gemeiner Tnzeiger für Jad enburg und Schries betr. Reichs⸗ ehaltez ungen, rungen Soll⸗ n Liter neuen 5 rmal⸗ 0.05 0 3/10 tigen cem, he bei 1 em efäße, Rande h ſich raucht ie im ranz) hendet gehalt Soll⸗ Vor⸗ loſſen korkte Aus⸗ ng in w.) nur luſſes läßt, und 3 be⸗ velche ment robiſion. Mechende Rabattbewilligung. Mpeditionen nehmen Inſerate für uns an. Erſcheint Mittwoch und Samstag und Inſerate, welche am Tage vor dem Erf alzige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf — Für Schriesheim nimmt Herr Ga „Local-Anzeigen mit 6 Pfg., koſtet vierteljährlich 1 M. 20 Vfg. mit illuſtrirtem Anterhalkungsblatt 1 Mf. 70 ercl. cheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die Reclamen mit 20 Pf. berechnet. ſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inferate an. — Alle Annoncen⸗ Bei größeren Aufträgen ent Nr. 75. Mittwoch, den 19. September 1883. Bolitiſches. Hoheit meine Vertretung bei dem bezüglichen Feſt⸗ Ein gefahrvoller Konflikt. Die Mittenberg, 13. Sept. Heute Nachmittag Erfolgte die feierliche Eröffnung der Luther⸗ Dee Kronprinz hielt dabei folgende Anſprache: Nachdem ich eben in ernſter Sammlung am lei des großen Reformators geweilt habe, be⸗ i runmehr die Stätte, worin der Glaubens- ii Mann in raſtloſer Arbeit die Wege ſuchte, zen er freudigen Muths vorwärts ſchritt zu großen weltgeſchichtlichen That. Beauftragt, ier bei dem heutigen Feſtgottesdienſt zu len, ſoll es in Luther's Wohnhaus mein Er⸗ die Worte zu verleſen, welche der Kaiſer iich diefer Feier an mich erlaſſen hat. Herauf verlas der Kronprinz folgende kaiſer⸗ che Kabinelsordre: den Tagen vom 12.— 14. September ſoll enberg eine Lutherfeier abgehalten werden, i durch das Herannahen des 400jährigen Ge⸗ tages von Luthers Geburt veranlaßt wird. mich gerichtete Bitte, perſönlich zu erſcheinen, gccht gewähren können. Ich empfinde aber begezſcher Chriſt und oberſter Inhaber des Mhenkegiments lebhafte Theilnahme für jede der⸗ i eier, wobei das evangeliſche Bekenntniß einen ceachten Ausdruck findet. Auch würdige ich ei den reichen Segen, welcher für unſere theuere iche Kirche davon ausgehen kann, daß ihre Meier aher Orten an das große Erbe und die ter erinnert werden, welche Gott durch die Mfhnzeton uns beſcheert hat. Zumal in Witten⸗ hai dem nächſten Schauplatz von Luthers gewal⸗ lee gottgeſegnetem Wirken, möchte ich bei ſolchem da zicht unvertreten ſein, um ſo weniger, als Wie über den Rahmen einer blos lokalen Feier Wonskagt. Demzufolge will ich Euer kaiſerlſchen — gottesdienſt hierdurch übertragen. Zu Gott aber flehe ich, daß die bevorſtehenden Lutherfeſte gereichen mögen zur Weckung und Vertiefung evangel ſcher Frömmigkeit, zur Wahrung guter Sitte, zur Be⸗ feſtigung des Friedens in unſerer Kirche. Schloß Babelsberg, 25. Auguſt. Wilhelm Der Kronprinz fuhr fort: In finniger Weiſe ſind in dieſen Räumen aus den Tagen der Refor⸗ mation Andenken aller Art vereinigt, deren Ver⸗ mehrung und Vervollſtändigung ich glücklichen Fort⸗ gang wünſche. Denn unſer Volk kann nicht oft und lebhaft genug an die Segnungen erinnert wer⸗ den, welche es dem Manne verdankt, deſſen