eee Kavallerie des Vorortes Oſternburg zur Beſchützung des Majors v. Steinmann kommandirt werden. Bedauerlich iſt es, daß die Volkswuth ſich nunmehr nicht nur gegen dieſen preußiſchen Offizier, ſondern f gegen die „Preußen“ überhaupt richtet. Stockholm, 28. Okt. Aus zuverläſſiger Quelle wird dem „D. Mont. Bl.“ mitgetheilt, daß die Ueberführung der Gebeine Guſtav IV. Adolf u. ſeines Sohnes, des Prinzen Waſa, von Oldenburg hieher auf die gemeinſamen Wünſche der Königin Carola von Sachſen, des Großherzogs von Olden⸗ burg und des Großherzogs von Baden, der dieſen Wunſch bereits bei ſeinem vorjährigen Beſuche hier ausſprach, vom Könige zugeſtanden iſt. Die irdi⸗ ſchen Ueberreſte der Genannten werden mit großer Feierlichkeit in der Ritterholmkirche in derſelben Ka⸗ pelle, wo Guſtav III. und König Adolf Friedrich (von der Pfalz) ruhen, beigeſetzt werden. Eingeſandt. Um auf dielſeitiges Befragen und meinen ſeit⸗ herigen Feuerwehrkameraden den Grund meines Austrittes aus der hieſigen freiwilligen Feuerwehr mitzutheilen, veröffentliche ich hiermit mein an den Verehrlichen Gemeinderath gerichtetes Schreiben: „Der Unterzeichnete iſt ſeit 1865 Mitglied der hieſ. freiwilligen Feuerwehr, begleitete längere Zeit die Stelle eines Reſerve⸗Hauptmanns und Verwal⸗ tungs⸗ Mitgliedes, ließ ſich aber wieder aus Ge⸗ ſundheits⸗ und Geſchäfts⸗Verhältniſſen als gewöhn⸗ licher Feuerwehrmann zur Handſpritzenmannſchaft eintheilen. Während dieſer Reihe von Jahren, ließ ich mir in keiner Weiſe eine Zurechtweiſung zu Schul⸗ den kommen und verſäumte nie, wenn es mir ein⸗ mal unmöglich war zur Uebung zu erſcheinen, mich entſchuldigen zu laſſen. Nach der diesjährigen Dienſt⸗Ordnung iſt Ue⸗ bung unter Anderem auf Montag, den 14. Oktbr. angeſetzt, es hat ſich hier wohl ein Irrthum unter⸗ ſchoben, weil Tag oder Datum falſch iſt; abgeſehen von dieſer Unklarheit, an welchem Tage eigentlich die Uebung ſtattfinden ſoll, war ich an beiden Ta⸗ gen verreißt und mir unmöglich an der Uebung theil zu nehmen. Nun wurde mir heute der Polizeidiener in das Haus geſchickt, mit dem Befehl vom Verwaltungs⸗ rath, meinen Helm und Rock ſofort abzuliefern, aus welchem Grun de konnte derſelbe nicht angeben. Ich ſollte wohl glauben, daß der Verwaltungs⸗ e Straßburg, 25. Okt. Ein ungeheurer rath aus ſolchen Mitgliedern zuſammengeſetzt iſt, die begreifen, daß eine ſolch taktloſe Handlungsweiſe gegen mich beleidigend iſt und gewiß kein Grund vorhanden iſt, von mir die Feuerwehr⸗Uniform wie von einem Lump abzufordern, anſtatt wie es als anſtändig zu betrachten iſt, ſchriftlich eine Bemerkung über mein Ausbleiben mir zugehen zu laſſen. Ich babe bis jetzt der Aufforderung, meine Feuerwehr⸗Uniform abzuliefern keine Folge geleiſtet, fondern erlaube mir den Sachverhalt dem Verehrli— chen Gemeinderath zur gefälligen Kenntnißnahme vorzulegen mit dem ergebenen Erſuchen, mich gegen eine ſolche willkürliche Maßregel in Schutz zu neh⸗ men und dem Verwaltungsrath über ſeine taktloſe Handlungsweiſe, gebührende Zurechtweiſung zu Theil werden zu laſſen. Ich bitte, mich von dem weiteren gefälligſt in Kenntniß zu ſetzen. . Ladenbürg, den 16, Oktober 18868. 