1 hme 1885 beſel en, Trun Ber Richtk ämig beat 11 Alwine mit bewegter Stimme, „und Sie legen Allgemeiner Jenzeiger für Ladenburg und 1 Schtiesheim Erſcheint Poſtprovifion. Inſerate, welche am Ta ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt nehmen Inſerate für uns an. ge vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Ex Pf., Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Mittwoch und Samstag und koſter viertelfahrlich 1 2a. 20 Pf. mit ikkuſtrirtem Anterhalkungsblatt 1 NA. 70 Ff. cl. 5 pedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein- Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechend jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionn Nr. 51. Mittwoch, den 27. Juni 1883. Volitiſches. Karlsruhe, 23. Juni. Die Hoͤchſten Herr⸗ ſchaften erwarten morgen den 24. Juni Abends die Ankunft Sr. Kgl. H. des Kronprinzen von Schwe⸗ den und Norwegen in Rippoldsau. Höchſtderſelben gedenkt heute in Frankfurt g. M. einzutreffen, dort zu übernachten und morgen früh 20 Min. nach 8 Uhr die Reiſe fortzuſetzen. Ein Großh. Hof⸗ waggon erwartet den Kronprinzen in Frankfurt; in Offenburg wird Se. K. H. ein Gabelfrühſtück einnehmen. Ihre Kgl. H. Frau Großherzogion Louiſe von Boden widmet der Gemeinde Sandhofen und den hekreffenden Familien ein Gedenkblatt zur Erinne⸗ kung an die am 2. Januar 1883 im Rheine bei Oppau verunglückten hieſigen Einwohner, welches um 22. d. durch Herrn Miniſterialrat Engelhorn von Mannhelm den Betreffenden auf hieſigem Rat⸗ hauſe übergeben wurde. Karlsruhe, 24. Juni. Soweit man über⸗ Haupt die für den nächſten Landtag beſtimmten Vor⸗ lagen zu kennen glaubt, ſind dieſelben, wie z. B. die Revifſon der Städteordnung, die Aenderung der Kreisberfaſſung, und ſofern auch dieſe Erwartung ſich verwirklicht, ein Geſetz über das Mittelſchul⸗ weſen, in der Hauptſache aus einer von den Ständen felbſt gegebenen Anregung hervorgegangen. Dieſe, ſowie etwaige weitere Vorlagen ſteuerlicher Natur find in erſter Reihe Arbeiten einer objektiven Ge⸗ ſeßgebung, bei welchen das Parteiweſen höchſtens in zweiter Reihe ſich geltend machen kann. Zwar Wird es dem nächſten Landtag keineswegs an boli⸗ Iſchen Streitigkeiten fehlen, aber es wird immer⸗ In ein günſtiger Zufall, daß einige der voraus⸗ ſcchtlichen Hauptvorlagen zu ſolchen Kämpfen nicht geradezu herausfordern. „ Berkin, 20. Juni. Nach der „Post führen die kürzlich in Berlin und Dresden erfolgten Ver⸗ haftungen (Affaire Kraſzewski) zu einem Hoch- und Landes verratsprozeß in großem Styl. Die „Poſt“ will wiſſen, daß die bisherigen polizeilichen und gerichtlichen Maßregeln bereits ein erhebliches belaſtendes Material ergeben haben. Die Zahl der in der Krupp'ſchen Guß. ſtahlfabrik beſchäftigten Arbeiter beträgt gegen⸗ wärtig 19,605. Einſchließlich der Familien umfaßt dieſe Arbeiterzahl einen Perſonenſtaund von 65 381 Köpfen, worunter ſich 13,083 ſchulpflichtige Kinder befinden. Berlin, 22. Juni. Das Geſetz über die Krankenverſicherung der Arbeiter, welches am 31. Mai die definitive Zuſtimmung des Reichstages, am 7. Juni diejenige des Bundesrats erhalten hat, iſt am 15. Juni durch den Kaiſer ausgefertigt worden. Dasſelbe tritt am 1. Dezember 1884 in Kraft. Die Enthüllung des Niederwald⸗Denkmals wird, wie die „Nat. Ztg.