Namen dieſe Halle trägt. Wer gedächte nicht hier und heute deſſen, was Martin Luther's Geiſt und Wir⸗ ken auf mehr als einem Gebiete des deutſch⸗natio⸗ nalen Lebens für uns erworben! Möge dieſe Feier uns eine heilige Mahnung ſein, die hohen Güter, welche der Reformator uns gewonnen, mit demſelben Muth und in demſelben Geiſte zu behaupten, wo⸗ mit ſie einſt errungen worden ſind. Möge ſie ins⸗ beſondere uns in dem Entſchluß feſtigen, alle Zeit einzutreten für unſer evangeliſches Bekenntniß und mit ihm für Gewiſſensfreiheit und Duldung. Mös⸗ gen wir ſtets deſſen eingedenk bleiben, daß Kraft und Weſen des Proteſtantismus nicht in Buchſtaben beruht, nicht in ſtarrer Form, ſondern in zugleich lebendigem, ernſtlichem Streben nach Erkenntniß der chriſtlichen Wahrheit. In dieſem Sinne begrüße ich den heutigen und die folgenden Luthertage, mit dem innigen Wunſche, daß ſie beitragen mögen, das proteſtantiſche Bewußtſein zu ſtärken, die deutſche evangeliſche Kirche vor Zwietracht zu bewahren und ihren Frieden dauernd feſt zu begründen. leichten Erfolge der Franzoſen in Anam und Tong⸗ king ſcheinen nur das Vorſpiel zu einem viel grö⸗ ßeren und blutigeren Drama geweſen zu ſein, denn man iſt gegenwärtig davon überzeugt, daß China das bedingungsloſe Feſtſetzen der Franzoſen in Anam und Tongking nicht dulden will, daß die bisherigen Verhandlungen zwiſchen Paris und Peking zu keinem Einvernehmen führten und auch der chineſiſche Ge⸗ ſandte Marquis Tſeng reſultatlos von Paris nach London zurückkehrte. Außerdem weiß mon auch, daß chineſiſche Truppen freiwillig, aber offenbar mit ſtillſchweigender Zuſtimmung der chineſiſchen Regie⸗ rung in Anam und Tongking eingerückt ſind und mit den ſogenannten „Schwarzen Flaggen“, einer Art chineſiſch⸗anamitiſcher Freiſchaaren. gemeinſame Sachen machen. Laſſen nun ſchon dieſe Symptome die Gefahr eines kriegeriſchen Zuſammenſtoßes zwi⸗ ſchen Frankreich und China als ſehr groß erſcheinen, ſo geben leider andere Umſtände dieſer Gefahr noch eine europaiſche Bedeutung. Nach den letzten Nachrichten aus den chine⸗ ſiſchen Hafenſtädten unterliegt es keinem Zweifel, daß in Folge der Vorgänge in Tongking und der bereits beſtehenden Gegnerſchaft der Chineſen gegen alle Fremden der chineſiſche Fanatismus in bedenk⸗ licher Weiſe entflammt iſt, denn in Kanton, Shang⸗ hai und anderen chineſiſchen Handelsſtädten machten Volkshaufen bereits Angriffe auf das Leben und das Eigenthum der dort anſäſſigen europäiſchen Kaufleute und wer den unbändigen Fanatismus dieſer Aſiaten, die alles Fremde als ihnen feind⸗ ſelig erachten, kennt, wird wiſſen, wie gefährdet da⸗ durch der geſammte Handel und die Stellung der Europäer in China und dem größten Theile Hinter⸗ aſiens iſt. Da man nun auch aus alter Erfahrung 3 Die Prandſtifterin N Kriminal⸗Novelle vou A H? 1 (Fortſetzung.) Jetzt konnte ſie Rache nehmen an ind an ihr. Erſt der anbrechende Morgen e ihr die erſehnte Ruhe, denn die Phantaſie⸗ ie und Pläue kreuzten ſich in ihrem Kopfe und hegannen jenen tollen Wirbeltanz, der in allen Köpfen leidenſchaftlich erregter Menſchen tobt, wenn uden einem Ziele nahe