des Pfalzgau-Verbandes findet am 6., 7. und 8. Oktober in Sinsheim ſtatt. Am Haupftfeſttage, als am 6. Oktober, wird Herr Hofguts⸗Inſpektor Hoffmann von Kirchgartshauſen einen Vortag halten über die Frage: „Welche Bedeutung haben die Kraftfuttermittel für die verſchiedenen Nahrungs⸗ zwecke Rindvieh's?“ Außer der Ausſtellung von Vieh, Bienen, Obſt, Handelspflanzen und Ge⸗ flügel ſoll auch den mit der Anfertigung von Ge⸗ räthen, Maſchinen, Werkzeugen ꝛc. ſich befaſſenden Gemerbetreibenden, als: Wagner, Schmiede, Sattler, Küfer einerſeits Gelegenheit gegeben werden, ihre Leiſtungen zur öffentlichen Anſchauung bringen zu können; anderſeits ſoll aber ihnen ſowohl wie anderen Beſuchern dieſe Ausſtellung als Lehrmittel dienen. — Der Lahrer Firma Moritz Schauenberg wurde auf der internationalen Ausſtellung in Am⸗ ſterdam die goldene und die ſilberne Medaille zuer⸗ kannt. — Karlsruhe, 18. Sept Die badiſche Staatsfeuerverſicherung veröffentlicht ihren Jahres⸗ bericht pro 1882. Nach demſelben werden als Ent⸗ ſtehungsurſache der Brände angegeben: In 19 Fällen (nachgewicſene) Brandſtiftung, in 45 Fällen Fahrlöſſigkeit, in 70 Fällen mangelnde Bauart, in 13 Fällen die Art des Gewerbebetriebes, in 30 Fällen Spielen von Kindern mit Zündſtoffen, in 5 Fällen Exploſion, in 2 Fällen Selbſtentzündung, in 58 Fällen Blitzſchlag, während in 263 Fällen die Entſtebungsurſache unermittelt geblieben. Im Ganzen ſchlug der Blitz 1882 in 96 Gebäude, von denen nur eines mit einem Blitzableiter ver⸗ ſehen war. — Bruch ſal, 18. Sept. Zu Gunſten der Hagelbeſchädioten in Bruchſal und den Landorten des Bezirks beabſichtigt man, wie die „B. L.“ er⸗ fährt, eine Lottekie zu veranſtalten, wodurch zu hof⸗ ſen iſt, daß die Mittel raſcher beikommen, wie die Erfahrung bei Kirchenbauten, Denkmälern ꝛc. bisher gelehrt hat. — Offenburg, 16. Sept. Geſtern Abend fuhren zwei an hieſiger Gitterbrücke beſchäftigte Ar⸗ beiter mit einem Eiſenbahnzuge nach Niederſchopf⸗ heim. Da der Zug aber an genanntem Orte nicht hält, ſo ſprangen ſie daſelbſt herunter, wobei einer der Tollkühnen, Joſef Haitz, das Unglück hatte, zwiſchen die Räder zu gerathen und an den Beinen ſo ſchwere Verletzungen zu erhalten, daß ihm heute dieſelben abgenommen werden mußten. des — Laufenburg, 16. Sept. Ein er⸗ ſchütterndes Drama hat ſich geſtern Abend in dem etwa 10 Minuten vor der Stadt liegenden Senn⸗ hofe zugetragen. Die Gattin des Gutsbeſitzers Schilpin, eine Frau in den beſten Jahren und all⸗ gemein beliebt, hat, nachdem ſie ihre Schweſter mit 3 ihrer Kinder fortgeſchickt, mittelſt eines Revolvers ſick und das jüngſte 8 Tage alte, ſowie ein älteres kränkliches Kind erſchoſſen. Es iſt mit Gewißheit anzunehmen, daß die Unglückliche ihre ſchreckliche That im Zuſtande geiſtiger Geſtörtheit vollbrachte, die wohl darin ihren Grund haben mag, daß der Familie letztes Jahr 4 Kinder an Diphtheritis ſtarben und die Frau in letzter Zeit kan einem un⸗ heilbaren Leiden litt. Das in nächſter Zeit vel⸗ leicht eintretende Ende