ſchenmenge ſtakt; doch ſtakt die Männer vom Platze zu ziehen, wurde der Gaul zurückgezogen und ſo hatte er zu ſeinem Verdruß noch 50 Liter Bier zum Beſten zu geben. Er machte aber die Fauſt * Sack und tröſtete ſich ſpäter, das Wetten ver⸗ ünſchend. 00 Neckarhauſen, 4. Jan. Geſtern Abend ſtürzte der 35jährige Anton Orth leblos zuſammen. Er hinterläßt eine Wittwe und 4 unmündige Kinder. — Wie uns aus Eppelheim berichtet wird at ſich dortſelbſt in der Neujahrsnacht ein kaum 7jähriger Burſche den Finger abgeſchoſſen, indem hm das Piſtol mit der er das Neujahr anſchießen ollte, zerſprang. Der Bruder des Verunglückten ſt erſt kürzlich in Heidelberg von einem Neubau, n dem er arbeitete, heruntergefallen und hat den Arm gebrochen. Außer dieſen beiden Unglücklichen ählt die Familie noch ſieben Kinder!! — Pforzheim, 31. Dez. Eine ſchauder⸗ afte That hat geſtern das benachbarte Eutingen in nicht geringe Aufregung verſetzt. Kronenwirth El lenderger daſelbſt hat nach dem Mittagstiſch ſeiner ſchönen jüngen Frau, wahrſcheinlich in einem Anfall von Schwermuth, den Hals abgeſchnitten und dann ſich ſelbſt mehrere Schnittwunden beigebracht, die mehr oder weniger lebensgefährlich ſind. Die Fran iſt noch geſtern Mittag ihren Wunden erlegen und uch der Mann wird ſchwerlich mit dem Leben da⸗ onkommen. Die traurige That iſt um ſo unbe⸗ reiflicher, als die Eheleute anſcheinend im beſten invernehmen und in geordneten Verhältniſſen lebten. — Kronenwirth Ellenberger von Eu⸗ ting en, der am letzten Samſtag ſeine junge Frau, wie man ſagt wegen geringfügigen Zwiſtigkeiten, ermordet hat, wurde am Montag in das ſtädtiſche Krankenhaus in Pforzheim überführt. Es ſoll Hoffnung vorhanden ſein, ihn am Leben zu erhalten. 8 — Aus Philippsburg, 3. Januar, be⸗ richtet man uns: Geſtern Morgen ereignete ſich bei der Station Hutten heim ein Eiſenbahnunfall der leicht von unberechenbaren Folgen hätte ſein können. Der Frübzug nach Germersheim entgleiſte infolge eines Bandagenbruchs. Ein Glück iſt es zu nennen, daß der Zug die volle Geſchwindigkeit noch nicht angenommen hatte, da ſonſt jedenfalls der Verlust vieler Menſchenleben zu beklagen geweſen wüäre. Die Maſchine hatte ſich tief in den Boden eeingewühlt, der Tender war quer über dem Glleiſe, die Wagen hatten ſich theilweiſe hoch aufgethürmt. Außer dem Bahnbedienſteten Fr. Jung, welcher ei⸗ 1 nige Schürfungen erlitt, wurde Niemand 1 Infolge dieſes Unfalls war der Verkehr für ge 5 n auf der Strecke Bruchſal⸗Germersheim unterbrochen. — Unterm Geſtrigen theilt man uns aus her mit: Geſtern Morgen um 3 Uhr Appenwei ſte 8 N iſt von dem Frankfurter Perſonenzug der in 12 nenburg wohnende Bremſer Michel Jud über? ſofort getödtet worden. Der Mann war mit dem Straßburger Zuge dienlich nach Appenweiher gefahren und ſollte mit dem erſten Zuge geſtern Morgen nach Straßßurg zurückfahren. Statt deſſen brachte der Zug die Nachricht von dem Unglücksfalle. Jud hinterläßt eine Wittwe mit 3 unmündigen Kindern. — Der Theilhaber hauſes, ein ſchon betagter Herr, Vormittag in Kork in einem ngeb Bahnhofes das Leben genommen. Mit einem Ra⸗ ſirmeſſer hat der Unglückliche ſich den Hals bis an den Genickwirbel durchſchnitten. Das Meſſer wurde neben der Leiche aufgefunden. f — Der jüngſte 12 Jahre alte Sohn des Wirthes in Goldbach hat ſich ſelbſt entleibt. Derſelbe wurde, wie man der „Fr. St.