bakbau und Tabafhandel halten wird. Hierauf findet gemeinſchaftliches Eſſen im Muſeum ſtatt. — Betreffs der am 4. und 5. Dezember in Heidelberg ſtattfindenden Tabaksausſtellung macht die Direktion des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins dahier nachträglich bekannt, daß außer den von Großh. Regierung bewilligten 150 Mk. auch der landw. Verein noch weitere 150 M. zur Prämirung guter Tabaksſorten verwenden wird. Es ſollen ſchon eine ziemliche Anzahl von Anmeldungen eingelaufen ſein, doch wäre eine zahlreichere Betheiligung auch Seitens der Händler im Intereſſe der Sache nur erwünſcht. — Ladenburg, 26. Nov. Der hieſige Ge⸗ ſangverein hielt letzten Samſtag zur Eröffnung ſeiner Wintervergnügungen eine Geſangsproduktion ab. Das dieſes Mal ſſo reichhaltig geweſene Programm wurde in anerkennungswerther Weiſe erledigt und fanden auch die Vortragenden bei jeder Nummer reichen Beifall. Der Schluß des Abends bildete ein Tanzkränzchen, welches viele Theilnehmer bis zur ſpäten Stunde in gemüthlicher Stimmung zuſam⸗ menhielt. — Schwetzingen, 26. Nov. Der Verkauf des hieſigen Tabaks fand heute unter lebhafter Be⸗ theiliaung von meiſtens Mannheimer Käufer ſtatt. Die Preiſe ſtellten fich von Mk. 28—35. — Stuttgart, 26. Nov. Der wegen des Heilbranner'ſchen Raubs verhaftete Baum bekannte ſich als der aus Wien ausgewieſene Schreiner Ruwitſch aus Slavonien. Er bezeichnet die That als zu ſozialiſtiſchen Zwecken ausgeführt. Auch ſeine Genoſſen ſeien Sozialdemokraten. — Aus Straß'burg meldet man unterm 27. d.: Die geſtern Abend gegen halb 7 Uhr vom hieſigen Bahnhofpoſtamte über Ruprechtsau nach Schiltigheim abgefertigte Kariolpoſt iſt, der Straßb. Poſt zufolge, unterwegs zum Gegenſtand eines räuberiſchen Angriffs gemacht worden. Zwiſchen Ruprechtsau und Schiltigheim nämlich wurde der Poſtillon von zwei Strolchen angefallen, die, wie ihm ſchien, ſich das Geſicht geſchwärzt hatten. Der eine Strolch fiel dem Pferde in die Zügel, während der andere ſich hinten am Schloß zu ſchaffen machte. Der Poſtillon verſuchte mit aller Kraft die Räuber abzuwehren: das Pferd bäumte ſich dabei und ſo gelang es dem Poſtillon durchzufahren. — Ellwangen, 25. Nov. Wie ſehr es gegenwärtig angezeigt, mit Einbruch der Nacht die Hausthüren zu ſchließen, dürfte ein Vorfall von geſtern Abend beweiſen. Die Frau eines höeſigen Beamten, der in der inneren Stadt in einer Neben— ſtraße im erſten Stock wohnt, war geſtern Abend 8 Uhr allein mit ihrer Tochter zu Hauſe und einen Huelva oder Barcelona abgehalten werden ſollh, welche Städte alle im Leben Chriſtoph Columbus Augenblick in der Küche beſchäftigt, als plötzlich ein ganz abgeriſſener Stromer vor ihr ſtand. Als ſie Anſtalt machte ihm etwas zu geben, erklärte derſelbe, ſo ſei es nicht gemeint, er ſei im Walde verirrt, und wollte der ſich raſch flüchtenden Frau ins Zim⸗ mer nachdringen; es gelang jedoch der Tochter, das⸗ ſelbe vorher noch abzuſchließen, worauf ſich der Stromer ſo ſtill, wie er gekommen wieder entfernte. Die Keckheit iſt um ſo größer, da im Paterre die Familie des Hausbeſitzers noch auf und in lebhafter Unterhaltung begriffen war. — Han au, 25. Nov. In der Nacht vom Samstag iſt hier der am Steueramts⸗Gebäude ſte⸗ hende Militärpoſten, aller Wahrſcheinlichkeit nach durch das Laternenlicht geblendet, in den Mainkanal geſtürzt und ertrunken. Der Verunglückte war ein Weſtfale und ſtand bereits im dritten Dienſtjahre. — Neapel, 21. Nov. Bezüglich der Liqui⸗ dirung der Schäden auf Ischia ſind bei der Ent⸗ ſchädigungs⸗Kommiſſion folgende Summen ange⸗ meldet: Total an Immobilien, Gebäuden und Feldern ö Lire 24,572,918 Desgleichen an Mobilien „ 4,844,432 ferner an Verluſt durch Tod oder Invalidität von Familien⸗Ernährern: Serrara Fontana 17 5 Barano 4 8 Fremde 212 100 176 Die Entſchädigungsanſprüche ſchwanken zwiſchen