Erſcheint Mittwoch Poſtprovifion. Inſerate, welche am Tage vor dem haltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., nehmen Inſerate für uns an. und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 M. 20 Pf. Erſcheinen bis Mitta Nabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer “ gs 12 Uhr in der Expedition eingehen, mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 k. 70 Vf. excl 5 5 „„ finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ Pf. berechnet. Bei großeren Aufträgen entſprechende jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗ Expeditionen Nr. 40. Samstag, den 19. Mai 1883. Volitiſches. Dadenburg, 18. Mai. Bezugnehmend auf den Artikel in Nr. 37 d. Bl. „Die Jubiläumsfeier des Biſchofs Reinkens betr.“ telen wir Nachſte⸗ hendes mit: Es ſind hier von den Altkatholiken 165 M 70 Pfg. eingegangen, die unterm 16. dieſes zur Pramien Schaden * Verfügung des Herrn Biſchofs Dr. J. H. Rein- ol und kens an die Synodal⸗Repräſentanz in Bonn ein⸗ men gefandt wurden. Herzlichen Dank den Gebern. Abzug Heidelberg, 16. Mai. Von Berlin kom⸗ mend, trafen heute vormittag 10 Uhr K. H. die en Auf. Mroßherzogin mit Gefolge hier ein, verweilten ſich aftlichen % Stunde auf dem Perron, und fuhren dann mit einem Staatswagen per Schnellzug nach Karlsruhe. Kurz vor der Abfahrt betrat die hohe Dame noch⸗ Mals den Vorplatz ihres Wagens, um dem ſichtlich erfteuten Publikum einen Abſchiedsgruß zuzuwinken. — Karlsruhe, 16. Mai. J. K. H. die Großherzogin iſt geſtern Vormittag 11 Uhr 40 Min. von Berlin kommend, in der Refidenz eingetroffen. G. G. H. der Prinz Karl wird Sich im Auftrage des Großherzogs zur Krönung Seiner M. des Kaiſers von Rußland nach Moskau begeben, um dort den Großherzog bei der bevorſtehenden Feier⸗ rg. 1 1 wie 2 zen ie⸗ 8 lichkeit zu vertreten. 98. Karlsruhe, 16. Mai. Der Generaldirektor der Großh. Staats⸗ Eiſenbahnen, Herr W. Eiſenlohr, hat am 24. v. Mts. bei dem Großh. Finanzmi⸗ kiſterium ein Geſuch um Enthebung von ſeinen Menſtfunktionen eingereicht. Durch Allerhöchſte Ent⸗ ſchließung Sr Kgl. Hoheit des Großh. aus Großh. Staatsminiſterium iſt dieſes Geſuch dahin beſchieden worden, daß Se. Kgl. Hoheit Wert darauf legen, die Leitung der Generaldirektion der Gr. Staats- eiſenbahnen auch ferner Herrn Eiſenlohr anvertaut zu wiſſen und daher ſeinem Begehren keine Folge zu geben Sich veranlaßt ſehen. Gleichzeitig mit dieſer Allerhöchſten Entſchließung ſind in der General⸗ direktion und in dem Bereich der Staats⸗Eiſenbahn Verwaltung mehrere Perſonalveränderungen vollzogen worden. — Bei den bezüglichen Ernennungen iſt zunächſt dem erkannten Bedürfnis Rechnung getragen worden, die teilweiſe ſehr überlaſteten Arbeitskräfte der Generaldirektion zu verſtärken und dadurch auch dem Generaldirektor, deſſen Geſchäftsumfang immer ausgedehnter wurde, fteiere Bewegung zu eingrei⸗ fender Thätigkeit im öffentlichen Dienſt zu gewähren. Neben den noch in der Bezirksverwaltung aus all⸗ gemein dienſtlichem Intereſſe Allerhöchſt verfügten Perſonalveränderungen hot das Gr. Miniſterium der Finanzen eine Anzahl ſachlicher Anordnungen er laſſen, deren Vollzug der Generaldirektion aufge⸗ kragen iſt. Weitergreifende Maßnahmen, insbeſondere ſolche, welche auf organiſatoriſche Einrichtungen Be⸗ zug haben, müſſen ſelbſtredend einer eingehenden Er⸗ wägung vorbehalten bleiben, zumal dieſelben, weil keilweiſe mit dem Budget in Zuſammenhang stehend, nicht