15 Ok 11 1 dingen ichn gehörige, z. ſtproviſion. peditionen nehmen Inſerate für uns an. Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., rechende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqué zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗ Local- Anzeigen mit 6 Pfg., rſchelnt 155 15 und 1 1 5 und koſtet vierteljährlich ! M. 20 Pfg. mit illuſtrirtem Nakersaltungsblalt 1 Mt. 70 excl. eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen ent⸗ Samstag, den 27. Oktober 1883. Die Jriedensausſichten. In jedem Lande des europäiſchen Kontinents, wo gewaltige Militärmächte im Kampfe um das „Daſein der Staaten ſich entwickelt haben und in kunft wahrſcheinlich noch manche Frage mit dem werte löſen werden, ſind die Friedensausſichten 26. d. MN s 9, Uhr, aa wichtigſte Angelegenheit nicht nur für den Staats⸗ Waſferhale, Wang und Politiker, ſond ern auch für jeden Bürger, ert, daß . n wer möchte als Kaufmann, Fabrikant, ja auch n auch i Landwirth irgend eine größere Unternehmung kun, jet gen, wenn er des lieben Friedens auf eine ge⸗ e Zeitdauer nicht ſicher wäre. So begegnen auch ziemlich häufig Hoffnungen wie Befürch⸗ gen hinſichtlich des Friedens in der Preſſe und gegenwärtige Stadium in der politiſchen Welt wieder nicht ganz frei von Argwohn hinſichtlich oben ſind d. ſäheren Lie diesseits ei 16. Olin l Friedensausſichten. Trotzdem man weiß, daß ſſtrrant: derzeitigen Machthaber in allen europäiſchen ben. 8 daten nach der Lage der Dinge dem Kriege ab⸗ —— hob ſein müſſen, hält man doch das Eintreten einer Art „Va banqueSpiels, von Seiten des A alchagd einen oder anderen ſich in Verlegenheit befindlichen Nadi Staates für moglich. Wer wollte nach dem Beiſpiele Napoleons III. 70 die Möglichkeit eines ſolchen kriegeriſchen „Va⸗ mque Spieles beſtreiten, ſicher rechnen auch alle ben. Mh rſichtigen Diplomaten und Feldherrn mit derſelben, N 10 exiſtiren aber mindeſtens zehn Gründe gegen einen, die den plötzlichen Ausbruch eines ſolchen otpattont jeges ſehr unwahrſcheinlich machen. Durch die 5 Lehre der furchtbaren Erfahrungen iſt es allen europäiſchen Ländern bekannt, welche ſchrecklichen Folgen ein herausgeforderter Kriegsfall haben kann. ſen C. &. Sten Wer möchte da ohne die zwingendſten Gründe die egspoſaune erſchallen laſſen?' — Es gibt aller⸗ lutionäre und Heißſporne, die aus einer Kriegser⸗ klärung keine heilige Gewiſſensfrage machen und auch nicht daran denken, ob nicht in letzter Stunde doch noch ein friedlicher Ausgleich herbeizuführen wäre, aber dieſe Sorte von Staatsmännern iſt ge⸗ genwärtig in keiner europäiſchen Großmacht am Ruder, auch in Rußland und Frankreich nicht, fin⸗ den ſie ſich in dieſen Ländern, ſo treiben ſie vorläufig nur Maulwurfsarbeit, der offiziell entgegengewirkt wird. Noch könnte man aber meinen, daß der Orient, der wunde Punkt der alten Welt, einen ganz ſelbſt⸗ ſtändigen Kriegsanlaß geben könnte. Unmöglich iſt dies in Hiblick auf den politiſchen Gährungs⸗ und Häutungsprozeß, der auf der Balkanhalbinſel