ung. ö 8. d. M demeinde⸗ d 1 Birnen) an t und Sie r 17 mittags 2 5 1 05 . Allgemeiner Aenzeiger für & n adenhurg und Schriesheim. f Juli 1889, Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich ! M. 20 Pf. mit ilkuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl amt. Poſtproviſton. l. Breh N Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechend f . Nabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen gehmen Inſerate für uns an. 25 % Aittwoch, den 18. Juli 1883. en, A 5 0 Straßburg, 15. Juli. Wie die „Straßb. n, , braun ug Pot! mittheilt, werden in den elſäſſiſchen Handels⸗ Preiſen. Rien zur Zeit Schritte zur Bildung eines Comites L. Stenz Heihan, deſſen Aufgabe es ſein ſoll, die Angelegen⸗ 4 heit der Anlage des Canals Ludwigshafen⸗Straß⸗ hug in Fluß zu bringen. Es verlautet, daß eine fach-, große Anzahl elſäſſiſcher Notabeln in erfreulicher anfeiſen Meiſe die Zuſage gegeben hat, dem Comite anzu⸗ 10 „. gehören. Es ſoll von dem Comite ebenſowohl das flugsrieſtg a Canalprojekt Straßburg⸗Ludwigshafen näher ins Aktten Auge gefaßt werden, als auch eine Anbahnung mit 5 in Intereſſenten in Baden je nach deren Verhalten rinnerung. und nach deren Stellung zu dem diesſeitigen Pro⸗ magarth ie berſucht werden. Ueber die Tragweite dieſes Vorgehens herrſcht hier nur eine Meinung. Es id eben die Angelegenheit, welche lange Jahre ſchlummerte, zum Beſten des hieſigen Handels⸗ andes und der Stadt Straßburg wieder auf der Tagesordnung erſcheinen. ö Frankreich zeigt in ſeinen Landesgrenzen a Nachf.) nftſuc dium, beſelt 10 2 I Zeit verhältnißmäßig viel Ruhe und Feſtigkeit, etzgh, Bente Den die Regierung erfreut ſich der ausnahmsloſen lerſfüzung der Deputirtenkammer in allen großen d leinen Fragen der Politik und die wegen des fürchteten Ablebens des Grafen Ehambord drohende iimiftiſche Erbfrage iſt noch nicht zu einer poli⸗ ſchen Bedeutung erhoben worden. Im Uebrigen Frankreichs Stellung auf dem Gebiete der aus⸗ Härtigen Politik durchaus nicht gefahrlos, denn der Rrieg gegen Anam iſt eine unvermeidliche Affaire d. Rich Schulzenämt ahmer beat ur Schwich 5 „ 1 Ibsen, bezweifelt werden. Ferner iſt auch zwiſchen den Franzoſen und Engländrrn ein ſeltener Conflikt auf der Inſel Madagaskar ausgebrochen, indem der dort befehligende franzöſiſche Admiral die Entfernung der Engländer aus der Haupkſtadt Tamatave verlangt, reſp. die dortigen Engländer in ihrer perſöntichen Freiheit beſchränkt hat, offenbar weil ſie mit den Madagaskeſen gegen die Franzoſen konſpiriren, letz⸗ tere aber die ſchöne Infel Madakaskar allein in Sack ſtecken wollen. Die Engländer vertreten in ihrer grenzenloſen Habſucht aber die wunderbare Meinung, daß alle überſeeiſchen Länder, die noch nicht im Beſitze einer Großmacht ſind, einfach Eng⸗ land gehören und wollen daher den Franzoſen jede Kolonialerwerbung verleiden. Jetzt haben ſich nun die Franzoſen einmal zu einem kräftigen Rippen⸗ ſtoße gegen England auf Madagaskar aufgerafft und man darf begierig ſein, wie man denſelben in London aufnimmt. Paris, 15. Juli. Geſtern Abend veranlaßte in Roubair eine Bande von 300 Anarchiſten Ruhe⸗ ſtörungen und verſuchte, in