lage allen Stürmen bietet, kann auch Deutſchland, aus ſich ſelbſt heraus, auf der Grundlage unverbrüchlicher Einigkeit allen dro⸗ henden politiſchen Ungewittern der Zukunft die Stirne zeigen. Volitiſches. Aus Karlsruhe, 16. Sept., wird uns be⸗ richtet: Der Großherzog, die Großherzogin und Prinz Ludwig ſind heute Abend mit Schnellzug 7 Uhr 20 Min. von der Mainau hier eingetroffen. Auf dem Bahnhof waren zur Begrüßung nur an⸗ weſend: Staatsminiſter Turban und Freiherr von Edelsheim. Die Herrſchaften fuhren in offener Equipage und in langſamen Schritte nach dem Schloßplatze, wo heute Abend nochmals das Denk⸗ mal des Markgrafen Karl Friedrich beleuchtet war. Auf dem Schloßplatz wurden die Großherzoglichen Herrſchaften von dem zahlreichen Publikum durch Hochs begrüßt. — Mannheim, 27. Sept. Bei der ge⸗ ſtern unter der Leitung des Großh. Landeskommiſſärs Frech dahier ſtattgefundenen Neuwahl eines Abge⸗ ordneten des grundherrlichen Adels aus dem Wahl⸗ bezirke unterhalb der Murg wurden 25 Stimmen abgegeben, welche ſämmtlich auf den bisherigen Abgeordneten Freiherrn Ernſt Auguſt Göler von Ravensburg, Großh. Kammerherrn in Sulzfeld, ſielen. Derſelbe iſt ſomit wiedergewählt. Berlin, 26. Sept. Die „Provbinzialkor⸗ reſpondenz“, die deutſchen Herbſtmanöver beſprechend, und die Anweſenheit des Königs von Spanien und des Königs von Serbien erwähnend, ſagt: „Das Erſcheinen dieſer Fürſten ſei ein neuer Beweis, daß die Beziehungen Deutſchlands zu den übrigen Staaten des Welttheils ohne Unterſchied in deren geographiſchen Lage durchaus freundſchaftlicher Natur ſeien und die von der deutſchen Regierung gehegten Gedanken des Friedens und der vertraulichen Hin⸗ gebung an allen Völkern zu gemeinſamen Kultur⸗ aufgaben in den weiteſten Kreiſen des europäiſchen Völkerlebens getheilt werden. Berlin, 26. Sept. Wie die „Germania“ ſchreibt, iſt der Einholung det Dispenſe zu beobach⸗ teten Form jetzt eine Entſcheidung getroffen. Um den Dibceſen der exiltirten Biſchöfe die Wohlthaten der Dispenſation für die Seelſorge zu verſchaffen, ohne eine Präjudiz in Betreff dieſer Biſchöfe zu ſtatuiren, hat der Papſt angeordnet, daß die Dis⸗ penſationsanträge nicht von einzelnen Biſchöfen ausgehen ſollen, ſondern von dem ulm als Senior des preußiſchen Episcopats für alle Diöceſen an den Kultusminiſter gerichtet werden. — Der „Reichsanzeiger“ veröffentlicht ein Hand⸗ ſchreiben der Kaiſerin an den Vorſitzenden des Aus⸗ ſchuſſes für das Niederwalddenkmal, den Grafen Eulenburg, worin dieſelbe ihr Bedauern ausſpricht, daß Geſundheitsrückſichten ihr das Opfer des Ver⸗ zichtes auf die Theilnahme am Feſte auferlegen. Wie ſehr ſie in Gedanken die Feier aus der Ferne begleite, bezweifle gewiß Niemand, umſomehr wünſche ſie kundzugeben, daß der Feſttag auch in ihrem Herzen den dankbaren Widerhall finde, der ganz Deutſchland in dem Wunſche vereinigen werde: Gott ſegn e unſer Vaterland. ö Verſchiedenes. . (Schwurgericht.) Mannheim. 2. Fall. Valentin Schäfer, 32 Jahre alt, ver⸗ heiratheter Agent von Petersthal, wohnhaft in Mannheim, wegen Vergehens gegen 88 177 und 173, Ziff. 2 des R.⸗Str.⸗G.⸗B. Derſelbe iſt be⸗ ſchuldigt, in der Nacht vom 16. bis 17. Juli d. Jahres an ſeiner Stieftochter, der 15jährigen Eliſe Schäfer, angeführtes Verbrechen begannen zu haben. Die Geſchworenen verneinten beide Schuldfragen, worauf koſtenloſe Freiſprechung des Angeklagten er⸗ folgte. 3. Fall. Heinrich Lenz, 24jähriger Korb⸗ flechter von Neckarwimmersbach wegen Meineids. Es werden nach Schluß der Beweisaufnahme zwei Fragen geſtellt. 1) Iſt der Angeklagte ſchuldig, vor Großh. Schöffengericht Eberbach am 7. April d. J. ſein eidliches Zeugniß dadurch wiſſentlich ver⸗ letzt zu haben, indem er verſchwieg, daß er ſich an der Streitigkeit betheiligt habe und 2) konnte die Angabe der Wahrheit eine Verfolgung nach ſich ziehen. Die Geſchworenen verneinten die erſte Frage und erfolgte auf Grund dieſes Wahrſpruches die koſtenloſe Freiſprechung. 