Eine gleich zeitige Expedition nach der Nordweſtküſte gab ein gutes wiſſenſchaftliches Reſultat. Die Unterſuchungen Nordenſkjöld's ergaben, daß der kalte Strom der Oſtküſte in den meiſten Jahren im Herbſt für Dampfſchiffe zugänglich ſein. Die Expedition geht zurück über Reykiavik. Hopfenbericht — Schwetzingen, 24. Sept. Gegen Ende voriger Woche begann das Einkaufsgeſchäft ſich zu heben und gingen die Preſſe für gute Waare auf ſich im Laufe der nächſten Tage noch weiterhin beſ⸗ ſern, ſo werden auch die Preiſe auf den Produktions⸗ plätzen gleichen Schritt halten und können dieſelben den kürzlich innegehabten Standpunkt ohne allzu große Schwierigkeiten wieder erreichen. Die Vor⸗ räthe an den badiſchen Produktionsorten ſind ſchon ſehr gelichtet, dagegen viele andere Gegenden im Elſaß, in Würtemberg und Bayern kaum erfſt in die Verkaufsperiode eingetreten. Falls die Zufuhren zum Nürnberger Markte keine unverhältnißmäßig große werden, ſo können ſich die Preiſe behaupten; von dem Momente an, wo ſie ſich jedoch wieder auf Tauſende von Ballen beziffern, wird die Han⸗ delswelt neuerdings ſtutzig und hält ſich vom Kaufen zurück, ſo daß die Preiſe wieder nachgeben müſſen. Häufige Schwankungen ſind alſo ſehr moglich und ſogar wahrſcheinlich, beſonders auch, weil man ſich über das geſammte diesjährige Erntereſultat noch ein beſtimmtes Urtheil bilden kann und die An⸗ ſichten hierüber bald hinüber neigen. — Nach den uns vorliegenden Berichten haben die Preiſe in den obern Orten, wie Kirrlach. St. Leon, Kronau und Walldorf wieder angezogen. Man zahlte bis 140 Mark. Für Sandhäuſer Primawaare Mk. 160. Es ſind ſchon große Quantitäten in die Hände der andelsleute übergegangen. — Hockenheim, 23. Sept. Der Hopfen⸗ vorrath iſt hier bis auf wenige Partien (vielleicht noch 50 Ztr.) verkauft. Der heutige Tagespreis iſt 130 —150 Mark. Die wenigen Produzenten, wel⸗ chen obigen Vorrath noch beſitzen, ſind zur Abgabe um dieſen Preis nicht zu bewegen, da man allge⸗ mein in ganz kurzer Zeit ein Preisaufſchlag er⸗ wartet. Die hieſigen Platzhändler haben bedeuten⸗ den Vorrath auf Lager. Täglich finden Kaufabſchlüſſe an die zahlreich dahier ſich aufhaltenden böhmiſchen und bayeriſchen Händler ſtatt. — Mk. 150. Wenn die Nürnberger Marktverhältnſſſe Mannheim, 24. Sept. Schwur⸗ gericht. Unter dem Vorſitze des Herrn Land— gerichtsraths Rauch begannen heute Vormittags 9 die Schwurgerichtsverhandlungen für das III. Quartal. Nach einer allgemeinen Belehrung ſeitens des Vorſitzenden an die Geſchworenen wird die Ge⸗ ſchworenenbank gebildet und in die Tagesordnung eingetreten und über folgende Fälle verhandelt: 1) Fall. Friedrich Schulz, 23 Jahre alt, ledig, Zimmermann von Leutershauſen wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode. Es wird den Geſchworenen eine Schuldfrage im Sinne des § 226 des R. St. G. B. und eine ſolche nach mild⸗ ernden Umſtänden geſtellt und beantragt der Ver⸗ theidiger noch eine dritte Frage nach Fahrläſſigkeit im Sinne des § 222 des R.⸗St.⸗G.⸗B. zu ſtellen, welchem Antrag ſtattgegeben wird. Die Geſchworenen verneinten die erſte Schuldfrage und bejahten die vom Vertheidiger beantragte Frage, worauf der Angeklagte auf Grund des § 222 des R.