r L Kling 0 rich Pi 500 N kobiſion. Veditionen nehmen Inſerate für uns an. Etſcheint Mittwoch und Samstag und koßeet vierteljährlich 1 W. 20 Pfg. mit iſfuſtrirtem Anterhaltungsöbtatt 1 Nl. 70 rd. 20 6 a welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden sofortige Aufnahme und werden die J bahige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local⸗Anzeigen mit 6 Pfg., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. ende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqué zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗ Bei großeren Aufträgen ent⸗ Nr. 92. Samstag, den 17. November 1883. Politiſches. Heute reiſen die höchſten Herrſchaften nach Schloß Mainau, um dort Age neue Anlagen zu befichtigen; Höchſtdieſelben Aehken nächſten Freitag, den 16. Nov. nach Ba⸗ uttieh y, A zurückzukehren. s B. U rich Pet 900 N haus m u Taba an da m gelege, , hill einſeih rſeits d 2400 N. er 1883 te. ie. ie geg von hin berellenh . 1885 Bendes tit an. dahie hefinde heim — Mädchen 4 eitag — ammt NRarlsruhe, 15. Nov. Heute Abend wird „Karlsr. Zig.“ das Programm über die feierli⸗ Eröffnung der Stände verſammlung ingen. Daſſelbe iſt in der gewohnten Form ge⸗ ollen. Der Großherzog wird, wie nach demſelben Ahlleht in Perſon den Landtag eröffnen. Merlin, 14. Nob. Ueber die Reiſe des Monpeinzen liegen folgende Mittheilungen vor. Lou Telegramm aus Genua werden dort bei der Munft des Kronprinzen, ſobald derſelbe ſich an Bord des deulſchen Geſchwaders begibt, mit dem großen Salut von 101 Kanonenſchuß begrüßen und große Flaggenparade anlegen. Von den 10 deta⸗ chirten Forts, welche in einem Kranz die umliegen⸗ den Höhen bekrönen, wird die kronprinzliche Stan⸗ darte, fopeld ſie auf dem Flaggenſchiff emporſteigt, gleſchfans mit Kanonendonner begrüßt werden. Die ſtalſeniſchen Admirale und Generale, ſowie eine Ehrenkompagnie paradiren an der Landungsbrücke, bon wo aus die Einſchiffung an Bord erfolgt. Zwei Panische Kriegsſchiffe werden den deutſchen Kron⸗ beinzen auf dem Meere begrüßen und nach Barce⸗ long begleiten. Die Deutſchen Barcelona's werden den Kronprinzen eine Adreſſe überreichen. Berlin, 13. Nov. Der ruſſiſche Miniſter des Mswärtigen, Herr v. Giers traf heute hier ein. Derſelbe wurde vom Kaiſer in Audienz empfangen und darauf zum Diner gezogen worden. Mittwoch leſſt Herr von Giers zum Beſuch des Reichskanzlers nach Friedrichsruhe, am Donnerstag kehrt der ruſ⸗ ſiſche Miniſter nach Berlin zurück und begibt ſich ohne weiteren Aufenthalt zu ſeiner Tochter in Montreux. Hamburg, 15. Nov. Giers iſt geſtern ſpät hier eingetroffen, am Bahnhof vom ruſſiſchen Generalkonſul empfangen worden und im „Ham⸗ burger Hof abgeſtiegen. Wien, 13. Nov. Die maßgebenden Wiener begnügen ſich damit bezüglich der ſpaniſchen Reiſe des deutſchen Kronprinzen die Anſicht der „Nat. Ztg.