“ vernimmt, nach den bis jetzt getroffenen Beſtimmungen am 27. September d. J. ſtattfinden. Der Kaiſer welcher ſich um jene Zeit in der Provinz Heſſen⸗Naſſau zur Beſichtigung der Manöver befindet, beabſichtigt, an der Feierlichkeit Teil zu nehmen; auch werden ſämtliche deutſche Fürſten zur Beteiligung an derſelben eingeladen wer⸗ den. Ebenſo werden an die auf den Reliefs des Denkmals abgebildeten Männer Einladungen er⸗ gehen. Nach dem Feſtakte begeben ſich die Teil⸗ nehmer nach Wiesbaden, woſelbſt im königlichen Schloſſe ſich die Feierlichkeit fortfetzen ſoll. Nachdem bekanntlich der Reichstag die Vor⸗ lagen über die Erhöhung der Nutzholzzölle abgelehnt hat, iſt ſeitens der Miniſterialbehörden, wie man uns mitteilt, an die Provinzialbehörden ihrer Reſ⸗ überall da, wo inländiſches Holz in genügender Menge vorhanden iſt, kein außerdeutſches Holz zur Verwendung gelange. Durch dieſe Verfügung ſoll augenſcheinlich der Abſatz des inländiſchen Nutzholzes im Intereſſe der heimiſchen Forſtwirtſchaft gefördert werden. wünſchen, daß ſie ſchon längſt ergangen wäre. 8 Berlin. In der Politik macht ſich ſchon die ſommerliche Stille einigermaßen bemerkbar, obwohl In Deutſchlands, reſp. Preußens innerer Politik ſteht man allerdings noch vor der theilweiſen Lö⸗ ſung der brennend gewordenen Kirchenfrage. In derſelben hat j tzt allem Anſcheine nach die preußi⸗ die bekannte kirchenpolitiſche Vorlage beweiſt nicht nur eine große Nachgiebigkeit der Regierung, ſon⸗ dern in der Kommiſſionsberatung hat man die Vor⸗ lage ſogar noch weiter im Sinne der Centrums⸗ partei revidirt, auf die Anzeigeflicht verzichtet und hinſichtlich der biſchöflichen Funktionen in den ver⸗ waiſten Kirchenſprengeln weitere Konzeſſionen ge⸗ macht. In dieſer Woche fand auch im preußiſchen 5 Abgeordnetenhauſe noch die zweite Plenarberathung der kirchenpolitiſchen Vorlage ſtatt und dürfte die⸗ ſelbe von einer Mehrheit der Conſervativen und Centrumspartei, ſo wie man ſie in der Kommiſſion rebidirte, zun Annahme gelangt ſein. Nach einer Kundgebung der preußiſchen Re⸗ gierung zu ſchließen, wird in Preußen die Ver⸗ ſtaatlichung der wichtigſten Eiſenbahnlinien nur noch eine Frage der Zeit fein. Schweidnitzer Eiſenbahn hat das Verſtaatlichungs⸗ project ſogar bereits einen weiteren Erfolg erzielt, Vokurteil und Helbſt vexleugnung. lderungen aus dem Leben eines Kaufmann von Paul Böttcher. 1 Sch „Das wird Gott nicht wollen, und ich bin gewiß, daß wir Sie zu den Heldenſiegern zählen werden, die nach hartem Ringen um des Vater⸗ landes Ehre in die Heimat zurückkehren.“ „Sie zeigen mir ein Fernbild, Fräulein Wohl⸗ mann, welches jeden Vaterlandsfreund freudig in den Kampf ziehen läßt. Aber wie iſt es, Fräulein Wohlmann, wenn man unbeſchadet an Leib und (Fortſetzung.) Eduard, welcher der irrigen Meinung war, daß dieſe Worte einen Fingerzeig bedeudeten, ſich möglichſt kurz faſſen zu ſollen, antwortete: „Es liegt mir fern, mein Fräulein, Ihnen durch meine allzu lange Gegenwart die Zeit zu rauben, deren Ihr Vater ſo notwendig bedarf. Wie ſchon be⸗ merkt, bin ich hierher gekommen, um mich pflicht⸗ ſchuldigſt zu verabſchieden.