läßt ſich erwarten, daß unſere Obſtmärkte den gün⸗ ſtigen Verlauf nehmen werden. Die dieſelben be⸗ ſuchenden Händler und Käufer werden die reichlichſte Auswahl in Moſtobſt und Tafelobſt vor⸗ finden. Die hier verbreiteten Obſtſorten gehören zu den edelſten, die Früchte haben ſich heuer ſehr gut entwickelt und iſt hanptſächlich auch viel Winter⸗ tafelobſt vorhanden. Unſere Obſtmärkte beginnen jeweils Morgens um 6 Uhr. — In Krauchenwies iſt am Freitag König Ferdinand von Portugal, Vater des regierenden Königs Ludwig mit ſeiner zweiten Ge⸗ mahlin und ſeinem jüngſten Sohne, dem Prinzen Auguſt, Herzog von Coimbra, zum Beſuche ſeiner Tochter, der Erbprinzeſſin Antonia von Hohenzollern, eingetroffen. — Herr Bürgermeiſter Grether von Loͤr⸗ rach wurde nach dem Einſturz der Wieſenbrücke vom 28. Dez. v. J., wobei bedauerlicher Weiſe 13 Perſonen den Tod in den Fluthen fanden, auf Grund des § 222 des St. G. B. wegen fahrläſſiger Tödtung in Unterſuchung genommen. Durch Be⸗ ſchluß der Strafkammer 2. des Großh. Landgerichts Freiburg vom 20. Juli nun werde die von der Staatsanwaltſchaft beantragte Anklage abgewieſen, der Angeſchuldigte außer Verfolgung geſetzt und der Staatskaſſe die Koſten des Verfahrens auferlegt. — Ein ſchteckliches Unglück hat ſich beim Schloßbau auf der Herreninſel im Chiemſee (Baiern) ereignet. Durch eberlaſtung mit dem Baumaterial iſt ein Gerüſt mit ſämmtlichen darauf befindlichen Arbeitern eingeſtürzt und werden 23 todt und 17 mehr oder minder ſchwer verwundet gemeldet. g — Wie der „Kinzigthäler“ meldet, iſt eine Kammradbahn auf dem Feldberg geplant und iſt man von dem Gelingen des Unternehmens feſt überzeugt. — Unterthalfingen, 28. Aug. Hier hat ſich ein ſchweres Unglück ereignet. Ein 14 Jahre altes Mädchen füllte aus einer Flaſche die Erdöllampe, wobei ſie unvorſichtiger Weiſe das brennende Licht neben ſich ſtehen hatte. Der In⸗ halt der Flaſche gerieth in Brand, die Flaſche ex⸗ plodirte, die Flammen ergriffen die Kleider des Mädchens, welches ſofort zur Thüre hinaus ins Freie ſprang und um Hilfe ſchrie. Raſch herbei⸗ geeilte Nachbarn ergriffen beherzt das brennende Mädchen, warfen es auf den Düngerhaufen und bedeckten es mit Dünger, wodurch die Flammen erſtickt wurden. Das unglückliche Mädchen hatte jedoch ſo ſtarke Brandwunden erlitten, daß es geſtern ſeinen unſäglichen Schmerzen erlag. Berlin, 3. Sept. Geſtern Abend 9 Uhr 55 Mt. fuhr der von Berlin kommende Courierzug auf dem Bahnhof Steglitz durch die Menſchenmenge, welche mit dem von Steglitz abgehenden Perſonen⸗ zug nach Berlin zurückkehren wollte und von der berkehrten Seite in den Zug einzuſteigen ſuchte. Die Zahl der Todten und Verwundeten iſt noch nicht feſtſtehend, doch wird dieſelbe auf einige vier⸗ zig angegeben. Berlin, 3. Sept. Bei dem Eiſenbahn⸗ unfall in Steglitz wurden achtzehn Männer, ſiebzehn Frauen und vier Kinder getödtet und fünf Perſonen ſchwer verwundet. Die Zahl der Leichtverwundeten iſt noch nicht ermittelt. — Berlin, 3. Sept. Der Kaiſer entſandte ſofort nach dem Eingang der Nachricht von dem Steglitzer Eiſenbahnunglück den Gouverneuer, den Kommandanten der Stadt und den Vertreter des Polizeipräſidenten an Ort und Stelle um ihm das Nähere zu berichten. Die Getödteten, zuſammen 41 ſind zur Recognition hierhergebracht worden. 