weiſt, daß die chineſiſche Reger ſelbſt am liebſten ihrem Gebiete dulden möchte und die betreffenden Konzeſſionen ihr ſeiner Zeit erſt mit dem Schwerte Englands und Frankreichs abgerungen werden mußten, ſo entrollt ſich die Tongkingaffaire mit ihren An⸗ hängſeln mehr und mehr als ein chineſiſch⸗franzö⸗ ſiſcher Konflickt von europäiſcher Bedeutung. China etzt eine verſchlagene Aktion in Scene, um ſowohl die Franzoſen als auch die übrigen europäiſchen Handelsnationen von ſeinen Grenzen fern zu halten. Von ſeinem Standpunkte aus mag ja China Recht haben, dieſes Verfahren zu beobachten, aber in Eu⸗ opa gilt es auch als Recht. Barbaren und Halb⸗ arbaren, zu denen leider die Chineſen noch gezählt werden, unter Umſtänden zu völkerrechtlichen Ver⸗ zu zwingen und vom allgemeinen Kultur⸗ ſtandpunkte aus muß man ſich bezüglich der Tong⸗ kingaffaire lediglich auf Seite der Franzoſen ſtellen, ie ein Räuberregiment in Tongking nicht mehr ulden wollen. Trotzdem würde der Ausbruch eines ranzöſiſch⸗chineſiſchen Krieges koloſſale Gefahren in ich bergen. Der geſammte Handel mit Hinteraſien eriethe ins Stocken, Leben und Eigenthum aller n China lebender Europäer wäre gefährdet, und inen Sieg über Frankreich erränge, anze Preſtige der Europäer in Aſien verloren. iegte aber Frankreich über China, ſo ſtiege wiede⸗ um die Gefahr eines engliſch⸗franzöſiſchen Zuſammen⸗ oßes am politiſcken Horizonte empor, denn Eng⸗ and iſt ſchon längſt auf Frankreichs Fortſchritte in ngedeutet, daß es dort eine Linie gäbe, welche die Franzoſen nicht überſchreiten dürften. Die gütliche eilegung des chineſiſch⸗franzöſiſchen Konflikts unter em Einfluſſe der Großmächte wäre daher für alle heile wohl das Beſte. Verſchiedenes. — Ladenburg, 17. Sept. — Die Ergeb⸗ keine Europäer und keinen europäiſchen Handel auf enn Ch ena in Folge ſeiner lokalen Uebermacht ſo wäre das interaſien ſehr ſchlecht zu ſprechen und hat bereits 4. Juni d. J. beſchloſſenen Feldbereinigung Unternehmen, Reſt der hieſigen Gemarkung) Genehmigung ertheilt. Die in der Tagfahrt erwählten Mitglieder der Vollzugs⸗Commiſſion ſind bereits verpflichtet und kann nun mit dem Geſchäft begonnen werden. — Mannheim, 17. Sept. Die Haupk⸗ verſammlung des „Badiſchen Sänger⸗ bundes“, welche geſtern in Eberbach ſtattfand, hielt ihr Feſidiner im „Hotel zur Krone“ (Poſt) ab und präſentirte ſich den Theilnehmern folgendes muſikaliſche Menu: 0 Choral⸗Suppe. Roſtbeef für Männerchor. Italieniſcher Arien⸗Salat. Verſtimmte Beilagen Hecht und Krebſe im Liebesduett. Tenoriſten⸗Kartoffeln. Cantaten⸗Sauce. 0 Rothkraut im Volkston. a Cantilenen und Paſtetchen. Triller⸗Zunge. 