zu ſein. IV. 1 1 Ideal und Wirklichke 9 0 Sehr geehrter Herr! Umſtaͤnde verſchiedener Art zwingen uns Ihnen i den Fleiß und die Ausdauer mit denen Sie Aſeren Verein ſeit Jahren dirigirten, in Zukunft danken. Da nach unſeren Statuten die Wahl uus Dirigenten durch Stimmenmehrheit erfolgen , Sie aber bei der letzten Generalberſammlung lese nicht erhielten, ſo haben Sie von dieſem Ihen zurückzutreten und Ihrem gewählten Nach⸗ Alger das in Ihren Händen befindliche Vereins⸗ enthum zu übergeben.“ Lehrer Kirchner drehte das ſonderbar abgefaßte Schriftſtück mehrmals in ſeinen Händen um, bevor er es zuſammenballte und ärgerlich auf den Boden warf. Aufgeregt durchmaß er mit großen Schritten das Zimmer. Was ſollte das heißen? Hatte er nicht ſtets ſeine Pflicht und noch mehr als dieſe gethan? Bei jeder Neuwahl war er nicht nur mit abſoluter Stimmenmehrheit ſondern ſogar mit Stimmenein⸗ helligkeit gewählt worden und jetzt plötzlich war man mit ihm unzufrieden? — jetzt lehnte man in höflicher aber doch in entſchiedener Form ſeine weiteren Dienſte ab. Er ſah nach der Uhr. Ein ſchmerzliches kon⸗ vuliſivches Zucken um die Mundwinkel deutete auf den ſich in ſeiuem Innern entſpinnenden Kampf Hätte er nicht Klavierſtunde für den bevorſtehenden Stundenſchlag angeſetzt gehabt, er wäre ſofort zu dem Vorſtande geſtürmt und hätte ſich über die Beweggründe des von dem Vereine gethanen Schrittes vergewiſſert, ſo mußte er aber warten, bis die an⸗ geſetzte Unterrichtsſtunde geendet. Die Uhr hob aus und verkündete die zweite Nachmittagsſtunde. Eigenthümlich! Der ſonſt ſo pünktliche Schüler war noch nicht erſchienen. Der Zeiger an der Uhr rückte weiter und weiter und eben hatte der „Herein!“ rief Kirchner. Ein Dienſtmädchen des Kaufmanns Eckhauſen erſchien und zählte eine kleine Summe Geld auf den Tiſch. „Herr Eckhauſen läßt ſich Ihnen beſtens em⸗ pfuhlen und erſucht Sie gegen Rückgabe der in Ihren Händen befindlichen Marken über dieſe Summe zu quittiren. Unſer Robert ſoll vorläufig keine Klavierſtunden weiter erhalten, wel er zu ſehr mit Schularbeiten überhäuft iſt.“ Stillſchweigend quittirte Kirchner und verab⸗ ſchiedete das Mädchen. „Sonderbar!“ begann er, während er mit geſenktem Haupte durch die Stube ſchritt. Erſt vor kurzem theilte mir Eckhauſeu mit, daß er ſich über die Fortſchritte im Klavierſpiel ſeines Sohnes ſo außerordentlich freue und daß er eventuell geſonnen ſei, demſelben eine höhere techniſche Ausbildung auf einem Konſervatorium angedeihen zu laſſen und jetzt? — plötzlich iſt der Junge mit Schularbeiten zu ſehr überhäuft — das verſtehe wer will, i nicht.“ 5 5 „Bruno!“ 5 Frau Kirchner mußte ihren Ruf wiederholen bevor ihr Gemahl die Anweſenheit ſe ner jungen Frau, die zur Seitenthür eingetreten war, bemerkte. große Weiſer den Ablauf der nächſten Viertelſtunde markirt, als ſich ein ſchüchternes Klopfen an der Thür vernehmen ließ. „Ach Du biſt es?“ ſagte er verwirrt, ſich die 8 herabgefallenen Haare aus dem Geſichte ſtreichend. 8 „Entſchuldige, ich hing meinen Gedanken nach und N In vorzüglicher Hochachtung f Der Vorſtand des Geſangvereins „Arion“. ö . 8 1