vorausſehend, alſo mit ihrem gefährlichen, hoffnungsloſen Zuſtande bekannt, mag die Frau in Schwermuth verfallen und in dieſer die bedauerliche That begangen haben. Der hinterlaſſene Gatte, der mit ſeiner Frau im herzlichſten Einver⸗ nehmen und in glänzenden Vermögensverhältniſſen gelebt hat, iſt untröſtlich über den Verluſt und muß unausgeſetzt bewacht werden, da man eine verzwei⸗ felte That von ihm befürchtet. Es iſt hier in kur⸗ zer Zeit ein Familienglück zerſtört worden, wie es ſchöner und herzlicher kaum gedacht werden konnte. Möge der ſo ſchwer heimgeſuchte Gatte in dem Beileid der ganzen Bevölkerung einen Troſt finden. — Straßburg, 17. Sept. Die „Elſaß⸗ Lothringiſche Zeitung“ ſchreibt über ein ſchweres Verbrechen, welches in Kork (bei Offenburg) am 9. d. M. begangen wurde folgendes: „Seregant Schloemann der in Straßburg garniſonirenden 4. Schwadron des ſchleswig⸗holſteiniſchen Ulanenregi⸗ ments Nr. 15 ritt am Sonntag, den 9. Sept. Nachmittags, nach Legelshurſt ins Badiſche um ein Pferd zu bewegen, bekam dort Streit mit dem Sohne des dortigen Rappenwirths, einem Vicefeld⸗ webel der Reſerve. Abends begann der Streit auf's Neue, Schloemann, der in Begleitung eines Unter⸗ offiziers war, ſetzte ſich mit dieſem zu Pferde, durch⸗ ſprengte die in großer Anzahl drohenden Bauern⸗ burſchen, und gelangten glücklich ins Freie, wobei Sergeant Schloemann die Mütze verlor. Um dieſe noch mitzunehmen, kehrte Schloemann allein zurück und wurde von der noch verſammelten Bauernhorde vom Pferde geriſſen und mißhandelt, worauf ſich Schloemann in einen Bauernhof flüchtete. Er wurde dann von einer Anzahl Burſchen verfolgt, durch Thorſchließen im Hofe eingeſperrt, und auf den Ruf „Schlagt den Hund ktodt“ nahm der Schpen händler Karger eine Dunggabel und richtete Sereganten ſo zu, daß er kein Lebenszeſchen ſich gab; unter den 5 Perſonen, welche im Bale hofe ſich der Prozedur des Todtſchlags unterzoge waren angeblich (was wir aber nicht glauben möge D. R. d. Elſ.⸗Loth. Ztg.) einige Gemeinderalh mitglieder anweſend. Aus Furcht vor der Sia ließ man den Sergeanten ſo lange liegen, bis im Dorfe ſtill geworden, lud den zu Tode Geſroß nen auf einen Wagen und führte ihn mit zam dem Pferde bis vor Kork, wo man demſelben der Straße ablud und die Zügel vom Pferde in die Hand drückte, ſeinem weiteren Schickſgle überlaſſend. Gegen Mogren wurde er von Lan leuten dort aufgefunden und gegen 11 Uhr Montag Mittag unter polizeilicher Begleitung hieſigen Militärlazareth überliefert, wo er am Dien 10 90 10 ſdetafe ſchndes⸗) met)! ſhinen en, d des (e ger nen, b 0 4 50 Mfälſch fat 1! ſaſen 2 ſogendet 0 1 tag Abend, ohne ſeine Beſinnung wieder erhalten l. a haben, verſchied. Sergeant Schloemann hintere 5 ſch fünf lebende Kinder, vom Neugeborenen bis fee Jahre alten. Der Schweinehändler Karger wu am Donnerſtag Vormittag in Oberkirch verhaften Hoffen wir, daß die Unterſuchung den wirklich Hergang bei dieſem beklagenswerthen Vorkomm alsbald klarſtelle; der Verſtorbene iſt geſtern Nag mittag