Allgemein für Ladenburg und Schriesheim. Poſtproviſion. prechende Rabattbewilligung. n des Cent Erpeditionen nehmen Inſerate für uns an. Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierte Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis einſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., — Für Schriesheim nimmt Herr Ga Mittags 12 Uhr in der Expedition ljährlch 1 M. 20 Pfg. mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Nn. 70 excl. 5 8 a eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die Local-Anzeigen mit 6 Pfg., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. ſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ Bei größeren Aufträgen ent⸗ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗ rch Herrn 9 Samstag, den 15. Dezember 1883. ektion. Bolitiſches. Narlsruhe. 12. Dez. Von Sr. Gr. H. dem Prinzen Ludwig Wilhelm erhielten die höchſten * en gute Nachrichten. Der Prinz ſezte Manchekter nach einer ſtürmiſchen Ueberfahrt von Meſſina nach inderſchürze Reggio die Reiſe mittelſt der Eiſenbahn nach Nea⸗ 1 17 pel fort, wo die Ankuft am 6. ds. Nachmittags rigſten Preiſen . 5 a b 9 N ftattfand. S. Gr. H. hat im Hotel Priſtol auf ernweiler. der Via Viktorio Emanuele Wohnung genommen und dedenkt einige Zeit in dieſer Stadt zu ver⸗ bleiben. ö 8 Karlsruhe, 10. Dez. Die g roßherzogliche Generaldirektion der badiſchen Eiſenbahnen hat ſoeben an die Schulvorſtände der badiſchen Mittelſchulen einen Erlaß gerichtet, des Inhalts, daß in Folge eines größeren Bedürfniſſes von Bahnamtsgehilfen Schüler, welche 6 Klaſſen eines Gymnaſiums, Pro-, Realgymnafiums oder emer höheren Bürger⸗ ſchule mit Erfolg abſolvirt haben, oder ſolche, welche im Baſitze eines Reifezeugniſſes für den ein⸗ jährig freiwilligen Militärdienſt ſind, Gelegenheit in empfehlen eiderſtoffe un „welche ich ernweiler. haben, nach einer halbjährlichen unentgeltlichen nend Probezeit eine Anſtellung als Gehilfe mit einem e und loh Gehalt von 900 M. zu erhalten. Es wird durch 6 dieſen Erlaß 16jährigen Leuten die ſchönſte Ausſicht adenburg. eröffnet, in dem wohl kein anderer Beruf jungen — due von ſolchem Alter ein gleich lohnender Ver⸗ dienſt bieten wird. Berlin, 12. Dez. Die „Provinzial⸗Kor⸗ keſpondenz“ ſchreibt, der Beſuch des Kronprinzen one hel dem König von Italien ſei ſo direkt angezeigt, daß die Unterlaſſung ungleich auffallender geweſen PpPuaäre, als die Abſtattung. Der Kronprinz berühre 5 binnen kurzer Friſt zum zweitenmal das Gebiet Lines Staats, der zu dem deutſchen Reiche in freund— ſchaftlichſter Beziehung ſtehe, mit deſſen Souverain der Kronprinz durch enge perſönliche Bande verbunden ſei. Es nochmals bei der bloßen Durchreiſe bewenden zu laſſen, wäre mit den Rückſichten der internatio⸗ 5 nalen Höflichkeit ebenſo unvereinbar geweſen, wie mit der Natur der Beziehungen beider Fürſten. Die Hauptſtadt Italiens ſei aber auch der Sitz des Oberhauptes der katholiſchen Kirche, bei welchem Preußen durch einen Geſandten vertreten, daher ſei es ſelbſtverſtändlich, daß der Kronprinz Gelegenheit nehme, den Papſt zu beſuchen. An der Abſicht nnd dem Charakter des römiſchen Aufenthaltes des Kron⸗ prinzen werde damit nichts geändert! Die Veran⸗ laſſung und die begleitenden Umſtände der römiſchen Reiſe zeigten deutlich an, daß dieſelbe nicht aus poliſchen Abſichten unternommen und zu politiſchen Zwecken beſtimmt ſei. Madrid, 12. Dez. Die Ankunft des deutſchen Kronprinzen in Eordova ſollte heute Vormittag um 11 Uhr ſtattfinden. Von Cordoba beabſichtigte der Kronprinz nach dem Beſuch der Moſchee Nach⸗ mittags um 12 Uhr nach Alcazar weiter zu reiſen, wo die Eiſenbahn nach Valencia abzweigt. Die Ankunft in Valencia erfolgt morgen Vormittag um 11 Uhr und die Weiterreiſe nach Barcelona morgen Abend um 6 Uhr. Die Ankunft in Barcelona findet am Feritag Vormittag um 9 Uhr ſtatt. Kairo, 12. Dez. Der Gouverneur von Khartum kehrt mit den Garniſonstruppen von Duems Shats nebſt Geſchützen, Munition und Lebensmitteln nach Khartum zurück. Der Gouver⸗ neur brachte neuere Nachrichten aus El Obeid mit, welche den Einzug des Mahdi mit den eroberten Geſchützen und Munitionsvorräthen in El Obeid beſtätigten. Der Mahdi traf Vorbereitungen, 10,000 Mann nach Darſur und weitere 10,000 Mann zur Unterwerfung des Kabbabiſh⸗Stammes