das Rathhaus einzu⸗ dringen. Ein Polizeikommiſſar wurde ſchwer ver⸗ letzt; 6 Verhaftungen wurden vorgenommen. Roubaix, 16. Juli. Geſtern Abend wurden die Anarchiſten, welche ſich nochmals zuſammenrotteten um gigen die Ablehnung der Amneſtie zu prote⸗ ſtiren, von der Polizei zerſtreut. Des Nachmittags um fünf Uhr ſammelten ſich zahlreiche Gruppen von Arbeitern auf der Grande Place, wurden aber durch Patrouillen auseinandergetrieben. Die Ruhe iſt ſeit⸗ dem ungeſtört. Paris, 14. Juli. Unter Theilnahme des Präſidenten, des Municipalraths, des Seinepräfekten, der Pariſer Deputirten und einer großen Volksmenge fand heute Vormittag die Enthüllung der Statue der Republik auf der Place du chateau d'eau ſtatt. Der Seinepräfekt hob in ſeiner Rede hervor, die Statue der jetzigen Republik trage einen Oli⸗ venzweig, um anzuzeigen, daß die Zeit der Gewalt⸗ ſamkeiten vorrüber ſei; das allgemeine Stimmrecht ſei an Stelle der revolutionären Aktion getreten. Die jetzige Republik müſſe ihre Stärke aus dem Rechte ſchöpfen. Die Republik, in dieſem Sinne verſtanden und geleitet, werde friedlich die Geſchicke verfolgen und die ohnmächtigen Drohungen der Gegner mit Verachtung zurückweiſen. Die franzöſi⸗ ſche Nation wolle ihren Willen nicht andern Völkern auferlegen, ſie verlange nur frei und geachtet für ſich zu leben. Kein Opfer werde ihr zu groß ſein zur Aufrechterhaltung der Unabhängigkeit. Nach der Rede des Präſidenten des Municipalraths, welcher die municipalen Freiheiten von Paris zu⸗ rückforderte und auch auf die Amneſtie hindeutete folgte die Enthüllung der Statue unter dem Rufe: „Es lebe die Republik“ und unter vereinzelten Rufen „Es lebe die Amneſtie!“ Die Stadt iſt reich mit Flaggen geſchmückt, in den Straßen und auf den Platzen herrſcht reges Leben. Das Wetter iſt zweifelhaft. Kairo, 16. Juli. Reutermeldung. In Bulak einer Vorſtadt von Kairo ſind 2 choleraverdächtige Erkrankungen vorgekommen. In Wagſa ſind 6 Perſonen an der Cholera geſtorben. — Verſchiedenes. [Ladenburg, 17. Juli. Am geſtrigen Tage wurde die Dibceſanſynode des hieſigen Bezirks (Ladenburg⸗Weinheim) in der Altſtadtkirche zu Weinheim unter dem Vorſitz des Dekans, Herrn Kirchenraths Eberlin, abgehalten. Auf der Tages⸗ ordnung ſtand, nachdem die Katechismus und Ge⸗ hält worden und ob ſich China dabei wirklich den 3 Mänſchen Frankreichs fügt, muß auch nach den Irbsen, Ungſten günſtigen Zuſicherungen des franzöſiſchen Minister des Auswärtigen Challemel⸗Lacour noch Insen, chen, “ WVokurteil und Helbſt⸗ deinmull. pberleugnung. Schilderungen aus dem Leben eines Kaufmanns latz 5 von Paul Böttcher. n d. Exped (Fortſetzung.) . Ihre Hand ergreifend, blickte er innig⸗flehend ntwei die Augen und fuhr fort: „Sie werden Geduld iliaſt it mir haben müſſen, Florentine, meine Augen zilligf üſſen ſich erſt an den Glanz des Friedens und der hfolger, —öwebe gewöhnen. “ anagarth, „Ich will mich gedulden, Eduard, denn es 5 äre mein Todt, Sie verlieren zu müſſen.