“ berichtet von ſeinen Eltern zu einer Arbeit nach Hauſe ge⸗ ſchickt, zu der er ſich mit Unwillen verſtand. Als der Kleine nicht zur rechten Zeit wiederkehrte, ſchickte man ſe nen älteren Bruder nach und der fand ihn in der Scheuer erhängt. Der jugendliche Selbſtmörder beſuchte einige Zeit die hieſige Bürger⸗ ſchule und trat, als es dort nicht mehr ging, dieſes Spätjahr wieder in die Volkſchule ein. f — Aus Gams hurſt, 1. Januar ſchreibt man uns: Das leidige Neujahrsſchießen hat in verfloſſener Nacht auch hier ſeine ſchlimmen Folgen an einem hoffnungsvollen jungen Menſchen von 18 Jahren bewahrheitet. In Folge entweder zu ſchlechter oder zu ſtarker Ladung, zerſprang das Gewehr und riß demſelben den Daumen ſammt dem Ballen der linken Hand weg. Man hegt wegen deſſen Heilung bei der auffallend zerriſſenen Wunde ſchlimme Befürchtungen. — Toronto, 2. Jannar. Auf der Grand⸗ trunk⸗Eiſenbahn, unweit Toronto, iſt heute ein Perſonenzug mit einem Güterzug kollidirt; 27 Per⸗ ſonen wurden getödtet, 20 bis 30 verletzt. — Ein furchtbares Unglück trug ſich am Freitag in dem Hafen von Runagh an der Weſt⸗ küſte von Irland zu. Einige Pächter auf der Clare Inſel waren in Gefahr, wegen rückſtändiger Pacht⸗ fahren und eines Straßburger Bank⸗ hat ſich geſtern Nebengebäude des gelder von Haus und Hof vertrieben zu werden. Sie fuhren um das nothwendige Geld bei einigen Freunden aufzutreiben, während der Feiertage nach dem Feſtlande hinüber. Am Freitage ſahen ſie ein Kanonenbot in den Hafen einfahren und, da ſie vermutheten, daß dasſelbe die Gerichſskommiſſion überbringe, beſtiegen ſie, mit dem erſorderlichen Gelde verſehen, einen Kahn, um noch vor dem Eintreffen der Gerichtsperſonen die Iynſel zu erreichen und das ihnen drohende Schickſal durch die Zahlung des Pachtreſtes abzuwenden. Sechs Männer und eine Frau betraten den Kahn und ruderten bei hohem Wellengange der kleinen Inſel zu. Ihre Freunde ſtanden an beiden Ufern und ſahen mit Bangen das gebrechliche Fahrzeug auf den Wellen ſchauleln; plötzlich verſchwand dasfelbe vor ibren Blicken und kam nicht wieder zum Vorſcheine. Es winden ſo⸗ fort Boote ausgeſitzt, um Hilfe zu leiſten, allein man fand nur den gekenterten Kahn, deſſen Ig⸗ ſaſſen ſämmtlich das Leben verloren hatten. Effe 3 der Farmer hatte 100 Pfund in Gold bei ſich, die 2 ee von einigen Bekannten entlehnt hatte. 