tiger. An Allgemeiner Tenzeiger für Ladenburg und Schriesheim. 0 Erſcheint Mittwoch und Samstag und kostet vierteljährlich 1 M. 20 Pf. mit ikuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl. Seh, Pofproviſton. a Juſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local⸗Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechend Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deut 9 7 5 080 , sen, nehmen Inſerate für uns an. ſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen u. r 50. Samstag, den 23. Zuni 1883. 5 e mul, Abonnements- Linladung. Elſenz ein Gaufeſt abhalten, mit welchem eine Aus⸗ lediger Schuhmacher von Biſchbrunn, wegen Brand⸗ — 1 7 Mit dem 1. Juli beginnt ein neues Quartal ſtellung von Tieren, landw. Maſchinen und Geräten, Geflügel, Bienen ſowie eine Verloſung dieſer Gegen⸗ ſtiftung. Die Geſchworenen bejahten die Schuld⸗ frage wie auch die Frage nach mildernden Um⸗ unſerer Zeitung und laden zum Abonnement freund⸗ N J e 5 i f 77 „ 5 f a f ſtände verbunden wird. Für Rindvieh, Schweine, ſtänden, worauf der Angeklagte in eine Gefängniß⸗ hen licht ein. Beſtellungen werden ſowohl in der Ex⸗ landw. Producte, Geräte und Maſchinen ſind nahe⸗ ſtrafe von 1 Jahr und in die Koſten verurteilt ei pedition als auch bei den Zeitungsträgern ange- zu 3000 Mark Prämien ausgeſetzt wird. 1 Für nicht prämürte Tiere werden Wegegelder 6. Fall. Karl Fiſcher, 42 jähriger Getreide⸗ 29 ͤ bon 1 Mark bis zu einer Entfernung von 5 km arbeiter von hier, wegen Meineids. Die Geſchwore⸗ 1 Politiſches. und 50 Pfg. für je weitere Kilometer bei größeren [nen konnten ſich von der Schuld des Angeklagten Ile 9 Karlsruhe, 18. Juni. S. K. H. der Groß⸗ 15 herzog begibt ſich heute (19. ds.) von Rippoldsau nach der Mainau, um daſelbſt einige Tage zuzu⸗ dtem bringen. Bold darauf ſoll alsdann die Großh. Familie mit Gefolge längeren Aufenthalt auf der Mainau nehmen. Entfernungen bewilligt. Beſondere Aufmerkſamkeit wird bei dieſer Ausſtellung den Gewerbetreibenden zugewendet, welche landw. Geräte als Fäſſer, Kübel, Pflüge, Eggen, Pferde⸗ und Ochſengeſchirre u. ſ. w. ausſtellen, indem dieſelben nicht allein prämürt, ſon⸗ dern deren Gegenſtände auch zur Verlooſung ange⸗ kauft werden ſollen. Es iſt daher dort Gelegenheit nicht überzeugen, er wurde deshalb freigeſprochen und der Gr. Staatskaſſe die Koſten auferlegt. 7. Fall. Nikolaus Stamm Ehefrau, Eliſa⸗ betha geb. Fröhner, 42 Jahre alt, von Lau denbach wegen Meineids wurde zu 6 Monaten Gefüngnis und in die Koſten verurteilt f 5 1 — Neckarau, 18. Juni. Den energiſchen „be. M 5 Nach 25 „Trieſter. 