5 Takte Pauſe. Edelhirſch in chromatiſchen Sprüngen. Soliſten⸗Kompötchen und Fugen⸗Salat. Transponirter Créme. Falſcher Einſatz⸗Kuchen. Finale⸗Deſſert. Anter dem Motto: „So ſauft langſam und mit Nachdruck“ fand ſich dann noch ein ſchönes Weinſortiment, bei dem das „Bundeströpfchen“ 2 Fl. 2 M. (1881 Deidesheimer Kieſelberg) den meiſten Zuspruch geſunden haben ſoll. — Beim Eſſen herrſchte nicht der geringſte Mißton und ent⸗ wickelte ſich ſowohl bei den Soliſten wie im Enſemble ein ſehr harmoniſcher Appetit. Das Finale ließ einige Schwankungen erkennen, die indeß durch den (III. die N . — elches ſich ſoeßen hier abſpielte, hat in im wo ſie Stadt große Aufregung hervorgerufen. Als e, n den Beſioh gegen 9 Uhr Herr Oberbürgermeiſter Moll pi iu geit lber ſeiner Wohnung nach dem Rathhaus begeben wollte, Hel, Düſſelbo wurde er von einem, bereits mit Zuchthaus be⸗ ſtraften Individuum, Namens Georg Rothpweſlez um Arbeit angeſprochen und ſogleich von demſelbeg mittelſt eines ſchweren Prügels mehrmals geſchlagen, Die in Folge dieſes rohen Angriffes herbeſeſlenden ] vont bares Gel Paſſanten ergriffen den Thäter, und es wurde dieses 75 Meſſer gefur alsbald zur Haft gebracht. Herr Moll mußte ſich 0 Mork bei ſich wegen der, durch die Mißhandlungen erlittenen 1 uhr Tattgebab ſchmerzhaften Verletzungen nach ſeiner Wohnung z 11 der Artillerief rückbegeben, doch iſt zu hoffen, daß derſelbe eint . once angetro nachtheiligen Folgen erleiden wird. Die Entrüſtung bilirung daß e bei der Einwohnerſchaft über dieſe freche That ff 167 bei und Rehfe eine allgemeine. aur Vernehmung — Am Donnerſtag ließ ſich in Karls uz anten ſofo ein Unteroffizier der 2. Eskadron verleiten, die r Siſtirte da die Mannſchaft beſtimmte Löhnung, etwa M. A. iu een. Pitt innezubehalten. Er zog ſeine Uniform aus u anche war, d begab ſich auf die Flucht. Die Uniformſtücke fand i bemblten in den man im Garten des „Grünen Hof.“ 5 güde, erſchien — Stolberg, 10. Sept. Heute Abet vo ſeine Feſtne wäre, nach der „K. Ztg.“, der Stolberger⸗Boht f. I. der Nacht hof beinahe der Schauplatz einer ähnlichen Katg⸗ iin dit in den P. ſtrophe wie in Steglitz geworden. Das von feige ehauſen. Düren, Eſchweiler u. ſ. w. kommende Publikum vſſen bis auf ſtand wartend vor der geſchloſſenen Barriere. Die zn Mobilien, wurde alsdann von einem Kondukteur der Pferde Augen; der Pä bahn — nach anderer Lesart von dem 1 wärter der Bahn — hoch gehoben, worauf daz Hopf Publikum der nach Stolberg führenden Straße zu⸗ —Shwetzige! Anbeger flauen 4 tat biet als 4 Nueslau“ und! * . 1 ler Tuch⸗ un u dem Beſitze ſtrömte. Da braust eine Rangirmaſchine heray und die Kataſtrophe wäre unvermeidlich geweſeg, 1— wenn nicht der Lokomotivführer Arnolds durch 6 Kontredampf die Maſchine im letzten Augenblich 3 el zum Stehen gebracht hätte. Einige Leute wurden f zum Glück einen halben Schritt vor der Lokomolige dit dem Ergebn von anderen Mitpaſſanten aus dem Geleſſe geen Pahlmänner riſſen. N lucch Stimme ich der Mitwiſſer aller Deiner kleinen Geheimniſſe bin. Nicht wahr, mein Schatz, Du verbirgſt mir nichts?