daß ihre Unterdrückung bedenklich ſein würde. Fast von Brektach einem württembergiſchen Dorfe, wurden ſämmtliche Bundesregierungen haben ſich für eine Erſetzung der Doppelbezeichnungen durch einen ein⸗ heitlichen Begriff ausgeſprochen. Ferner liegt es in der Abſicht, alle diejenigen Maaß⸗ und Gewichts⸗ größen, welche dem reinen dezimolen und metriſchen Syſtem zuwiderlaufen (z. B. ½ Liter, 14 Hekto⸗ liter ꝛc.) zu beſeitigen, weil der Gebrauch dieſer Maaß⸗ und Gewichtsgrößen ſeit Einführung der dezimalen Münzrechnung zu Inconſequenzen ge⸗ führt haben ſoll. Es war in Erwägung gekommen, ob es ſich mit Rückſicht auf die weite Verbreitung der erwähnten Maaß⸗ und Gewichtsgrößen, ſowie auf die größere Bequemlichkeit der Halbirungstheilung für den kleinen Verkehr empfehlen würde, die An⸗ wendung derſelben, ſei es ſofort, ſei es erſt nach einer Reihe von Jahren, zu unterſagen. Es hat hat aber den Anſchein, als ob bezüglich der Frage wegen Beſeitigung der dem rein dezimalen und metriſchen Syſtem zuwiderlaufenden Maaß⸗ und Gewichtstheile unter den Bundesregierungen ſich Meinungssverſchiedenheiten herausgeſtellt hätten.“ Es wird ſich empfohlen, daß der Handelsſtand etwaige anderweitige begründete Beſchwerden über dieſes Geſetz ſchon jetzt an die kompetenten Handels⸗ kammern behufs Geltendmachung gelangen läßt. — Von der Bergſtraße, 15. Aug. Der Obſtſegen iſt bei uns in dieſem Jahre ein überaus reichlicher, und wenn der Sonnenſchein noch einige Zeit in bisheriger Weiſe fortdauert, ſo wird auch die Qualität eine vorzügliche. Auch bei unſern Win⸗ zern und Tabakspflanzern erweckt die gegenwärtige günſtige Witterung neue Hoffnungen. — Geſtern bei Nachkirchweih in Schlierbach kam ein Liqeurfabrikant von Heidelberg mit ſeiner Familie nach dorten, um etwas zu verzehren. Da der betreffende Wirth ſchon über 2 Jahre für ge⸗ lieferte Waaren dem Gaſt Geld ſchuldet, er ſolle das Zehrgeld an der Schuld abziehen. Die Frau des Wirthes war darüber ſo aufgebracht, daß ſie der Frau den Sonnenſchirm wegnahm, den Hut vom Kopfe riß und in eine Ecke warf; der Lieferant wollte ſeiner Frau beiſtehen, wurde aber auch an⸗ gepakt, wobei ihm die Uhrkette zerriſſen wurde und erſt nach langem Suchen Uhr nebſt goldener Kette wieder gefunden werden konnte. Durch die Polizei wurde die Ruhe wieder hergeſtellt. — Aus Stein a. K. wird unterm 16. d. M. geſchrieben: Rupert Trapold von Stein wollte von hier nach Oehringen fahren. In der Nähe die Pferde ſcheu; derſelbe wollte das Fuhrwerk hemmen zund wurde hiebei ſo unglücklich verletzt, daß er infolge deſſen in wenigen Augenblicken ſtarb. Die Leiche wurde hierhergebracht und heute unter großer Theilnahme beerdigt. Der Verunglückte wurde 45 Jahre alt und ſtand als rechtſchaffener Mann bei ſeinen Mitbürgern in hoher Achtung. — Görlitz, 18. Aug. (Schreckliches Un⸗ glück) Ein junges Görlitzer Ehepaar, der Ver⸗ ſicherungsinſpektor Jakob und ſeine Gattin, lebte ſeit einigen Wochen in dem Luftkurort Eichgraben bei Zittau. Geſtern Vormittag ſaßen ſie plaudernd in der Veranda der Reſtauration