5 Auguſt Schäfer. Auf vorſtehendes Schreiben wurde mir unterm 19. d. M. folgendes erwiedert: 5 5 Die Beſchwerde des Auguſt Schäfer hier gegen den Verwaltungsrath der freiwilligen Feuerwehr, wegen wider⸗ rechtlicher Ausweiſung aus dem Feuer⸗ wehrkorps betr. Auf die Eingabe des Auguſt Schäfer da⸗ hier vom 16. d. iſt CV N;; a. Das Verhalten des Verwaltungsraths freiwilligen Feuerwehr hier in dieſer Angele⸗ genheit, muß als nicht correct betrachtet und deßhalb mißbilligt werden. Künftig wird 5 in derartigen Fällen, Seitens des Verwaltungs⸗ rathes der Feuerwehr zuerſt ein Verweis zu ertheilen ſein. b. Nachricht dem Verwaltungsrath der freiwilligen Feuerwehr. „„ r Der Gemeinde rath. Verſchiedenes. Leichenzug bewegte ſich heute Vormittag aus der Langgaſſe zum Friedhofe von St. Urban; man brachte ein Opfer der Mordnacht, den Proviſor Franz Lienhardt zu Grabe. Es war ein edler und braver Menſch ſein Leben lang, der in treuer Aus⸗ übung ſeiner Pflicht unter Mörderhänden fiel. Was er geworden, verdankte er der eigenen Kraft; Erſparniſſe hatte er in der Weiſe angelegt, d ein kleines Häuschen in Niederbronn erwarb darin ſeinen armen hochbetagten Eltern eine ſtätte bereitete. Er hinterläßt eine unbem Wittwe mit zwei noch nicht erwachſenen fe Die Straßburger Preſſe hat für die ihres Ern ſo jäh beraubte Familie eine öffentliche Sam eröffnet. An Wohlthätern wird es dieſer bedg werthen Familie nicht fehlen. mittag fand das Begräbniß des auf ſeinem erſchlagenen Musketiers Johann Adels ſtatt, tens des Regiments waren dazu befohlen: die freien Offiziere, von jeder Compagnie ein offizier und vier Mann, ſowie die Regiments Da das ſächſiſche Inſanterieregiment Nr. 10 ſelben Brigade zählte, waren auch von dieſem beim Regiment Nr. 25, zu welchem Adels gz die gleichen Offiziere und Mannſchaften bef Um 3 Uhr Nachmittags ſetzte ſich der Leich vom Militärlazareth aus in Bewegung. ſchritt die erwähnte Muſikkapelle, Trauer ſpielend. Der Garniſonsleichenwagen, auf w der über und über mit Kränzen geſchmückke ruhte, folgte der Gouverneur, Generallieuteng Maſſow, der Stadtkommandant Vanſelow, dez gadekommandeur und andere Generäle, ſowꝛſe 100 Offiziere. Adels war katholiſch, und beg der katholiſche Divifionspfarrer Wilhelm, ein g ner Elſäßer, die Leiche. — Straßburg, 26. Okt. Für die ö terlaſſenen des ermordeten Apothekers Lie nh wird eine öffentliche Sammlung ausgeſchrieben — Es ſoll nach der „Str. P.“ Ausſicht 9 den ſein, einen der Mörder des Soldaten habhaft zu werden. Bei dieſer Mordthat ſche Racheakt vorzuliegen. — Die Staatsanwallſch eine Belohnung von 1000 M. auf Ergreifu Mörder ausgeſchrieben. — Der Kaſſier einer Frankfurter B wurde vor einigen Tagen nach mehreren Sil und Dörfern zum Einkaſſiren der ausſtehenden geſchickt. Er erfüllte ſeinen Auftrag ordnungs Als er eines Abends nach Langen kam, gab dortigen Wirth, der ſein Bier von der bete Brauerei bezieht, ca. 5000 M. zum Aufbe und ging alsdann nach Dreieichenhain, um Geſchäfte zu erledigen. Als er andern M nach Langen zurückkehrte, um ſein Geld abz war zu ſeinem nicht geringen Erſtaunen der letzteren Fehler zu verfollen, wenigſtens bin ich überzeugt, daß die Dame in ihrem Charakter, ihrem Geiſt ein höheres Gut als in ihrer Schönheit be⸗ ſitzt. Was man ihr als Bizarrerie auslegen mag, iſt der Trotz des ſtarken Geiſtes, der, wenn ich nicht ſo ausdrücken darf, augenblicklich in ſeiner Sturm⸗ und Drangperiode ringt. Das Fräulein iſt von dem öden Einerlei, den abgeblaßten Farben, der Unnatur, die die Civilation einmal mit ſich bringt, bis zum Ueberdruß ermüdet und ſo überſieht ſie aus Abneigung vor der ſchalen Hülle auch den edlen Kern, der doch hier und da darunter zu ſinden wäre. — Aber lachen Sie mich nicht aus, daß ich, der Fremdling, mir vor Ihnen ein Urtheil über die Geſellſchaft erlaube?“ „Sie nennen ſich ſtets einen Fremden,“ ſagte die Baronin, die ihm aufmerkſam zugehört hatte, „und ſprechen doch unſere Sprache ſo rein!“ Nene Mutter war eine Deutſche, gnädige rau!“ „Ah ſo! — Doch ich ſehe eben, daß Frau von Altdorf mich zu ſich winkt. — Leben Sie denn wohl und vergeſſen Sie nicht, daß der Varon Sie demnächſt erwartet.