Lage dert uud ſeiner Un rechtzeitig 9 ag der Blätter onders in ortz⸗ ig bewirkt ſein, auf ſchriftlicht oſtprovifion. jätterzahl bez, ſätter nur nah hmen Inſerate für uns an. Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 N. Jnſerate, welche am Tage vor dem Erſ üllige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., attbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqué zum „deutſchen Kaiſer“ 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl cheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechend jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen rde und unte zu erlaſſendn Wittwoch, den 15. Auguſt 1883. . w. 145 ofort 0 Volitiſches. Berlin, 9. Aug. Die Rückkehr des Kaiſers helm von Iſchl erfolgt mittelſt Extrazugs ohne weden Aufenthalt über Paſſau, Regensburg, Hof, Nig nach Station Großbeeren, wo die Ankunft ag früh Viertel nach 8 Uhr ſtattfindet. Von begibt ſich der Kaiſer zu Wagen nach Schloß helsberg. Die Kaiſerin beabſichtigt gleichfalls de dieſer Woche von Koblenz nach Potsdam zu⸗ ukehren. Beide Majeſtäten gedenken einige chen in Schloß Babelsberg bezw. Potsdam zu Meilen und während dieſer Zeit wird die könig⸗ Familie auch das Feſt der Taufe des zweiten hes des Prinzen Wilhelm begehen; als Tag Feier iſt Sonntag der 19. Auguſt in Ausſicht Rhommen. Der Kronprinz wird nach der Taufe deines Enkels ſich zum Zweck militäriſcher Beſichti⸗ gen nach Süddeutſchland begeben. Berlin. Eine Art kleiner deutſcher Kolonie i alſo vorhanden. Ein deutſches Handlungs⸗ hat ein herrenloſes Gebiet erworben und dort deutſche Flagge aufgehißt. Die „Weſ. Ztg.“ t darüber mit, daß auf dem von der Firma A. E. Lützeritz in Bremen erworbene Terri⸗ um in der Bucht Angra Penquena an der Süd⸗ küſte Afrikas die deutſche Flagge aufgehißt werde. hat das auswärtige Amt ſeinen Schutz für Unternehmung zugeſagt. Die Glattdeckscorvette kola“, welche jetzt in der Kapſtadt, wird ſich Schutze der Unternehmung nach Angra Penquena eben. Irgend eine politiſche Bedeutung hat die Hache nicht, immerhin iſt aber hier der Weg ge⸗ Wieſen, wie durch Privat⸗Initiative die Kolonial⸗ tage in Angriff genommen werden kann. Die icht auf ſchrift ehenden Abſah seitigen Stell hinſichtlich dn vor Geſtellum r eines Theis nehmigung da cherſtellung di zung gelangen ei der Steuer⸗ ingswahlen zur r der Ständ⸗ etr. der Urwählet ind zwar fit damit, daß zuerſt die Kaufleute das Land in Beſitz nahmen, und daß ſpäter erſt, nachdem der Kauf⸗ mann die Kolonien erworben, der heimathliche Staat die Hand erwerbend und ſchützend darauf legte. Berlin, 11. Aug. Der „Reichsanzeiger“ ſchreibt: Von Reichswegen wurde beſchloſſen, zur Erforſchung der Entſtehung und Natur, ſowie des Verlaufs der Cholera und der Maßregeln zur Ver⸗ hütung derſelben eine wiſſenſchaftliche Expedition nach Egypten zu ſenden. Dieſe Expedition wird von einem Mitgliede des Reichsgeſundheitsamts, dem Geh. Regierungsrath Koch, geleitet und geht im Laufe der nächſten Woche nach Alexandrien ab. — Der „Reichsanzeiger“ veröffentlicht folgenden Erlaß des Kronprinzen an den Fürſten Bismarck: Das Unglück, wodurch Ischia heimgeſucht und ganz Italien in tiefe Trauer geſetzt worden iſt, hat in Deutſchland den ſchmerzlichſten Eindruck gemacht. Es iſt meiner Gemahlin und mir daher Bedürfniß, dieſem