aalten, wackeren Onk und in Beſorgniß über ſeine Rückkehr machte er ſich auf, um ihn zu ſuchen. Er fand ihn auch wirklich in einer Schänke. Während der Vater deſſen Zeche bezahlte, vernahm man ein ſchreckliches Geräuſch, und beide ſuchten ſchleunigſt die Straße zu gewinnen. Aus einem Hauſe vernahm man das Wim⸗ mern eines Kindeis. Das Haus war dem Ein⸗ ſturze nahe. Ein Poliziſt ſtürzte ſich trotzdem in das Haus und ſah in einer klaffenden Oeffnung das Bein des Kindes. Er verſuchte alſo, durch die Oeffnung mit der größten Vorſicht das Kind heraus⸗ zuziehen, was ihm auch gelang. Ein Mädchen rannte durch die Straße und ſchrie wie wahnſinnig nach ihren Eltern. Plötzlich ſah man aus dem Schutte ihren Vater hervorſteigen, der wohl verwundet, aber noch am Leben war, ihre Mutter dagegen fand man verſchüttet und todt. Im „Hotel Central“ befindet ſich auch die deutſche Familie Zidmann, beſtehend aus dem Elternpaare und einem Mädchen. Alle drei ſind verwundet. Ferner wird folgendes berichtet: Einige Tage vor der ſchrecklichen Kataſtrophe trübten ſich die Waſſer, die man für die Bäder verwendete, und erſchienen faſt weiß, ſo zwar, daß man den Unternehmern Vorwürfe machte, daß ſie nicht ganz reines Waſſer in die Bäder leiteten. Die Unter⸗ nehmer richteten ſich an Jene, welche die Quellen zu überwachen haben. Man legte aber auf die Er⸗ ſcheinung kein Gewicht, und die traurige Folge da⸗ von iſt, daß man vielleicht viele Menſchenopfer er⸗ ſpart hätte, wenn dieſem Umſtande Rechnung ge⸗ tragen worden wäre. Neapel, 4. Aug. Ischia iſt noch immer von Erdbeben heimgeſucht. Geſtern, den 4. Auguſt, wurden noch zwei Menſchen lebendig ausgegraben, die 111 Stunden unter Erde zugebracht. 5 Wien, 4. Auguſt. Die Finanzſektion des Wiener Gemeinderaths bewilligte in dankbarer Erin⸗ nerung an die Haltung Italiens beim Ringtheater⸗ Brande 100,000 Fres. für Ischia. — Der Kaiſer und die Kaiſerin ſpendeten 20,000 Fres. für Ischia. Paris, 4. Auguſt. Aus Saigon in Co⸗ chinchina bringt die „Agence Havas“ folgende amk⸗ liche Meldung vom 3. ds. Ms. Abends: Nachrichten aus Tongking beſtätigen einen erfolrgeichen Aus⸗ fall in Namdinh am 19. Juli. Der Feind, der ausſchließlich aus Anamiten beſtand, verlor 700 Todte und Verwundete. Die franzöſiſchen Truppen erbeuteten eine Menge Waffen und ſieben Kanonen. Die genommenen Poſitionen wurden jedoch nach Rüczug der Franzoſen ſofort bon den Anamiten wieder beſetzt. Es wird verſichert, daß der General der Anamiten gefallen ſei. Wir verloren 12 Mann an Todten und Verwundeten. Die Hitze iſt ſehr drückend. Die franzöſiſche Seeabtheilung in den chineſiſchen Gewaͤſſern befindet ſich auf dem Wege nach Hongkong. Archangel, 5. Auguſt. Bei dem Orlow⸗ Leuchthurm iſt ein deutſches Schiff „Hermann“ geſcheitert. Die Mannſchaft deſſelben iſt durch ein däniſches Schiff gerettet worden. Libau, 3. Aug. Geſtern wurde der Ma⸗ joratsherr Nolde auf der Fahrt nach Libau im Walde meuchlings erſchoſſen. Kairo, 