mit militäriſchen Ehren auf dem hieſig Urbansfriedhofe zur Ruhe beſtattet worden. — Aus Mainz ſchreibt man unterm 6 ſtrigen: Einer unbegreiflichen Unvorſichtigkeit fie heute Morgen hier 3 Menſchenleben zum Ohe In dem Abortgewölbe eines Geſchäftsmanns in el Neuſtadt war eine Verſtopfung eingetreten, die dal Lehrling beſeitigen follte, zu welchem Behufe derſel 5 in die Grube ſtieg. Kaum war der Junge unte ſo erſtickten ihn die Gaſe; nur noch einige Hilf rufe konnte er ausſtoßen. Auf dieſe ſprang ein der Nähe beſchäftigter Gehülfe in das Gewol welcher ſofort von dem gleichen Schickſal ereilt wurd Nicht genug hiermit, ſtieg nun der Geſchäftsma ſelbſt zur Rettung der Beiden in die Grube, ihn auch alsbald das gleiche Loos traf. Es geradezu unbegreiflich, wie trotz der vielen traurig Fälle dieſer Art immer wieder dieſelbe Unvo rſichſf keit begangen wird. — An der Niederwaldfeier betheilig ſich durch Deputationen (nahe 500 Mann mit Fahnen) 42 Geſangvereine aus allen Gegend Deutſchlands, aus Süddeutſchland: Stuttgart (Liede kranz), Augsburg (Liederkranz), Baden⸗Baden (A undeutlich zu verſtehen, daß es ihm lieber ſei, wenn er ſich eine Stelle in einer andern, ferner gelegenen Stadt ſuchen wolle. Dos beſte Zeugniß würde ihm ſicherlich zur Seite ſtehen. Die ſämmtlichen Privatſtunden und Dirigenten⸗ poſten bei den einzelnen Vereinen hörten wie mit einem Schlage auf und für die litterariſchen Arbeiten wurde im Verhältniß zur aufgewendeten Zeit und Mühe nur wenig gezahlt. Auch dies kümmerte Kirchner wenig. Mit eiſernem Fleiß arbeitete er är mehrere pädagogiſche Zeitſchriften und auch ein Interhaltungsblatt hatte ihm verſchiedene Arbeiten abgenommen und ſuchte hierdurch dem Defizit in ſeiner Einnahme zu begegnen. Da die der gemäßigt iberalen Partei angehörige Zeitung des Ortes auch berſchiedene Artikel von ihm gebracht hatte, ſo griff hn der Verleger des gegneriſchen Blattes in einer meinen unflätlichen Weiſe an, bekämpfte nicht twa ſeine politiſchen Anſchaungen, nein, ſondern rachte pikante Anſpiegelungen aus dem Privatleben Kirchners und ſcheute ſich nicht, die Behörde direkt, meiſt aber in der feigſten anonymen Weiſe anzu⸗ ehen, Kirchners literariſche Thätgkeit lahm zu en. Von behördlicher Seite wußte man ſehr wohl, aß ein Lehrer bei ſeinem knapp bemeſſenen Gehalt nicht auszukommen vermöge und man hatte deßhalb ern geſehen, daß die meiſten jüngeren Lehrkräfte 5 hre idealen Anſchauungen von der Ehe dem Ma⸗ terial smus geopfert und ſich mit den Töchtern der üterten Familien verbunden hatten. Der von eſer Seite aus erfolgte Zufchuß erhob ſie über die orge der Stellenaufbeſſerung. Bei Kirchner war ies uicht der Fall geweſen und man ſah deßhalb auch nicht ſo ſcharf auf ſein außeramtliche Thätig⸗ keit, richtiger geſagt, man wollte nichts davon ſehen. Nachdem ſich aber der Zeitungsverleger Löwen⸗ berg nicht geſcheut hatte, als gemeiner Denunziant aufzutreten, da mußte die Behörde einſchreiten und laut eines im Staatsdienergeſetz enthaltenen Para⸗ gaphens