“ wiederzugeben, wonach die Reiſe gewiſſer⸗ maßen eine Antwort auf die unwürdige Behandlung des Königs Alfons in Paris ſein ſoll. Die „Neue Fr. Preſſe“ hält jedoch dieſe Auffaſſung für nicht zutreffend und ſchreibt: „Da der ausgeſprochene Zweck der deutſchen Politik die Erhaltung des Weltfriedens iſt, ſo wird man annehmen dürfen, daß Fürſt Bismarck, der die Reiſe des Kronprinzen angeregt haben ſoll, einen demonſtrativen Zweck wohl nicht im Auge hatte. Dem Frieden Europas mag es immerhin dienen, daß zwiſchen Deutſchland und Spanien eine Annäherung erfolgt iſt, welche in ſo ſolener Form vor aller Welt deklarirt wird; doch würde dieſer Annäherung ein Theil ihres Werthes benommen, wenn ſie ſich gleich zu Anfang als eine Demonſtration gegen Frankreich mani⸗ feſtirte.“ Rom, 14. Nov. König Humbert wird wahrſcheinlich den deutſchen Kronprinz von Monza aus in Genua beſuchen. — Im Rathhauſe von Piſa fanden in voriger Nacht zwei Brandſtif⸗ tungen ſtatt. Verſchiedenes. — Friedrichsfeld, 16. Nov. Geſtern nachmittag brannte hier eine Scheune vollſtändig nieder. In derſelben befand ſich noch der Tabak u. Kartoffel. Die durch den Brand; Beſchädigten ſind verſichert. Karlsruhe, 13. Nov. Bezüglich der Be⸗ gnadigung des Karl Rutſchmann, welcher die Morde in Tennenbronn verübt hat, vernimmt die „Straß. Poſt,“ daß die Anſchauung des bei ſolchen Anläſſen einberufenen ſogen. erweiterten Staatsminiſterium, bei welchem auch die die Direktoren oder vorſitzende Räthe der Miniſterien Antheil nehmen diesmal weit weniger auseinander gingen, als bei einigen der letzten Fälle dieſer Art. Insbeſondere konnte für die Begnadigung geltend gemacht werden, daß ein lange zuvor ausgeſonner Plan der Ermordung, ein raffinirter Plan nicht nachgewieſen werden konnte, noch auch allem Anſchein nach vorhanden war, ſo daß die dem Raub vorhergehende Tödtung mehr einem augenblicklich gefaßten Entfchluß zur Durch⸗ führung des Raubes und zur Sicherung des Thä⸗ ters enſtammt. Bei der Frage, ob ein gefälltes Todesurtheil vollſtreckt werden ſoll, oder nicht, werden ſtets dieſe oder ähnliche Umſtände ausſchlaggebend ſein, ſobald einmal die Strafrechtspolitik auf dem Standpunkt ſteht, daß eine Vollſtreckung der Todes⸗ ſtrafe nur in Fällen der allerſchwerſten Art ſtatt⸗ findet. — Der zur Errichtung einer Kreispflege⸗An⸗ ſtalt in Weinheim ernannte Sonderausſchuß hat in ſeiner Sitzung am vergangenen Freitag den Be⸗ ſchluß gefaßt, dieſelbe in Weinheim zu erbauen und zwar auf dem der v. Ullner'ſchen Stiftung gehörigen Platz „die Beind“. Es hat zu dieſer Wahl das Entgegenkommen der Gemeinde weſentlich beigetragen. — Tabak. Mannheim, 14. Nov. Ver⸗ kauft wurden am Dach Rauenberg, Malſch, Mal⸗ — — Neuf Irrwegen Novelle von L. Calm. Nachdruck verboten. Fortſetzung. „Dem jungen Manne bliebe nun die Wahl, AMiweder dem Baron den Willen zu thun, oder ihn, ſeinen Wohlthäter und den Vater ſeiner Geliebten, der Schande zu überliefern. Bis zum nächſten Morgen ſolle er ſich nun entſcheiden, denn länger berweile er nicht auf dem Gut, und er habe Sa⸗ kimba die Schuld bereits vor Zeugen abgeläugnet.“ „Und am nächſten Morgen?