Gefühle Ausdruck zu verleihen und wir hegen den innigen Wunſch, daß dies in einer un⸗ ſerer Betrübniß würdigen Weiſe geſchehe. Deshalb möchten wir von Tauſenden umringt im Geiſte an die Trauerſtätte treten, aber nicht nur um die Toden zu beklagen, ſondern der Ueberlebenden Leid lindern zu helfen. Wir ſind gewiß, daß das deutſche Volk dem befreundeten Nachbar im Unglück wird zur Seite ſtehen wollen, und daß es bereits nach Wegen dahin ſucht. Darum bitten wir Sie be⸗ kannt zu machen, daß die Kronprinzeſſin und ich uns an die Spitze der Sammlung für dir Verun⸗ glückten von Ischia geſtellt haben. Berlin, 13. Auguſt. Die wiſſenſchaftliche Reichs⸗Cholerakommiſſion reiſt am 16. Auguſt über Berlin, 13. Auguſt. Heute Vormittag konſtituirte ſich unter Vorſitz des Kronprinzen und in Gegenwart der Kronprinzeſſin das Hülfscomite für die Verunglückten von Iſchia. Der Sitzung wohnten die hier anweſenden Staatsminiſter v. Hatzfeldt, Mazbach, Lucius, Bronsart⸗ Schellendorf, Scholz, der Reichsbankpräſident v. Dechend und Oberbürgermeiſter v. Forkenbeck bei. — 3 türkiſche Offiziere ſind mit zehn ſpäter zur Einſtellung in eine Kadettenanſtalt beſtimmten jungen Türken heute Nachmittag hier angekommen. Spanien. Das Land der Kaſtanien hat wieder eine Revolution im Kleinen durchgemacht und glücklich beſeitigt. In der an der portugieſiſchen Grenze gelegenen Feſtung Badajoz hatten circa tauſend Soldaten und Bürger die Republik ausge⸗ rufen und die königliſchen Behörden gefangenen ge⸗ ſetzt. Die ſpaniſche Regierung griff gegen die Auf⸗ rührer aber gleich mit der gehörigen Energie ein, ließ die ganze Provinz Eſtremadura, worin Badajoz liegt, in Belagerungszuſtand erklären und die dort befindlichen Truppen unter General Blanco gegen die Aufrührer marſchiren. Unter dieſen Umſtänden zogen es dieſelben vor, über die portugieſiſche Grenze zu entfliehen und wurden nur wenige Ruheſtörer 5 gefangen genommen. General Blanco hat in Ba- dajoz die Ordnung wieder hergeſtellt, äußerſt be⸗ denklich bleibt es aber doch, daß ſich ſpaniſche Sol⸗ daten in größerer Anzahl an dem Aufruhr be⸗ theiligt haben, denn dies weist ziemlich deutlich da⸗ rauf hin, daß die eigentlichen Ruheſtörer wohl in höheren Kreiſen Spaniens zu ſuchen ſind. Berlin, 13. Auguſt. Die Nordd. Allgem. Zeitung, an die letzten Nachrichten über die Unruhen in Spanien anknüpfend, ſagt: Mancher ſehe aus ibn 8 ſchäfte aller großen Kolonialſtaaten begannen J Brindiſi nach Alexandrien ab. allen Nachrichten, daß der König von Spanien 1 59 u Aber an der raſch geoͤffneten Thür verging ſvialer Klang den mißtrauiſchen Blick ihres Eigners unrichtig ode dies innerhalb m 8. bis mi Gemeinderaß zu Protocol weismittel sh dieſelben nich bezeichnen. ir öffentliche wir noch be ſam, daß bei ur diejenigen rden dürfen, (Fortſetzung.) Holms Plan war nun ſchnell fertig: er bat Wirthſchafterin, die, jetzt freundlicher geſtimmt, ſeine Bewirthung ſorgen wollte, nur um Kaffee, Und ſchickte Matthes zum nächſten Lohnkutſcher — zum Morgenzuge, um ſieben Uhr wollte er bereits wieder in Wellheim ſein. Dann trieb er Mamſell ine in ihr Zimmer, ſtreckte ſich für ein paar nden auf's Sopha, und fuhr, um ganz ſicher ehen, ſchn um 2 Uhr in die noch immer ftürmiſche, nur von ſchwachem Mondſchimmer erhellte Nacht hinaus. Jetzt