zum Waldſchlöß⸗ chen. Da bemerkte Jakob, daß der Grenzaufſeher Richter, mit dem er bekannt geworden war, in das Gaſtzimmer der Reſtauration eintrat; er begab ſich ebenfalls dahin und nahm ſpielend das Gewehr des Beamten in die Hand. Er ließ ſich auch die Pa⸗ tronen zeigen und lud, der abmahnenden Hand un⸗ geachtet, eine Patrone in die Kammer des Gewehres. In demſelben Augenblicke erſchien Frau Jakob in der Thüre des Zimmers; ihr Mann legte im Scherz das Gewehr an, zielte, und ehe noch Jemand von ſolcher Unvorſichtigkeit warnen konnte, krachte ein Schuß, und die junge Frau brach mit einem ent⸗ ſetzlichen Aufſchrei und zerſchmettertem Kopfe todt zuſammen. Der Mann felbſt ſtürzte ſich nun in wahnſinnigem Schrecken auf das Opfer ſeiner gren⸗ zenloſen Unbedachtſamkeit, vergeblich verſuchend, die Getödtete, mit der zugleich ein zweites junges Menſchenleben vernichtet worden iſt, zum Leben zurückzurufen. — Berlin, 16. Aug. Der Kaiſer wurde, wie die „Potsd. Zig.“ meldet, am Abend ſeiner Ankunft in Babelsberg von einem kleinen Unfall betroffen. Der kgl. Kutſcher, ein ſchon ſehr hoch betagter Mann, hatte verſäumt, vor dem Einfahrts⸗ thor nach Glienicke das übliche Peitſchenſignal zu geben, in Folge deſſen das Thor verſchloſſen blieb. Er bemerkte dies nicht und fuhr mit den feuerigen Pferden gegen die maſſiven eiſernen Flügel, ſo daß die Wagenſtange ſofort zerſchmettert wurde. Der Kaiſer blieb ruhig im Wagen ſitzen, welcher, noch⸗ dem die Deichſel nothdürftig zuſammengebunden war, im langſamen Tempo zu Schloſſe fuhr. Der Kutſcher iſt ſofort penſionirt worden. Es ſoll dem⸗ ſelben vor Jahren bereits ein ganz ähnliches Un⸗ glück zugeſtoßen ſein, und zwar in der Nähe des neuen Palais, als er den Kaiſer und den Prinzen Karl fuhr. Letzterer wurde heftig, und es — ſo erzählt man dem genannten Blakte Kaiſer, welcher ſeinen Bruder beſchwichtigte un Kutſcher in Schutz nahm. Hopfenbericht. — Hockenheim, 20. Aug. Die 9 ernte hat bei uns begonnen und wird mit A dieſer Woche allgemein in Gang kommen. beſonders bevorzugt ſind die Diſtrikte Au, Os und Merſch, die einen großen Ertrag liefern w Man ſchätzt der hieſigen Ertrag auf 2200 Zentner. Bis jetzt traten meiſt nur die einhef Platzhändler als Käufer auf und das Wenige zu haben war, wurde mit Mark 230 —24 zahlt. Bayeriſche Händler haben jedoch ihr kunft für die laufende Woche ſchon angel und man erwartet dann ein lebhaftes Geſchäft — Reilingen, 19. Aug. Die Pflüe bei uns allgemein im Gange und es werden bis Mitte kommender Woche 80 — 100 Zente ſandsfähige Hopfen wohl ſchon vorhanden Was bis jetzt zum Verkauf gelangte, waren Quantitäten halbreifer, angekränkelter Hopfet aber doch mit Mark 220 — 240 bezahlt wurd — Aus der Brurheiner Gegend. Geſchäft in neuer Waare entwickelt ſich ſehr le In den Orten Kirrlach, Forſt u. ſ. w. kauf zuſammen was nur zu haben iſt und b Mk. 200 —220— 230. — Nürnberg, 18. Aug. Seit B dieſer Woche herrſchte am Hopfenmarkt ein lebhafte Tendenz. Die Preiſe der guten 1 gingen um 30— 40 Mark und diejenigen der hopfen um 60 70 Mark in die