Bank ven Mi Eintritt auch he ite. — 7 g. orgemerlt velche üb erſucht, di 4 40 8 Kaufman nd: 2 urg und Schriesheim. Erſcheint Mittwoch und Samstag oſtproviſton. und koſtet vierteljährlich 1 M. 20 Pf. mit ikuſtrirtem Anterhaktungsblatt 1 Mk. 70 Pf. exel. f Juſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ altige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechend battbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ men Inſerate für uns an. jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen Nr. 63. Mittwoch, den 8. RAuguſt 1883. Volitiſches. In ihrer neueſten Nummer bringt die „Bad. Ar.“ einen Artikel „zu den Landtagswahlen“, in chem ſie auf die Verbindung zwiſchen Ultramontan Demokraten hinweist. Ein Theil der Demo⸗ len, diejenigen, um Herrn von Feder — führt „Correſp.“ aus — ertragen zwar das Buhlen die Gunſt der Ultramonkanen nur widerwillig, ain wenn man ſolche Verirrungen zulaſſe, ohne Mit lautem Proteſt zurückzuweiſen, mache man doch mitverantwortlich. Im Anſchluß hieran die „Correſp.“ dann fort: „Uns Liberalen mt es aus dem widrigen Schauſpiele dieſer khindungen zu erſehen, welches wirre Chaos und iche böſe Ausſaat ſchwerſter innerer Kämpfe in dat, Kreis und Gemeinden auf lange Zeit in biger Fruchtbarkeit gedeihen müßte, ſofern die li⸗ ale Partei durch eigene Schlaffheit und Gleich⸗ ligkeit — denn nur ſo wäre es überhaupt moͤg⸗ ich — dieſer Verbindung unterliegen werde. Wir Dürfen deshalb auch keinen Tag vor den heran⸗ nd An⸗ athsge obe. u Ori⸗ ikoſten. ataloge inft in! nahenden Wahlen verlieren. 0 Niemand darf die icht verſäumen, die Gefahr von einer ſo unheil⸗ len Wendung vom Vaterlande fernzuhalten. Vor em iſt es die Ehrenpflicht der Männer, welche her in unſerer Volksvertretung wirkten, in ihren krken und auch in den benachbarten Wahlkreiſen, ern dieſe zuletzt durch einen Gegner vertreten ten, die Wahlbewegung einzuleiten und im Ver⸗ mit befreundeten Geſinnungsgenoſſen aus dieſen eien jede erforderliche Anregung zu gewähren. ie man ſich vor Allem vor jeder aus perſönlichen örtlichen Verhältniſſe hervorgehenden Uneinigkeit. feſtgeſchloſſener, keine Lücke offenlaſſender Kampf⸗ ge muß dieſem Entſcheidungskampfe entgegenge⸗ en werden. Jede Erregung von Zwietracht und Spaltung um kleinlicher Dinge willen wäre Ver⸗ rath an der eigenen Sache. Suche man vor allem in Geſprächen, Verſammlungen und durch die Preſſe den Unrichtigkeiten entgegenzuwirken, welche die geg⸗ neriſchen Parteien zur Förderung ihrer Intereſſen verbreiten. Die liberale Politik iſt die einzige Rich⸗ tung, welche die Kraft und die ſtaatserhaltende Stellung der monarchiſchen Gewalt mit verfaſſungs⸗ mäßigen Volksrechten und mit öffentlicher Freiheit zu vereinigen weis. Sie allein hat in dieſem Sinne eine Zukunft, Die Beſtrebungen der Gegner müßten, wenn ſie großere Erfolge überhaupt in weiterem Be⸗ reiche zu erzielen vermochten, zu Umſturz und Re⸗ aktion führen, wie wir es einſt in Baden in un⸗ glücklichen Tagen erlebten. Nur die Folge der Li⸗ beralen haben uns aus der Zerſtörung und dem nachgefolgten dumpfen Drucke jener Tage wieder auf⸗ gerichtet. Seit dieſer glücklichen Wendung hat Baden