quälten ihn wenigſtens keine — aufgenommen aberglaubigen Anwandlungen mehr, er freute ſich aufs Wiederſehen des Onkels, auch ein wenig auf iguſt 1883. des Expedienten längliches Geſicht beim Begegnen ath im Ballſaal, und ſchlief endlich, in die Ecke gelehnt, Brehm ö zaglich ein. — —Æ Wie er erwachte, hielt der Wagen; der Kut⸗ Kaff er ſtand am Schlage und meinte, hier wäre der 5 Wernshäuſer Kretſcham, kaum noch eine Meile von Wellheim, und die Uhr zeigte erſt halb fünf; er armen polle die Pferde ein wenig „verpuſten“ laſſen. Sein Paſſagier war's zufrieden, er fühlte ſich durchfroren K. Stenz. und übernächtig und eilte, ſich in der großen Gaſt⸗ tube des ansehnlichen Hauſes zu erwärmen. ihm die Luſt dazu. Ein entſetzliches Choas von umgeſtürzten Stühlen, Strohbündeln ſchlafenden Menſchen lag vor ſeinem Blick; mit der Wärme des mächtigen Kachelofens ſchlugen auch wiederlich die Bier- und Branntweindünſte aus dem wüſten Raume ihm entgegen — er war im Begriff, um⸗ zukehren. Die junge, am Ofen beſchäftigte Wirthin aber, die ſeine retrograde Bewegung bemerkt, deutete, nach höflichem Morgengruß, mit Blick und Finger⸗ zeig auf eine Nebenthür; auf ſchmalem Steige zwiſchen den Lagerſtätten wand der Gaſt ſich durch, und ſtand, die Thür öffnend, auf der Schwelle des kleinen, anſtoßenden Gemachs. Da drinnen war's ſauber und anheimelnd, aber zu ſeiner Ueberraſchung fand ſich Holm nicht allein. Auf dem ſchmalen, ſchmarzen Lederſopha ſaß ein ältlicher, wohlbeleibter Herr, den Blick mit einer Art von ſcheuem Mißtrauen auf die umfang⸗ reiche, braune Kaffekanne geheftet, die nebſt Taſſen übrigem Frühſtückszubehör vor ihm ſtand; vorn an der Thür ſtand Koffer und Reiſetaſche, Pelz und Fußſack, — links aber, vor dem kleinen Wand⸗ ſpiegel, ordnete eine ſchlanke Mädchengeſtalt, das Licht in der Hand, flüchtig das glänzend braune Haar. Betreten wollte Holm ſich wieder zurück⸗ ziehen. „O, nicht doch, — immer herein, mein Herr!“ rief ihm plötzlich eine Stimme entgegen, deren jo⸗ Lügen ſtrafte. „Mit gefangen, mit gehangen!“ ſcherzte der alte Herr weiter, während Holm grüßend näher trat, und auch jetzt die junge Dame ſich ihm zuwandte, „hat Ihr Schickſal Sie an dieſem gott⸗ begnadeten Morgen hierhergeführt, wie uns, müſſen Sie auch der Dritte in unſerm Bunde ſein und den ächten Mocca vertilgen helfen, den die Hebe da draußen in ſo unermeßlicher Fülle gebraut hat. Geheilter Schmerz iſt halber Schmerz — ſchenk ein, Linchen!“ Das junge Mädchen fügte ſich, wenn auch ſichtlich ein wenig verlegen über des Papa's rück⸗ ſichtsloſe Bonhommie und dieſe Verlegenheit ging — er wußte nicht wie — auf Holm über, ſo daß der gemüthlich alte Herr zuerſt faſt allein das Wort führte. Indeß gab ſeine Schilderung des Unfalls, der ihn hierhergebracht und noch für unbeſtimmte Zeit hier feſthalte, auch den andern bald ihre Un⸗ befangenheit zurück; er war gar zu komiſch in ſeinem halb verdrießlichen Humor. „Müßten zum Frühzug in Wellheim ſein — wollten geſtern ſchon fahren, wurden abgehalten — der Kutſcher krank, und ſo weiter. Nun denken Sie ſich; finſtere Nacht — denn der Mond war mitverſchworen, ſteckte ewig hinter den Wolken — grundloſe Wege, einen Tölpel von Knecht, auch fremd in der Gegend — wär ein Wunder Gottes geweſen, wenn wir ohne Unheil fortgekommen.