800 1 um geboten ſolid und gutgearbeitete Ware hoch zu ver⸗ Bemühungen des Landwirtſchaftslehrer Schmezer en 9 n 5 ac e ee werten. b a 8 von Ladenburg war es gelungen, Anfangs vorigen ö W Abnigin Hiaria 10 15 i Nom aufhült, zum — Mannheim, 20. Juni. Schwurgericht. Jahres in 8 Orte einen ländlichen Kredit⸗ 0 e gdaiſenſccen Hofes in Mien erwartet 3. Fall. Georg Wagner, 20 Jahr alt, Schuh⸗ verein in's Leben zu rufen. Derſelbe zählt z. Zt. e daß die Verlobung des im Jahre 1863 geborenen Prinzen mit der Erzherzogin Ma⸗ U tie Valerie (geboren 1868) in Ausſicht genom⸗ zu habe, men ſei. ſenz. Tunis, 19. Juni. Von Gaſſa und Te⸗ — beſſa wurde Infanterie und Kavallerie mit At⸗ hmm, killerie gegen den Ma ra but geſchickt, welcher 0 im füdweſtlichen Tuneſien den heiligen Krieg predigt und ſchon viele Anhänger macher von Michelbach, wegen Meineids und Wil⸗ helm Schuſter, 27 Jahr alt, lediger Zimmermann von da, wegen Verleitung hierzu. Die Geſchwo⸗ renen verneinten die Schuldfrage bezüglich des An⸗ geklagten Wagner und bejahten die Frage 4 bezüg⸗ lich des Angeklagten Schuſter, worauf Wagner vom Gerichtshof koſtenlos freigeſprochen und Schuſter wegen Verſuchs der Verleitung zum Meineid in eine Zuchthausſtrafe von 3 Jahren, 5 Jahre Ehr⸗ verluſt und in die Koſten verurteilt wurde. etwas über 50 Mitglieder und hatte im erſten Bere insjahre einen Umſatz von 29,434 Mk. 5. Pf. Die Vereinsguthaben betrugen auf 31. Dezember 1882 12,727 Mk. 54 Pf., die Vereinsſchulden 12,654 M. 63. Pf., ſo daß für den Verein ein Gewinn von 72 Mk. 91 Pf. vorgetragen werden konnte. Im Ganzen iſt man hier ſehr zufrieden mit der vom Kreditverein entwickelten Thätigkeit. Derſelbe iſt dem Verbande der ſüdweſtdeutſchen — Kreditgenoſſenſchaft beigetreten und erhält dadurch gewonnen hat. 4. Fall. Wilhelm Andelmann, 22 Jahre alt, von Verbandswegen eine alljährliche ordnungsmäßige 1 lediger Müller von Schillingſtadt, wegen Brand⸗ Reviſion. Es wäre ſehr zu wünſchen, daß auch in b ni Verſchiedenes. ſtiftung. Die Geſchworenen bejahten die Schuld⸗ anderen Orten unſeres Bezirkes ſolche Kredit⸗An⸗ ben Ladenburg. Zu Anfang Oktober d. J.] frage und wird der Angeklagte in eine Gefängnis⸗ ſtalten ſich bilden würden. her der Pfalzgau, zu welchem auch der landw. ſtrafe von 8 Monat und in die Koſten verurteilt. — Das Kirchengeſangfeſt, welches am Sonn⸗ tn. Verein Ladenburg gehört, in Sinsheim an der 5. Fall. Johann Karl Wiesmann, 19jähriger tag in Sandhauſen gefeiert wurde, nahm einen — 2 Vorurteil und Helbſt⸗ verleugnung. f derungen aus dem Leben eines Kaufmanns von Paul Böttcher. (Fortſetzung.) Durch dieſe ungewöhnliche Erſcheinung auf⸗ merkſam geworden, nahm ſich Eduard doch noch Zeit, den Grund des Zuſammenlaufens zu erforſchen und als ſeine Augen über die Schrift ſchweiften, gewahrte er zu ſeinem nicht geringen Erſtaunen, daß das Blatt die Kriegserklärung Frankeichs an Preußen enthielt. „So“, ſagte er plötzlich aufatmend, „die ver⸗ loockende Ausſicht, eine reiche Franzöſin heimzuführen, darf ich jetzt als ein neues Trugbild meines Lebens m Tagebuch notieren; Florentine wird ſich dagegen verwahren, einem Feind ihres Vaterlandes die Hand zu reichen: und ohnedies werde ich wohl ſelbſt mit us Feld ziehen müſſen, dorthin, wo mein und anches andern fehlende Leben einen endlichen Ab⸗ chluß findet.