ner, bezt, traße ber, mit Bezug polizeilichen 1883 „Die d Reirlich⸗ „Straßen ufgefordert, o lange daz mbegießen, 8 Uhr zu Begießung wäre win zuli. 1883, Brehm. — lg. Gemeinde ⸗ t und liegt lang zur lichtigen in 1883. Wittwe, on Neckar⸗ ranz ſ. Zt. ich hiermit 1883. turm, m. L erlernen zeld. Gefl. die Exped. — ä — 4 ock mit 2 zeben wer⸗ eicher und Wtw. wein ſt er, garth. ü 5 große, muth. gläſer 3. folger, nagarth. Ilproviſton. Alge Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., men Inſerate für uns an. Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 W. 20 Pf. mit ilkuſtrirtem Auterhaltungsblatt 1 M. 70 Pf. l Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. attbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen Bei größeren Aufträgen entſprechend Rr. 55. Mittwoch, den 11. Juli 1883. Reklamationen ien unregelmäßiger Zuſtellung unſeres Blattes 10 die Träger, bringe man gefälligſt ſofort zu ie Kenntniß, damit wir Abhülfe treffen unen. Politiſches. Rarlsruhe, 9. Juli, Mittags 12 Uhr 45 uten. Soeben iſt der Kaiſer mittelſt eines aus Moggons beſtehenden Sonderzuges auf dem Haupt⸗ Mhofe eingetroffen. Er wurde empfangen von Großherzog, der Großherzogin, dem Erbgroß⸗ g dem Prinzen Ludwig, Wilhelm und Karl, General Obernitz u. v. A. Nach erfolgter Atellung der Bekleidung fuhr der Kaiſer neben Großherzogin zum Schloſſe, in einer zweiten page folgte der Großherzog mit dem Erbgroß⸗ zog und dem Prinzen Ludwig. Narlsruhe, 9. Juli. 3 Uhr 52 Minuten n. Die Feſtparade iſt ſoeben vorrüber. Eine eure Menſchenmenge war auf dem Schloßplatze. Ludwig marſchirte an der Spitze der erſten Impagnie zur Kaſerne. Es geht das Gerücht, der roßherzog werde heute zum Major befördert. — Aus dem Königreiche Sach ſen iſt zu den, daß am 4. Juli der König Albert durch wunderbare Fügung aus einer großen Lebens⸗ uhr gerettet wurde. Der König befand ſich in Hau zur Beſichtigung der dortigen großen In⸗ rle⸗Etabliſſements und verließ eben, in einem heffuhle neben dem Kreishauptmann Dr. Hübel Zwickau und dem Fabrikdirektor Clad ſitzend, oberen Etagen der Fabrik Georgi und Com⸗ nie, als ſich an der Fahrbahn ein Stück Eiſen löste, auf den Fahrſtuhl mit großer Gewalt auf⸗ ſchlug, den Kreishauptmann Dr. Hübel ſofort tö⸗ dete und den Fabrikdirektor Clad ſchwer verletzte, nur König Albert blieb ganz unverſehrt. Gaſtein, 7. Juli. Die Ankunft des deutſchen Kaiſers erfolgt hier am 16. Juli. Paris, 9. Juli. Die „Union“ meldet aus Rom: Die Fürſtin Maſſimo hat geſtern im Auftrage der Gräfin Chambord dem Papſt 10,000 Fr. über⸗ geben. Der heilige Vater ſprach ſein lebhaftes Beileid über die Krankheit des Grafen aus und ſagte er bete täglich für den Grafen. — Alle gegenwärtigen politiſchen Sorgen Frank⸗ reichs ſind durch die Nachrichten aus Frohsdorf, daß der dort lebende Graf Chambord, das Oberhaupt der Legitimiſtenpartei, im Sterben liege, in den Hintergrund gedrängt, denn wenn der Tod des Grafen Chambord