6. Auguſt. An der Eholera ſtarben in den letzten 2 Tagen bis zum Sonntag früh in Kairo 380, in Alexandrien 4, im Lager von He⸗ louan 4, in Tantha 31, in Roſette 49, in Chibin 33, in Benha 13, in Zagazig 34, in den Pro⸗ vinzen Garbich 296, in Dackatich 149 in Gallirbich 137 und in verſchiednen andern Provinzen 523. Verſchiedenes. Ladenburg, 6. Auguſt. Das am letzten Sonntag ſtattgehabte Sängerfeſt, zu welchem 27 auswärtige Vereine und 3 Deputationen erſchienen find, verlief nach jeder Richtung hin in glänzenſter Weiſe. Schon morgens um 10 Uhr bewegte ſich der erſte Zug mit angekommenen Feſtgäſten in Beglei⸗ tung von Muſik auf den Feſtplatz. Alsdann hielt der hieſige Verein im Lokal eine Probe, welcher um 11 Uhr die Hauptprobe der Geſammtchöre folgte. Nachmittags 3 Uhr ſtellte ſich der Feſtzug in der Bahnhofſtraße auf und bewegte ſich pro⸗ grammmäßig durch die mit Guirlanden und Flaggen reichlich geſchmückten Straßen der Stadt. Was den Feſtzug betrifft, ſo hörte man über das ſinnige und ſchöne Arrangement deſſelben nur eine Stimme der Zufriedenheit. Nachdem die Feſt⸗ theilnehmer die ihnen auf dem Feſtplatze angewieſenen Plätze eingenommen hatten, hielt Herr Bürgermeiſter Huben namens der hieſigen Stadt die Begrüßungs⸗ rede, welche mit großem Jubel aufgenommen wurde. Hierauf folgte der Begrüßungschor mit Orcheſter⸗ begleitung des hieſigen Geſangbereins, welche Leiſtung wieder zeigte, daß der Verein jeder ſchwierigen Auf gabe gewachſen iſt, was demſelben auch ſchon von auswärts durch gewordene Anerkennungen beſtätigt wurde. Alsdann begann Herr Landwirthſchaf lehrer Schmezei hier die Feſtrede, in welcher derſt in ſchwungvollen Worten die hohe Bedeutung Geſanges hervorhob und betonte, wie gerade hieſige Verein es verſtanden habe, ſich in Zeiten Reaktion aufrecht zu erhalten. Den Schluß bil ein Hoch auf den Geſang, in welches alle Anweſen einſtimmten. Während nun die Muſik eine Piece vortt richteten ſich die einzelnen Vereine zum Vork ihrer Speclalchöre. Es war jedoch leider möglich, ſämmtliche Chöre zum Vortrage gelan zu laſſen, da die Zeit ſchon ſehr weit vorger war. — Die Lieder wurden größten Theils ſehr hä geſungen und fanden reichen Beifall. Auch hal Muſik ihre Schuldigkeit im vollſten Maße gethgh Gegen 7 Uhr leerte ſich der Feſtplatz und noch Anweſenden zogen unter Vorantritt der M in das Lokal des Vereins. Um 9 Uhr begann ſelbſt das Bankett, welchem um 12 Uhr ein 2e vergnügen folgte, das bis zur frühen Stunde N in heiterſter Stimmung zuſammenhielt. Währ des Banketts gedachte Herr Apotheker Greiner ſchönen Worten der großen Verdienſte, welche Herr Vereinsdirektor Schmitthelm durch das erworben hat, und überreichte Letzterem als Zei der Anerkennung im Namen des Vereins einen beerkranz. Unſer Landsmann, Herr Pet. Farrenkopf Schwetzingen, Dirigent der Geſangvereine Sän einheit in Plankſtadt und Schwetzingen verbre ſich in längerer Rede über die Bedeutung deutſchen Liedes und toaſtirte auf dasſelbe. Bevor wir dieſen kleinen Bericht ſchlie wollen wir noch hervorheben, daß die Damen d Blumenſpenden während des Feſtzuges viel animirten Stimmung der fremden Sänger de tragen haben. Wir hoffen, daß den fremden Gäſten die verlebten Stunden in angenehmer Erinnerung ble werden und wünſchen dem hieſigen Geſangver daß derſelbe unter ſeiner trefflichen Leitung blühe, wachſe und gedeihe, ſowie ſich immeß Freunde erwerbe. 