⸗St.⸗G.⸗B., fahrläßige Verurſachung des Todes eines Menſchen, in eine Gefängnißſtrafe von 5 Monat und die Koſten verurtheilt wird. — Das Bezirksamt Mannheim macht bekannt, daß in Doſſenheim die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche ausgebrochen iſt, ferner daß der Milzbrand in Kleinbockenheim, die Maul⸗ und Klauenſeuche er— loſchen und in der Stallung des Nikolaus Forcht in Roxheim die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen iſt. — Schwetzingen, 24. Sept. Auf Ein⸗ ladung des Wahlkomites für die Candidatur des Herrn Landeskommiſſär Frech verſammelten ſich ge⸗ ſtern Nachmittag im Rathhausſaale ca. 100 Wahl⸗ männer des Wahlkreiſes Schwetzingen⸗Ladenburg, zum Zweck einer Berathung und definitiv Aufſtel⸗ lung eines Candidaten für die demnächſt ſtattfin⸗ dende Wahl eines Abgeordneten in den bad. Land⸗ tag. Herr Kaufmann Mechling wurde auf Vor⸗ ſchlag des Herrn Oberamtmann Eſchborn zum Vor⸗ ſitzenden einſtimmig ernannt, worauf derſelbe die anwohnende Wahlmänner begrüßte und Herrn Fa⸗ brikant Ritzhaupt vom Werſauer Hof das Wort er⸗ theilte, welcher in ſeiner trefflichen Rede die Can⸗ didatur Frech den Wahlmännern auf das Wärmſte empfahl. Es ſprachen hierauf noch die Herren Oberamtmann Eſchborn, Bürgermeiſter Seitz von Seckenheim und Steingötter von Ladenburg. Eine hierauf Herrn Vorſitzenden vorgenomm igen bom n ige Mark, welche e Zählung der Stimmen ergab das glänzende eie 7 enfongen und jedenfa 1 Inerwegs im Wald Strolche; die wobei ſie ihm tat von 139 Stimmen für Hrn. Minſſterigle Frech in Mannheim. Das ganze Wahlmän collegium zählt 180 Stimmen; es iſt demnach Wahl unſeres ſeitherigen tüchtigen Abgeordg ſpſen; ſodann ber Hrn. Miniſterialrath Frech geſichert. und f Hermit noch nie — Karlsruhe, 20. Sept. Von badi daten een Extremitäten Ausſtellern ſind auf der Amſterdamer Exporlangl in de de inen Körper, ſo daß de e liegen blieb. 0 h kam, befreite den U galbollen Lage und nahm i itt in der hieſtgen Klin uten übrig, wenn die ru un ſich wahrſcheinl ich ein inge gemacht würden, d it Skofe für ihre ſchandl Ger gopf als s Aöhrige Hutmachergehilfe 30 unterhielt ſeit kurzer 8* udutbeilerin Barbara W. u Mischen war jedoch ir auß zu löſen und machte ſtellung mit Ehrendiplomen ausgezeichnet: Moh Federhaff, Mannheim; Risler u. Co., Frei Patronenfabrik Lorenz, Karlsruhe; mit golde Medaillen: Diſſelhorſt, Karlsruhe; C. Meß Söhne, Freiburg; F. F. Böhringer, Man mit der goldenen und ſilbernen Medaille; die Fi Moritz Schauenburg in Lahr. — Aus dem badiſchen Oberland richtet die „B. Lztg.“ über ein Wahl⸗Idyl, es auch wohl noch anderwärts ähnlich vorkom mag. Ein friedlicher Wahlkampf wurde bei jüngſten Wahl der Wahlmänner zum Landlag einer etwa 300 Einwohner zählende Gemeinde Oberlandes ausgefochten. Die Wahlkommiſſion, ſtehend aus dem Bürgermeiſter, dem Lehrer, 2 meinderäthen und dem Rathsſchreiber, wartete 9 Uhr Morgens an auf Wähler, aber keiner ka —— um 11 Uhr ging die Wahlzeit zu Ende, 6 Die Brand Minuten vorher legte der Bürgermeiſter einen Ze 5 in die als Wahlurne dienende Suppenſchüſſel, ſeſ Kriminal⸗Nobelle v Beiſpiel folgten die übrigen Mitglieder der Wa — kommiſſion. Nach Ablauf des Abſtimmungs termin (Fortſezune wurden die Stimmzettel geöffnet und es wu iner den täglchen Feſtde protokollariſch feſtgeſtellt, daß der Bürgermeiſter t bier jungen Gattin noch Stimmen erhalten hatte und 1 Stimme af dein ohr war es anders gew — Rüdesheim, 23. Sept. Gesten kn zu fenen geringen 6 das letzte Gußſtück, „des Kriegers Heimkehr“, zum i dledung der beiden nicht Denkmal hinaufbefördert worden. an Juſande wie früher; Ka ſſel, 23. Sept. Zur Begehung dez ud darükungen hatten die Lutherfeier am 10. November hat ſich hier ein Ger an dss gleichgültig gegen mitee unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters Weiten de fentlichkeit gemacht. aus Bürgergreiſen gebildet. Eine öffentliche Zeitz d ur auf dem Feſte B und ein Feſtzug ſind in Ausſicht genommen. e nit ale nach der herunte — Aus Marburg (Kurheſſen) wird me kalle! getheilt: Eine wahrhaft ſcheußliche That bilde fe Die und ahnliche Geda einigen Tagen hier das Stadtgespräch. Vorige Woßz at un Kopf, als er am 5 begab ſich ein auf einer Kalkbrennerei bei ische eiens aus dem Fenſter ſeine Kreis Ziegenhain, beſchäftigter Arbeiter Nachmſich er Sttſommer hatte einen nach Hauſe; ſein Weg führte ihn durch den fog, endt, die ſo erquickend und nannten Langenwald, welchen er auf einer Selz engemüth einwirken; au Ihrer Verlobung förmlich im Sturm genommen werden mußte. — O, ich gratulire, gratulire na⸗ türlich von Herzen, wenn anders noch ein Wunſch nach Glück hier nicht ganz überflüſſig klingt. — Alſo Ihre Nichte, lieber Egbert? Und ich habe ſie bisher nie geſehen. Ah, ſie weilte ſtets bei ihrer Tante, ich erinnere mich, Sie erzählten mir früher einmal davon. Nun, wir können uns glücklich ſchätzen, mein Fräulein, daß Sie Ihrem Onkel, dem Herrn Pfarrer, einmal einen Beſuch abſtatten. — Du erlaubſt, Chriſtian,“ fuhr der Baron zu m Sohne des Gärtners gewandt fort, „daß ich Deinen Strauß ſchöneren Händen als den meinen übergebe, Du hätteſt ihm ſelbſt kein beſſeres Loos wünſchen können.“ Der Baron reichte galant den Blumenſtrauß dem jungen Mädchen und ſeine weiße, ſchlanke, mit einem koſtbaren Solitair geſchmückte Hand ſtreifte dabei flüchtig die roſigen Luifens. Sie errötheten beide und dann wandte ſich der Baron an den glücklichen Bräutigam, der mit ſtolzem Lächeln dabei geſtanden hatte und jetzt die ſchönen, ſanften Augen mit ſtrahlendem Ausdruck zu dem Baron erhob, um ihm für die ſeiner Braut erwieſene Ehre zu danken: Zweites Kapitel. Was iſt Leben? Ein Schatten oder Irrthum? Mehrere Stunden ſpäter ſchritt der Baron an der Seite ſeines Verwalters über ſeine Felder; er hatte dieſe Stunden gut auszunutzen gewußt, hatte in Honorationen des Dorfes geſpeiſt, darauf einen Beſuch in der Schule gemacht, die Kinder durch die längſt den Tag ſeiner Ankunft ſehnlich erwartet, um ihm allerlei Wünſche vorzutragen, Audienz er⸗ theilt und ſie hochbefriedigt entlaſſen, hatte am Bett eines kranken Arbeiters geſeſſen und einem Andern, deſſen Frau ſich über Mißhandlung beklagte, den Kopf zurecht geſetzt, daß er nach ſeinem eigenen Geſtändniß ſich für einen „rechten Dummkopf“ er⸗ kannte, der eine engelsgute Gattin nicht zu ſchätzen wußte. Bei der Dorfſchenke vorübergehend, hatte er eine zufällig anweſende