1 rationell gten gui „ wödun j id u 17 15, igen on Aerzen ſich dutt rozent Er zachf) — — dualität, hen bedeu⸗ nur dutch der Hälſte de deßhalb J oſtproviſion. d Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition Alpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local-⸗Anzeigen mit 6 Pfg., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Etſcheint Mittwoch 0 ſertelſühtlt lt iſkuſtri rſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 M. 20 Pfg. mit illuſtrirtem Anterhaktungsblatt 1 Mz. 70 ercl eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden di Bei größeren Aufträgen ent Ichende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqué zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inferate an. — Alle Annoncen Npeditionen nehmen Inſerate für uns an. Mittwoch, den 28. November 1883. 1 heute 11 ½ Uhr Mittags eingetroffen. Am Bahn⸗ hof wurde er auf Herzlichſte vom Könige empfangen, it welchem er gemeinſam im offenen Daumont⸗ vagen nach dem Königlichen Schloſſe fuhr, wo die Minſſter und Großwürdenträger den hohen Gaſt er⸗ warteten, Auf dem ganzen Wege wurde der Kron⸗ heinz von der dichtgedrängten Bevölkerung mit un⸗ Merbrochen ſympathiſchen Zurufen begrüßt; von den Balkons grüßten ihn die Damen durch wehende Taſchentücher. Madrid, 24. Nov. König Alfons wurde als er geſtern in Ulanenuniform zum Bahn⸗ hofe fuhr um den Kronprinzen zu empfangen, don dem Volke mit ungewohnter Wärme, die ihm ſelbſt auffiel, begrüßt. Es war dies eine an eine eicht zu errathende Adreſſe gerichtete Kundgebung des ſpaniſchen Nationalſtolzes. Bei der Spazier⸗ fahrt im Park Buen Retiro kutſchirte König Alfons ſelbſt den Wagen, in dem er mit dem Kronprinzen uhr. Die Königin befand ſich im zweiten Wagen, die Königin Iſabella im dritten Wagen. Um 1 Uhr fand die Truppenſchau ſtatt. Der Kronprinz ug die Cüraſſieruniform, das goldene Flies und den Schwarzen Adler⸗Orden, König Alſonſo Gene⸗ ralkapitainsuniform und den Schwarzen Adler⸗Orden. Die Suite bildeten zahlreiche Generalſtabsoffiziere, das militäriſche Gefolge des Kronprinzen, der Ge⸗ ſondte Graf Solms und die Militär⸗Attaches der fremden Mächte. Der König und der Kronprinz dtitien langſam die Front ab, nahmen dann Auf⸗ ſtellung vor der Tribüne, in welcher ſich die könig⸗ liche Familie, die Miniſter die königlichen Senatoren und Deputirten befanden, und ließen dann die Truppen, deren Stärke 15,000 Mann betrug, de⸗ filiren. Der Vorbeimarſch dauerte faſt 2 Stunden. Der Kronprinz ſprach ſeine Anerkennung über die vorzügliche Haltung der Truppen aus; er intereſſirte ſich beſonders für die Gebirgsartillerie. Im Laufe des Vormittags hatte der Kronprinz das Gemälde⸗ Muſeum beſucht. Abends findet zu Ehren des Kronprinzen ein Bankett von 130 Gedecken im kö⸗ niglichen Schloß ſtatt. Es herrſcht glänzendes Wetter. Aus Haiphong wird gemeldet, daß 3000 Ehineſen am 17. Haidzuong angriffen. Die franzöſiſche Garniſon unterſtützt durch ein Kanonen⸗ boot, hielt den Kampf während ſieben Stunden aus. Die Chineſen zogen ſich bei