1 — Karlsruhe, 30. Juli. Heute M wurde eine Plenarſitzung des Landesunterſtütz comités gehalten und über den Reſt der Sa lungen für die Waſſerbeſchädigten Verfügung getro Es waren noch etwas über 30,000 M. verfüg Dein Lob aus allen Thonarten pfeifen: „ſolides Männchen, gut ſituirt Neffe und Erbe des reichen Horſt in Liebenſtädt —“ Holm durchſchaute die Neckerei und ging lachend darauf ein; der Expedient aber faßte die letzten Worte auf, und rief in unbezähmbarem Aerger: „Was — auch das noch? Holm, Sie haben ein unverſchämtes Glück! Erbe des reichen Horſt, des Senators in Liebenſtädt — wirklich?“ „Kennen Sie denn meinen Onkel, Menzel?“ fragte lachend der Kaufmann. „Freilich kenn' ich ihn — ihn und ſeinen Weinkeller!“ war die Antwort. „Unſer Alter in Mellwitz, unſer Poſtmeiſter, fuhr ja oft Sonntags nach Liebenſtädt — war da mit dem Senator und dem alten Juſtitiaririus befreundet — wie hieß er doch — Schwarz — nicht?“ „Jawohl — er iſt vor ein paar Monaten geſtorben,“ berichtete Holm. „Oh — der alte Schwarz?“ bedanerte Jener. „Schade, war ein fideles Haus! Nun, und ſein Nachfolger?“ „Kenne ihn nicht, war lange nicht in Lieben⸗ ſtädt. Aber wie kamen Sie zu meinem Onkel, Menzel?“ „Nun, durch unſern Alten eben, der mich und meinen Collegen abwechſeld mitzunehmen pflegte; — mußte ja Einen haben, der ihn über den Lieben⸗ ſtädter Markt führte und in den Wagen hob, wenn Ihres Onkels Oberungar gar zu arg in Hirn und Adern romorte, denn der alte Schwarz hat mit ſich ſelber zu thun! O Himmel war das ein luſtiges Convivium!“ So plauderte er fort. Hätte Holm ſeinen icht beſſer gekannt, d ehrwürdiges Bild wär' ihm fortan — minder ehr⸗ würdig erſchienen. Er wußte aber, wieviel auf Rechnung des Glühweins, der Menzels ſtets loſe Zunge noch mehr gelöſt, zu ſchreiben war und ließ ſich nicht irren. Die jungen Männer trennten ſich, als des Expedienten Dienſtſtunde herannahte, in beſter Laune; Holms wiederholtes Verſprechen, beim Caſinoball nicht zu fehlen, wurde aber von Jenem mit einem ſo übermüthig⸗leichtfertigen Gelächter auf⸗ genommen, daß der Doktor ihn ſpottend ermahnte, nicht zu früh zu krähen, und einſtweilen, im Hin⸗ blick auf die riskirte Wette, hübſch ſparſam zu leben. gehabt. Schon im Lauf der nächſten Tage war dem jungen Kaufherrn, der, unbeſchadet ſeines ſon⸗ ſtigen Phlegmas, ein eifriger Geſchäftsmann war, der fröhlich erlebte Abend ſammt dem vielbeſprochenen Caſinoball gänzlich aus dem Sinn gekommen, und der Reſſourcendiener, der ihm die Subſcriptionsliſte