Uebertriebenheit und rührender Beſcheidenheit. Die Kirche vertritt erſtere Richtung durch das Verlangen von ungefähr 800,000 Lire Schaden an den 23 Gotteshäuſern der Inſel; ſie zeigt dadurch wieder einmal, daß ihr Magen noch immer gut iſt. Ge⸗ nügſamkeit befindet ſich in den Bitten kleiner Leute die um 20 oder 30 Lire für Verluſt eines Pfluges, eines Bettes oder ſonſtigen Hausraths petitioniren, — Das vierte Centenarium der En t⸗ deckung von Amerika, obſchon noch einige Jahre entfernt, beginnt ſchon jetzt in Spanien und Amerika mit großem Intereſſe beſprochen zu werden. Der König von Spanien iſt der Anſicht, ſein eigenes Land die Führung bei Feſtlich übernehmen und dieſe in Madrid oder Granad eine Rolle ſpielen, Der König hat ſein Wort daft verpfändet, alles Mögliche zu thun, damit dieſe Feier ein verſchiedener Erfolg werde und hat del! Hoffnung ausgeſprochen, daß die Feier der großen Thaten der Entdecker der neuen Welt würdig sein] a Ke Sennor Caſtelars Auſchauung von dem Charakter des Feſtes weicht von jener des Königs! ⸗ ab. Er will, daß ſich Spanien, Portugal Italſeh Frankreich, England und die vereinigten Staaten 2 verbünden, um das Feſt zu einem der brillanteſten s k. macht den Vorſchlag, daß ſchön ausgerüſtete Schiſſe Aug. 1892 von], werde, zu geſtalten, welche die Welt je geſehen hat. von jeder dieſer Nationen am 2. Palos nach San Salvator abſegeln ſollen, um ſo die Reiſe des Columbus nachzuahmen. Da Caſtelar im nächſten Jahre in Athenäum eine Rede über Columbus halten wird, wird er die Gelegenheit haben, das Volk für den Plan zu intereſſiren, für den er ſelbſt ſo viele Begeiſterung zeigt und der alle Ausſicht hat, angenommen zu werden. — Die Dividende. Eine Sparkaſſe ſollte aufgehoben und unter die Contribuenten vertheilt werden. Sie wurde aber ſo übel adminiſtirt, daß nach Abzug der Verwaltungskoſten nichts übrig blieb. Bald darauf lies ein Spaßvogel in die Zeitung ein⸗ rücken: „Unſere Sparkaſſe, welche 1831 gegründet wurde, iſt geſtern unter die Interreſſenten, mir nichts, dir nichts, vertheilt worden. — „Haben Sie ſchon gehört, der Capitän Wolm iſt plötzlich zur Dispoſition geſtellt worden?“ — „Ja, aber warum denn?“ — „Es hat ſich auf die eklatanteſte Weiſe bei ihm Farbenblindheit gezeigt.“ — „Wie ſo denn?“ — „Er iſt ſtatt ins ſchwarze Meer ins rothe gefahren.“ Heller sche Spielwerke. Die manigfachen Gebiete der Kunſt, Mechanik und Ju⸗ duſtrie haben in ihrer Totalität keinen zweiten Gegenſtaßß aufzuweiſen, welcher ſich ſo vortrefflich als ſinniges Weih⸗ nachtsgeſchenk eiguet, wie dieſe als vollendet anerkannten Hellerſchen Spiekwerze, welche auf allen Ausſtellungen, zuletzt in „Melbourne 1881“ und in „Zürich 1883“ mit den erſten Preiſen gekrönt wurden. Es gibt leine Beziehungen noch ſo zarter Natur, daß nicht ein Hellerſches Spiekwerk im Sinne des Wortes das paſſendſte Weihnachtsgeſchenk wäre. Wo Werth⸗ gegenſtände das Zartgefühl verletzen, Nutzobjekte die Em⸗ ſo hoch, durfte aber ich mit meiner zweifelhaften Vergangenheit zu hoffen wagen, daß ich ſein Ideal bon edler Weiblichkeit erfüllte.“ 5 „O Du Närrin, er hat ſein Ideal nach Dir bemeſſen, wie jeder Mann mit der Geliebten ſeines Herzens thut. — Alſo ich denke, jetzt ſagen wir ihm die Wahrheit und fragen demüthig, ob er es mit uns verſuchen will?“ i Edith verbarg ihr glühendes Antlitz an der Bruſt ihres Bruders. Es war ein Glück, daß Welding geſtern ver⸗ indert worden, ſein dunkles Vorhaben ſo ſchleunigſt ihren, als er beabſichtigt hatte: , Zwölftes Kapitel. 85 N „O friſcher Duft, o neuer Klang! „Nun armes Herze ſei nicht bang, „Nun muß ſich Alles, Alles wenden.“ 5 Es war an einem friſchen, duftigen Sonntags- morgen. Die Bewohner von Buchfeld hatten ihre guten Kleder an, die Geſangbücher unter dem Arm und warteten nur noch auf den Ton der Glocke, um in die Kirche zu eilen. 