“ Dabei ſteckte ſie ihren Arm in den ſeinigen nd zog ihn nach dem Sopha „O Gott, was ſoll ich Dir zu verbergen gezwungen ſein? Kaufmann Eeckhauſen hat die Klavierſtunden für ſeinen Sohn abſagen laſſen.“ „Eckhauſen?“ fragte erſtaunt Frau Kirchner. „Ja, Eckhauſen“, wiederholte Kirchner. „Und der Grund?“ „Der Junge ſei zu ſehr mit Schularbeiten überhäuft.“ „Das iſt Dir nicht recht, mein guter Mann, aber ich freue mich eigentlich darüber, denn auf dieſe Weiſe kannſt Du Dich wieder ein wenig mehr ſchonen. Du haſt noch mehr als zuviel Stunden.“ „Es iſt noch nicht alles. Der Geſangverein hat einen neuen Dirigenten gewählt — ich bin durchgefallen.“ „Siehſt Du, auch dies iſt mir recht!“ Der Arion will nach dem „Goldenen Ring“ überſiedeln. Die Wirthin iſt Deine erſte Liebe geweſen. Wie vielfach hätten da Mißhelligkeiten entſtehen können. „Zwiſchen uns?“ fragte Kirchner. „Aber, Mann, ich bitte Dich — zwiſchen uns? Du biſt doch nicht klug! Ich weiß, was ich an Dir 8 ich weiß, daß Du mein treuer, braver Gatte e 7 iſſe der Wahlmännerwahlen für die Wahl eines Knall⸗Effekt einiger in Drei⸗Achtel⸗Takt genommenen — Unterm 15. ds. wird aus Berlin geſchrieben; 1. 8 bgeordneten für den Wahlbezirk Schwetzingen [Champagner⸗Arien wieder ausgeglichen wurden. Die beiden jugendlichen Durchgänger aus Breslau, 2. 5 elen faſt durchweg Nationalliberal aus und iſt ſo⸗ — Mannheim, 17. Sept. Geſtern brachte die Handlungslehrlinge Emil Pietſchka und Guſtat 3. B it die Wiederwahl unſeres ſeitherigen tüchtigen [die Kuh des Landwirths Weingärtner in Leu⸗ Machner, welche bekanntlich am 4. d. M. unter 4. ewährten Abgeordneten, Herrn Miniſterialrath ters hauſen ein Kalb mit 2 vollſtändig ausge-] Mitnahme von geſtohlenen 3000 Mark in baarem 5. G rech ſicher. bildeten Köpfen jedoch bereits todt zur Welt. Die Gelde und 150,000 Mark in ruſſiſchen und ungar⸗ 6. 5 — Ladenburg, 18. Sept. Mit aller⸗] Geburt hatte aber ſo große Schwierigkeiten, daß die iſchen Effekten das Weite geſucht hatten, ſind dor 7. L öchſter Miniſterialentſchließung vom 25. Auguſt Kuh getödtet werden mußte. geſtern in Berlin feſtgenommen worden. Nachdeſ 8. L 883 Nr. 396 wurde zu der in der Tagfahrt vom — Mannheim, 14. Sept. Ein Ereigniß, die Burſchen ſich von Breslau zunächſt nach Dresdeh 9. P 10. R da habe ich Dein Kommen ganz und gar überhört.“ „Und Du, meine herzige Alice — nicht wahr, beiden tief empfunden worden; nur getraute ſich 11. 8 f Die junge Frau ſah ihren Mann fragend an. das biſt Du?“ keins von beiden darüber unverhohlen zu ſprechen. 12. C „Bruno, was haſt Du? Du biſt auf⸗ „Wie kannſt Du nur ſo fragen!