erfolgt, tritt der Graf von Pa⸗ ris, der gleichzeitig ein Führer der Orleans iſt, die legitimiſtiſch⸗orleaniſtiſche Erbſchaft an und die re⸗ publikaniſche Regierung hat mit entſprechenden Manifeſtationen und Demonſtrationen zu rechnen. Nach der bereits von Seiten des Cabinets Ferry bekundeten Entſchloſſenheit in der Prätendentenfrage iſt indeſſen zu erwarten, daß es auch ferner kurzen Proceß machen und den Grafen von Paris nebſt ſeinem Anhange aus Frankreich ausweiſen wird. Paris, Die „Agence Havas“ meldet: Aus Hongkong wurden heute Cholerafälle in Swa⸗ tow (China) gemeldet. London, 7. Juli. Ueber Varna meldet man der „Daily News“, daß die Inſurrektion in Alba⸗ nien fortdauere; alle katholiſchen Stämme hätten des Sultans Anerbieten wegen einer Amneſtie zu⸗ rückgewieſen und die Feindſeligkeiten dauerten fort. Es heißt, daß die Stammeshäuptlinge eine Depu⸗ tation nach Wien geſchickt hätten, um ſich dort eine Annexion durch Oeſterreich zu erbitten. Alexandrien, 7. Juli. Nach einer Mel⸗ dung des Reuterſchen Bureau ſind von geſtern früh 8 bis heute früh 8 Uhr in Damiette 120, in Man⸗ ſurah 32 und in Samanud 16 Perſonen an der Cholera geſtorben. In Shirbin iſt kein neuer Todesfall vorgekommen. Alexandrien, 6. Juli. Es iſt ein zweitet Cholerafall hier vorgekommen. Aus Samannud ſind bis 4. Juli, Abends 9 Uhr, Choleratodesfälle ge⸗ meldet. Oberſt Clarke, welchem der Sanitätskordon unterſtellt iſt, telegraphirt, daß unter den Truppen des Kordons zwei Choleratodesfälle vorgekommen find. Alexandrien, 9. Juli. Das Reuter'ſche Bureau meldet: Von Sonnabend Abend 9 Uhr bis geſtern Abend 9 Uhr ſiud 88 Perſonen in Damiette, 64 Perſonen in Manſurah, 9 Perſonen in Samanud und 7 Perſonen in Schirbin an der Cholera ge⸗ ſtorben. In Alexandrien iſt in dieſer Zeit eine Perſon an der Cholera geſtorben. Alle bisherigen hieſigen Cholera⸗ Erkrankungen beſchränken ſich auf das europäiſche Viertel. Verſchiedenes. — Ladenburg, 10. Juli. (40 jähriges Stiftungsfeſt des Geſangvereins). Nach den bis jetzt eingelaufenen Zuſagen auswärtiger Vereine verſpricht dasſelbe recht zahlreich beſucht zu werden. Es haben ſich bis heute 27 Vereine mit über 600 Sängern angemeldet. Da, wie es bei derartigen Anläſſen immer der Fall iſt, eine nicht geringe Anzahl von Vereinen ihre Zuſagen erſt kurze Zeit vor den betr. Feſten abgeben, ſo iſt eine noch weit bedeutendere Be⸗ theiligung als ſicher anzunehmen. Vorurteil und Selbſt⸗ vperleugnung. Schilderungen aus dem Leben eines Ka ö bon . 5 (JFortſetzung.) Für dieſen Mann war, wie wir ſehen, das kfängniß keine Beſſerungsanſtalt; ein gemeiner harakter bleibt gemein, und wenn die Erziehungs⸗ thoden aller Pädagogen der Welt an ihn ange⸗ andt würden. * * * Schon in der früheſten Morgenſtunde des ndern Tages nikten die lieben Sonnenſtrahlen in s Schlafgemach Alwinens. Aber diesmal hatte h die Sonne berſpätet, denn ſie fand Alwine eits erwacht und im Begriff, ſich anzukleiden. Aber nicht