5 Das hübſche Verwaltershäuschen prankte im feſtlichen Blumenſchmuck, und ſein Beſitzer war eben dabei, mit Hilfe ſeines Dienſtmädchens noch eine dicke Guirlande über der Thür zu befeſtigen. 4 „Nun denke ich, wird es ſich machen,“ ſprach r nach vollendeter Arbeit einen Schritt zurücktretend und das Werk ſeiner Hände bewundernt. 5 „Was ſagſt Du! Schief? Ihr Frauen habt alle keine Spur von Augenmaß.“ 5 Man hätte in dem lebhaften, von Heiterkeit jungen Mann ſchwerlich den einſt ſo = i ſrahl ernſten Welding wiedererkannt. „Meinetwegen können die Gäſte jetzt ſchon kommen,“ hub er wieder an. „Alzumol, Roman an der Spitze; aber der wird es leider bleiben laſ 3 In dieſem Moment hielt ein Wagen vor der Gartenpforte. Welding warf einen Blick auf den Inſaſſen und ſtürzte dann mit dem Ruf: „Roman, Roman, Roman!“ vorwärts. Saremba umarmte ihn, noch auf dem Wagen⸗ tritt ſtehend. „Du ſiehſt, ich laſſe mich nicht un⸗ geſtraft zum Kindtaufsſchmaus laden!“ ſprach er lachend. „Aber Du wohnſt ja hier reizend, und beim Anblick dieſes kleinen Paradieſes findet man es natürlich, daß Du die Mitgift Deiner Frau von Deinem Schwager nicht annahmſt. — Alſo hier tritt man in das Wohnzimmer? — Ah, guten Morgen, gnädige Frau!“ „Ueber des Grafen feines Geſicht glitt eine leichte Röthe, als er der einſtigen Geliebten gegen⸗ überſtand. Sie ſah reizend aus in dem einfachen Negligé, und die Würde der Hausfrau und Mutter ſchien allen mädchenhaften Trotz und Ungeſtüm aus ihrem Weſen berbannt zu haben. Auch Saremba hatte ſich zum Vortheil verän⸗ dert in den letzten zwei Jahren; er war kräftiger, flattlicher geworden, in ſeinem Benehmen trat neben dem einſtigen Uebermuthe mehr ernſte Männlichkeit zu Tage. Er bewunderte pflichtſchuldigſt den kleinen Erſtgeborenen, der heute die Weihe der Taufe er⸗ halten ſollte, und dann, wie um den Freunden nicht allein das Bewußtſein des Glückes zu laſſen, löͤſte er ein Medaillon von ſeiner Uhrkette und öͤffne⸗ te es durch einen Druck auf die Feder. Ein lieb⸗ — liches Mädchengeſicht, von braunen Ringellocken umgeben, lächelte den Beſchauern entgegen. „Comteſſe Joſephine von Janiſchöwski,“ er⸗ klärte Saremba, „ſeit vierzehn Tagen meine verloble Braut. a Die Freunde gratulirten natürlich aus vollem Herzen. „Nun habe ich die längſie Zeit die ſchmähliche Einſamkeit auf meinem Stammſchloß in Polen er⸗ tragen,“ fügte der Graf hinzu. „Seit meine Mutter todt iſt, war es nicht mehr auszuhalten.“ „Alſo die Frau Gräfin erholte ſich nicht wie⸗ der?“ ſprach Edith bedauernd. „Nein, ihre Geſundheit war leider zu ſehr er⸗ ſchüttert. Es war umſonſt, daß ich mit ihr das warme Klima von Nizza und ſpäter von Neapel aufſuchte; ihre Lebenskraft erſchöpfte ſich mehr und mehr, aber“ — in des jungen Mannes Auge er⸗ glänzte eine Thräne — „ſie ſagte mir, daß dieſes letzte Jahr, das glücklichſte ihres Lebens ſei.“ Sobald Edith das Zimmer verlaſſen, zog 0 her . Veh, enn fein; dan 115 u Nellen 0 ** 1105 0 5 bolchen „ ee ve ge 915 6 auf &. be ln f das Beben, g mung, in n i — Tae e e e 1 75 4 0 die nö. 1 auempfchlen w. e 1 5 25 u B erden ah Luth. duuborium in l d ee — Singer und hintrittsprei Abends A Scied mayer Welding ſeinen Gaſt bei Seite. „Eine Frage, Roman,“ ſagte er. „Ich mag in Gegenwart meiner Frau nichts davon erwähn weil jede Erinnerung an ihren Bruder ſie un ſchreiblich erregt. — Haſt Du nichts von Ferrand gehört?“ 8 „Leider nichts, nach dem, was ich Dir ſchrieb. Ich begegnete ihm auf der Rei ſe nach Italien, wie er im Begriff war, nach Mexiko zurückzukehren. Seine Geſundheit ſchien entſetzlich angegriffen, und ich ſchätze mich daher glücklich, als ich ibn überreden konnte, uns zu begleiten. Allein in Rom trennt 8 f digt 1 ordnung, Heng mehlke 80 * er ſich bereits von uns, und ich habe ſeitdem nichts mehr von ihm gehört. Ihr alſo auch nicht?“ (Schl. 19 5