“ Und g äſſer n ſtürmiſcher Aufwallung ihres heiß rollenden zlutes ſchlang Sie ihre Arme um ſeinen Nacken, 30. ährend es wie glühende Lava von ihren Lippen . Stenz. oß: „Ich bin Deine Sklavin, Eduard, Alles was 2 h beſitze, gebe ich hin, Alles opfere ich Dir, um fen heiner Liebe willen. Laß uns von hier fliehen 5 d in mein Vaterland ziehen, heute noch, Eduard. er n die Zone der herrlichen Normandie laß uns f then, in ihren blühenden Gärten wird ſich Deine gen Stirn wieder glätten, in ihrer balſamiſchen Luft Näheres wird Dein Herz zu neuem Leben aufgehen, dort 55 ſt Du vor den kleinbürgerlichen Marotten und or den Vorurtheilen Deiner Landsleute geſchützt, dort empfängt Dich eine liebende Gattin — ein trautes Heim. Eduard belächelte den bunten Farbenſchimmer ihres Phantaſiegemäldes, aber es war auch ander⸗ ſeits zu verlockend, als daß es nicht auf ihn ſeine Wirkung ausgeübt hätte. Ein überſtrömender Dankes⸗ ausdruck wurde ihm noch durch ihre Liebkoſungen zu Theil, als er ihr erwiederte: „Ich bin Dein, Florentine, und folge Dir!“ — — — — So erfreuend das Bild geweſen, welches ſoeben an unſerm Auge vorrübergezogen, ſo betrübend iſt jenes, welches wir jetzt ſehen werden. Wir kehren in das Haus Wohlmanns zurück, und der Einblick in das Innere zeigt uns ein wei⸗ nendes Mädchen an der Bahre ihres Vaters. Das Schickſal hatte Alwine ſchwer heimgeſucht. Als ſie unter den aufregenden Eindrücken des von dem Packmeiſter erregten öffentlichen Aergerniſſes nach Hauſe zurückgekehrt war, galt ihr erſter Ge⸗ danke ihrem Vater. Sie trat in das Krankenzimmer und an das Lager deſſelben. Aber in jenen weit geöffneten Augen lag nicht mehr jenes Still-Lächeln, mit welchem er ſtets ſeine Tochter empfieng, kein liebender Arm ſtreckte ſich aus, um ſie zu umfangen ſeine Lippen vermochten ſich nicht mehr zu einem Gruße zu öffnen, eine Herzlähmung hatte den Le Ves bensfaden zerſchnitten, Gott hatte ihn zu ſich ge⸗ rufen. —— Er war mit einer beſeeligenden Täuſchung in ein beſſeres Leben eingetreten. Er hatte ſeine Tochter glücklich gewähnt, und nun war ſie doppelt elend. Sie ſaß an ſeiner Bahre und benetzte mit ihren Thränen die ſeidene Hülle. Erſt jetzt fühlte ſie ſich verwaiſt und — ſchutzlos. Jedoch der Quell der Thränen iſt dergeſtalt, daß er ſelbſt unter den härteſten Schickſalsſchlägen verſiegt. Jedes trauernde Herz weiß ſich zu reſi⸗ gniren und in das Unvermeidliche zu fügen. Mit den Vorbereitungen zur Beerdigung be⸗ ſchäftigt, empfing Alwine den nächſten Tag einen an ihren Vater adreſſirten Brief. Sie war zur Oeffnung der Correspondenzen ſchon während der Krankheit ihres Vaters berechtigt und durchlas das Schreiben, welches wie folgt lautete: „Sehr geehrter Herr Wohlmann! Das Ein⸗ zugsfeſt, welches ich mir ſo goldig ausgemalt, iſt leider zu einem Trauerfeſt geworden. Wie ſehr habe ich mich gefreut, in das Haus meines Wohl⸗ thäters zurückkehren zu können, und jetzt dieſe bittere Wendung der Dinge, hervorgerufen durch die In⸗ ſulten eines Verworfenen. Nachdem über meine Familienverhältniſſe ſo Ungünſtiges an die Oeffent⸗ lichkeit gedrungen iſt, habe ich einſehen gelernt, daß ich fortan keine Vertrauensſtellung in ihrem Geſchäfte bekleiden kann. Ich vermag Ihnen nicht zu ſchildern, wie weh es mir that, ohne Abſchied von Ihnen ge⸗ ſchieden zu ſein; aber würde das Trennungsweh