“ Unter dieſen Gedanken erreichte er endlich das omptoir. Während auf der Straße und ebenſo n allen Häuſern wegen des Kriegsfalles die größte Aufregung herrſchte, zeigte ſich hier bei ſeinem Ein⸗ tritt eine befremdende, faſt unheimliche Ruhe. Die Kollegen erwiderten kaum ſeinen Gruß, das Schreib⸗ pult des alten Disponenten ſtand leer und auf dem ſeinigen fand er einen verſchloſſenen, an ihn adreſ⸗ ſierten Brief. Mit Spannung öffnete er das Schreiben, welches, nach den Schriftzügen und Inhalt zu ur⸗ teilen, von Alwine geſchrieben war. Es ſtanden darin nur die wenigen Worte: „Sie wollen Sich bei Ihrer Ankunſt ſofort zu mir bemühen. Wohlmann.“ Eduard wußte nicht was das alles zu bedeuten habe. Aber fragen mochte er nicht, und ſo begab er ſich denn hinauf in die Wohnung ſeines Chefs. Auf ſein etwas ängſtliches Klopfen öffnete ihm die Tochter des Hauſes, deren verweinte Augen ihm nichts Gutes ahnen ließen. „Meinem Vater iſt plötzlich ein Unglück zuge⸗ ſtoßen, Herr Frey; als wir geſtern von dem Feſte heimkehrten, traf ihn ein Schlaganfall, infolge deſſen er nach Ausſpruch des Arztes und wie mein Vater ſelbſt angibt, auf der ganzen rechten Seite gelähmt iſt. Mein Vater hat Ihnen eine Mitteilung zu machen, und ich bin beauftragt, Sie an ſein Bett ! zu führen. Eduard folgte Alwine ſchweigend in das Krankenzimmer, wo er von Wohlmann matt⸗ lächelnd begrüßt wurde. Er bedeutete Eduard, daß er ſich auf den Stuhl neben ſeinem Bett ſetzen möge. Nachdem Eduard der Einladung Folge gegeben und einige Worte des Bedauerns gegen Wohlmann geäußert hatte, begann der letztere: „Sie werden gewiß den Platz des Herrn Müller unbeſetzt gefunden haben“? d Eduard bejahte. 5 „Damit verhält es ſich folgendermaßen: Schon vor längerer Zeit hat mir Müller die Abſicht kund⸗ gegeben, aus meinem Geſchäft aus⸗ und in ein anderes als Aſſoicé eintreten zu wollen. Dieſen Vorſatz hat er heute zur Ausführung gebracht. Was ihn dazu bewog, in ſo hohem Alter eine lang⸗ jährige und einflußreiche Stellung aufzugeben, konnte ich nicht erfahren. Ich verlor ihn nur ungern, denn ich weiß in den vielen Jahren ſeiner Thätig⸗ keit nicht einen Fall von Pflichtverletzung zu ver⸗ zeichnen. Die Neubeſetzung dieſer Stelle iſt gleichſam eine Lebensfrage meines Geſchäfts, und wenn ich auf Sie, den jüngſten meines Geſchäfts, dieſe Stellung übertrage, ſo möge dies Ihnen ein Beweis meines beſonderen Vertrauens ſein. Das übrige Perſonal iſt von meinen Entſchließungen bereits verſtändigt und es wird Ihnen nicht ſchwer fallen ſich in der Achtung desſelben in Ihrer neuen Stellung noch mehr zu befeſtigen.“ „Ich bin, wie Sie ſelbſt ſagen, der Jüngſte unter Ihrem Perſonal,“ wagte Eduard einzuwenden, »und ich weiß auch nicht, wodurch ich ein ſo großes Vertrauen verdient hätte. Sollte ſich nicht ein Würdiger unter dem Perſonol finden laſſen? Auch