns zu Lande ein Concub iat nennt. Na, wir gehen mit unſerem Bruder nicht ins Gericht, denn „de mortuis ni⸗ lil, nisi bene,“ heißt das famoſe Sprichwort, dem Tode nur Ehre und mit der Perſon und ihrem Kinde wollen wir es auch nicht ſchlecht meinen, mein Bruder hat ja ſoviel hinterlaſſen, daß dieſe Perſon eine Abfindungsſumme von zwanzig Tauſend Thalern erhalten kann, womit ſie jedenfalls ſehr anſtändig verſorgt iſt. Dieſe zwanzig Tauſend Thaler können Sie gleich noch ad notam nehmen, Herr Doktor, Sie wollen geeigneten Falls der Perſon dieſe Summe anbieten, wenn ſie ſofort auf alle ihre Anſprüche auf den Rang und das Vermögen meines verſtorbenen Bruders Verzicht leiſtet. Macht die Perſon Schwierigkeiten, ſo können ſie ihr noch fünf Tonſend Thaler bewilligen, oder meinetwegen auch noch zehn Tauſend, es iſt ja eine Lappalie gegenüber der Erbſchaft.“ So hatte der Baron Maximilian zu dem Ad⸗ vokaten Doktor Schurzer geſprochen und ſtolz und hoffnungsvoll deſſen Haus verlaſſen, um ſeiner Fa⸗ milie und ſeiner Schwägerin die Mittheilung von günſtigen Aussichten in dem Erbſchaftsprozeſſe zu überbringen. in e e ie e e 1 . „ en Einige Tage nach der Unterredung der Frau von Wulfenſtein mit Aida von Roden begann die erſtere ihre Vorbereitungen für den erwarteten Ge⸗ genbeſuch der Indierin und ihrer Tochter auf Bevern zu treffen. Sie beſchloß hierzu auch noch einige ihrer intimſten Bekannten einzuladen, von denen ſie voraus ſetzen konnte, daß dieſelben Aida von Roden und ihrer Tochter in der herzlichſten und liebens⸗ würdigſten Weiſe begegnen und dadurch den durch ihr bisheriges abgeſchloſſenes Leben mit den Gebräu⸗ chen der feinen Welt nur wenig Vertrauten den Eintritt in die Geſellſchaft weſentlich erleichtert haben würden. Frau von Wulfenſtein hatte ſich hierzu eine Frau von Bakroth, eine Jugendgeſpielin von ihr, und deren zwei Töchter, ſowie einen allein ſtehenden, älteren adeligen Herrn, von Singer, aus⸗ erwählt, welche auch zuſagten, an dem hierzu be⸗ ſtimmten Tage auf Schloß Bevern zu erſcheinen. Der liebenswürdige heitere Charakter dieſer Damen und das joviale Weſen des Herrn von Singer ſollten der Indierin und Angelika bei deren Ein⸗ tritte in die Geſelſchaft zu Hilfe kommen, wie denn Frau von Wulfenſtein überzeugt war, daß weder Frau von Bakroth und deren Töchter noch Herr von Singer ſich verletzende Bemerkungen über die indiſche Herkunft Aida's von Roden erlauben würden. Auch in das Schloß des verſtorbenen Barons Si⸗ gismund ſandte Frau von Wulfenſtein einen Diener noch einmal mit einer ſpeciellen Einladung ab, welcher die beſtimmte Zuſage Aida's ſowohl für ſich und ihre Tochter, als auch für Herrn von Blom⸗ birk, an dem feſtgeſetzten Tage auf Bevern zu er ſcheinen, nach Bebern zurückbrachte. Mitten unter ihren Vorbereitungen für den erwarteten Beſuch ihrer Schwägerin und deren Tochter verſäumte es Frau von Wulfenſtein jedoch nicht, dem Rechtsanwalt, den ſie ihrer verwittweten zur Wahrung ihrer Intereſſen empfohlen hatte, in dieſer Angelegenheit einen Beſuch zu machen, da ſie wohl annehmen konnte, daß Aida von Roden hierin nur wenig Eifer entwickeln würde. Frau von Wulfenſtein bat den Rechtsanwalt, denſelben, der auch das Teſtament Baron Sigismunds von Roden angefertigt hatte, der Indierin ſeinen vollſten Rechtsſchutz angedeihen zu laſſen, was der Letztere entſchieden zuſagte; ne 5 „ e ee, For tſe zun g e ee e en 2 öde ee e ee em 150 e ne, nee e ee ee be i ie e verkohlte Trümmer konnte man aus dem Flammenmeer herausziehen. i — [Der wohlgemeinte Geliebte] Sie: „Ach , wo 10 Aumeldun 4 . rich A wut de 10 Früchten 1 Aendoerthei 1 . f wurmiltags ſchelle fall Semind 1. hb Ncbanutme Avi un fut l uuf Lager g bb. 5 22 — 2