F eee eee eee 1 ſo einleuchtend, daß alle Bedenken gegen die Be⸗ nützung verſchwinden mußten. Da der Verein alles aufbietet, um den frem⸗ den Gäſten gegenüber ſowohl unſere Vaterſtadt als auch den Verein ſelbſt würdig zu repräſentiren, ſo hoffen wir, daß die Bewohner Ladenburgs, deren Gemeinſinn ſich ja bei früheren Feſten, ſo glänzend bewährte, nach Kräften dazu mitwirken werden um das Feſt zu einem gelungenen zu machen. Ebenſo läßt ſich vom rechtlichen Sinn der Anwohner des Feſtplatzes erwarten, daß ſie ihr Hausrecht, bezüglich der Einzuladenden nicht in dem Maße ausüben, daß dadurch dem Vereine ein Teil ſeiner Einnahmen, aus Eintrittsgeldern, entzogen würde Ladenburg, 24. Juli, Der Jahres- bericht der Großh. Höheren Bürgerſchule hier ge⸗ langte dieſer Tage zur Ausgabe und iſt daraus zu entnehmen, daß die Anſtalt im verfloſſenen Jahre von 117 Schülern beſucht wurde, wovon im Laufe des Schuljahres 22 austraten, ſomit am Ende des Jahres die Schülerzahl 95 betrug. Nach der Con⸗ feſſion vertheilen ſich die Schüler folgendermaßen: katholiſche 48, wovon 7 den (alt)katholiſchen Unter⸗ ticht beſuchten; evangeliſche 66 und iſraelitiſche 3. 46 Schüler beſuchten die Anſtalt deren Eltern hier wohnen, 47 Auswärtige und 2 Außerbadiſche. Die Prüfung findet am 27. und 28. Juli ſtatt; der Schlußakt am 28. Juli, nachmittags 3 Uhr, im Saale des Gaſthauſes zum „Schſff“. — Herr Archidekt Manchot in Mannheim erhielt bei der Concurenz um den Bau eines nor⸗ diſchen Muſeums ſin Stockholm den erſten Preis von 1500 Kr., während der zweite Preis ebenfalls einem deutſchen Künſtler, dem Architekten H. Mah⸗ renholz in Berlin zufiel. — Aus Wiesloch wird uns geſchrieben: In dem benachbarten Dielheim ſpielte ſich letzte Nacht eine Meſſergeſchichte ab, der wahrſcheinlich ein Menſchenleben zum Opfer fallen wird. Ein bei dem dortigen Tranſitlager des Fabrikanten Landfried ſtationirter lediger Lageraufſeher begleitete heute Nacht zwei Mädchen, mit welchen er im Röſelwirths⸗ hauſe geweſen war, nach Hauſe und wurde, kaum an der Wohnung der Mädchen angekommen, von einem Burſchen gefragt, was er hier ſchaffe, wo⸗ rauf er dem Burſchen erwiederte, daß ihn das nichts angehe. Kaum hatte der Lageraufſeher dieſe Worte geſprochen, als er auch ſchon einen tiefen Meſſer⸗ ſtich in der linken Bruſtſeite hatte. Der Lagerauf⸗ ſeher war in Civilkleidung und will von dem Bur⸗ ſchen nicht erkannt worden ſein. Der Thäter iſt! verhaftet. Der evangel. Stadtpfarrer, Herr Kölle, wurde dieſen Vormittag noch per Chaiſe zu dem Schwerverwundeten geholt. — Seit einigen Tagen werden in Heidel⸗ berg viele falſche Mark- und halbe Markſtücke aus⸗ gegeben, gewöhnlich in den Abendſtunden und wäre zu wünſchen, daß es gelingen möchte, die Thäter bald zu erwiſchen. — Auf vielen pfälziſchen Tabaksfeldern hat ſich der Regenwurm eingeſtellt, welcher die Pflanzen unbarmherzig zerſtört. Einzelne Tabaksäcker mußten total