patriotiſch und erfolgreich für das Reich ſeine Pflicht erfüllt und ſind die Liberalen bemüht geweſen im Kampfe der Zeit, die Rechte der Volksbertretung, ſowie der Einzelnen zu ſichern und zu erweitern und vor Allem dem Lande den Segen einer fried⸗ lichen, ruhigen Entwickelung zu ſichern. Wir Alle werden mit erneuter Kraft dieſe ſeit 1860 feſt⸗ ſtehende, in einer Reihe glücklicher Jahre bewährte Politik, welche Baden vor ganz Deutſchland Ehre und Anſehen erwarb, und damit die einzig der Na⸗ tur unſeres Landes und Volkes gemäße Politik zu erhalten. Möge die Thätigkeit in den Gemeinden und Wahlbezirken in dieſem Sinne rührig und aus⸗ dauernd fortgeſetzt werden. Eine in Bälde ſtatt⸗ findende Verſammung liberaler Vertrauensmänner aus dem ganzen Lande wird auch Gelegenheit dar⸗ bieten, dieſer Ueberzeugung vor dem b diſchen Volke den einheitlichen Ausdruck zu verleihen. Caſamicciola. In der Villa Belliazzi arbeitete ein Ingenieur mit ſeinen Leuten, die er aus Neapel mitgebracht hatte und denen es gelang, die Leichen der Frau Salis, ihrer Kinder und ihrer Kammerfrau, wie auch jene des Ehepaares Decine auszugraben. Die Kinder ſind wie durch ein Wunder gerettet worden. Die Kataſtrophe fand ſie im Bette liegend. Als der Boden klaffte, wurden ſie hinabgeriſſen, glücklicherweiſe fiel auf ſie wenig Schutt, ſo daß der Knabe ſich, ſeiner Schweſter nähern und alles Geſtein, das auf ihrem Kopfe lag, entfernen konnte. Nach vielen Anſtrengungen hat man den Leich⸗ nam der Marcheſa Laureati aus Rom ausgegraben. Der verzweifelte Gatte war bei der Ausgrabung zu⸗ gegen. Nach dem Leichnam des Präſidenten De⸗ monte ſuchte man vergebens. Es befand ſich wäh⸗ rend der Kataſtrophe in ſeinem Schlafzimmer. Die Leiche des Commondre Tuputti iſt mit ſchrecklich zer⸗ trümmerten Kopfe aufgefunden worden. Ungefähr 35 Stunden nach der Kataſtrophe retteten eine Patrouille von Matroſen den Kauf⸗ mann Saggeſe aus Caſerta, der, trotzdem er acht Meter unter dem Schutte lag, unverletzt geblieben iſt. Ein kleines Kind, fiel ſammt der Wiege in das Erdgeſchoß und wurde unverletzt in derſelben Wiege an einer Brunnenoͤffnung aufgefunden. Der Brigadier Fuccillo, der ſchon viel bei dem Erdbeben im Jahre 1881 gelitten hatte, iſt auch diesmal verunglückt. Man fand ihn allerdings noch lebend unter den Mauertrümmern, aber in einem ſchrecklichen Zuſtande. Damals blieb ſeine Familie gerettet. Heute hat er Alle, ſeine Frau und Kinder, verloren. Ein Doktor rettete ſich mit ſeiner Familie durch einen Zufall. Sein Sohn war nämlich außer Hauſe Novelette von E. Reis ner. i, wer ſagt Ihnen denn, liebſter Freund,“ Holm beluſtigt ein, „daß etwas Aehnliches ht auch zu meinen Zukunftsplänen gehört? Ich de eben nur nicht unbedingt nöthig, meine Frau aus dem Ballſaal zu holen — das iſt, wie ſcheint eine mehr bequeme als praktiſche Weiſe Frejens — was meint Freund Ludwig dazu?