ſie heut noch hier hier eingebracht und im Amtsgefängniß abgeliefert, weil er ſich eines Verbrechens gegen § 176 Ziffer 3 des R. St. G. B. ſchuldig machte. Derſelbe, der Sohn einer Beamtenwittwe in Karlsruhe, befand ſich bei Lehrer Seelos in Ladenburg während der Ferien zu Beſuch und lockte ein achtjähriges Mäd⸗ chen auf Edinger Gemarkung, wo er einen Gewalt⸗ akt an ihm vernehmen wollte. Leute, die auf dem Feld arbeiteten, wurden durch das Geſchrei des Kindes aufmerkſam und bewirkten die Verhaftung des jungen Menſchen. — Aus Eberbach, 15. Auguſt, wird uns gemeldet: Die Hauplverſammlung der zum badiſchen Sängerbund gehörigen Geſangvereine wird am Sonn⸗ tag, 16. Sept. d. Js., Morgens halb 10 Uhr im Rathhausſaale hier abgehalten. Auf der Tages⸗ ordnung ſteht außer den laufenden Geſchäftsſachen Bericht über das Kreutzer⸗Denkmal, Mittheilung der Abrechnung über Herſtellung desſelben und Antrag auf Beſchaffung der Mittel zur Deckung des noch fehlenden Betrags. — Mittheilung über das Re⸗ ſultat des ſtattgehabten Preisausſchreibens für die 6. Lieferung der Badiſchen Bundes⸗Liederſammlung. — Vorlage der neuen Wettgeſang⸗Ordnung. Beſtimmung des Ortes für die nächſte Hauptber⸗ ſammlung. Die Mitglieder der Vereine „Germania“ und „Liederkranz“ hier werden ihre Gäſte am 15. und 16. September empfangen. Am Nachmittag des 16. September iſt Spaziergang nach dem Karls⸗ thale, am 17. gemeinſamer Ausflug nach Wald⸗ leiningen⸗Ernſtthal. Es iſt zu hoffen, daß die Bundesvereine durch recht zahlreiche Betheiligung an der Verſammlung ihr Intereſſe bekunden. — Ein Mannheimer Maler, deſſen Frau erſt vor einigen Tagen niederkam und deren Zu⸗ ſtand ein bedenklicher war, beſuchte trotzdem am letzten Sonntag die Käferthaler Kirchweſhe, fand jedoch bei ſeiner Heimkunft ſeine Gattin, die Mutter von 11 Kindern, todt vor. Die Aermſte war, während er die Freuden der Kirchweihe genoß, ihren Leiden erlegen. — Aus Heidelberg wird uns mitgetheilt: Geſtern Abend gerieth ein arbeitsſcheues Individuum, welches Geld zum Vertrinken von ſeinen Eltern haben wollte, mit denſelben in Streit und ging mit offenem Meſſer auf ſeine Mutter los. Es wurde Polizei gerufen, auch dieſer wiederſetzte ſich der Excedent, welcher jedoch bald zur Haft gebracht wurde. — Ein Hochzeitspaar in Gerlachs heim war am Sonntage im Begriff, zur Kirche zu gehen, als ein in der Nachbarſchaft des Bräutigams woh⸗ nender Müllerburſche in ſo unvorſichtiger Weiſe einen Flintenſchuß abfeuerte, daß der Papierpfropfen durch die Kleider in den Rücken des Waldhüters Fleuchaus drang, welcher ſich als Zeuge dem Hoch⸗ zeitszuge angeſchloſſen hatte. Die Verwundung iſt eine ſo ernſtliche, daß Lebensgefahr nicht ausge⸗ ſchloſſen iſt. — Rüdesheim, 9. Aug. Heute Abend verkündeten die Böller vom Niederwald, daß die Bronze⸗Statue des „Krieges“ vollſtändig zur Aus⸗ ſtellung gekommen ſei. Die ritterliche Figur bietet einen impoſanten Anblick. Mit der Aufſtellung der Statue des „Friedens“ iſt man eben unter perſön⸗ licher Leitung des Herrn Lenz aus Nürnberg beſchäftigt. Das Gerüſt iſt jetzt ſoweit abgelegt, daß die Germania ⸗Statue bollſtändig freiſteht. Heute iſt auch das Seitenrelief „Der Abſchied des Kriegers von Vater, Mutter, Weib und Kindern“ aus der Gießerei der Herren Gladenbeck und Söhne aus Berlin im hieſigen Bahnhof angekommen. Der Anblick deſſelben iſt ein wahrhaft ergreifender. Der Fremdenbeſuch iſt hier und auf dem Nieder⸗ walde ungemein groß. (Rh. K.) Zur Einweihungsfeier des Nationaldenkmals im Niederwald hat der königliche Seminar⸗Muſik⸗ lehrer Becker eine Kompoſition: „Germanias Wacht am Rhein“, für Orcheſter (Klavier) und Männerchor geſchrieben, welche demnächſt in Heu⸗ ſers Verlag in Neuwied erſcheinen wird. Das Chortext iſt von Dr. Wilhelm Fiſcher und reiht ſich an das bekannte Lied „Die Wacht am Rhein“ an. Die neuen Strophen lauten nach der „Saar-“ und „Bl. Ztg.“ wie folgt: Aus hunderttauſend Kehlen ſcholl Im großen Krieg es weihevoll Und weckte brauſend überall Bei Jung und Alt den Wiederhall: „Lieb' Vaterland, magſt ruhig ſein; Feſt ſteht und treu die Wacht am Rhein! Nun ſchaut in's ſchöne Rheingefild Von ſtolzer Höh' ein Rieſenbild; Nicht übermüth'ge Drohung ſpricht Aus ſeinem Blick, nur Zuverſicht: „Lieb' Baterland“ ꝛc. Was Kaiſer Wilhelms heil'ge Macht Dem deutſchen Reich zurückgebracht, Bleib' deutſch, vom Wasgau bis zum Belt, So lang die Hand das Schwert noch halt! „Ja, wenn auch Erz vergeht und Stein Feſt ſteht und treu die Wacht am Rhe — Ulm, 14. Aug. Die hieſige Me Innung hat beſchloſſen, in dem Viehhof des Schlachthauſes je Dienſtags und Freitags Viehmarkt — im Sommer von 6 bis 8 Uhr, Winter von 8 bis 9 Uhr Morgens — abzuh und darf ein Zwiſchenhandel nicht ſtattfinden. — Serajewo, 14. Aug. Heute früh 4˙½ Uhr fand hier eine heftige fünffekundige erſchütterung von Weſten nach Oſten ſtatt. — London, 15. Aug. In einem N werk bei Redruth (Cronwall) ſind heute in Reſßens des Förderſeiles verurſachten Sturzes Korbes zwölf Bergleute getödtet. — [Ein verzolltes Mittagsmahl.] Aus genz wird der „N. Fr. Pr.“ geſchrieben;: . gendes Geſchichtchen hat ſich vor einigen Tage der öſterreichiſch-ſchweizeriſchen Grenze ereignet, Stations⸗Chef von Hard⸗Fußbach hatte einen tägigen Urlaub angetreten und wurde durch e Beamten aus Feldkirch ſubſtituirt. Zur Mittag ließ dieſer ſich aus der nahen, auf Schweizerd gelegenen Reſtauration von St. Margareten d den Stationsdiener ein einfaches Mahl, beſte aus Suppe, Rindfleiſch mit Gemüſe und el Kalbsbraten mit Salat bringen. Die Sp wurden mit gewohnter Güte verabfolgt, aber 9 an der öſterreichiſchen Zollbariere ging's fich anſtandslos ab, denn die verſchiedenen Sp waren ja in verſchiedenerlei Töpfen und Kaſſere aus Porcellan, Kupfer, Zinn u. ſ. w. enthal Das Ganze wanderte auf die Wage, wurde rey und klaſſifizirt, bis erhoben war, daß der hung Bahnbeamte für die Einfuhr ſeines Mittagsm 40 Kr., an? Zollreviſionsgebühr 3 Kr., an Wg geld und an Goldagio 8 Kr., zuſammen 51 zu entrichten habe. Nun, bei Gott, wie m Oeſterreichs Finanzen ſich beſſern, wenn allgem wie in dieſem Falle, vorgegangen wird!“ Hopfenbericht. — Schwetzingen, 16. Aug. In lach wurden ſchon früh gepflückte Hopfen Pfennig das halbe Kilo berkauft. In St. woſelbſt man mit der Pflücke vereinzelt beg hatte, wurden Angebote von 200 — 220 M macht. Von Walldorf gingen Proben von 2 Pfund zu 4 Mark nach Nürnberg ab. 7 Nedaktton, Druck und Verlag von Kark Molto, Ladenburg. „Ich kann's ihm nicht zutrauen; es wäre zu jäm⸗ merlich, der albernen Wette willen!“ „Nicht der Wette, ſondern Evas wegen,“ fiel Holm ein, „erinnere Dich Deiner Neckereſen, ſeiner Eiferſucht; er wollte ſicher nur den gefürchteten Rivalen aus dem Wege bringen!“ Der Doctor zuckte die Achſeln. „Eva iſt nicht gekommen,“ ſagte er, „vor einer Stunde hatte wenigſtens meine Braut alle Hoffnung aufgegeben, zu ſehen. So iſt denn die Eifer⸗ ſucht gegenſtandslos geworden.“ „Meinetwegen!“ ſagte Ernſt Holm zerſtreut, und empfahl nur noch ſeinem Freunde, dem In⸗ culpaten ſcharf auf den Zahn zu fühlen; beichten müſſe er in jedem Falle. — glücklich, an Lina's Seite. Ein paar Stunden ſpäter betrat er aufs neue die jetzt hellerleuchteten Feſträume, ſtolz und Sie hatte eine reizende, einfache Toilette gemacht; ihm ſchien, es könne keine der hochgeſchmückten, glänzenden Geſtalten, die in reicher Anzahl bereits die Säle füllten, ſich ihr ergleichen. Aber ein wenig zaghaft hing ſie an ihres Vaters Arm, und Holms Auge ſpähte eifrig 3 7 männlichen Schutz angewieſen zu ſein. 90 4 ach Doktor Ludwig und den Seinen, um dies olde „Mädchen aus der Fremde“ bald einem paſſenden weiblichen Kreiſe zuführen zu können, da r fühlte, daß es peinlich für ſie, hier nur auf Aber ehe s ihm noch gelang, die Geſuchten in dem wach⸗ enden Gewühl der Feſtgäſte zu entdecken, ward lötzlich Lina von ein paar duftig⸗weißen Geſtalten umfaßt, von fröhlichen bekannten Stimmen begrüßt: „Eva, Eva,“ klang es jubelnd zu ihm herrüber. Und das ſind ſie ja, die er ſucht, Ludwigs Braut, 5 0 ſeine Schweſter — er weiß nicht, was ihm geſchieht — „Eva“ was ſind das für neue Räthſel? — Eben rauſchten die erſten brillanten Paſſagen des Orcheſters durch den Saal, die Introduction zur Polonaiſe, die ihm Lina zugeſagt. Die Mäd⸗ chengruppe löſte ſich auf, nach verſchiedenen Seiten entführt; an Holms Arm trat Lina — Eva in die Reihe, und ehe noch die künſtlichen Verſchling⸗ ungen des gemächlichen Polentanzes zu Ende ge⸗ führt waren, hatte ſich das Dunkel gelichtet das über dem reizenden Doppelweſen an ſeiner Seite ruhte — die Löſung war überraſchend einfach. „Eveline Mai — Borne, niemals wirkliches Stiefkind, aber ſeit Jahren Adoptivkind meines guten, zweiten Väterchens!“ ſtellte ſie ſcherzend ſich noch einmal ihrem Tänzer vor und fügte hinzu, daß der Name Lina, den ſie ſtets im elterlichen Hauſe geführt, ſei in der Penſion ſo zahlreich, und auch im Hauſe der Tante, wo ſie nachher einige Zeit zu ihrer wirthſchaftlichen Ausbildung verweilt, bereits vertreten geweſen, daß man vorgezogen, ihn gegen „Eva“, den erſten Silben ihres Namens entſprechend zu vertauſchen. „Und Papa meint, das ſei ganz practiſch, ſchon der gleichmäßigen Ab⸗ nützung halber,“ ſchloß ſie muthwillig lachend ihre Erklärung. Lina oder Eva — für Ernſt Holm und ſein Herz blieb ſich das gleich; ſie war entzückend unter jedem Namen. Aber die Erwähnung des „Hauſes der Tante“ rief ihm die ſchwärmeriſchen Ergießungen des Expedienten zurück, und dieſen ſelbſt ins Ge⸗ dächtniß — wo mochte er ſein? Sieh — eben tritt er bei einer neuen Tour in den Geſichtskreis ſeines glücklichen Rivalen, er führte eine lange, ſtark verblühte Blondine, die Tochter des Poſtmeiſters 1 7 in Wellheim, wie Eveline ſagt. Und Doktor wig beſtätigt, als die Freunde am Spätabend Plauderviertelſtündchen gewinnen, was Holm gl geahnt: daß ſchon wieder ein glänzender Heirg und Zukunftstraum im Hirn des ſpeculat Poſtbeamten gähre. „Und hier wird er nicht 9 geblich hoffen: Fräulein Hammer wird ſicher ſeine Frau, und — Deine Rächerin!“ ſagte Doktor mit einem Prophetenblick. „So hat er gebeichtet?“ „Er hat!“ nickte Ludwig. „Der Schrecken Augenblicks, wo er Dich an Evas Seite erſchei ſah, entriß im das Geſtändniß. Was nun verwetteten Champagner betrifft —“ „Ei,“ ſagte lachend Holm, „verzichten darauf.“ „Wie,“ rief der Doktor in komiſcher Enkrülſtu „ſo ganz ungerupft ſoll er fortkommen, Ernſt „Er wird der Erſte ſein, der meine Verlobungske erhalt — das ſei ſeine Strafe!“ vermaß ſich Ho im glücklichen Uebermuth dieſer Stunde. Und ſo iſt es geſchehen! 8 — Aus Hebels „Schatzkäſtlein“. Es ſe ein altes Sprichwort: „Selber eſſen macht fet Ich will noch ein paar dazu ſetzen: „Selber Achtt geben macht verſtändig.“ Und: Selber arbeit macht reich.“ Wer nicht mit eigenen Augen ſiie ſondern ſich auf andere verläßt und wer nicht ſel Hand anlegt, wo es nöthig iſt, ſondern And thun läßt, was er ſelber thun ſoll, der bringts ni weit und mit dem Fettwerden hat es bald e End J Samſtag. henden 2 25 Wocher un⸗ und 80 Das Feil alberkehts, end der 2 a b; dem Mark Auch den u Vochenme An den Aan Plätzen Aen. 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