Ankunft eines neuen Kanonenbootes zurück. Das erſtere wurde an zwölf Stellen durchbohrt und acht Matroſen wurden ver⸗ wundet; die franzöſiſche Landarmee verlor zwölf Todte und Verwundete. Shanghai, 25. Nov. Der „North China Herald“ ſagt, der Kaiſer von Ehina befahl, in einer Privat⸗Inſtruction an den Vice⸗König in Nangking, der Kriegszuſtand mit Frankreich ſolle ein⸗ treten, ſobald die Franzoſen Bae Ning angreifen u. gab ſtrenge Anweisung, die Ordnung in den Ver⸗ tragshäfen aufrechtzuhalten. Verſchi edenes. W. Ladenburg, 24. Nov. Herr Wein⸗ händler Louis Dihl läßt zur Zeit in einem Acker nächſt der Höh. Bürgerſchule Fundamente graben, und zwar an der alten Römerſtraße, die von Neuenheim über Ladenburg, Wallſtadt und Lampertheim nach Worms führt. Bei dieſer Gele⸗ genheit ſtieß man heute auf ſechs Säulen, die fich wohl ſammt und ſonders als römiſche Meilenſteine erweiſen werden; wenigſtens erſcheint diejenige Säule, welche bis jetzt allein zu Tage gefördert iſt, als ſolche durch die prachtvoll erhaltene Inſchrift: IMP. AES lmperatori Caesari G. 810 Cao Messi QVINTO Quinto TROIANO (sich) Traiuno DECIO. P. F Decio, pio, felici, INVICTO invicto AVG. PM. TP P. P Augusto, pontifici ma- ximo, tricunieia, pote- state, patri patriae, proconsuli civitas Sep- tima Nemetum „Dem Kaiſer Gaius, Meſſius Quintus Trai⸗ anus Decius, dem Frommen, Glücklichen, Unbeſiegten, Erlauchten, dem Oberprieſter, Volkstribun, Vater des Vaterlands und Proconſul (stiftet dieſen Stein) die (zum Diſtrikt) Speier (gehörige) Stadt Laden⸗ burg.“ Die Inſchrift dieſer Säule deckt ſich ziemlich genau mit jener von zwei Meilenſteinen, von denen der eine im Jahr 1835 mit ſechs andern zu Alt⸗ ripp, der andere aber im Jahre 1867 zu Wiesbaden gefunden wurde: nur zeigt der letztere das dritte Volkstribunat des Kaſſers Decius, ſtammt mithin aus dem Jahre 251 n. Chr., während der Laden⸗ burger Stein zwei Jahre früher, im Jahre 249 geſezt wurde, als Decius zum erſten Male die tribunicia potestas bekleidete. Auguſtus heißt er wegen ſeines Sieges über Philipp den Araber. Eine 5 PROCOS. 0. ) Der Fehler Troiano ſtatt Traiano iſt ein leicht verzeihlicher: hat doch ſogar die Stadt Santen am Nieder⸗ rhein ihren Namen Trojana oder Troja ſancta auch nur einer Verketzerung des Namens Trajana zu verdanken; denn die Volksetymologie bezog den Namen nicht auf den in Vergeſſenheit gerathenen Kaiſer, ſondern auf den zu allen Zeiten wohlbekannten Namen der Stadt Troja. 8 5 Auf Irrwegen Nachdruck verboten. Fortſetzung. Er nahm ein Päckchen Briefe aus ſeinem Bareau, die von einer unſichern Kinderhand geſchrieben, Spuren häufiger Thränen zeigten. Sie rührten von feiner früh verſtorbenen Tochter aus erſter Ehe, die mit unbeſchreiblicher Zärtlichkeit an dem Vater ge⸗ hongen und deren Verluſt Buchfeld nie hatte ver⸗ ſchmerzen können. „Du warſt mein Schutzengel,“ ſprach er, „du würdeſt mich auch in einer andern Welt nicht verleugnen, meine ſüße Wanda!“ und ſeine Augen feuchteten ſich langſam. — Er ſteckte die Briefe in ſeinen Bußen, ſchritt zum Tiſch und nahm gleichmüthig die Piſtolen aus dem Käſtchen.