“ „Alles nach Umſtänden,“ ſagte trocken der tte der kleinen Tafelrunde, Aſſiſtenzarzt Ludwig, bisher ſchweigend den Dampfringeln ſeiner arre nachgeſchaut hatte. „Ich lernte meine Braut Krankenbette kennen und denke, gut gewählt zu en, ein Anderer wählt vielleicht beim Tanz nicht inder gut; darüber iſt nicht zu ſtreiten. — Uebri⸗ ens, Ernſt, fällt mir eben ein: — für einen bend wirſt Du, mir zu Gefallen, Dich doch von nem Lehnſtuhl losreißen müſſen; unſer Caſino t heute über acht Tage ſein fünfundzwanzig⸗ iges Stiftungsfeſt mit Souper und Ball. eine ganze Familie nimmt Theil, auch meine aut mit den Ihren. So kann ich mich nicht ſchließen; ich ſchicke Dir in dieſen Tagen eine e zu und hoffe —“ „Daß Holm unterſchreibt? ja; — daß er hin⸗ inte nein!“ fiel Menzel lachend ein. „Er wird 1 bis zur letzten Stunde den beſten Willen haben, dann aber ſiegt die liebe Gewohnheit, und er bleibt zu Hauſe. Denken Sie an mich, Docter!“ „Sie könnten ſich irren, Beſter!“ ſagte ruhig der junge Kaufmann. „Diesmal werd ich kommen und wärs auch nur, um Ihre Prophezeihung Lügen zu ſtrafen. Verlaß Dich auf mich, Ludwig, und bitte einſtweilen Deine Schweſter in meinem Namen um den erſten Walzer.“ „Thun Sie's nicht, Doktor!“ wehrte der An⸗ dere, „Sie riskiren, daß Ihre Schweſter ſitzen bleibt; er kommt nicht — was gilt die Wette?“ „Drei Flaſchen Champagner, die wir am Ball⸗ abend auf ihre Koſten ausſtechen — ſchlagen Sie ein!“ rief Holm in geſteigerter Glühweinlaune, ſeine Hand hinreichend. Der Poſtexpedient zögerte. „Nun,“ ſpottete der Arzt, „iſt Ihre Courage dem Wageſtück nicht gewachſen?“ — „Die Sache liegt ungleich,“ meinte Jiner kleinlaut, „wenn Holm verliert, ſchickt er einfach ſeinen Hausknecht in den Keller, aber ich —“ „Nun ſo halte ich die Wette für Holm — ich habe keinen Weinkeller,“ fiel der Doktor ein. — „Das iſt mir wieder zweierlei,“ replizirte ein wenig boshaft der Expedient: „Sie bleiben den Wein ſchuldig, aber ich, ein armer kaiſerlicher Beamter, der keine Schulden haben darf! Indeſſen — ſei's, wetten wir! Eine reiche Frau macht ſolch' kleine Extravaganz z hnfach wieder gut!“ Der Docktor erwähnte — war's Zufall oder Abſicht? — eben jetzt eines Briefes, den ſeine Brau t geſtern erhalten, und der ihr den Beſuch einer Penſionsfreundin zu dem beſprochenen Balltage an⸗ kündigte. Mein Lieb iſt völlig aus dem Häuschen.“ ſetzte er hinzu, „und entwirft von der erwarteten Freundin, die übrigens auch meine Schweſter kennt — ein ſo entzückendes Bild, daß ich ſelbſt auf die Bekanntſchaft der reitzenden Eva Mai höͤchſt geſpannt bin.“ „Eva Mai? — o, ihr Götter!“ brach Menzel plötzlich aus, und ſprang, wie electriſiert in die Höhe. „Sie kommt zum Ball — ſie, die geborene Königin aller Feſte? Doctor, Sie müſſen mich morgen Ihrer Braut vorſtellen — ich muß mit ihr über Eva fprechen!“ Ueber Eva — — kennen Sie denn Fräulein Mai?“ „Ob ich ſie kenne!“ — Der exaltirte junge Mann ſprach nun laut durcheinander, von Götter⸗ ſtunden, die er an Evas Seite im Hauſe ihrer Tante verlebt, von Purpurlippen und Sternenaugen; — dann wieder vom fetten Weizenboden auf ihres Vaters Gut, vom Wiederſehen und ſeligen Zukunfts⸗ träumen, bis der Dockor ihm ungeduldig entgegen⸗ rief: „Sie ſind heut ganz und gar thöricht, Menzel; — der reiche Papa wird ſchon dafür ſorgen, daß Sie niemals der Adam feiner reizenden Eva werden — Sie Springinsfeld! Eher könnte Freund Holm reuiſfiren; wahrhaftig, Ernſt, ich werde gelegentlich