30 derſelben ſind bereits recognoscirt worden. Bis auf den Unteroffizier Scharfenberg vom 10. Fußartillerie⸗ Regiment und Unteroffizier Seidel vom ſächſiſchen Artillerie-Regiment ſind ſämmtliche hieſigen Bürger⸗ kreiſen angehörig. Eine Frau, welcher beide Beine abgefahten waren, verſtarb auf dem Transport zum Krankenhauſe, nachdem ſie vorher von einem Kinde entbunden worden war. Die Unterſuchung iſt im vollen Gange. — In Hadamar (RNaſſau) hat der dortige Gaſtwirth Edel einen vortrefflichen Fund gemacht. Bei einer Reparatur an ſeinem Kellerkanal ſtieß er plotzlich auf eine rieſige, mit Goldſtücken ange⸗ füllte Kiſte, welche einen Werth von 20,000 Mark repräſentiren kann. London, 30. Aug. Es haben ſich 16 neue vulkaniſche Erhöhungen zwiſchen dem Orte, wo ſich die Inſel Kratatoa befand, und der etwa 10 See⸗ meilen nördlich davon gelegenen Sebeſt Inſel er⸗ hoben. Aus dem Vulkan Soengepan ſind fünf neue Vulkane entſtanden. Die Stadt Bantam iſt mit Aſche bedeckt und verlaſſen, das Vieh iſt ohne Weide, die Bevölkerung befindet ſich in troſtloſer Lage. Im Bezirk Tanara hat man bis jetzt gegen 700 Leichname ausgegraben, in der Ortſchaft Kra⸗ mat etwa 300, meiſtens Chineſen, und im Bezirk 1 We 4 2 Strang 40. Während des Aſchenregens ſchlſe die Vögel als ob es Nacht wäre, und als d Aſchenregen aufhörte begannen die Hähne zu kräh wie am Morgen. Die Zahl der in dem Diſte Diringen durch die vulkaniſchen Ausbriche u Leben gekommene Perſonen wird auf 10,000 ſchätzt. Der Geſammtverluſt wird auf 30,000 f rechnet. Wien, 3. Sept. Geſtern Nachmittag 3 brach in den großen Holzdepots am Roßauerla ein großes Schadenfeuer aus. Die unerträgl Hitze und der Sturmwind erſchwerten die Lösche beiten. Mehrere Häuſer wurden von den Flamm ergiffen. Der Schaden beträgt mehrere Million Hopfenbericht. — Schwetzingen, 3. Sept. Seit geſte Abend hat ſich ein leichter Regen bei uns eine ſtellt, der, wenn er mit kleinen Unterbrechungen el Zeitlang fortdauert, für die noch auf den Aeck ſtehenden Pflanzen inſofern noch wohlthuend wi als die ſchädlichen Einwirkungen aufgehalten werde um die Pflanzen zu befruchten, kommt er zu ſp Unaufhörbarer Regen würde das Einheimſen unt brechen; ſollte andererſeits jetzt plötzlich Sonne ſchein mit einer Temperatur wie die bor einig Tagen folgen, ſo würden auch alle verderbenbt genden Enflüſſe mit Rieſenſchritten vorwärts ſchreite Kleinere Verkäufe finden fortwährend ſtatt z Durchſchnittspreiſe für Mittelwaare von Mk. 1 160 und 165 pt. Centner. Geboten wurden geſte wieder 200 Mark für prima Waare ohne Erfo Die größte Mehrzahl der Hopfen dürfte jetzt Hauſe ſein. Allgemein hört man aber von all Produktionsplätzen, daß dieſes Jahr ſich die Dral anlagen beſonders bewährt hätten. — Die „Fkſrt. Ztg.