umgepflügt werden. — In Grafenſte in, Amts Ettenheim, herrſcht unter den Schweinen eine epidemiſche Krankheit, der ſchon nahezu 200 Stück zum Opfer gefallen ſind. L Aus dem Zuchthauſe zu Werden wurde am 17. d. M. ein Sträfling entlaſſen, der un⸗ ſchuldig zu einer Zuchthausſtrafe von 15 Jahren wegen Todtſchlags verurtheilt war und von dieſer Strafe bereits 2 Jahre verbüßt hatte. Jetzt hat ein Sterbender auf dem Todtenbette das Geſtänd⸗ niß abgelegt, daß er das Verbrechen begangen habe und Jener unſchuldig ſei. Die weiteren Ermitte⸗ lungen haben ergeben, daß das Geſtändniß richtig iſt. — In Ihringen wurden nach der „Breisg. Ztg.“ von einem einzigen Baume 850 Pfund Kirſchen abgenommen. Dieſer Baum iſt aber wohl auch der größte in der Gemarkung, er hat eine Höhe von 13 Meter 60 Centimeter und einen Stammumfang von 1 Meter 70 Centimeter. Danzig, 20. Juli. Verfloſſene Nacht um 1 Ubr ſind die Anlagen der Schiffwerft⸗ und Keſ⸗ ſelſchmiede-Geſellſchaft mit 30 Maſchinen faſt total niedergebrannt. Die Vorſtadt Strohdeich entging durch die Windrichtung der Geſahr. Die Feuerwehr war faſt machtlos. Von der kaiſerlichen Werft aus konnte man nicht helfen, da dieſe ſelbſt in Ge⸗ fahr war. Die Entſtehung des Feuers iſt unbe⸗ kannt, verſichert find die Gebäude beim „Phönix.“ — Lemberg, 18. Juli. Heute Nacht ſind in der Stodt Dombrowa 60 Häuſer abgebrannt. Rotterdam, 17. Juli. In den letzten Wochen hat hier ein Proceß ſeine Erledigung ge⸗ funden, der eine Zeit lang das ausſchließliche Landesgeſpräch bildete. Eine ſchlaue Betrügerin, früher einfache Dienſtmagd, hatte mit Hilfe einiger, ebenfalls den unterſten Volksklaſſen angehöriger Gauner dem Gerücht einer ihr zugefallenen Erb⸗ ſchaft von 40 Millionen Gulden allgemeine gang zu verſchaffen gewußt und dadurch eine? von Geſchäftsleuten, aber auch ein halbes D Wucherer um rieſenhafte Summen beſchwinde Amſterdam trat ſie mit wahrhaft fürſtlichem auf und da ſie ſtets in Geſellſchaft zweier Nichten reiste, deren Mitgift von ihr auf ein lion feſtgeſetzt worden war, ſo war ſie bald 5 einem Schwarm Freier umgeben. Sie wurde 5 Jahren Zuchthaus verurtheilt. i ee — St. Petersburg, 21. Jull. Fre Morgen 9 Uhr fand in der hieſigen Pulberfaß Kohl. eine Exploſion ſtatt, wobei es neun Todte 0 —— 1 5 Die Schwerverletzte gab. Die Abreibekammer Fr. 2703. gänzlich zerſtört. i f Eda — Aus Brüneck (Tirol) wird der en für die Ztg.“ vom 17. telegraphirt: „Geſtern fiel 0 gent 0 oberen Bergen Schnee, der ziemlich weit hexung ei Waſſe reicht. Es iſt plötzlich kalt geworden. In b fi an und hinüber ins Drauthal ſoll noch mehr baff gefallen ſein. 5 „ 5 Submiſio Hopfenberich 1 Ianehmungs Neckarhauſen. So ſehr wi . Bedingung u den Stand der Hopfengärten erfreut haben, ſo hah wen kſuch, wir heute zu klagen, daß in leichtem Bod bett f fn Hopfen meiſt mit ſog. Brenner behaftet ſind, I Aufcchrift das Wachsthum der Pflanze ſeit acht Tagen, Jin ds