berichtet: „Die Sprecher der drei Burſchenſchaften „Arminia“, „Germania“ und „Teutonia“ wurden wegen Verrufserklärung aus der polptech⸗ niſchen Schule ausgewieſen. Dieſelben hatten einen Nichtpolytechniker wegen Verweigerung eines Duells in Verruf erklärt. — Morgen (Donnerſtag) Mittag findet eine Bürgerausſchußſitzung ſtatt, in welcher das aufzunehmende 30⸗Millionen⸗Anlehen vergeben wird. — Am letzten Freitag fiel in Baden⸗Baden ein 6jähriger Knabe, welcher Erdbeeren ſuchte, un⸗ glücklicher Weiſe in den vor der Villa Solms be⸗ findlichen Weiher und war dem Ertrinken nahe. Der Zufall wollte es. daß der des Weges kommende Gewerbehauptlehrer Meining es bemerkte, mit eigener Lebensgefahr ſofort in das Waſſer ſprang, den Knaben herausholte, hierauf die nöthigen Wieder⸗ belebensverſuche anſtellte und dafür die Freude hatte, das Leben des Kindes gerettet zu ſehen. In Otte nau ſand man am Dienstag den auch in weiteren Kreiſen bekannten Holzhändler Mich. Wunſch in ſeiner Scheune erhängt auf. W. ſtand in der Mitte der 40er Jahre, lebte in den geord⸗ netſten Verhältniſſen, war ein ehrenwerther, khätiger Geſchäftsmann und genoß die allgemeinſte Achtung. Als Grund ſeiner unglücklichen That nennt man Tiefſinn, der ſich ſeiner, wie angenommen wird, in Folge eines zweifelhaften geſchäftlichen Unter⸗ nehmen bemächtigt hatte. — Man berichtet aus Waldshut unterm 10. d. M.;: Einer heute hierher gelangten Nach⸗ richt zufolge ſind geſtern in Uehlingen (Amt Bonn⸗ dorf) 5 Häuſer abgebrannt. — Aus Würtemberg wird über außer⸗ ordentliche Verheerungen berichtet, welche die vor⸗ geſtrigen Gewittter verurſacht haben. Aus Aalen wird u. A. unterm 10. d. M. mitgetheilt: Nach einem ſchwülen Vormittag ging heute gegen 1 Uhr ein gewaltiges Hochgewitter über unſere Stadt hin⸗ weg. Wie immer bei uns, ſo war es auch dies⸗ mal wieder weniger der den ſchwarzen Wolken⸗ maſſen entſtrömende wolkenbruchähnliche, mit Hagel vermiſchte Regen, der Schaden anrichtete, als ein Wirbelſturm, der Alles auf ſeinem Wege von Weſt nach Oſt niederſchmetternd, nicht nur hunderte von Bäumen zerriß und entwurzelte, ſo daß der Ver⸗ kehr auf der Straße nach Unterkochen eine Zeit lang gehemmt war, ſondern ſogar das an dieſer Straße liegende, gegen 100 Fuß lange, zweiſtöckige, erſt vor Kurzem neu und maſſid gebaute Fabrikgebäude der Oſtertag'ſchen Kaſſenfabrik und ein großes, bewohn⸗ tes Kellergebäude der Brauerei zum Fuchs zuſammen⸗ riß. Der den Beſitzern dieſer Gebäude zugehende Verluſt iſt ein ſehr empfindlicher und das Bedauern mit ihnen allgemein. Ihm gegenüber kamen die vielen Beſchädigungen an Dächern und Fenſtern ꝛc. kaum in Betracht. Unſere Hopfenlager wurden zum Theil umgelegt, inwieweit ſie ſonſt Schaden ge— nommen haben, iſt zur Zeit nicht bekannt. Die Fruchtfelder ꝛc. wurden ebenfalls niedergewor fen, ob ſie ſich wieder erholen werden, ſteht dahin, iſt aber möglich. — Heilbronn, 6. Juli. Zbwiſchen der Stadt und dem Vertreter der württembergiſchen Vereinsbank. Dr. K. Steiner, iſt ein Vertrag wegen Bildung einer