“ ſchreibt in ihrem Hopfe bericht von Tettnang vom 1. September: 2 anhaltend gute Witterung befördert unſere Er ſehr. Der Preis begann bereits wieder zu ſteige während geſtern und vorgeſtern der Centner Mark 130 bis M. 160 gekauft wurde, man heute M. 170 bis 200. Dagegen theilte do genannte Blatt von Rottenburg aus mit, d der Frühhopfen einen Abſchlag erlitten habe u nur noch mit M. 290 in den letzten Tagen beza worden ſei. — In Edingen wurde vorgeſte der Centner mit 160 Mark bezahlt. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. . „Ich frage Sie nochmals; war das Piano bezahlt oder nicht?“ nahm der Amtsrichter die Ver⸗ handlung wieder auf. „Nein klang es bewegt Kirchners. „Wie viel waren Sie darauf noch ſchuldig?“ „Etwas über hundert Mark.“ Der Amtmann nickte dem Protokollanten zu und laut knarrend eilte deſſen Kielfeder über den Altenbogen. a „Wo waren Sie zur Zeit des Brandes?“ 15 . „Im Geſangverein Axion.“ „Was thaten Sie dort“? „Ich bin der Dirigent des Vereins.“ über die Lippen „Wann gingen Sie dort hin?“ 5 „Etwa um 8 Uhr.“ 5 „Das Feuer brach um ½11 Uhr aus. In der unmittelbar an das Treppenhaus ſtehenden Werkſtatt muß daſſelbe ſchon längere Zeit gebrannt und das Haus ſelbſt mit verdächtigem Geruch er⸗ füllt haben.“ „Ich habe nicht wahrgenommen.“ „Ihre Frau auch nicht?“ „Wie ſie mir geſagt — nein.“ „Kennen Sie die Vergangenheit ihrer Gattin?“ Der Amtmann bemerkte nicht, wie die Farbe in dem Geſichte Kirchners wich und dieſer mit vibrirenden Augenſtarren den Bewegungen des Inpuirenten folgte, als dieſer die Schulvorſtands⸗ akten von dem Stoße nahm und Sie aufblätterte. Seine Stimme verſagte ihm den Dienſt. 5 „Ich habe gefragt, ob Sie die Vergangenheit Ihrer Gattin kennen?“ das geringſte Verdächtige Ausbruchs des „Ich glaube.“ „Kennen Sie auch den Briefwechſel, der zwiſchen ihrer vorgeſetzten Behörde und dem Ma⸗ giſtrat von Berlin geführt worden iſt, bevor Sie die Heirathserlaubniß erhielten?“ „Nein.“ „So werde ich Ihnen dieſelben vorleſen.“ Amtliche Berichte haben mit den Gefühlen der Menſchen uichts zu thun; nur die Aufzählung der Thatſachen iſt ihr Inhalt. Kirchner verließ beinahe die Beſinnung, als ihm der Amtsrichter im geſchäftmäßigem Tone die bereits oben mitgetheilten Einzelheiten vorlas. „Was ſagen Sie hierzu?“ Einige Augenblicke dauerte es, bis Kirchner Worte finden konnte. Dann ſtammelte er: „Ich weiß nicht, was ich ſagen ſoll.“ „Ich will wiſſen, ob Sie dieſe Einzelheiten über ihre Frau bereits kennen.“ i „Zum größten Theile — ja.“ „Und Sie zögerten nicht, als Lehrer der Ju⸗ gend einem ſolchen Mädchen die Hand zu reichen?