Höhe. Originalvorjährige ſind unter 330—340 Dabei iſt der Vorrath von guter Waare ein a ordentlich geringer und thut ſich deshalb jeder einigermaßen beſſere Waare ſucht, ſchwer beim kauf. Engliſche Retourhopfen koſten je nach lität 160150 Mark. Die Frage nach 8 hopfen iſt eine ſtarke, doch werden, wenn ef größere Zufuhren eintreffen, die Preiſe der Waare wohl nicht lange ſtandhalten. Der h Umfatz beträgt 30 Ballen 83er zum Preiſe 360 370 Mark, 10 Ballen Vorjährige Preiſe von 360 Mark und 10 Ballen Vorjk diverſe Sorten. 8 ſchweren Kummers, nagender Sorge und zahlreicher Entbehrungen haben die Züge mit ihrem ehernen Griffel durchfurcht, und ich ſehe Deine ungläubige Miene vorher, wenn Du hören wirſt, daß der Mann, deſſen ſchwarzes, welliges Haar von zahlreichen Silberfäden durchzogen iſt, im beſten Mannesalter ſteht. Und doch iſt es ſo. Freilich wurde ihm ſeine jetzige Lebensſtellung nicht an der Wiege ge⸗ ſungen. Durch des Schickſals tückiſches Walten mitten aus ſeiner Carriere herausgeriſſen, von treu⸗ loſen Freunden ſchnöde verlaſſen, durch die Perfidie ehrloſer Menſchen in's Elend geſtürzt, hatte er, wie ein Ertrinkender den Strohhalm, die erſte beſte ſich ihm bietende Gelegenheit ergriffen und war Telegraphiſt an einer kleinen Privatbahn geworden, um ſich und die zwei Weſen, die ihm das Theuerſte auf Erden ſind, ſein geljebtes Weib und ſein herziges Kind vor dem Elend des Hungers zu bewahren. Der Sonne erſte Strahlen finden ihn, der eine Fülle geiſtiger und körperlicher Vorzüge in ſich vereinigte, die ihn zu den hochfliegenſten Hoffnungen und Plänen berechtigten, zwiſchen den klappernden Ap⸗ paraten des düſteren Bureaus, und erſt ſpät Abends durfte er die Hand vom Drücker ziehen, um zu den Seinen zu eilen, die ihn mit Sehnſucht erwarteten. Zu ſtolz, bei ſeinen ehemaligen Freun⸗ den die Unterſtützung zu ſuchen, ohne welche er bei dem erbärmlichen Gehalte nicht exiſtiren konnte, opſerte er die meiſten Stunden der Nacht, um für eine Zeitſchrift Aufſätze humoriſtiſchen Gen⸗ res zu fertigen, und verſchaffte ſich auf dieſe Weiſe ein Nebeneinkommen, das mit ſeinem Gehalte zu⸗ ſammen ſo weit reichte, um die laufenden Aus⸗ gaben nothdürftig zu decken. Heute, mitten im Karneval, ſitzt er mit be⸗ wölkter Stirn und kummervoll blickenden Augen vor der ſchwachleuchtenden Lampe. Seine fleißige Rechte hat die Feder fallen laſſen und ein unſäglich trau⸗ riger Zug gleitet über ſein Geſicht, als er ſchwer aufathmend einen raſchen Blick auf die Thür des Nebenzimmers wirft. Dieſe öffnet ſich eben, und ein junges ſchlankes Weib überſchreitet die Schwelle. Die einfache, natürlichen Geſchmack verrathende Hauskleidung umſchließt einen elaſtiſchen ebenmäßigen Körper von nicht zu vollen, aber ſanft gerundeten Formen. Ein Geſicht voll Sanftmuth und Milde, deſſen ſinnigſchöne Züge Kummer und Sorge nicht zu entſtellen vermochten, blickt Dich mit den ſcheuen Rehaugen ſchüchtern an. Leiſen, ſchwebenden Schrit⸗ tes nähert ſie ſich dem bleichen Manne, deſſen Züge bei ihrem Erſcheinen von einem glücklichen Lächeln verklaͤrt werden. „Sei nicht ungehalten, lieber Richard, daß ich Dich wieder einmal ſtören muß“, redet ſie ihn mit einer Stimme voll ſympatiſchen Wohllauts an. „Der Bote brachte einige Briefe für Dich; vielleicht willſt Du den einen oder den anderen noch heute erledigen.“ Er ergreift die zarte Hand, welche die Briefe auf den Tiſch legt, und drückt ſie an ſeine Lippen. „Warum ſoll ich ungehalten ſein, mein gutes Weib? Du ſtörſt nicht,“ ſpricht er und blickt ihr zärtlich in die braunen Augen. „Doch laß' ſehen wer ſchreibt.“ Er erbricht den erſten Brief und läßt ſeine Augen über die kurzen Zeilen ſchweifen, während ſie an ſeiner Schulter lehnt und ihre feinen Finger durch ſein weiches Haar gleiten läßt. Die Zeilen ruht, auf für welche er öfters arbeitet, ob er für die Nummer einen Beitrag in Bereitſchaft habe. Mit einem bitteren Lächeln des ſcharfgeſch nen Mundes legt er das Schreiben auf den zurück. „Sie ſprechen ein großes Wort gelaſſen Herr Redakteur“, murmelte er ironiſch. „ ſoll ich den Stoff, woher die Zeit, vor Allem woher die Stimmung nehmen, um dem Verle nachzukommen? Und dennnoch — ich muß! ſoll ich ſonſt den Doktor bezahlen, der nicht wartet? Herr Redakteur, Ihnen kann geh werden. — Was macht unſer krankes Fritzch ſetzt er mit plötzlich veränderter Stimme hinzu „Er iſt vor einem Augenblick eingeſchlafen ich hoffe, der Schlaf wird ihm gut thun. Fieber ſcheint endlich nachlaſſen zu wollen.“ Blicke in das offene Nebenzimmer, ſo Dein Auge auf ein Bettchen fallen, in deſſen! das glühende Geſichtchen eines charlachkranken K deſſen Stirn die Fiebersglut Schweißtropfen getrieben hat. Mehrere Ar flaſchen, eine Schachtel voll Pulver und ein Waſſer ſtehen auf dem Nachttiſch, um den Tod dem Kranken fern zu halten. Aber — ach! rend ſich die zärtliche Mutter in der frohen 3 ſicht wiegt, ihr einziges Kind außer Gefah wiſſen, hat der Todesengel die fiebernden Ni bereits geküßt und nicht lange wirds dauern, ſo er ſich einfindeu, um ſeinen Tribut in Geſtalt unſchuldigen Kindesſeele in Empfang zu neh Arme, ahnungsloſe Eltern! ö (Fortſetzung folgt.) Redaktion, Druck und Verlag von Kart Molitor Ladenburg. 15 a N Wir er halten durchweg ein ſehr ſchönes geſundes Produ Der Wochen ud Samſtag. un 28. Jan. 1 ſagtherden Tage dern Wochenta ank und Feſtt Das Feilbie paltberlehts, fi pohtend der 95 8 b) ! f dem Markthl Auch den G um Wochenmarkt An den W. ndern Plätzen a Aden. An Sonn⸗ Nocenmarktverkel Firoaren iſt ab n 11 Uhr Vor unden Platze geſt Es dürfen r 1 Morkt gebrach Unreine, ver detden weggenom Lerlaufen unreine Eiwaaren und G 4 150 Mark ok der Verkau aum Pochenmark. Nach § 10 ngen gegen dieſ u 6 Monaten b Auf dem W Heß und Gewich Ahalb alle zu N e Waagen geſetz Der Gebrau kewicts wird ne Wer Nahrun wache gewöhnlich ind Glauben oer Malkuſt, wird be. Acht haben. Na Jeg des Reich Die Verkauf b ethalten die J enpnal angewie Abend der M Aung der ihne iht wechſeln. Sofern b wich Waage b Wiegen von Für etwaige weilgen K Markiſtandg einerlei eige den t f dus Mithr N berbot 5 105 Diejenigen ö gen ehem