5 — Schiffbrüche im Jahre 1888. Man ſchreibt uns aus London: Das abgelaufene Johr erwies ſich als äußerſt verhängnißvoll für die Schiff⸗ fahrt und überrraf die Zahl der zu Grunde gegang⸗ enen Schiffe und Menſchenleben noch noch weſtan das Jahr 1882, welches bereits zu den ſchlimmſten zählte, die in der Geſchichte der Seeſchiffahrt der 1 zeichnet ſtehen. Die Geſammtzahl der zur Anmel⸗ dung gelangten Schiffbrüche beträgt 2000. An den Küſten des Vereinigten Königreichs gingen von dieſe Zahl 522 Schiffe unter, von welchen 12 unte deutſcher Flagge ſegelten. Eine weſentliche Erhöhung zeigen die durch Zuſammenſtöße verurſachten Schiffs unglücke, deren Zahl mehr als 150 betrug. Ze Drittel von dieſen Unfällen ereigneten ſich in der Nähe der britiſchen Küſten. Die Geſammtzahl der bei den Schiffsunglücken im Jahre 1883 ferleken gegangenen Menſchenleben beziffert ſich auf 4200 Die größte Kataſtrophe des Jahres war der Unter⸗ gang der „Cimbria“ mit mehr als fünfhundert Menſchen. — Ein neuer Roman von E. Wegen; „Ein Gottesurtheil“ wird im Jahrgang 1884 bon Schorers Familienblatt erſcheinen, ebenſo ein nene Werk „Bravo Rechts“, von dem durch ſeinen Roma „Ehre“ ſo ſchnell berühmt gewordenen Oſſip Schubin. Schorers Familienblatt kündigt fernet noch wöchentliche Artikel vou Fritz Maul hne an: „Neue Charaktere“ und „Aturiſche Briefe“ uns vielleicht nicht einmal viel Gutes zu, und was ſollen wir unter dieſen Umſtänden in Deutſchland anfangen? — Wird auch ein deutſcher Edelmann And beſonders einer meiner ſtolzen Neffen meine arme Angelika, die Tochter der verachteten Indierin, zur Frau haben wollen?“ „Ihre Urtheile ſind wohl begreiflich, liebe Schwägerin, aber trotzdem urtheilen Sie nicht ganz richtig,“ erwiderte Frau von Wulfenſtein einiger⸗ maßen durch die Antwort der Indierin beruhigt. „Sie können wohl Freundſchaften und Bekannt⸗ ſchaften in den beſten Kreiſen Deutſchlands finden, Sie find durch die Vermählung mit meinem Bruder geadelt; ich werde ihre Beſchützerin ſein und wenn die Welt erfahren wird, daß die Baroneſſe von Roden und ihre Tochter Angelika erſtaunlich reich ſind, dann wird ſich auch Vieles ändern. Wiſſen ſie nicht, daß ſie reich, ſehr reich ſind?“ fragte Frau von Wulfenſtein mit abſichtlicher Betonung. „Ach, das ſind die adeligen Familien in Deutſch⸗ land auch, deshalb wird man mich und meine Tochter noch lange nicht für ebenbürtig anſehen,“ erwiderte die Indierin in ihrer naiven Weiſe. „Aber Sie beſitzen als Univerſalerben meines Bruders nebſt ihrer Tochter Millionen, über zwei Millionen Thaler. Wiſſen Sie nicht, welchen Glanz in den Augen der Welt dieſe Summen zu bedeuten haben?“ frug Frau von Wulfenſtein erſtaunt. Die Indierin ſchüttelte halb wehmüthig ihr Haupt und ſchien khatſächlich keine rechte Vorſtellung von der Bedeutung des Vermögens zu haben welches ihr und ihrer Tochter der Baron Sigismud von Roden hinterlaſſen hatte. Um ihrer Schwägerin daher eine Aufklärung über deren Vermögensverhältniſſe zu geben, ſagte Frau von Wulfenſtein: „Liebe Schwägerin! Sie ſind nebſt ihrer Tochter ſo reich, wie die meiſten adeligen Familien in Deutſchland nicht ſind, denn nur der kleinere Theil derſelben zählt ſein Vermögen nach Millionen.