“ Das war Kirchner zu viel. Er erhob ſich, richtete ſeine Geſtalt in die Höhe und ſagte dann: „Herr Amtsrichter, meine Braut iſt ein braves Mädchen geweſen und hat ſich als tüchtige, um⸗ ſichtige und aufmerkſame Gattin erwieſen. Wenn ich damals trotz der dunkeln Antecedenzien des Mädchens dennoch freudig ſie zu meiner Lebensge⸗ fährtin gewählt, ſo iſt das doch nur ein Beweis wie ich mich über landläufige Vorurtheile hinweg⸗ geſetzt habe. Was können Kinder für ihre Eltern und Geſchwiſter? Haben wir es nicht oft genug ſchon erlebt, daß die ehrlichſten und brapſten Men⸗ ſchen ungerathene Kinder beſaßen und umgekehrt wieder aus ganz verachteten Familien ſich Karakte aus dem Sumpfe bis zu bedeutender Hohe gehob haben?“ „Romanideen, mein Lieber! In d Wirklichkeit ſieht man die Dinge mit ganz ander Augen an. Doch darüber uns zu unterhalten nicht der Ort dazu. Sie geben alſo zu, daß S die Vergangenheit ihrer Frau kannten?“ „Ja 5 „Haben Sie mir ſonſt noch etwas über d Angelegenheit zu ſagen?“ Kirchner verneinte. „Dann leſen Sie das Protokoll vor!“ wand er ſich an den Schreiber. Dieſer kom der Aufforderung nach, Kirchn erhob keinen Wiederſpruch gegen die Faſſung u unterzeichnete daſſelbe. Nachdem dieſe Förmlichkeſt beendet waren, verließ er durch eine zweite Th das Amtszimmer. „Frau Lehrer Kirchner!“ befahl jetzt der Amt richter dem Diener. Dieſe erſchien. Einige Augenblicke blieben die Blicke des be knöcherten Juriſten an den ebenmäßig gebildete ſchönen Zügen des Weibes hängen und ſcho wollte ſich in ſeinem Innern eine ſypatiſche Stin mung loslöſen, als ein Blick auf ſeine vor ih liegenden Akten dieſe Regung ſofort wieder aufhoe und er nun ſeine Vorfragen an die vor ih Stehende richtete. Als dieſe beendet waren fuß er fort: „Wann hat ihr Mann am Abend des Bra des die Wohnung verlaſſen. „Es war vielleicht um 9 Uhr; genau kan ich indeſſen die Zeit nicht angeben.“ (Fort. folg bezah vetſteige der Erbe geh ae 50 ſagbeſchrebenen Lieg burger Gemarkung an unlag, 10. Septen Vormittags 10 19 Rathhaus dahier bann berſteigert. a ſofort, wenn n fhungsbpreie geboten a dachreibung der dieg 1. Haus Nr. 485 Ei Vohnhaus mit Real lit zum „goldnen Ziegelbrennerei, Scheuer, Hofraum, ſonſtigen Zubehörde irt zu . Die zum Betrieb keennetei gehörigen ) N. 87; 47 A Acer am Loosgra ſelbſt, tag.. I) M, 86; 49 Ar Altt am Loosg Heinrich Wiederhe 9. N. 88; 27 Ar, 22 am Loosgraben, tax. 4. Ach. Nr. 3386; 12 Kuthen Acker an dach rp. 5. Aich. Nr. 3394; II Ruten Acker auf ah und Allemendw b bc. Nr. 3422.23 90 Kuthen Acker ir län ag. . N. 696; 32 At, An im alten Hof, . 1 . 408; 26 Ar, Auer im Kirchſeld 9 1 582, 62 Ar, 5 rechts der Heide U n 176; 29 Ar, Aber im Mittelweg a I. . 6193 58 A. 0 der Hungetbein, A ech. Nr. 3444; 2 Vertel, 17 Rut Vuſſerbett, tax. . Ach. Rr. 33898 15 futhen, bad. N der Kanzelbach bez hüten, tar. 11 r 7 1 . Acet im Mittelwe 8 luskunſt ertheſ krnbütg den 12. Gr. Notar: Tabaſſsg üſchedenen Qualitäte , Labaßsnä lt zu billigen Prei 0. Stola Nach A. Ott de wetſchen nf