“ „Da Du heute Abend nicht in den Arion zu 13. & eregt; es iſt etwas nicht nach Deinem Kopfe ge⸗ Der Blick Kirchner's hatte bei ſeinen letzten [gehen brauchſt, ſo werde ich Dir einen ſtarken Pee; 14. & gangen. Sag mir's, was es iſt. Du weißt, daß Worten einen eigenthümlichen Ausdruck angenommen cothee bereiten und mit Dir plaudern. Iſt's Dir 15. C und ſeine Stimme war weich, auffallend weich geworden. Die Glocke des Vorraums kleine ſich hier abſpieleude Scene. „Nun kann ich mich mit Dir tröſten“, rief Frau Kirchner, als ſie wieder eingetreten war, auch mir iſt eine gemachte Beſtellung auf einen beſtellten Sommerhut abgeſagt worden. Es ſcheint heute ein Unglückstag für uns zu ſein. Tröſte Dich, — komm mein Bruno, laß uns ein wenig ſpazieren gehen. Im Freien, in Gottes ſchöner Natur, da zerſtreuen ſich alle Sorgen! Komm!“ Kirchner willigte ein. „Das Lindenthal“, ein von den Bewohnern der Stadt gern aufgeſuchter, ſchattiger Vergnügungs⸗ ort, wurde von dem jungen Ehepaare aufgeſucht. Die Jahreszeit war noch rauh, und deßwegen hatten ſich die meiſten Gäſte in den Stuben vertheilt. Als die Beiden eintraten, blickten alle Anweſenden nach ihnen und die noch vor Augenblicken laut ge⸗ führte Unterhaltung wich einem vorſichtigem Flüſter⸗ tone. An einem der Tiſche ſaß eine befreundete Lehresfamilie. Als ſich Kirchner dem Tiſche näherte, machte der Manu zwar Platz, aber die Frau des⸗ ſelben ſchien abſichtlich die Kinder neben den ver⸗ muthlichen Platz der Kirchner zu ſetzen. Eine Unterhaltung wollte nicht ſo recht in den Fluß kommen. Man brach deßhalb zeitig wieder auf. unterbrach die Die Ereigniſſe der letzten Stunden waren von recht, Männchen? ſagte die Frau Kirchner zu ihrem Gatten, als ſie in der Nähe ihrer Wohnung ange⸗ kommen waren. Kirchner bejahte. „Dann gehe nach Hauſe, ich will nur noch Thee beim Kaufmann holen.“ Kirchner begab ſich gedankenvoll nach S Hier angekommen erledigte ſich der überflüſſigeg i hichtig ü Kleidungsſtücke und trat dann an das nach del hhetzi Straße führende Fenſter. Die ſämmtliſchen erlebten Momente zogen noch einmal an ihm 9 rüber. Es konnte nicht anders ſein! Die heut Vorkommniſſe hatten eine gemeinſchaftliche Urſacht, Bad 6 pr dignal. fee hipſenorgan Aber welche? Kirchner grübelte und gräbelle⸗ Gedankenreihe ſchloß ſich an Gedankenreihe und ebe lungen könn n werden. du Wahlalten l. dis wird andur adenburg, de wollte eine neue Kompination in ſeinem Hirn auf treten, als ſeine Frau laut weinend zur Th hereingeſtürzt kam. „O du großer Gott! Ich unglückliches Geſchöpf!“ Mit dieſen Worten warf ſich die ſchoͤne, junge Lehrersfrau auf das Sopha. Laut ſchluchzend bag ſie das Antlitz in ihren Händen. 1 Kirchner dem der ganze Auftritt 6 war, eilte zu ſeiner Gattin und ſuchte ſie zunächſthen 50 zu beruhigen. Für die nächſten Augenblicke gelegen Cors ihm dies nicht. Erſt als der Thränenſtrom dek D pole jungen Frau eine Zeit lang gedauert hatte, erzöhlte e Ausw 4% 8 . 5 r 5 1755 S n das ſie ihrem Gatten in ku 95 haſtigen Sätze Ugante Damen Vorkommniß. CHortſ, folgt.) Hopfen Wie bin ich unglücklich! 2 7