Komödiantentruppe dafür bezahlt, daß ſie der Einwohnerſchaft heut einen vergnügten Abend bereitete, und jetzt ließ er ſich von ſeinem Oberverwalter Harden einen genauen Bericht über den Gang der Wirthſchaft abſtatten. Walter Harden, ein junger Mann von ſanftem, einnehmendem Weſen und etwas ſchwärmeriſchem Geſichtsausdruck, war der erklärte Liebling des Barons, an dem er mit beinahe abgöttiſcher Verehrung hing. Buchfeld hatte ihm, dem Sohn ſeines früheren Verwalters, eine vortreffliche Erziehung geben laſſen, hatte nach dem Tode des alten Harden Vaterſtelle an ihm vertreten und ihm ſo oft Beweiſe ſejner Großmuth gegeben, daß Walter in dem Baron das Ideal der Menſchlichkeit verehrte und nichts ſehn⸗ licher herbeiwünſchte, als eine Gelegenheit, ihm ſeine grenzenloſe Dankbarkeit zu beweiſen. „Es iſt gut,“ ſagte der Baron endlich, „ich ſehe, obwohl Ihr gutes Herz Alles ins Licht ver⸗ ſöhnender Liebe taucht, Sie haben den beiden Unter⸗ inſpektoren gegenüber einen ſchweren Stand. Nun, wir wollen die Herren Mores belehren, mir ſcheint, man könnte wohl auf meine Sympathien ſo viel ſeine Fragen, die Frau Lehrer durch ſein Urtheil über ihren Kaffee entzückt, hatte einer Schaar Dörfler, 9 dau nucte der Abend dieſe Rbageme Noth und der dami der Beſitzer des Mühlengutes dort, dem, wie a höre, der Concurs angedroht wird, ein Verwaßigſet an ihren Innern un von Ihnen?“ duns, der heute alle Kre „Ja, Herr Baron, er iſt mein Onkel, e in baben ſchien, eine bi gegnete der junge Mann traurig. das aber geſtand es ſich. „Gut, erkundigen Sie ſich unter der 59 „ch werde noch ein St wie biel der Mann braucht, um ſeinen Banferhſeauri gehen. Die Luft 155 en die 1185 191 2 Unglück h 1 f runterkommen, unter die Arme greifen.“ 110 8 Ihnen danken —“ 8 5 5 Schi 5 „Machen Sie mich nicht ſchamroth, Wai An Pfeife wird mir ohnehin ſchon zürnen, daß ich Sie In reien bei lange zurückgehalten. — Ich will indeß ſehen, Bruno Ar zu verhüten und wenden Sie ſich an mich. Mags babe heut viel gearbeitet, „O, Herr Baron, dieſe Güte, wie kann ich bitte! — Gehen Sie, gehen Sie. Ihre Beo gößter Auswahl und zu de ich den Rehen und Haſen, bon denen mir der gl Merkel Wunderdinge verſprach, gefährlich werd Dreher. kann. — Auf Wiederſehen des Abends, ich hal 0 wuerde franco no auch mit Ihnen zu ſprechen.“ alan ds Deutſchen Reich Der Baron pfiff ſeinen Hunden und verſchwaß Aachnahme: Jäßchen mi enthaltend 4 5 4 Liter * 8 8 ord⸗ J * Es war Abend geworden. Im Kabinel dez hiuſer Kornbrann Baron Buchwald brannten ſchon die Kerzen nden vorzugt! der ganze Raum athmete die comfortable Wohnlich Nat 4 glicher Qual keit, die der Baron ſtets in ſeiner Umgebung ehe im Walde. Adern) Der Sohn des Gärtners war beſchäftigt, die Sſeng dunbumtnehn Bienne einer Handvoll Blumen zu beſchneiden, mit den buſobert Vockemül er, wahrſcheinlich zum Dank für das ihm erthelll aſefelde be i Nordhau Lob, die Vaſen des Schreibtiſches zu ſchmücken ge Dau Rückſicht nehmen, daß man Ihnen das Leben nicht t Und och eins, Harden! dachte. Da verkündete ein leichter Schritt, daß de Sardinen, Härin Gutsbeſitzer heimgekehrt ſei, und im nächſten Augen Sardell blick öffnete ſich die Thür. weht. enen 1 5 (Fortſetzung folgt.) N