4. Fall. Franz Ott, Gottlieb Werner, Peter Engel ſämmtliche von Ladenburg wegen § 177 des R.⸗St.⸗G.⸗B. Die Geſchworenen ver⸗ neinten ſämmtliche Schuldfragen, worauf Freiſpre⸗ chung erfolgte. 5. Fall. Anna Veith, 22jährige Dienſt⸗ magd von Neidorf, bei Bruchſal zur Zeit, wegen Urkundenfälſchung und Betrugs. Die Geſchworenen bejahten die Schuldfrage, jedoch mit dem Zuſatz ohne Urkundenfälſchung und bejahten gleichzeitig die Frage nach mildernden Umſtänden, worauf die A geklagte wegen einfachen Betrugsverſuch im Sin des § 263 des R.⸗Str.⸗G.⸗B. in eine Gefängn ſtrafe von 8 Tagen und in die Koſten verurthe wird. 6. Fall. Carl Benz von Sandhofen des Meineids beſchuldigt, da aber eine Zeug nicht erſcheinen konnte, ſo wird die Verhandlu ausgeſetzt und bleibt neuer Termin abzuwarten. 7. Fall. Michael Lend, 67 Jahre g verwittweter Wirth, früher Schneider, von Neck hauſen, wegen Brandſtiftung. Die Geſchworen verneinten die Schuldfrage, worauf Freiſprechn des Angeklagten erfolgte. 8. Fall. Abraham Neu, 4Ijähriger ve heiratheter Handelsmann von Lützelſachſen, woh haft in Weinheim wegen Betrugs und Meineid Die Geſchworenen bejahten die Schuldfragen, we rauf der Angeklagte wegen Betrugs und Meine auf Grund der 88 263, 145, 74 des R.⸗St.⸗Ge⸗ in eine Zuchthausſtrafe von 2 Jahren, 3 Jah Ehrenverluſt und dauernde Unfähigkeit zur Eide leiſtung verurtheilt wird. 9. Fall. Simon Spies, 28jähriger ve heiratheter Landwirth von Rothenberg, wegen Ve gehens gegen § 176, Ziffer 1 und 8 177 d R.⸗Sl.⸗G.-B. Die Geſchworenen verneinten d an ſie geſtellten Schuldfragen, worauf unter Ve fällung der Großh. Staatskaſſe in die Koſten, Fre ſprechung des Angeklagten erfolgte. — Bei der bevorſtehenden Lutberfeier wird a Anregung und unter Mitwirkung des Herrn Pfa rer Körber in Hemsbach, welcher ſehr muſikaliſch in Weinheim und in Ladenburg das Oratori „Luther in Worms“ von Meinardus von ſange kundigen Leuten von Weinheim und der Umgeger zur Aufführung gebracht werden. Homburg, 26. Sept. Bei dem geſte ſtattgehabten Manöver, das ſich bei Hochſtadt un Wachenbuchen abspielte, hat ſich ein Unglück zug tragen. Bei einer Ulanen⸗Attaque auf ein heſſiſch Infanterie-Regiment wurde ein Soldat des letzteren durch einen Lanzenſtich ſo ſchwer getroffen, daß der Unglückliche bald darauf ſeinen Geiſt aufgab. D Verſtorbene hatte gerade ausgedient und wäre dah heute entlaſſen worden. — In Altbreiſach wurde geſtern bei Ausgraben eines Kellers ein vollſtändiges menſch liches Skelett aufgefunden; die Zähne ſind no ſehr gut erhalten. f geregt durcheinander flüſternd, Herrn harrte. Der Baron wandte ſich an Luiſe; ſie verſtand die Aufforderung. „Ich traf — ihn geſtern zum letzten Mal, als er im Begriff war, ſich hierher zu begeben,“ berichtete ſie trotz ihrer Erregung mit einer Klarheit die bei einem ſo jungen Mädchen in Erſtaunen ſetzen mußte. „Später ſoll er noch einmal dage⸗ weſen und nach meinem Onkel gefragt haben, der ſeit geſtern Nachmittag verreiſt iſt. — Heute früh kam ſeine kleine Schweſter ganz außer ſich zu mir und berichtete, ihr Bruder habe die Nacht von ihr Ab⸗ ſchied genommen, weil er ſterben müſſe. Ich wollte hier nachfragen, kam an dem Fluß vorbei —“ ſie verbarg ihr Geſicht in den Händen. „Nun?“ fragte der Baron athemlos. „Nun?