“ — Sie entfernte ſich, bald darauf löſte ſich die ganze Geſellſchaft auf und Fer⸗ randez ſtieg, von Roman begleitet, in ſein Coupé. „O, Fräulein Malven war ſo gütig,“ berich⸗ tete der junge Mann. „Ich merkte wohl, daß Sie ihr viel Gutes über mich geſagt haben müſſen. Und ich konnte einen Augenblick denken — ach, kön⸗ nen Sie meine Thorheit verzeihen?“ „Warum nicht? Ich wünſche mir Glück, daß ich noch nicht das Opfer Ihrer und Weldings Ei⸗ ferſucht geworden bin. Aber ſagen Sie mir, wie können lzwei Othellos wie Sie Beide nur noch ne⸗ beneinander exiſtiren, ohne ſich längſt erwürgt, er⸗ ſchoſſen, geſpießt zu haben?“ „Wir haben mitſammen abgemacht, daß dieſe Neigung nie unſerer Freundſchaft zu nahe treten darf. Die Huld der Dame ſoll ſchließlich den Aus⸗ ſchlag geben. Ach, ich habe bisher nie die Mög⸗ lichkeit erwogen, aber wenn — wenn ich nur der Glückliche wäre? — Was halten Sie don einer Mesalliance?“ „Ich kenne keine andere Mesalliance als die Verbindung zwiſchen zwei Perſonen, deren eine nicht würdig iſt, die andere durch das Leben zu begleiten.“ „Sie haben Recht, aber meine Großmama, fürchte ich, würde anderer Meinung ſein. Jeden⸗ falls würde les einen harten Kampf koſten, indeß was thut man nicht um einer echten, tiefen Neigung willen. O ich wünſchte, Sie, da Sie, wie Sie ſagen, bisher ſtets von Blume zu Blume geflattert ſind, könnten einmal empfinden, wie wahre Liebe thut.“ „Dazu ſage ich Amen. Und dann eine lange ehrbare Ehe mit obligater Zärtlichkeit, die nach ſie⸗ ben Jahren noch anhält wie bei Baron Buchfeld und ſeiner Gemahlin — o, ein berauſchender Ge⸗ danke!“ „Glauben Sie noch, daß die Baronin keiner tieferen Gefühle fähig iſt?“ fragte hier Saremba eifrig mit dem Eigenſinn eines Kindes, das ſeine Lieblinge durchaus von Jedermann anerkannt ſehen will. Ferrandez antwortete nicht gleich. — „Ich glaube es,“ ſprach er endlich leiſe, „aber dann iſt dieſe Frau ſehr elend!“ Und mit einer Leichtig⸗ keit, als hätte er keinen Augenblick an etwas an⸗ deres gedacht, wechſelte er das Thema und fragte den Grafen um ſein Urtheil über die prach Achtes Kapitel. „Ja, Du biſt elend und ich grolle nicht, „Mein Lieb, wir ſollen Beide elend ſein, „Bis uns der Tod das kranke Herze bei „Mein Lieb, wir ſollen beide elend ſein!“ Ein erleuchteter Saal, rauſchende Seide ſchimmernde Orden, funkeltes Geſchmeide, ſtr Augen, glühende Wangen, Alles Luſt, Pracht, fluß hier innen — draußen aber ſteht das frierend auf der kalten Straße und ſchaut hellen Fenſtern da auf, neidiſch gegen die Beh zugten dort und nicht ahnend, daß man ſich mh 175 von Glanz und Fröhlichkeit elend fühlen kann und verlaſſen. Ferrandez war des, der dieſen Gedanke Am Freitag! fun Geld ble einge N herſpiel 1 10 1 f 4 1 L ß fand 1125 an er ols, fte ge un 84 ſühet, ha l den un em fereiſ ensnöth ſundlung er 0 M. ein geſtte ta Uberden in alte E. in gewünſd A N. erk 1 herz il 9 obenei At. Die Ian dat d eines dach. 8 — 1 3 Uffßs, Ae — hegte, während er einſam, halb verborgen von ! Vorhang, in einer Fenſterniſche lehnte und mit fi ſterm Blick in das bunte Treiben vor ſich Re ſchaute. Und doch hätte gerade er Veranlaſſſh gehabt, ſich hier wohl zu fühlen, denn für Niem den zeigte man ſo viel Intereſſe, Niemanden man mit ſo viel Zuvorkommenheit entgege gerade ihm. Man riß ſich förmlich um ihn fand alles reizend, was er that oder ſagte, zählte ſich Wunderdinge von ſeiner Frivolität, e großmüthigen Launen, ſeinen eigenthümlichen habereien. angeknüpft, erfreute ſich keiner eines gewiſſen trauens, einer beinahe väterlichen Zärtlicht der junge Saremba. 10 Fortſetzung folgt.) Aber unter allen Bekanntſchaften, die 2 A