“ „Ihre Worte klingen hart, Herr Frey,“ ſagte meinen Aeußerungen eine falſche Bedeutung bei; indeſſen, Sie wollen ſchon fort?“ „Ich muß wohl, denn meine Ordre lautet, daß 15 mich morgen meinem Truppenteil zu ſtellen habe,, „Und werden Sie nach Beendigung des Krieges wieder zu uns zurückkehren?“ „Nach Beendigung des Krieges, ja; wenn es Gott nicht bereits gefallen haben ſollte, mich in die Liſte der Fall nden eingetragen zu haben“ zu nicht das geeigneſte Mittel 2, Seele mit wunden Herzen zurückkehren muß; wäre es fündhaft zu nennen, wenn man den Wunſch hegt, unter ſolchen Umſtänden lieber im kühlen Schooß des Schlachtfeldes gebettet zu ſein, als zu⸗ rückkehren zu müſſen in den nie endenden Kampf mit der rauhen Wirklichkeit?“ „Sie blicken mich fragend an und doch kann ich Ihnen nicht ſagen, was mich bewegt und ſo unſäglich elend gemacht hat, ſo elend, wie ich mich ſelbſt da nicht gefühlt, als ich der Verzweiflung nahe mich von den Rädern des Waggons zermalmen laſſen wollte. Damals war es eine äußere, diesmal eine innere Krankheit, die gleich einem ſchleichenden Fieber an meinem Herzen nagt. Ich habe für dieſe Krankheit weder jetzt noch nach dem Kriege Hoffnung auf Geneſung; iſt es! da nicht beſſer, wenn ihr ein ſchnelles Ende bereitet wird, und iſt der Krieg hie⸗ Alwine, welche immer noch glaubte, daß Eduard bon der Franzöſin, als dem Gegenſtand ſeiner Liebe den gegebenen Umſtänden leiden müſſen, aber Sie dürfen deshalb die Hoffnung nicht fallen laſſen, daß ſich dennoch nach dem Kriege ihr Wunſch erfüllen könne.“ „So kennen Sie bereits den Grund meines Leidens, Alwine, und Sie zürnen mir nicht, daß ich die Kühnheit gehabt, Ihnen offen die Falten meines Herzens klarzulegen?“ „Ich zürne Ihnen nicht, Eduard, ſondern ich bemitleide Sie aus tiefſter Seele. Indeſſen faſſen Sie Mut, Sie gehören ſich jetzt nicht mehr ſelbſt, ſondern dem Vaterlande an, und ſpäter, ſo glaube ich, wird die Macht der Liebe alle Hinterniſſe über⸗ dauern.“ „Haben Sie Dank für dieſen Troſt,“ ſagte Eduard ſchmerzlich bewegt; Sie haben Recht, ich gehöre jetzt dem Vaterlande an. So leben Sie wohl.“ Stumm blieb der Mund, als die Hände Beider in einander ruhten. Wie ganz anders hätte der Abſchied ſein können, wenn dieſes unſelige Mißverſtändnis nicht geweſen wäre. Noch einmal trafen ſich ihre Augen mit dem Ausdruck inniger aber doch verſtändnisloſer Liebe, dann wandte er ſich ab und ſchritt wankenden Schrittes nach Ausgang des Gartens, während ihm Alwine eine ſtille Thräne nachſandte. * 5 8 * ſprach antwortete: „Ich weiß wohl, daß Sie unter * Gott hatte es gewollt, daß die ſchrecklichen ſorts die Weiſung ergangen, daß zu Staats bauten, Man kann ſich mit dieſer Maßregel nur 4 einverſtanden erklären, und es wäre höchſtens zu die Zeit der Hundstage noch nicht begonnen hat. f ſche Regierung die Streitaxt total vergraben, denn Hinſichtlich der Breslau.