ſtatt⸗ findet, allerdings nicht, aber die Mehrheit der Bal⸗ kanmächte, Oeſterreich, die Türkei, Rumänien und Serbien, ſetzen ihre Kräfte für eine friedliche Ent⸗ wicklung der dortigen Zuſtände ein, auch Bulgarien iſt nicht mehr ſo ganz in den Händen der ruſſiſchen Panſlawiſtenpartei, es iſt alſo dem Ausbruche eines Kriegsbrandes im Orient der denkbar ſtärkſte Damm entgegengeſetzt, zumal auch Deutſchland, Frankreich, Italien und England den Frieden im Orient mo⸗ raliſch unterſtützen. Ohne Zweifel dürfen wir auch den Beſtrebungen der drei Mächte, Deutſchland, Oeſtreich und Italien, die ſich zu einem mitteleuropäiſchen Friedensbunde vereinigt haben, für die Erhaltung der Ruhe einen außerordentlichen Werth beimeſſen, denn es handelt ſich hier nicht um bloße Zuſicherungen und Ge⸗ dankenaustauſche, ſondern um eine thatkräftige ziel⸗ bewußte Friedenspolitik. Jedenfalls ergibt ſich aus dieſer Lage der politiſchen Dinge, daß man mit Recht ein gutes Vertrauen auf die Friedensaus⸗ ſichten haben kann und nicht irgend ein ſchwarzes Pünktchen am politiſchen Horizont, einen Alarmruf l über Rüſtungen u. ſ. w. ſich als Kriegsgewitter ausmalen darf, auch in dieſer Beziehung find die Kleingläubigen die Thoren, wie man letzten Winter bemerken konnte, wo auf den ſchrecklichen Lärm über Rußlands Rüſtungen ein friedliches Jahr folgte, aber vielen Induſtriellen und Kaufleuten das Weih⸗ nachtsgeſchäft verdorben wurde. Politiſches. Berlin, 25. Okt. Der Bnundesrath beſchloß nicht die Verlängerung des kleinen Belagerungszu⸗ ſtandes auf Berlin, Leipzig und Hamburg, ſondern Hamburg und Umgebung allein. Der Aufſchub wegen Berlin und Leipzig wird damit motivirt, weil nach neuerem bismarckſchen Ausſpruch keine Gewaltmaß regeln gegen die Arbeiterpartei vorgenommen werden ſollen, ſondern dieſelbe mit der Sozialpolik der Re gierung verſöhnt werden ſoll. Wien, 24. Okt. In der Süd⸗Herzogewina der montenegriniſchen Grenze haben Räuberbanden Cemerno und Kalinovich angezündet und das Vieh weggetrieben. Militär trieb die Banden nach Mon tenegro, jedoch erſchienen dieſelben an einem anderen Orte wieder. Das Militär wurde daher verſtärkt Saigon, 23. Okt. Die Transportſchiff „Shamrock“ und Aveyron“ ſind von Toulon hie angekommen. Die Truppen an Bord erfreuen ſich beſter Geſundheit. In Tongking fürchtet man, da Vorgehen gegen Bacninh und Son⸗Tay würd ziemlich ernſten Wiederſtand finden. Bacninh ſo mit Kruppſchen Kanonen verſehen fein und der nie drige Waſſerſtand erlaubt den Kanonenbooten nicht die Unternehmungen zu Land wirkſam zu unterſtü tzen. Im Falle einer Niederlage werden ſich di ſchwarzen Flaggen auf Tan Hoa, die zweite Ver⸗ pitrill dings in vielen Ländern Ehrgeizige, Wühler, Revo⸗ Nachdruck n Fortſetzung. Endlich kam der Erwartete. Selbſt neben dem gen Polen, dem erklärten Lieblinge der Damen⸗ lt, trat ſeine Erſcheinung ins glänzenſte Licht. e bräunliche Bläſſe ſeiner Wangen, das wollige nkle Haar, das wunderbare ſchöne Auge mit dem ften und doch gluthvollen Blick — dann ſein lreizendes Lächeln, hätten bei einem Gaſſenkehrer ent⸗ Aut, geſchweige denn bei einem reichen, unverhei⸗ liatheten Fremden. Wie er ſeine Verbeugung machte, * ſein Blick mit ſtummer Huldigung die Damen⸗ leihen überflog, wie er dann auf die Hausfrau zu⸗ liſchritt, ihre Hand an ſeine Lippen führte und um chſicht für den Neuling im Salon bat es ein großer Mann, ein ſchöner Mann, was mehr en will, ein intereſſanter, origineller Mann! Saremba ſchwelgte im Triumph ſeines Freun⸗ Sobald die Vorſtellung beendigt war, ſuchte ihn für ſich zu gewinnen, führte ihn zu einem Pfg., ngen Mann, der etwas abgeſondert von den übri⸗ da Noch n, an einem Inſtrument lehnte. 0 Hang „Hier, Don Ferrandez meinen Freund, den ich nen bekannt zu machen verſprach, Herr Georg * Welding, Sekretär des Barons v. Buchfeld, der ſich Ihnen übrigens ſelbſt bald beſſer empfehlen wird, als ich es vermochte. Der Mexikaner hob haſtig den Kopf und einer ihm eigenthümlichen, ſchnellen, forſchenden Blicke traf das nicht ſchöne, aber charaktervolle Antlitz des jungen Mannes. „Ich bin aufrichtig erfreut,“ ſagte er, ihm die Hand reichend, Graf Saremba hat mir viel von ihnen erzählt, und ich drang in ihn, mich Ihnen vorzuſtellen.“ Welding antwortete ſichtlich angenehm berührt von der Herzlichkeit des hochgeſtellten Fremden. Ob⸗ wohl ihn Buchfeld mit der zarten Rückficht und Achtung behandelte, die er ſtets ſeinen gebildeten Untergebenen bewies, war ſeine Stellung in der Ge⸗ ſellſchaft eine doch recht ſchwierige, Einladung z. B. verdankte er nur ſeiner prachtvollen Stimme. — Er ſollte mit Fräulein Malven ein 1 Duett vortragen, das man im Voraus als einen der Glanzpunkte des Vormittags bezeichnete. In der That athmete Ferrandez, für deſſen Ohr Saremba bei den erſten Vortägen nicht ohne ſobald er die erſten Grund gebangt hatte, auf, Klänge von Fräulein Malvén's Stimme vernahm, die jubelnd wie Lerchengeſang zum Himmel aufſtei⸗ gen zu ſchien. — „Nicht wahr, ſie ſingt herrlich?“ fragte der junge Graf freudeſtrahlend, als ſie geen⸗ det. „Gewiß, Sie können nicht mehr entzückt ſein und die heutige del llſchaft, d als ich — aber was ſehe ich, die Baronin v Buch feld wird auch fingen?“ „Zweiflen Sie, daß ihr ſchöner Alt vortrefflich klingt?“ „Aber ich denke, die Stimme macht's nich allein, es gehört auch wohl ein wenig Empfin dung —“ „Ach, Sie zweiflen noch immer an der Em pfindung der Baronin!“ „Ich zweifle freilich ſo lange, bis ich den Be weis vom Gegentbeil habe.“ . Wie zur Antwort auf die Herausforderun klang es in dieſem Moment innig, wie aus der Tiefe von Sehnſucht durchglühten Bruſt: „Treu und herzinniglich j Tauſendmal grüß ich dich, 5 Robin Adair! Hab' ich doch manche Nacht Schlummerlos zugebracht, Immer an dich gedacht, Robin Adair!“ Tiefes, athemloſes Schweigen lag auf der Gre Ferrandez Hand klammerte unwillkürlich ie ſeines jungen Freundes. Und eine feine Rothe zog über das ble iche Antlitz der Baronin, und ihre Stimme bebte wie im verhaltenen Schluchzen, als vollendete: