und ſeine Regierung mit großer Energie bei Nieder⸗ werfung des Aufſtandsverſuchs vorgehen. Die re⸗ volutionäre Schilderhebung ſcheine keinen Boden gefunden zu haben, daſie jetzt von den im Lande ſich aufhaltenden republikaniſchen Parteiführern deſavouirt werde. Kairo, 13. Aug. In den letzten 24 Stun⸗ den bis Sonnabend früh ſtarben an der Cholera in allen Provinzen 837, bis Sonntag früh in Kairo 30 Perſonen, im übrigen Egypten 741 Perſonen. Verſchiedenes. — Aus Karlsruhe wird geſchrieben: Am Samstag Vormittag, als der 10 Uhr⸗-Zug nach Mannheim (Rheinthalbahn) ſich ſoeben in Bewegung geſetzt und kaum und unter der Uebergangsbrücke hindurch gefahren war, fand eine Entgleiſung ſtatt. Durch rechtzeitiges Bremſem und bei dem noch langſamen Fahren konnte ein größeres Unglück ver⸗ hütet und alsdann der Zug mittelſt einer andern Maſchine befördert werden. — Zu Kappel a. Rh. wurde der 18jährige Karl Löffel, der unter einem Faſchinenhaufen Schutz vor dem Gewitter ſuchte, vom Blitze erſchlagen. Acht Kameraden wurden betäubt, einer am Arme beſchädigt. — Am Montag Mittag wurde zwiſchen Neckarhauſen und Neckarſteinach ein Bahn⸗ wärter überfahren. Der Verunglückte ſtarb an den hiebei erhaltenen Verletzungen noch am gleichen Tage — In den Steinbrüchen bei Doſſenheim wurde ein 13jähriger Knabe, Namens Eberle, geſtern Nachmittag von herabfallenden Steinen ſo ſchwer getroffen, daß er ſogleich todt auf dem Platze blieb. — In Köln verlor ein Engländer 22 Fünf⸗ Hundert⸗Pfund⸗Scheine (mithin das nette Sümmchen von 220,000 Mark), die dem Eigenthümer, der die Nummern nicht kennt, noch nicht wieder zugeſtellt ſind. Die Polizei hat die hieſigen Geldgeſchäfte von dem Verluſt verſtändigt und um Aufmerk⸗ ſamkeit beim Vorkommen ſolcher Scheine erſucht. — Dem Landwirth Maag zu Vilchband, A. Tauberbiſchofsheim, wurden 2 Pferde vom Blitz erſchlagen. — Der 93jährige Veteran aus den Be⸗ freiungskriegen Wilhelm Wendt in Malchow (Meck⸗ lenburg) feierte dieſer Tage mit ſeiner 84jährigen Gattin das Feſt ſeiner eiſernen (65jährigen) Hochzeit. — Aus Straßburg unterm 9. d wird uns mitgetheilt: Der 19jährige Poſtgehilfe Eckert, welcher mit Geldbriefen im Betrage von 8260 M. flüchtig gegangen und auf deſſen Habhaftwerdung eine Be⸗ lohnung von 750 Mark ausgeſetzt war, iſt geſtern Abend zu Pratteln in der Schweiz verhaftet worden. Er hatte ſeiner Geliebten hier Koupons geſchickt und dieſe gebeten, ſie möge zu ihm kommen; ſtatt der „geliebten Emilie“ kam aber Poſtdirektor Röhrig in Pratteln an, der die Verhaftung des Flüchtigen veranlaßte. In ſeinem Beſitze wurden noch 3000 Mark mehr vorgefunden, als durch die Poſt bis jetzt ermittelt war und man glaubt, daß er dieſe einem Wien⸗Pariſer Poſtbeutel entwendet habe. Nach ſeiner Angabe hatte er von dem unterſchlagenen Gelde 240. Mark verausgabt. Baden⸗ Baden, 9. Aug. In der heute ſtattgehabten Ziehung 2. Claſſe 5. Lotterie von Baden⸗Baden fielen Hauptgewinne auf folgende Nummern: 10,000 Mark auf Nr. 98757, 4000 Mark auf Nr. 3917, 3000 Mark auf Nr. 85856, 2000 Mark auf Nr. 22740, 1500 Mark anf Nr. 55741, 1000 Mark auf Nr. 67773, 700 Mark auf Nr. 5423, 500 Mark auf Nr. 24969, 86005, 300 Mark auf Nr. 36516, 56610, 43515, 200 Mark auf Nr. 77808, 14906, 22678, 33877, 4649, 150 Mark auf Nr. 3960, 47797, 57176, 99181, 78616, 69187, 54142. Ein intereſſanter Proceß, in welchem die Re⸗ gierungen von Frankreich und England mit inte⸗ reſſirt ſind, wird demnächſt in London zur Ver⸗ handlung kommen. Es handelt ſich darum, zu er⸗ fahren, welches von den beiden Ländern oder ob Überhaupt eines davon Anſpruch auf das Vermögen einer engliſchen Dame (das ſich auf 14 bis 15 Millionen Francs belaufen ſoll), hat. Eine Frau Auſtin iſt vor einiger Zeit in Frankreich, wie ſie ſich einige Jahre aufgehalten, geſtorben, ohne irgend eine teſtamentariſche Verfügung getroffen zu haben. Nach dem Tode der Frau Auſtin beanſpruchte deren Vermögensverwalter, ein Herr Barre, das Recht der Nachfolge. Er gewann auch in erſter Inſtanz den Proceß, den er diesbezüglich angeſtrengt hatte, ſpäter jedoch, als er vom Appellationshofe, welcher fand, daß das Vermögen der Verſtorbenen eigentlich dem franzöſichen Staatsſchatze zukomme, abgewieſen wurde, wandte er ſich an das engliſche Gericht, hatte aber ſofort den britiſchen Staat zum Gegner, der nun ſeinerſeits die Erbſchaft für ſich reklamirte. Der Erbſchaftsgerichtshof in London ſollte nun zwiſchen ihm und der engliſchen Regierung eine Eniſchend treffen, und der Gerichtshof ging an die Verhg lung der Sache, als der Vorſitzende anzeigte., die franzöſiſche Regierung auf den Ausſpruch dortigen Appellationshofes geſtützt, interbenire ihr Recht geltend mache. Nun erwuchs die Fra ob dieſe Intervention zuläſſig ſei. Der engli Gerichtshof beantwortete dieſe Frage aus Höͤflich oder aus anderen Gründen — bejahend und wird er demnüchſt zwiſchen den drei Erbſchaftsg tendenten der Madame Auſtin zu entſcheiden hab — Das Opfer einer Heldenthat ſtarb für in einem bei Philadelphia gelegenen Irrenhg Der Landwirth T. C. Hunter von Huntingd Pennſylvania, war nämlich vor drei Monaten Eiſenbahn entlang gegangen und hatte einen geg Felsblock entdeckt, der von verbrecheriſchen Han quer über das Geleiſe gewälzt war. Er ieh daß in kürzeſter Friſt ein Paſſagierzug die 8 paſſiren mußte, und verſuchte, mit dem Auge aller Kräfte den Block zu beſeitigen. Der war zu ſchwer. Da hörte Hunter den Zug her donnern und ſprang, der eignen Gefahr achtend, ſchreiend und geſtikulirend demſelben gegen. Unmittelbar vor ihm ſtand der Zug der Retter ſtürzte bewußtlos zu Boden; er e zwar zum Leben, nie aber wieder zum Bewußt zurück. Die furchtbare Aufregung haſte ihm Sinne verwirrt und er mußte in das Irren gebracht werden. Die That, die ihn in die N des Wahnſinns verſenkte, hat zahlreiche Menſch leben gerettet. — [Die Mädchen in Hardanger] in wegen dürfen ſich nicht eher verloben, bis ſe ein ſtricken und backen können. Man ſagt, daß alle Mädchen, die 16 Jahre alt ſind, meisten Flachs ſpinnen, Strümpfe ſtricken und Brod bah 1 Wie merkwürdig vernünftige Vorſcht doch manchmal Völker haben, die von der K noch nicht beleckt ſind. — [Der Löwe als Nachrichter.] Der „M di“ (falſche Prophet), der noch immer k ze Truppen im Sudan haust, führt ſeit Kurzem di große Löwen mitſich, die in einem eiſernen Rafig geſchloſſen ſind und täglich zwei Mal az Händen ihres Gebieters Nahrung erhalten. Diese werden gewöhnlich mit Kameel⸗ oder Schoffl gefüttert. Dieſe vier Beſtien ſind zugleſch Scharfrichter ihres Gebieters. Egyptiſche Age nämlich, die ſich unter ſeine Truppen mengen, Ging aber, bis dicht vor's Dorf; da, mit einem mal — knack — die Achſe gebrochen! Und nun zum Ueberfluß hier, — Sie ſehn draußen: geſtern pränumerando Faſtnacht gefeiert, halbe Dorf be⸗ trunken, Stellmacher, Schmied — werden vor Mittag nicht nüchtern! Thut mir um das Kind leid, um die Line, ſonſt —“ „Meinetwegen ſei unbeſorgt, Papa;“ fiel die Tochter ihm freundlich in's Wort, „bis Nachmittag wird jedenfalls der Schaden gut gemacht ſein, und wir fahren dann —“ „Mit dem Abendzuge nach B., und möglich direct vom Bahnhof ins Caſino, he?“ neckte der Vater halb ärgerlich. „Und die Toilett? — brauchſt doch allein zwei Stunden, geht nicht, wär' mehr als Hetzjagd!“ Ins Caſino alſo ebenfalls! Der junge Kauf⸗ mann fühlte ſein Herz ganz ſeltſam warm werden, indeß er erfreut den Moment ergriff, um für die Fahrt nach Wellheim die Benutzung ſeines Wagens anzubieten, und zugleich ſeinen Namen nennend, ſich in aller Form vorzuſtellen. „Nun ſage mir Einer, daß es nicht noch leib⸗ haftige gute Geiſter und Schutzengel für die ſchwer⸗ geprüften Menſchenkinder gibt!“ ſagte lachend der joviale Herr. „Retter in der Noth, wollen uns auch entpuppen: bin der Oberamtmann Borne aus Wolfsburg, und hier mein Töchterlein Lina — bleiben Beide Ihnen ſtets dankbar verpflichtet. Holm blickte auf Lina hinüber — in dem holden, leicht erröthenden Geſicht lag die Freude über den unverhofften Ausweg mit ſchüchternem Bedenken im Kampf; — der Ausdruck war ſo über alle Beſchreibung lieblich, daß das bisher ſtets kühl und gleichmäßig pulſirende Herz des jungen Mannes zum erſten mal in ſtürmiſche Bewegung gerieth. „Gute Nacht, ſchöne Eva!“ dachte er, ſich wieder⸗ ſtandslos dem neuen, übermächtigen Eindruck hin⸗ gebend, „mir leuchtet fortan ein anderer Stern — möge fortan der luftige Expedient in Himmels Namen ſein Glück machen!“ Auch der Papa hatte in Linas Zügen geleſen; er ſtrich begütigend mit der Hand über das zierliche Röpfchen, und ein paar leiſe Worte ihr Bedenken beſchwichtigt zu haben, denn ſie neigte ſich jetzt mit unbefangener Freundlichkeit gegen Holm, und ge⸗ ſtattete ihm, daß es Zeit zum Aufbruch geworden, ſie in den Reiſepelz zu hüllen, während der Vater ging, das Nöthige mit dem zurückbleibenden Knecht zu beſprechen. Gemeinſam fuhren ſie dem aufdämmernden Morgen entgegen. „Wie ſich das fügt, wie ſich das trifft!“ ſagte der Oberamtmann mit vergnügtem Hände⸗ reiben, da der Reiſegefährte ſich beſcheidentlich als Theilnehmer des heutigen Feſtabends bezeichnet hatte. „Kommt noch ein alter Freund von mir, haben uns beſprochen, würden ſonſt gewaltig iſolirt dort ſein; — ganz neue Generation, kaum noch zwei oder drei von der alten Garde; — Linchen findet freilich Bekannte — aber wollen nun einen kreuz— fidelen Abend haben!“ Und dann folgte noch die Ankündigung einer ſolennen Burgunderbowle, die das Feſt krönen müſſe. Lina blickte mit einem vielſagenden, halb neckiſchen, halb beſorgtem Lächeln nach dem Papa, und Holm fand für ſich den Burgunder vollkommen überflüſſig, ſein ſonſt ſo nüchterner Kopf war bereits vom Herzen in Mit⸗ leidenſchaft gezogen — wozu noch Oel in's Feuer gießen? Die kurze Fahrt ging nur zu ſchnell zu Ende; dann Station Wellheim war erreicht, die weitere S bis B. durch die Kraft des Dampfes im He umdrehen zurückgelegt, und das Reiſekleeblatt nun gemeinſam den „Drei Mohren“ zu, nach d Holm, dem Wunſche des Oberamtmauns zue die Droſchke dirigirt hatte. „Dort will uns u mein Freund Horſt erwarten!“ ſagte erläuternd alte Herr, während der Wagen in die Linden einlenkte. „Horſt,“ rief Ernſt Holm in fröhlicher le raſchung — „Senator Horſt aus Liebenſtädt!“ „Aus Liebenſtädt!“ beſtätigte der Alle, fit noch mehr als ſein vis-A-vis verwundert. „ wie iſt das — kommen Sie —? Wahthaftig iſt er, da ſteht er!“ unterbrach er ſich ploßlich, eben bei einer Biegung der Staße die „Drei ren“ in Sicht kamen. In der That — von dem Thorweg des liden, altrennommirten Gaſthauſes ſtand im R pelz, die Geſpenſtermütze auf dem ehrwlrd Haupte, der von den Todten erſtandene Onfel der Neffe rief ihm, noch ehe der Wagen hielk, herzlichen Morgengruß entgegen, der dant fte den Umſtänden angemeſſen, wieder mit einem ſtaunten: „Alle Wetter — Junge, Du ? kommſt Du her?“ beantwortet wurde. N „Wie ſich das fügt, wie ſich das eff ſchmunzelte der Oberamtmann abermals, die fel gen Hände reibend, als nach einigen Miß arger Verwirrung, nach einem Dutzend ungedt hin und her ſchwirrender Fragen und Antwos das Choas ſich zu klären begann. 1 (Fortſetzung folgt.) Redaktion, Druck und Verlag von Ke )%/%%%%ͤͤĩ 8 en Mf 15 in den file Ae 110 tet Lini. „ dechlin he lh die An gimmermas g A hie wen 75 Perſonen g, auch gar 0 . d. ee Bument Aten, in eint im Wagen hat geſchlager enden. 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