über den Nebenerwerb der Staatsbeamten, wurde ihm jedwede literariſche Thätigkeit bei Androhung der Disciplinar⸗Unterſuchung ver⸗ boten. So pochte das Geſpenſt der Noth vernehmlich an der Thüre der Kirchnerſchen Wohnung, als Frau Kirchner nach einer ſchweren Entbindung und ſich daran reihenden Krankheit endlich ſoweit wieder hergeſtellt war, daß ſie ihren häuslichen Verpflicht⸗ ungen nachkommen konnte. Einige Kaufleute und gleich Zahlung zu den verſprochenen Terminen folgte, hörte das Vertrauen auf, umſomehr, als der Verleger des geaneriſchen Blattes, ein Menſch ohne bedrückenden Noth auch hierüber ſeine greifbaren Gloſſen veröffentlichte und hierdurch die Kreditoren abſchreckte, weitere Verbindungen mit Kirchner ein⸗ zugehen. Das erſte Opfer das ſich Kirchner auf— erlegt, war der Verkauf des Pianinos. Der Erſös aber reichte kaum zur Befriedigung der ärgſten Gläubiger. An Stelle der früher von Kirchner getragenen goldenen Kette trat eine der Aufwand im Hauſe noch einfacher angeſetzt, als früher, allein dies alles reichte nicht hin, um Ein⸗ nahme und Ausgabe in Einklang zu bringen. Als die Noth, von der äußerlich noch niemand in der Lieferanten hatten Kirchner zwar auf eine kurze Zeit einen kleinen Kredit geſchenkt, als jedoch nicht el dem Schießanger nach der Stadt. Kanonen drum jedes menſchliche Gefühl, angeſichts der den Lehrer; Baß und die angeſammelten Menſchenmaſſen det 5 Stadt vergnügten ſich nach Möglichkeit an dem enn Zerſtreung aller Art überhäuften Vogelſchieß fete un Der Schießanger, über eine halbe Stunde don de beſcheidene ſtählerne, die Kleidung wurde beiderſeitig inbezug auf Neubeſchaffung auf das nothwendigſte beſchränkt, Stadt die rechte Ahnung hatte, dringender wut da raffte ſich eines Tags Kirchner auf und ſpih den Beſitzer des goldenen Ringes um ein Darſeh an. Der gutherzige Mann lieh im hundert Thal und hiermit konnte er auch die letzten ſeiner Pein ger ſich abſchütteln. 4 U Um aber nicht von neuem in ähnliche W hältniſſe zu gerathen, ſchloß er mit einem bedeute den Verleger der Reſidenz einen Kontrakt zur A ferung eines größeren Werkes ab, hoffend, aus di Erlös daraus ſeine Verhältniſſe daraus zu kon tiren. Bis zur Ablieferungszeit gehörte aber e gehörige Spanne Zeit und ſein Hausſtand kofhe alle Tage mehr Geld durch das Kind und der d Ausgaben. heranwachsen it verbundenen früher ungeahg 17251 . 6 1 8 5 Weitere Folgen. J Luſtig ſchmetterten die Trompetenſignale a das tolle Leben in und Treiben ihren ſonotz Stadt entfernt, bietet nur einmal im Jahre i ſolches Volksfeſt, an dem Alt und Jung, Geoß und Klein, Hoch und Niedrig ſich betheiligt. e Straßen der Stadt ſind dann am Abend beſondegz der Hauptfeſttage ſo gut wie menſchenleer, eh nur die durch Krankheit oder Berufsgeſchäfte ah gehaltenen Bewohner tummeln ſich nicht mit aa 1 dem grünen Wieſenplan vor der Stadt (Fortſetzung fo burger in ti. 6 alten gzbolle fal von em aßenfels ſieg — er 93 . ſondere kehnigt Orig izieles Beste uußeben —— — 2! wünſ, + Die Eleg — 0 St 90