— 5 Ferrandez war in ſeine Wohnung zurückgekehrt, aber es war ihm unmöglich, ſich zur Ruhe zu bege⸗ ben. Eine fieberhafte Erregung trieb ihn auf und ab. In ſeinem Inneren klang ohne Aufhören das Wort: werdet! und ſeine geſchäftige Phantaſie entrollte vor ihm in grauenvoller Klarheit ſeine eigenen Fehler, die ihn hätten veranlaſſen ſollen, den Blick allein auf ſich ſelbſt zu richten. Novelle von L. 18. Filippo trat ängſtlich ein. „Verzeihung, gnädige Richtet nicht. auf daß ihr nicht gerichtet Herr, ich ſollte nicht ſtören, aber es iſt eine Dame da „Es iſt mir unmöglich l“ rief Ferrandez, welcher durch die Thüröffnung eine hohe Geſtalt bemerkt hatte und glaubte, es ſei die Baronin — aber die Dame trat bereits ein und ſchob den Diener zurück. Das Licht des dreiarmigen Candelabers fiel voll auf ihr Antlitz, als ſie jetzt den Schleier zurückzog. „Fräulein Malven!“ rief er und eine unſägliche Bitterkeit erfüllte ihn bei dem Gedanken, daß ſie um Buchfelds willen gekommen ſei.“ „Mein Name iſt Edith Harden,“ ſprach ſie haſtig ig. Er wich zurück, als hätte er ein Geſpenſt ge⸗ ſehen. „Walter, erkennſt Du Deine Schweſter nicht? — Ich bin nicht untergegangen im Schmutz des Vagabundenlebens, ich habe mir meine Tugend und Reinheit bewahrt, wie Du mir anbefahlſt in jener Nacht, als Du verzweifelnd von mir Abſchied nahmſt.“ „Meine Schweſter?“ fragte er hatte ſo lange verlernt an das Glück zu glauben, daß er noch immer zweifelte. Aber als ſie die weichen Arme um ſeinen Hals als ſie ihm mit tauſend Schmeichelnamen rief, Zärtlichkeit ihrer warmen Natur über ihn zals ſie ihm aufs Neue die Abſchieds⸗ wie er ſie aus dem Schlafe geweckt eſpenſtiſch ſein bleiches Geſicht er⸗ legte, die ganze ausſchüttete, ſcene zurückrief, hellt hatte — da zweifelte er nicht mehr, ſondern drückte ſie ſtürmiſch an ſeine Bruſt. „Du ſiehſt, mich darfſt Du nicht mehr an dem Baron rächen,“ kehrte ſie dann raſch zu dem Zweck ihres Kommens zurück, „und was er Dir gethan — Walter, ſei nicht ſo unverſöhnlich!“ „Und die Gerechtigkeit,“ fragte er. Sie ſchwieg. Sie, die ſelbſt von der Hoffnung durchdrungen, die Unſchuld des Bruders an den Tag zu bringen und den Baron, den ſie inſtinktiv ver⸗ abſcheute, zur Rechenſchaſt zu ziehen, in Buchfelds Haus gekommen war, die den Entſchluß gefaßt hatte, ſo lange alle Anſprüche auf eigenes Glück aufzugeben, bis die Gerechtigkeit erfüllt wäre, — ſie konnte auf dieſen Einwurf keine Antwort geben. „Aber ich verſprach der Baronin, Rettung zu bringen,“ ſagte ſie endlich. Ferrandez ſchwieg; er hielt ſie noch umſchlungen, ſein Herz ſchlug wild an dem ihren. Von drüben ſchlug das unermüdliche Ticktak der Uhr, wie um an die Flüchtigkeit der Zeit zu mahnen. „Hat ſie Dich geſchickt?“ fragte er endlich. „Ja.“ 8 Er ließ ſie ſeufzend los und griff nach der Klingel. „Meinen Wagen, Filippo! — Komm denn, Edith!“ ſagte er. Als ſie Arm in Arm die Hausflur von Buch⸗ felds Wohnung betraten, ſtießen ſie auf einen Mann,