vorlegte, friſchte die Erinnerung daran ſich einiger⸗ maßen wieder auf. Dann aber folgte eine Zeit ge⸗ ſchäftlicher Aufregung, veranlaßt durch das Falliſ⸗ ſement eines zu ihm in mehrfacher Beziehung ſte⸗ henden Hauſes; Sorgen und Arbeiten nahmen ihn in erhöhtem Maße in Anſpruch — mit einem Wort: der letzte Tag vor dem Balle war gekommen, Holm hatte keinen der beiden Freunde wiedergeſehen, und das Feſt ſammt der ſchönen Eva rein vergeſſen. Menzel konnte ſeines Triumphes — eines doppelten vielleicht — ſicher ſein. Da fand ſich am Mittag unter den Poſtſachen, die dem Chef in hergebrachter Weiſe aufs Pult gelegt wurden, ein Brief — er trug das Poſt⸗ zeichen „Liebenſtädt,“ die Adreſſe aber war von fremder Hand. Holm gri ni f Damit hätt' es nun eigentlich wenig Gefahr leich zuerſt! darnach und erbrach ihn in banger Ahnung. Auftrag Ihres Herrn Onkels,“ ſo lautete der halt, „ſoll Ew. Wohlgeboren ich die Mitthei machen, daß derſelbe, ſeit mehreren Tagen bed lich erkrankt, den dringenſten Wunſch hegt, ſe nächſten und liebſten Anverwandten hier zu ſe weshalb Ew. Wohlgeboren ich erſuche, wenn irg möglich, ohne Aufſchub“ — die Worte waren ur ſtrichen — „die Reiſe hierher antreten zu wol Die Handſchrift war ziemlich undeutlich, der gar nicht zu entziffern, indeß ließ die beige Bezeichnung „Juſtitiar“ keinen Zweifel über Perſon des Briefſchreibers zu. Holm war tief und ſchmerzlich erſchll Onkel Horſt war ihm, dem Frühverwaiſten, zweiter Vater geweſen, ſeiner Sorge dankte er tüchtige Ausbildung, ſeiner Unterſtützung mit!! und That eine geſicherte, ehrenvolle Exiſtenz. nun — der Zuſtand des Kranken mußte im hö Grade gefahrvoll ſein, da er nach dem Neffen gehr te; er pflegte gewöhnlich Krankheitsanfälle, ſie den hochbejahrten Mann wohl mitunter 9 ſuchten, mehr als leicht zu nehmen. So galt! kein Zögern; ein paar Stunden ſpäter befand Holm bereits auf dem Bahnhofe, Es war ein fatales Reiſewetter; der ſch Froſt der letzten Tage hatte plötzlich wieder in T wind umgeſetzt, der in einzelnen hohlen St über Straßen und Felder fegte; die Schneedecke letzteren erſchien bereits in mattem, traſtloſem — der ſchauderhaften Färbung, die es geben ! (Fortſetzung folgt.) Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor r chon ſollen in n Sung 0 erlich 9000 eh 3700 90 werden kot u Reſt der 1 . Verwaltung i u. dal b u 10.000 M. datführung de fuhungrn zulon — Eb in 6 hier ein bed 110 der ledi 1 Weidenſchn ihr Otter in ſintt das Gift antes nicht ga Arm hlötlic u ſchnell als m . loch ſeine Hein ſohe des Kirchl mächtig zu 2 agen werden. its Beſtimmte neuerdings für Andere 5 — Tutt! gestern unſe achdem er ein; caltelt hatte, k iu Polizei feſtg fentlichen Kle — — — lier Sänge fern ſchr schön Muriedenheit m chen. Es erübrigt e zum schönen wohnerſchaft kuethaften Or Im Vertraue ſes übernor Nuchtfrigetes — e ee h habe ein 0 hig über Wywöhnlich b Die Wog Große A außen, f weiße Untet Megrere Hu a udeneinſ ich eine Pan kunt bilig⸗ ee