Aktiengeſellſchaft zur Ausbeutung des von der Stadtgemeinde erworbenen Bergwerkseigen⸗ thum unterzeichnet worden, nachdem die Stadt ſeit 1881 auf Salz gemuthet und ſchließlich das Berg⸗ werkseigenthum an 6 Feldern im ungefähren Um⸗ fange von 12 Millionen Quadratmetern erworben hatte. Der Vertrag wurde unterzeichnet, nachdem derſelbe durch die bürgerlichen Kollegien einſtiumig genehmigt war. Die K. Kreisregierung in Ludwigs⸗ burg hat dem Vertrage heute ſeine Genehmigung ertheilt. Die württembergiſche Vereinsbank hat den fraglichen Vertrag für ſich und ein Konſortium ab⸗ geſchloſſen, welchem noch die württembergiſche Bank⸗ anſtalt in Stuttgart, die Darmſtädter Bank, die deutſche Vereinsbank, die Firma „Joh. Goll und Söhne“ in Frankfurt und die deutſche Bank in Berlin angehören; auch hervorragende einheimiſche Induſtrielle ſind bei dem Unternehmen beteiligt. — Ein Akt bodenloſer Roheit iſt aus Bonn⸗ dorf zu vermelden. Als mehrere dortige Beamte von der landwirthſchaftl. Beſprechung von Riedern zurückkehrten, vernahm einer der betreffenden Herren unter dem Mühlebogen das jämmerliche Heulen ſeines Hundes. Man glaubte zuerſt, der Hund ſei unter die Räder gekommen, aber einer der Herren ſah deutlich, wie ein Individuum den Hund am Halſe hatte und ihm mit der brennenden Cigarre die Zunge verbrannte. Der Kerl ergriff hierauf die Flucht, wurde aber von dem Beſitzer und den an⸗ deren Herren verfolgt, ergriffen und als der ledige Zie gler Matthias Bachmann recognoscirt. Der Hund aber rannte, von großen raſend brennenden Schmerzen gepeinigt], in den Straßen der Stadt herum und war nicht mehr einzufangen. Andern Morgens nun lag das arme Thier verendet auf 2 der Amthausſtaffel. Seine ſchrecklich verbr Zunge zeigte deutlich, an was das arme Ge verendet war. Der Unmenſch iſt ſelbſtverſtch dem Gerichte angezeigt und wird wohl nich einer gelinden Strafe davonkommen. — Baiern. Vergangenen Montag wurde in einem Gaſthaus in Lindau der zehnjährige Kaufmannslehrling Bernhard B aus Altenburg in Sachſen verhaftet. Derſel nach einem Telegramm des Gendarmeriekomma in Altenburg zum Schaden ſeines Principals mf einer Summe von 4000 Mk. flüchtig gegangen in der Abſicht, nach Amerika auszuwandern. deſſen Feſtn ahme wurden demſelben noch an ba Geld 2897 Mk. abgenommen. — Rotterdam, 11. Juli. Das zur nutzung bei den alle fünf Jahre wiederkehr Feſtlichkeiten der polytechniſchen Schule in Del richtete, für drei bis viertauſend Perſonen Platz tende Feſtgebäude iſt in der verfloſſenen Nach halb 12 Uhr total niedergebrannt. Das Ge bäh beſtand ausſchließlich aus Holz und wurde da elektriſches Licht erleuchtet. Weil das Feſtterraig außerhalb der Stadt in nicht bewohnter Gegend ge legen, beſchränkte ſich das Feuer auf das im Innerg reich verzierte Feſtgebäude, das innerhalb eit Stunde total niedergebrannt war. Von den Mh⸗ bilien, dem Glaswerk und der Caſſe konnte nichſz gerettet werden, verſchiedene werthvolle neue u alte Corpsfahnen verbrannten. Verletzungen daß Perſonen fanden nicht ſtatt. ſache des Brandes iſt