kühlen Witterung halber, langſam vorwärts f Freitag, In ſchwerem, kühlem Boden dagegen laſſ Nachm Hopfen nichts zu wünſchen übrig und haben eis einzu zum größten Theil Dolten angeſetzt. Warme Tu ale geit wären ſehr erwünſcht. enn att Nürnberg. Der Hopfenmarkt war geſte enburg und heute ruhig. Die Verkäufe beider T Nur tragen zuſammen ca. 40 Ballen. Es erſtt 2 gegenwärtig die Frage in ihrem weſentlichſten The Nefan immer nur auf einzelne Ballen, da jetzt die Be lungen der Kundſchaft ſich ſtets auf den allerdrin 1 276 l. enſten Bedarf beſchränken. Im Preisſtand iſt J Freitag, Verlauf dieſer Woche keine Veränderung eingetrelſ pormit und bewegen ſich die Preiſe je nach Qualität zwiſch Rath 180330 Ml. Sc, An zr! Redaktion, Druck und Verlag von Karf Mroftfor, Fohhau' Ladenburg. — ul. August Reklamationen Am o wegen unregelmäßiger Zuſtellung unſeres Blat be, Eil durch die Träger, bringe man gefälligſt ſofork . an unſerer Kenntniß, damit wir Abhülfe ref öfen können. 0 denn er fühlte plötzlich das Bedürfniß, wieder einmal ein anderes Bild zu ſehen, als dieſes, welches das ewige Einerlei ſeiner Schreibſtube bot. Und er ging ſogar noch weiter: denn ganz gegen ſeine Gewohnheit und zum geheimen Aerger der Demoiſelle Blanque, welche den wahren Grund dieſer Wandlung zu errathen ſchien, blieb er in Freienwalde und te⸗ legraphirte ſeinem Campagnon, daß er beſonderer Umſtände wegen für einige Tage ausbleiben müſſe. Und wenn wir noch einen Blick in Alwinens und Leonorens Zimmer geſtatten, ſo ſehen wir die Letztere emſig mit einem Schreiben beſchäftigt. „Was haſt Du denn Deinem Gatten ſo viel zu ſchreiben?“ fragte Alwine; „Du haſt ja erſt geſtern einen 4 Seiten langen Brief geſchickt.“ „Ich theile ihm nur unſere heutigen Erlebniſſe mit, entgegnete Leonore und ſchreibe ihm, daß er ſich am Donnerſtag hier ebenfalls einfinden müſſe, wenn er Zeuge Deiner Verlobung werden wolle.“ „Meiner Verlobung, mit wem?“ fragte Alwine. „Soviel iſt vorauszuſehen, daß Eure erneute Bekanntſchaft mit einer Verlobung endigen wird.“ „Wenn ein Fremder Dich hören würde, ſo müßte er glauben Du ſeiſt eine Wahrſagerin —“ „Deren Orakel Dich überaus glücklich macht,“ warf Leonaxe ein, welche jetzt unbekümmert um die weiteren Einreden ihrer Couſine ihren Brief be⸗ endigte, während Alwine im Stillen den Wunſch äußern mochte, daß ſich die Prophezeihung Leonorens bewahrheiten möge. Alwine und Eduard ſahen ſich von nun an täglich, denn die alte thüringiſche Heimath bot ſo⸗ viel Erinnerungswerthes, daß es ihnen an Unter⸗ haltungsſtoff nie mangelte. Zudem waren jetzt alle früheren Schrancken, welche dem freien Verkehr hinderlich waren, gefallen. Eduard ſtand ihr jeder Beziehung gleichberechtigt zur Seite, ſeine erſte Ehe hatte ihn nicht nur zu einem wohlhabenden, ſondern zum reichen Manne gemacht, die Rückſichten auf Convenienz und die Schatten des Vorurtheils waren beſeitigt Der gegenſeitige Meinungs⸗ und Gedankenaus⸗ tauſch ſpinnt um die Herzen die unſichtbaren Fäden der Freundſchaft, die uns den Mitmenſchen unent⸗ behrlich machen; dieſe Freundſchaft, ſie iſt eine reine, geläuterte, ihr entſprießt die Frucht, deren Keim ſich während des rauhen Winters in der Erde zur Pflanze vorbereitet hat, und, durch die Strahlen der Frühlingsſonne angelegt, nur um ſo kräftiger durch die immer noch lagernde Schneedecke empor⸗ bricht. Wie oft ſpricht die Geſchichte von Jahrtauſenden von der reinen uneigennützigen Freundſchaft, aber meiſt nur von einer ſolchen zwiſchen Leuten gleichen Geſchlechts, entweder zwiſchen Männern, oder zwiſchen Frauen. Nur ſelten ſpricht ſiſe davon, daß zwiſchen Leuten beiderlei Geſchlechts, ein Verhältniß obge⸗ waltet hätte, welches man unter dem Ausdruck einer geheiligten Freundſchaft begreift. Ein ſolches Verhältniß iſt entweder nur von kurzer Dauer, das durch die Verſchiedenheit der Charaktere in ſich ſelbſt zuſammenbricht, oder die Freundſchaft hört auf, ſich ſelbſtlos in gleichmäßigen Bahnen zu be⸗ wegen, durch eine ſich ſteigernde gegenſeitige Ver⸗ ehrung erreicht ſie ſchließlich die Bahnen der Liebe. Aber je weniger ſelbſtlos die Freundſchaft geweſen, deſto mehr iſt es die Liebe, wenn ſie aus dieſer Freundſchaſt erblüht iſt. Sie iſt nicht vergleichbar mit jener Jugendliebe, welcher gewöhnlich der Makel 19 Wenbung. wildentflammender Leidenſchaft und bande . anhaftet. Ein gereiſtes Alter und allerlei Leben. — erfahrungen haben dieſe Liebe geläutert und g Nen Lage So bei Alwine und Eduard. n Aund. Eduard, als ſie am Vorabend der Reunio fachen u. B Poetenſteig durchwandelten, zu Alwine geſagt, di n . O. er ſich glücklich ſchätze, in ihr eine Freundin Schaat N r in emp funden zu haben, der ſein Lebenslauf bekannt und bor der jede Falte ſeines Herzens unverſchle darläge, zwar hatte ſie dieſe Worte wie eine Freud 0 entgegengenommen und als ſolche erwiedert, ahl tief im Herzen lag doch noch etwas ande bloße Freundſchaft, dort ſchlummerte der ſeit verwahrte Keim der Liebe, welcher durch die der Freundſchaft angebaucht, zu neuem Le wachte. Ob ſich die Beiden nicht ſchon der Nach für einander bewußt waren? Was lag in dem g ſenktem Blick Alwinens, was in dem Zittern iht U He Wimpern, in dem warmen Hauch ihres Mundes Welche ſtumme, und doch beredte Sprache lag due tür ſeiner tiefathmenden Bruſt und in dem lange N Ur Händedruck, als ſie ſich verabſchiedeten —2 t bill Die Reunion hatte dem Saale des Kurhauf faſt alle Fremden des Bades, ſoweit dieſe ni 5 wegen Krankheit verhindert waren, zugeführt,“ u Aru 1 wie vorauszuſehen war, hatten ſich Alwine un 12 Eduard, ebenſo Leonore und deren Gatte hierz gegen eingefunden. Der Letztere war ein Maun don uh 0 . gerade ſchönen Geſichtszügen, aber durchaus edle Mh.: Charakter, einen Vorzug, durch welchen er bei jede Namen beliebt und geachtet war, und welchen auch Edugth? ſof * N ort erkannte.