Alwine allein, ſondern ſämmtlichen nwohnern der Stadt erging es ſo. Niemand lte ſich von der behaglichen Wärme des Bettes ſeln laſſen, denn ſchon um 10 Uhr, ſo hieß es, rden die Truppen in die Stadt einrücken, und Jedermann dieſem feierlichen Akt anwohnen ollte, ſo waren die meiſten hauptſächlich aber die auen der vorhergehenden Erledigung der notwen⸗ — digſten häuslichen Verrichtungen gezwungen, ſchon mit Tagesgrauen die Bettſtatt zu verlaſſen. Niemand wollte fehlen, Jeder wollte beim Einzug der Heldenſieger zugegen ſein, alles wollte den Vaterlandsbeſchützern die Hand zum Gruße reichen. Wie viele Herzen ſchlugen höher auf in der Vor⸗ ahnung der Wiedervereinigung mit dem Vater, dem Gatten oder dem Geliebten. Und umgekehrt, wie viele heimliche und ſichtbare Thränen wurden ver⸗ goſſen von ſolchen, denen der Krieg ein Trennungs⸗ weh fürs ganze Leben bereitet hatte; wie viel Tau⸗ ſende gab es, welche dieſes Tages nicht froh werden konnten, weil die Erde des feindlichen Landes einen Unvergeßlichen, in ſich barg. Nirgends wie hier bethätigt ſich in dem Maße der Satz: . Selten Freude ohne Trauer, Selten Ernte, ungeſä't; Ohn Verdienſt nur ſelten Segen, Ohne Mühen kein Verdienſt. Selbſt kein Glück ohn' bauge Hoffnung, Keine Liebe ohne Thrän'; Ja ſelbſt ohne bang' Erwartung, Giebts kein frohes Wiederſehn. Und auch Alwine quälten dieſe bangen Er⸗ wartungen des Wiederſehens. Mit einer gewiſſen Aengſtlichkeit dachte ſie an den Augenblick, in welchem ſie ihm gegennüber⸗ ſtehen würde, ihm, um deſſent⸗ willen ſie ſich eigentlich ſo bräutlich geſchmückt und der vielleicht nicht einmal eine Ahnung von dem hatte, was in ihrem Herzen vorging. Sie ſtand vor dem Spiegel und war damit beſchäftigt, eine Roſe ihn ihren kaſtanienbraunen Locken zu be⸗ feſtigen. „Wenn ſich der Vater nun dennoch ge⸗ täuſcht hätte? Wenn es dennoch die Franzoͤſin wäre, welcher er ſein Herz geſchenkt? Beruhige Dich, mein Herz,“ ſagte ſie, in ihrem Selbſtgeſpräch fortfahrend, indem ſie die kleine Hand gegen den Buſen drückte; „du empfängſt ihn ja nur als Freund, als den Disponent des Geſchäfts, mein Antlitz ſoll ihm nicht verrathen, was du mein Herz für ſihn gelitten, und was du noch für ihn empfindeſt.“ Die Meldung des Dieners, daß der Wagen bereit ſtehe, leitete den Gedanken Alwinens in die Wirklichkeit zurück und ermahnte! ſie zum Aufbruch. Noch einmal ließ ſie ihr Auge wie prüfend über ihr Gewand gleiten, das in einer Seidenrobe beſtand, und die ihrer Geſtalt einen magiſchen Zauber verlieh, dann begab ſie ſich in das Krankenzimmer, um von ihrem Vater Abſchied zu nehmen. Der Kranke, auf deſſen Wangen ſich heute eine förmliche Fieberröthe gelagert hakte, betrachtete matt⸗ lächelnd ſeine Tochter, indem er ſagte: „So wie Du jetzt ausſiehſt, mein Kind, könnteſt Du ſelbſt das Herz eines Fürſten berücken, Eduard wird ſich, wenn er Dich ſo wiederſieht, für das Ueberſtandene vollkommen entſchädigt halten.“ Und unbeirrt der