unbekannt. Die Feſtlichkeſten hatten am Vormittag mit einem durch Studenten dargeſtellten Feſtzuge: „Der Einzug des He Philipp von Burgund mit Jacoba von Ba ihren Anfang genommen. — In Neubiſchofsſee bei Kunersdorf mähte ein junger Bauernſohn Bellach Heu auf ſeiner Wieſe, als zwei im feindliche Burſche auf ihn zukamen, um ihn zu überfallen. Er wehr ſich mit der Senſe; bei einem neuen Hiebe erhoh ſich ſeine im Gras hockende Mutter, ohne daß er es bemerkte und er traf ſie ſo unglücklich, daß der Kopf nur noch an einigen Faſern hing. Der Die Entſtehungsur qu der Gt der Kohler Vhernes Frau, einer Mädchen b amtliche ins Berl lter Sieg un Beſitzer i dieſen 2 giſtern M in Orte, ſchterloh, 1 denken Selle war, Straße zu Co n der K Wihelm Ni Er Muttermörder wider Willen und ſeine Gegner find verhaftet. — Zweifacher Kindermord, Brand⸗ ſtiftung und Selbſtmordverſuch, das ſind die Einzel heiten jenes grauenvollen Ereigniſſes, das am Frei tag Morgen Rixdorf bei Berlin in Schrecken verſezte, Lieutenantsgage hatte er keine Erſparniſſe machen können und ſo war es möglich, daß er bald wieder auf dem Standpunkt anlangen konnte, von dem ihn Wohlmann einſt gerettet, wenn ihm Fortuna nicht hold war und eine paſſende Stellung verſchaffte. Unter ſolchen ähnlichen Gedanken beſtieg Eduard die Treppe zu dem Hotel, deſſen Gaſtzimmer ſich neben einigen Wohnzimmern im erſten Stock befand. Eben im Begriff, die Thüre des Gaſtzimmers zu öffnen, hörte er ſich bei ſeinem Namen rufen. Erſchreckte ihn ſchon der Klang dieſer Stimme ſo geſchah dies noch mehr, als er ſich nach der Rufenden umwandte — — Es iſt ein eigen Ding um das Menſchen⸗, hauptſächlich aber um das Mädchenherz. Was es in ſich aufgenommen und erfaßt hat, das hält es mit eiſerner Gewalt feſt, und oſt müſſen erſt die härteſten Schickſalsſchläge, ja ſeſbſt Demüthigungen, und ſchließlich der nagende Zahn der Zeit hinzu⸗ treten, um ſeinen Willen zu brechen, und um es zu bewegen, das Erfaßte wieder frei zu geben. Zwar gibt es Menſchen, und wir dürfen ſagen: zum Glück nicht wenige, bei denen die Vernunft über das Herz ſiegt und ebenſo werden ſich unter unſern freundlichen Leſern Viele finden, welche die Handlungsweiſe der in unſerer Erzählung eine Hauptrolle ſpielenden Franzöſin verwerflich finden. Aber dem gegennüber müſſen wir behaupten, daß dieſes Urtheil, wenn auch wahr, ſo doch nicht ge⸗ recht iſt. Zieht man z. B. bei Florentine in Be⸗ tracht: daß ſie in früheſter Kindheit eine Waiſe und in dieſer Eigenſchaft wenig ſtreng erzogen worden und „als die reiche Erbin mit der für Be⸗ dürftige ſtets geöffnete Hand“ von einer ganzen Gemeinde verhätſchelt, und, zur Jungfrau heran⸗ e „ , F e gewachſen, von der Herrenwelt umworben und um⸗ ſchmeichelt wurde, ſo iſt es erklärlich, wenn ein ſolches Gemüth ſich zu dem Vollkommneren, zu dem wahren, echt ehrlichen Charakter hingezogen fühlt; es iſt ferner erklärlich, daß ein Mädchen unter den immerwährenden Lobhudeleien der Herren ſo zur Egoiſtin wird, daß ſie ſchließlich meint, ſie ſei un⸗ wiederſtehlich