“ „Am nächſten Morgen war der Unglückliche herſchwunden, ſein Hut trieb auf den Wellen des nahen Flüßchens, einige Tag ſpäter fand man die Leiche. Er hatte noch des Abends den Pfarrer zu ſprechen verſucht, der aber auf Veranlaſſung Buch⸗ 15. flds verreißt war, hatte dann verzweifelnd von ſei⸗ ler Schweſter Abſchied genommen und den Tod der Sünde vorgezogen. — Der Baron ließ ihm ein Marmordenkmal errichten, weinte viele Thränen um knen Liebling — ich glaube übrigens, daß ihm dieſer Sache wirklich an's Herz ging — führte ſeine Maut heim und zuckte ſchonend die Achſeln, wenn Ron Andeutungen machte, als habe Harden aus Mizweiflung und Scham, daß ſeine Kaſſen in Un⸗“ * ordnung befunden ſich das Leben genommen.“ „Und Sie wußten den wahren Sachverhalt und ſchwiegen?“ „Ich war ein Kind, anfangs begriff ich kaum um was es ſich handelte, dann aber beſchworen mich meine Eltern, den Baron, unſern Brodherrn, nicht zu berrathen.“ „Und Saremba?“ „Er erſchoß ſich einige Monate ſpäter, wie man ſagt, in Folge eines Zwiſtes mit Buchfeld, den des Grafen Trunkenheit herbeigeführt. — Aber er war ein Wüſtling, dem dies Ende früher oder ſpäter gewinkt hätte — und überdies, er hat meine Mutter beleidigt, ich hätte mich an ihm gerächt, wenn ich ein Mann geweſen wäre. Dem armen Harden aber hätte meine Anklage nichts genützt, er war ja todt. — Sagen Sie nichts, ich weiß, daß mich dies nicht entſchuldigt; oft auch, wenn ich Zeuge war, wie man die Tugend des Barons bis in den Himmel erhob, habe ſch in der Bitterkeit meiner Gefühle die Strafe meiner Unterlaſſungs⸗ ſünde erkannt.“ Der Mexikaner war aufgeſtanden und wan⸗ delte durch das Zimmer. Mehrmals blieb er vor Welding ſtehen und öffnete die Lippen, um zu ſpre⸗ chen, aber die furchtbare Erregung ſeines Innern ließ ihn kein Wort hervorbringen. w Würden Sie denn bereit ſein, das Verſäumte nachzuholen und den Verbrecher jetzt vor die Schranken des Gerichts zu liefern?“ Welding ſchwieg einige Sekunden, dann blickte er mit ſeiner feſten Geradheit auf. „Ja,“ ſagte er einfach. Ferrandez reichte ihm die Hand; ſie war und mit Schweiß bedeckt, aber aus ſeinen Bl leuchtete ein wilder Triumph. „Ich danke Ihnen.“ „Leben Sie jetzt wohl! Bitte nicht vergeſſen?“ „Verlaſſen Sie ſich darauf!“ „Endlich, endlich!“ ſprach Ferrandez aufath⸗ mend, als der junge Mann das Zimmer verlaſſen, nachdem ich, ſo nahe dem Ziel, zu ſcheidern geglaubt nach dieſen gräßlichen Tagen der Verzweiflung — endlich vor der Erfüllung meines Zweckes. Ja, Gott, du biſt gerecht!“ — „Machen Sie nicht ſo viele Umſtände, “ mein Lieber,“ erklang in dieſem Augenblick eine Stimme vor der Thür, die Ferrandez zuſammenbeben ließ, „wenn ihr Herr meinen Sekretär empfängt, wird er auch wohl eine Viertelſtunde für mich übrig ha⸗ ben —“ und, von dem rathloſen Filippo gefolgt, drängte ſich Buchfeld in das Cabinet. „Wie, ich traue meinen Ohrenznicht,? Herr Baron — Sie ſind es wirklich im Kampf mit kalt icke Sie werden meine meinem Kammerdiener? — Der Herr iſt angemel⸗