abzuſenden. Verſchiedenes. e Ladenburg, 12. Dez. Während eine große Zahl badiſcher Brauer und namentlich der Badiſche Brauerbund ſſeit Jahren ſchon bemüht iſt, für eine Abſchaffung der Keſſelſteuer und Einführung der Malzſteuer zu wirken und ſeinem Ziele ſchon nahe zu ſein wähnt, ſind es nun die Kleinbrauer unſeres Landes, die ſich dieſem Vorhaben nach Kräften widerſetzen. In Sinsheim hat vor Kurzem eine Verſammlung der Kleinbrauer ſtattgefunden, in welcher beſchloſſen wurde, für die Beibehaltung der Keſſelſteuer in der Zweiten Kammer unſerer Land⸗ ſtände zu petitioniren. Motivirt iſt dieſes Vergehen damit, daß die Kleinbrauer, die inmitten der Land⸗ bevölkerung wohnen, ſich mit dem inländiſchen Er⸗ zeugniſſe begnügen. Dieſes Produkt ſtehe an Gehalt der vom Auslande bezogenen Gerſte nach. Um ein gleich kräftiges Bier wie die Großinduſtrie zu er⸗ zeugen, müßte alſo ein ungleich höheres Quantum Malz in Verwendung genommen und verſteuert werden, ſo daß dennoch die Kleininduſtrie der Groß⸗ induſtrie gegenüber im Nachtheil befände, wenn der geplante Steuermodus zur Einführung gelange. Es wurde der Beſchluß gefaßt, die Kleinbrauer im ganzen Lande zu einmüthigem Vorgehen zu veran⸗ laſſen und zwei Mitglieder als Deligirte nach Karls⸗ ruhe zu entſenden, um Rückſprache mit mehreren Landtagsabgeordneten in dieſer Angelegenheit zu nehmen. — Reichsverſicherungsbank Bremen. Im November a. c. ſind 281 Mitglieder mit 965,000 M. gegen 98 mit 206,000 im gleichen Monat des vorigen Jahres beigetreten. Es iſt dies ſomit der zweitbeſte Monat dieſes Jahres. 7 8 90 f N Die Weihnachtskiſte keuchend an; i Auch i Frauen werth! 5 ö 7 7 2 Vielleicht auch einen Weihnachtshaſen Im Gegentheil, ſetzt jenem Spott . Voſtaliſche Weinachts⸗ Als Schreckniß für verwöhnte Naſen? Entgegen tapfer ein Complott: . Epiſtel an die Frauen. ſchts mehr erzürnet und betrübt, 5 ls wenn ein Unheil wird verübt 1 0 n Weinachtskiſtchen voller Sachen, Womit wir uns Geſchenke machen. i Wenn Spielzeug man und Pfefferkuchen Aus Trümmern muß zuſammenſuchen; Wenn Schoner, Seife, Shlips und Decken Im weichen Marzipane ſtecken, Das Spitzenhalstuch wohlgemuth Am Buſen einer Spickganz ruht; Wenn Albums oder Bilderrahmen Ein Fläſchen ſich zum Lager nahmen, Und nun der Bilder Purpurlippen An Fruchtſaft oder Gilka nippen. Dergleichen iſt gewiß fatal; Doch noch viel höher ſteigt die Qual, Wenn ſolch ein Kiſtchen iſt verſchlagen In irgend einem falſchen Wagen And nun vielleicht am Bodenſee Umher ſich treibt, ſtatt an der Spree. Was nützt es Dir, wenn hinterher Ein Poſtmann oder Militär So gegen Neujahr bringt alsdann rens, Ker. 3 Der Zweck verfehlt! Die Chriſtbaumlichter Beſchienen längliche Geſichter; 8 Und Dich traf in der Weihenacht Ein furchtbar⸗ſchwärzlicher Verdacht!: Als hätteſt Du, ſtatt zu beglücken, 5 Dich diesmal wollen meuchlings drücken. Und woran liegt es, daß mitunter Die Emballage reißt wie Zunder, Daß Päckereien klein und groß Sind herren- und adreſſenlos? „Wie ſo an Vielem, ſind auch hier „Die Frauen Schuld, des Hauſes Zi „Oh, Päckerei'n von zarter Hand, „Wär't ihr ſo feſt, wie elegant! „Gedächten Alle, die euch ſenden, „Der Schaffner mit den Schwielenhänden, „Der Nachbarſchaft von tauſend Stücken, „Die euch die zarten Glieder drücken, „Die euch umdrängeln um die Wette „Ohn' Zartgefühl und Etiquette.“ 0 Nun iſt es ja das Loos des Schönen, Daß ſchlimme Leute es verhöhnen. Jedoch ganz einzig deſſentwegen Die Hände in den Schooß zu legen, Hielt' ich bedenklich und verkehrt, N — Verſchwört Euch, ſo zurecht zu machen Zum Poſtverſandt die ſieben Sachen, Daß vor dem Kiſtchen, feſt und ſchön Die Poſtbeamten ſtaunend ſtehn. An Poſtrecepten noch gebricht's: Davidis, Ebhardt bringen nichts, 5 Auch Oeſer ſchweigt ſich gänzlich aus, Gleich Lina, Polko und „Fürs Haus“; Drum moͤgen ſich in dieſem Spalten Der Weisheit Regeln nun entfalten. Poſtrecept. Vorbemerkung. Die ächte Hausfrau weiß Beſcheid Und richtet alles hübſch bei Zeit; So ſoll Sie ſich auch nicht verſpäten Mit ihren Weinachts⸗Poſtpaketen. Ein feſter Tag läßt ſich nicht nennen; 8 Sie ſelbſt muß die Entfernung kennen Muß wiſſen, daß ein Stück bis Wien Braucht länger als nach Potsdam hin Dazu muß man noch wohl bedenken, Daß bei Millionen Chriſtgeſchenken, In ſolcher Zeiten Sturm und Drang