ung. d. M. Uhr, Verſtei bn die Shun Mater ide, Pfe 0 „ Petrolunn Allgemeiner Anzeiger für Ladenburg und Schriesheim. Erſcheint Mittwoch ölzer, Be e eon. Lehrzimn Gänge un Und Arreß d endlich h. Expeditionen nehmen Inſerate für uns an. und Samstag und koßſet vierteljährlich 1 M. 20 Pfg. mit ifkuſtrirtem Anterhaltungsstatt 1 Mf. 70 epd. g f Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local-Anzeigen mit 6 Pfg., Reclamen mit 20 Pf. berechnet ſprechende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗ Bei größeren Aufträgen ent⸗ 8 3 rämermarte Nr. 101. mittwoch, den 19. Dezember 1883. 3 Schwa g f 5 Reßlamationen chule um über unregelmäßige Znſtellung unſeres Blattes bittet de währ man ſoſort zu unſerer Kenntniß zu bringen, damit Abhilfe getroffen werden kann. 0 1889, Die Expedition. Brehm. 9 117750 Volitiſches. 25 auf, Heidelberg, 15. Dez. Aus 900 an ne Parti Biſchof Reinkens gerichteten Briefe vom 11. Dez. ſterhalb du geht hervor, daß der päpſtliche Hausprälat Savareſe gert, weh zicht, wie eine ungenaue Notiz in der Köln. Ztg. den. Ern lautet, Proteſtant, ſondern Altkatholik geworden nden an iſt, und mit dem vor mehr als Jahresfriſt Altka⸗ arhauſen tholig gewordenen Domherrn am Sankt Petersdom 3 Grafen Campello, ſowie mit den Altkatholiken des jächerel Deutſchen Reichs an dem Werke der katholiſchen Küchen⸗Reform arbeiten wird. Als der altkatholi⸗ ſche Biſchof Herzog letzten Sommer in Rom firmte, hat Savareſe bereits dieſem vie Beitrittserklärung kat eingehändigt. Am 8. Dez. hat er in der ameri- grat, kaniſch biſchöflichen Kirche des Pfarrers Dr. Nevin, der Theilnehmer mehrerer altkatholiſcher Kongreſſe und der Unionskonferenzen war und ſeine Kirche dem Herrn Biſchofe zur Firmung überließ, das athen, Glaubensbekenntniß der altkathollſchen Kirche (das nicäniſche mit Verwerfung der neuen Dogmen Pius' IX) abgelegt. Savareſe iſt ein hervorragender Philoſoph und Theologe und innig frommer Ka⸗ chfolger. kholig; er war auch von Amtswegen Prelato re- — rendario in der Segnatura Papale di Gius- tizia. 5 Berlin, 16. Dez. Der 1. Januar 1884 bringt ein eigenartiges Jubiläum, einen Gedenktag, welcher nicht einer Perſönlichkeit gilt, ſondern einem en & n Ergebniß das für die wirthſchaftliche und zugleich für die politiſche Entwicklung Deutſchlands in dem abgelaufenen halben Jahrhundert beſtimmend ge⸗ weſen iſt, den fünfzigjährigen Gedenktag der Be⸗ gründung des Zollvereins. Am 1. Januar 1834 trat der Zollverein zwiſchen Preußen, Bayern, Sach⸗ ſen, Würtemberg, den beiden Heſſen und den thü⸗ ringiſchen Staaten in Wirkſamkeit, der erſte Tag des kommenden Jahres bezeichnet alſo das fünfzig⸗ jährige Jubiläum der deutſchen Verkehrsfreiheit. Wien, 15. Dez. Der Kommiſſair Lorenz Hlubeck wurde heute Abend nach einer Arbeiter⸗ verſammlung in Floridsdorf bei Wien von einem Arbeiter mittelſt Piſtolenſchuſſes meuchlings getödtet. Dieſe Ermordung wird von der Behörde in Ver⸗ bindung gebracht mit der in letzter Zeit maſſenhaft erfolgten Vertheilung von Flugſchriften, in denen geſagt wird, es werde nicht eher beſſer werden, bis die Leute von der Polizei einer nach dem andern