und in dem Glauben lebt, der Mann, welchen ſie liebt, der müſſe ſie wieder lieben. Und dieſes Urtheil wird wohl bei Florentine zutreffen, den Thatſche iſt, daß ſie ſeit zwei Tagen in M. verweilte und, um die Einzugsfeierlichkeit gut mit anſehen zu können, zuerſt nicht bei ihren entlegener wohnenden Verwandten, ſondern in dieſem Hotel Wohnung genommen hatte. Der Zufall wollte es, daß Eduard gerade in dieſes Haus ging und Florentine hatte dies von ihrem Fenſter aus bemerkt. Ihr liebendes Herz hatte es nicht über ſich zu gewinnen vermocht, ihn ſtumm an ihm vor⸗ übergehen zu laſſen und jetzt ſtanden ſich Beide in ihrem Zimmer gegennüber; während ſich in ſeinem Antlitz Kummer und der düſtere Ausdruck beleidigter Mannesehre prägte, ſtrahlten ihre Augen von Glück und Wonne, und ſpielten in dem Glanze der Wiedervereinigung mit dem Manne an dem ſie ihr Herz verloren. „Sie haben mir noch nicht ein freundliches Wort geſagt, Sie blicken ſo düſter, Eduard, ich weiß es, man hat Sie beleidigt, aber ſuchen Sie zu vergeſſen, es waren die Aeußerungen eines Nichtswürdigen.“ „So iſt Ihnen das Begebniß bekannt?“ „Ich beobachtete die Scene von meinem Fenſter aus und ließ mir ſpäter von einem hier wohnenden in Ihrer Na tande 5 „Und Sie ſcheuen ſich nicht, Florentine, mit jenem Manne zu verkehren, den man öffentlich an den Schandpfahl geſtellt?“ „Sagte ich Ihnen nicht, daß ich das Gehöie für die Aeußerungen eines Nichtswürdigen halte g „Wenn aber dieſe Aeußerungen auf Wahrheit beruhen würden?“ „So würde ich meine Achtung für Sie, welche Sie mir abzuzwingen gewußt, nicht um eines Haares Breite vermindern. Sie wären ja nur der Sohn jenes Gefallenen.“ Eduard ſchaute Florentine lange und forſchend in die Augen. Dann ſagte er: „Ich danke Ihnen, für die gute Meinung, welche Sie von mir habe, Florentine, und — ich könnte Ihnen dankbar ſeig für die große Liebe, welche Sie mir entgegenbringeg, Aber ich bin dieſer Liebe unwerth, denn Alles waz Sie gehört haben, iſt wahr, Florentine; zudem bin ich ſo arm wie ein Bettler, ich kann Ihnen nichts bieten, was Ihrem Reichthum und — Ihrer Liebe gleich käme.“ „Nichts, was meiner Liebe gleichkäme ?“ fragte hen ſie, ihre Augen verſtändnißlos zu ihm aufſchlagend; „Ich glaubte, es ſei jetzt Friede, Eduard?“ „Ja, Frieden im Lande. Aber ich meine einen andern, ich meine den inneren Frieden. Sie kennen nicht die Stürme, welche noch vor kurzem mein Herz umtobten, und ich will Sie mit der Er⸗ Erſt ſeitdem ich klärung derſelben nicht betrüben. Ihnen gegennüberſtehe, ſeitdem mir aus Ihren Augen der Seelenfrieden winkt, ſeitdem mir der Athem Ihrer Sprache wie der Hauch des Friedens umweht erſt ſeit dieſer Zeit fühle ich mich hingezogen in jenes Reich, in welchem es einen Frieden der Seele und 5480 Liebe gibt.“ (Fort. folgt.) 1 * Nach ldder In uh wenn gen Bedir Seuerbehör Rundſtücke F anzugel hinigung. muß die A! Nanzung b Die it, daß ſi ſaebern iht bon ihn nen Im Aleterheber lanzten Aichung der folgen mu aß ſſch zi lubber alererheber 1 0 1 N Die wt, Vor Man r. nahme d Lade