“ fragte das tiefe Schweigen der bebenden Zuhörer. „Das Geländer der kleinen Brücke iſt zerſplittert, als wäre es unter einem plötzlichen Anprall gebrochen — Walters Hut ſchwamm auf den Wellen —“ bebte Luiſe hervor, aber diesmal brach ihre Kraft, ſie ſank in einen Stuhl. Baron Buchfeld machte keine Bewegung zu ihrem Beiſtand, er ſtarrte wie geiſtesabweſend vor ſich hin. Unter der Dienerſchaft wogte und murmelte es wild durcheinander. Der Baron erhob das Haupt. „Wer ihn mir lebend bringt, der fordere, was er will! Wer ihn todt —“ er ſprach nicht aus, ſondern erbleichte ſo furchtbar, daß man ſah, der Gedanke zermalme ſein Herz. Die Diener und Knechte arbeiteten vom Mor⸗ gen bis tief in die Nacht. Sie durchwühlten den Fluß mit Stangen und Netzen. Sie unterſuchten zehnmal jedes Plätzchen, und wenn Ihnen vor der Befehle ihres Müdigkeit die Arme ſinken wollten, ſo belebte ſie von Neuen ein Blick auf — ihren Herrn, der un⸗ ruhig am Ufer ſtand und jeder ihrer Bewegungen mit anſtvollem Blicke folgte. Umſonſt! Traurig ſtellten ſie die Arbeit ein und kehrten heim. „Wenn er geſtern Abend ertrunken iſt, ſo iſt heut ſchon der Körper Gott weiß wo, bei dieſer Strömung!“ ſagten die Leute jetzt, da ſie einen ganzen Tag in großer Mühe verſchwendet. Baron Buchfeld zog fröſtelnd den Mantel um ſeine Schulter und wandte ſich ebenfalls zur Heim⸗ kehr. Eine an den Boden gekauerte kleine Geſtalt ließ ihn ſeinen Schritt hemmen. „Seine Schweſter!“ murmelte er. „Komme mit mir, Edith, Du frierſt hier. Sie werden Dir bei mir Thee und Eſſen geben und —“ „Ich will kein Eſſen von Ihnen,“ ſagte das Mädchen trotzig. Er machte einen Verſuch, ſie aufzuheben, aber ſie fuhr ſo heftig zurück, daß ler ſie in Ruhe ließ und nach ſeiner Wohnung ging, ſeine Haushälterin nach dem Mädchen zu ſchicken. Als dieſe zu der Stelle kam war das Mädchen berſchwunden. Bekannte aus der nächſten Stadt wollten ſpäter behaupten, das Mädchen bei einer umher⸗ ziehenden Comödiantenbande geſehen zu haben. Im Dorfe ſelbſt ward nie wieder eine Spur von der Schweſter des unglücklichen Harden entdeckt. Wohl Dir, Luiſe, Du arme verlaſſene Braut, daß Febergluth Deine Sinne umfangen hiele, als man mehrere Tage ſpöter ſtromabwärks die entſtellte Leiche Hardens fand. Ein prachtvolles Marmorkreuz, das der Baron auf dem Friedhof hatte errichten laſſen, bezeichnete die Stelle, wo ſein Liebling ſchlummerte, und konnte nun das Ziel rigen Wallfahrten zwerden. — 85 2 * 5 8 Die gerichtlichen Nachforſchungen, die de Todesfall des jungen Harden angeſtellt wurde führten zu keinem Reſultat. So wurde zuletzt al gemein angenommen, daß er, von dem ſchwere Wein berauſcht, auf dem Heimwege über die Brllg plötzlich das Gleichgewicht verloren habe und gege das Geländer gefallen ſei, welches der plötzliche Laſt nachgegeben, Harden in den Fluß geſtürzt un ſo ſein Tod herbeigeführt worden ſei. Einige Andere, die ſich der Ausſagen der kle nen Edith, der Schweſter des Verunglückten, er innerten, munkelten davon, der Verwalter habe ſig eine ſchwere Veruntreuung zu Schulden komme laſſen, und, vom Baron darüber zur Rede geſtell in der Verzweiflung ſeinem Leben ein Ende gemacht Daß Baron Buchfeld darüber ein zartes Stillſchweige beobachtete, ſchien bei ſeinem Charakter wie bei der nahen Beziehungen, in welchen er noch jetzt zu der Bekannten des Verunglückten ſtand, ſehr erklärlich 1 Drittes Kapitel. „Welch' ein Räthſel iſt das Menſchenherz Und was bringt es für Gefahren?“ Trotz ſeiner glänzenden Vorzüge mußte Baron Buchfeld für den feineren Beobachter dennoch el ziemlich räthſelhafter Mann in ſeinem Thun und Weſen erſcheinen, in deſſen Inneren manche klefe Leidenſchaft ſchlummerte und in deſſen Herzen es bei Weitem nicht ſo glücklich ausſah, als er der Welt glauben machte. Krimi 105 war da und die E „ berſchiede eutette. Welnehmet ind unte 140 nach de Funbetk se 0 geweſer In böten, n der E 1 fahr Seen d dam ud ihre tin ichlun a ind nach In ͤdener in geſhilde i in hofe. r dan aber Au. Wohl und waren, ach der N Mile in ent. Da wi uniß- Rertag, d Aumitte Wund laſſen an Adelbe duch Unt Aunlihe g Aung. M 5 1 N „ Fut ehumühle, de d S fn und ig einige iche altes 6 9. Wa . Melwa elpaaten wueſe Prei 1 0 Iaugs, che. lkian Spi Mende