von rückwärts niedergeſchoſſen werden. Barcelona, 15. Dez. Bei der Einſchiffung des Kronprinzen ſalutirten die deutſchen Kriegsſchiffe. Sämmtliche Schiffe trugen große Flaggengala. Sobald der Kronprinz an Bord des „Adalbert“ war, ſalutirte das Hafenfort. Graf Solms, der General⸗Kapitän und der Gouverneur verabſchiedeten ſich an Bord des „Adalbert“. Solms vertrat ſpäter den Kronprinzen bei dem von der Munici⸗ palität gegebenen Diener und bei der Theater-Feſt⸗ vorſtellung. Der Bürgermeiſter toaſtete auf den Kaiſer Wilhelm und deſſen erlauchte Familie, ſowie auf das Gedeihen des deutſchen Reiches. Graf Solms trank auf das Wohl des Königs des Spanien und auf das Gedeihen Spaniens und Eataloniens, und fügte hinzu, der Kronprinz bedaure auf das Lebhafteſte, ſeinen Aufenthalt in Spanien abzukürzen, derſelbe beabſichtige indeſſen am 23. Dez. in Berlin 1 5 Das Wetter iſt ſehr warm, das Meer iſt ruhig. Rom, 13. Dez Der Kriegsminiſter befahl, eine Truppenrevue über 30,000 Mann vorzubereiten, welche zu Ehren des deutſchen Kronprinzen veran⸗ ſtaltet wird. — Die „Correſpondencia Stefani“ meldet: Offizielle Mittheilungen der Berliner Re⸗ gierung und eine herzliche direkte Depeſche des Kaiſers an den König Humbert erklären, der Beſuch des Kronprinzen in Rom erfolge auf Wunſch des Kaiſers Wilhelm. Der Kronprinz nehme die ihm vom Quirinal angebotene Gaſtfreundſchaft an. Der Zweck der Reiſe ſei, für den von der italieniſchen Bevölkerung dem Kronprinzen bereiteten Empfang zu danken und die zwiſchen beiden Herrſcherfamilien beſtehenden Banden immer feſter zu knüpfen. Die italieniſchen Blätter knüpfen an den Beſuch des deutſchen Kronprinzen in Rom die Hoffnung, daß ein Beſuch des Königs von Spanien alsbald nach⸗ folgen werde. Genua, 17. Dez. Der deutſche Kronprinz iſt Nachts 12 ½½ Uhr unter begeiſterten Hochs der verſammelten Deutſchen und unaufhörlichen Evvivas der maſſenhaft herbeigeſtrömten italieniſchen Bevöl⸗ kerung nach Rom abgereiſt. Nachmittags hatte der Kronprinz die Behörden, den Bürgermeiſter und eine Deputation Deutſcher, welche eine Adreſſe über⸗ reichte, empfangen, ſowie dem Bürgermeiſter einen Beſuch abgeſtattet. Bei dem Diner toaſtete der Kronprinz auf Genua, der Bürgermeiſter auf Kaiſer Wilhelm und das Könighaus. Menſchenmaſſen be⸗ grüßten den Kronprinzen, ſobald er ſich zeigte, mit unausgeſetzten Hochrufen. Rom, 17. Dez. 12 Uhr 30 Minuten Mit⸗ tags. Der deutſche Kronprinz iſt ſoeben eingetroffen. 1 chfolger. äche Zucker immt Orangal orinthen Potaſch⸗ 113 Jualität Angelika. f pelle von C. von Tenzendorf. Nachdruck verboten.) Fortſetzung. 1 „Ich denke, meine übrigen Anverwandten,“ bemerkte noch der Rittmeiſter im Kreiſe umherblickend, ſchließen ſich meinen Anſchauungen an und bean⸗ lagen vor Anerkennung des Teſtaments ebenfalls die gerichtliche Recognoscirung deſſelben, ſowie die Muüfung des Vorhandenſeins einer rechtwäßigen Vermählung meines ſeligen Bruders.