“ Die Indierin ſah Frau von Wulfenſtein er⸗ ſtaunt an und erwiderte dann: „Gnädige Frau, ich habe in meiner Abgeſchloſſenheit die Verhältniſſe des großen Lebens in Deutſchland ſo wenig kennen gelernt, daß ich weder beurtheilen kann, wie reich ich und meine Tochter, noch wie reich unſere Ver— wandten noch andere adelige Familien ſind. Ich weiß nur ſoviel, daß Herr von Blombirk mir noch heute geſagt hat, daß wir für Deutſchlands hohere Geſellſchaftskreiſe nicht gerade viel Vermögen be⸗ ſäßen und daß die Verwandten meines verſtorbenen Gemahles ſich aus unſerem Vermögen nicht viel machen würden.“ Frau von Wulfenſtein konnte jetzt ihre innere Erregung Über den Irrthum, in dem man augen⸗ ſcheinlich die Wittwe ihres Bruders hinſichtlich deſſen 1 0 hatte, kaum noch bemeiſtern agte dann haſtig und mit lei i Ali 9 t leichtem Roth im „Sie ſind unbedingt über ihre wahren Verhält⸗ niſſe ganz falſch unterrichtet, liebe Schwägerin, und es ſcheint mir der dringende Verdacht vorzuli daß hier von irgend Jemand ein Ae ausgeübt werden ſol und zwar zunächſt an Ihnen und ihrer Tochter, vielleicht aber auch an Ihren Verwandten, den Geſchwiſtern meines verſtorbenen Bruders. Wer hat Ihnen denn geſagt, daß ſie ein unbedeutendes Vermögen beſäßen und daß ihre ſtolzen Anverwandten ſich nichts aus der Teſtaments⸗ 8 75 klauſel machen würden, die der verſtorbene Bale Sigismund von Roden ſeinem Teſtamente beigefügt hat?“ — „Herr van Blombirk hat mir dies geſagk un ich habe es ihm geglaubt, weil ich keine Urach hatte anzunehmen, daß er mir die Unwahrheit ſagen würde,“ entgegnete die Indierin. „Wer iſt denn dieſer Herr van Blome! fragte mit einem forſchenden Blicke Fran don Wulfenſtein. Iſt er ein Verwandter von Ihnen Hier in der Reſidenz habe ich ſeinen Namen noch nicht nennen hören.“ „Herr van Blombirk iſt ein Holländer,“ ek widerte treuherzig die Indierin. „Er iſt der Sohn eines Freundes meines Gemahls. Der Vater des Herrn van Blombirk und mein Gemahl haben ſich einſt in Calcutta kennen gelernt und viele Geſchäfte mit einander gemacht. Als wir vor nun zwanzig Jahren Indien verließen, übergab Sigismund dem alten Herrn van Blombirk noch zwei große Kaffee Plantagen zur Verwaltung, welche auch nicht bete kauft wurden, da ſie eine ſehr hohe Rente abwarſen, denn Sigismund hatte die Plantagen, die ehemals ſehr lüderlich bewirthſchaftet worden waren, ſehr billig gekauft und dann in große Blüthe gebracht und der alte Herr von Blombirk war ein ehrlichet Kaufmann und Freund Sigismunds. Dieſem hal ländiſchen Kaufmann konnte Sigismund denn auch die Bewirthſchaftung der Plantagen anbek, trauen und wir ſind auch nie betrogen worden.“ en Fortſetzung folgt. UN 1 8 12 Ne 5 1 00 II. d0h 10 76 Nunah, f dunn 0 1 chen 1 2 1 1 7 f ze 1 87,2 — Nil Aitvoch, „ 0 90 bad ct Saen 0 We f Sh . en 90 1e 10 a Aae uin duni, dn L. dn dal⸗ i Dittntt — A e mir! dunn fag fab Jun dunn künfte l B f in af e 7 dul u 2 * Si Wrehnich denen en ur nich l wean dach Lag cn 1 frauen —— Am hy gu brad 9 wut ehr n Wahn 1