“ elke Darauf erhob ſich die verwittwete Gräfin von ichts⸗ Roden, nachdem ſie mit ihren an ihrer Seite ſitzen⸗ 8 den Söhnen einige halblaute Worte gewechſelt hatte, und ſagte mit einem Anfluge von ſtolzer Ruhe: „Ich und meine Kinder ſchließen uns dem Gutachten des Herrn Barons an und beantragen ebenfals die Prüfung des Teſtaments und der Rechtmäßigkeit der Ehe des verſtorbenen Barons ö en empfehle Sigismund von Roden.“ f Stenz. Zoögernd ſaß indeſſen die Baroneſſe Marie, — die Witiwe des Herrn von Wulfenſtein, und einzige Schweſter des verſtorbenen Barons, da, es ſchien, bei als halte ſie die Stimme ihres Herzens von der Stenz. Teilnahme des kühlen Beſchluſſes ihrer Anver⸗ ö wandten ab und hatte auch den Anſchein, als wollte ſie etwas auf die geſchäftsmäßige Anordnung ihres Bruders erwiedern, was nicht mit deſſen Beſchluſſe übereinſtimmte, doch da warf dieſer einen ſcharfen Blick auf ſie und ſagte in einem beinahe befehlshaberiſchen Tone: „Du kannſt doch hier wahrhaftig nicht anders handeln wollen als wir, liebe Marie! Sollen wir unſere Rechte nicht wahren dürfen! Wie kommen wir dazu, den kaum glaublichen Inhalt des Doku⸗ ments ohne Weiteres anzuerkennen? Auch müſſen wir gemeinſchaftlich handeln, unter allen Umſtändten gemeinſchaftlich handeln, mögen wir gewinnen oder verlieren.“ Frou Marie von Wulfenſtein entgegnete jetzt mit verſchleierter, leiſe zitternder Stimme: „Der Eintracht zu Liebe will ich Eurem Vor⸗ ſchlag beipflichten, obwohl ich einen andern Vorſchlag gehabt hätte.“ „Darüber wollen wir ſpäter einmal reden, liebe Schweſter,“ erwiderte der Baron Mapimilian, „jetzt iſt es das Beſte, wenn wir dem tüchtigſten Rechtsanwalte der Reſidenz ſofort den Auftrag er⸗ theilen, um alles das zu bewerkſtelligen, was zu einer gehörigen Prüfung der Rechtmäßigkeit des Teſtaments und der Ehe unſeres verſtorbenen Bruders nothwendig iſt.“ f 0 Anordnung glaubte der Rtiimeiſter das Beſte für ſich und ſeine Angehörigen in der Angelegenheit gethan zu haben und näherte ſich im Flüſtertone ſprechend ſeiner Schwägerin, der ſtolzen Gräfin. Ein feines Lächeln glitt bei dieſen Veranſtal⸗ tungen des Barons Maximilian über die Geſichts⸗ züge des mit der Teſtamentsvollſtreckung betrauten Notars, wie wenn er damit ſagen wollte: „Ihr irrt Euch!“ oder „Ihr werdet den Fehler doch nicht entdecken,“ aber irgend einen Wiederſpruch erhob der Notar nicht, weil er wohl wußte, daß derſelbe hier nicht am Platze war und gegenüber den kühlen Beſchlüſſen des Barons Maximilian auch nichts nützen würde. Der Notar machte daher eine tiefe Verbeugung vor den Herrſchaften, nannte ſeinen Namen und ſeine Wohnung und entfernte ſich aus dem Saale. Bald thaten dies auch die Verwandten des verſtorbenen Barons. Stolz und kalt verließen der Baron Maximilian und die Gräfin von Roden mit ihren Söhnen und Töchtern den Saal und nur die Frau von Wulfenſtein, die Schweſter des verblichenen Millionärs, blieb mit ihren beiden Söhnen einen Moment zurück und verweilte mit verſtörten und theilnehmenden Blicken in den vereinſamten Räumen des prächtigen Schloſſes, in denen ſich nur die ceremonellen Geſtalteu einiger Diener zeigten. Frau von Wulfenſtein ſchien irgend eine menſchenfreundliche Abſicht zu haben, die ſie vor dem Verlaſſen des Schloſſes noch ausführen wollte, aber während ſie noch traurig und ſinnend mit ihren