ohne Mitwirkung des Landtags würden in Vollzug geſetzt werden können. — Berlin, 12. Mai. Die Hygieneaus⸗ ſtellung wurde heute nachmittag um 2 Uhr vom Kron⸗ prinzen in Vertretung der Kaiſerin unter Teilnahme mehrerer Fürſtlichkeiten, der Miniſter Friedberg, von Goßler, Lucius, Maybach, des Botſchafters Szechenyi, Geſandter der deutſchen Bundesſtaaten und Vertreter der Staats⸗ und Stadtbehörden feierlichſt eröffnet. Berlin. Die Frequenz der Hygieine Ausſtellung an den beiden Pfingſtfeier⸗ tagen war eine enorme. Der Geſamtbeſuch an den beiden Feiertagen ſtellt ſich auf 31.000 Perſonen. . det 5 Verſchiedenes. Ladenbyg, 16. Mai. Wie u itge theilt wird, hat der Vorſtand des hieſigen Gefang⸗ vereins im Einvernehmen mit verſchiedenen paſſiven Mitgliedern den Beſchluß gefaßt, im Laufe dieſes Sommers ein größeres Sängerfeſt hier abzuhalten, um dadurch dem Tage des 40 jährigen Beſtehens dieſes Vereins auch eine äußere Weiſe zu verleihen. Wir begrüßen dieſenEntſchluß um ſo mehr, als der Verein den größten Teil der hieſigen Bürger zu ſeinen Mitgliedern zählt und unſeres Erachtens verpfichtet iſt, auch in dieſer Hinſicht der Einwohnerſchaft Ladenburg etwas zu bieten. Was die früheren hier abgehaltenen Feſte beweiſen, dürfen wir auf eine rege Beteili⸗ gung von auswärts rechnen und iſt der Himmel günſtig, ſo können wir uns mit aller Zuverſicht auf einen hertlichen Feſttag freuen. Die Koſten dürften bei günſtiger Witterung gedeckt werden und können nur bei ſchlechtem Wetter der Kaſſe eine Wunde ſchlagen. Um dieſer Calamität vorzubeugen, wird, wie wir vernehmen, eine Liſte bei den Mitgliedern circuliren, zur Einzeichnung eines kleinen Betrags zur Deckung allenfallſiger Verluſte. Wir zweifeln nicht, daß, in Anbetracht des ſchönen Zweckes der Verein durch eine rege Zeichnung unterſtützt wird und in dieſem Falle dann auch alles aufbieten möge, was zum guten Gelingen des Feſtes beitragen kann. Ladenburg, 19. Mai An den Obſtbäumen iſt die Blutlaus wieder maſſenhaft aufgetreten und wird, wenn nicht in möglichſter Bälde geeignete Mittel angewendet werden, enormen Schaden an⸗ richten. Wir mochten daher die Beſitzer don Obſt⸗ bäumen darauf aufmerkſam machen, daß dieſelben jetzt noch auf die Stämme und Hauptäſte beſchränkt ſind, daher die Vertilgung leichter bewerkſtelligt werden Der treue Diener. (Schluß.) Die beiden jungen Männer ſtanden beſchämt. A Vor wenigen Minuten noch wollten ſie einander 82 öten, einem gemeinſamen Drange folgend, warfen 1 e ihre Waffen von ſich, daß ſie donnernd ſich ent⸗ uden, dann lagen ſie einander in den Armen. Der alte Graf ſah bewegt auf die Freunde, r zerrte unabläſſig an ſeinem Schnurrbart und vohl darum wurden ſeine Augen feucht; gleich aber, ls ſchäme er ſich ſeines Gefühles, polterte er: » Tolllöpfe! Werdet ihr Euch etwa jetzt mit ö 0 a weil ich Euch gründlich blamiert 8 a 42“ Kurt, in dem mit wieder erwachender Liebe auch ie volle ganze Lebenslust wieder rege geworden, 5 umarmte den Vater, dem Arnold von Köpper kräftig die Hand ſchüttelte. Dann ging's zurück in die Stadt, wo trotz der Frühe ein tüchtiges Frühſtück mundete und bei dem die richtige Fröhlichkeit nur deshalb nicht aufkommen konnte, weil auf Erklärungen der alte Graf ſich vorläufig gar nicht einließ; Kurt ertrug auch die Anweſenheit des Hauptmann Meiführ nur ungern, er konnte deſſen höhniſches Lächeln nicht vergeſſen. Als aber im Bewußtſein, daß ſie überflüſſig ſeien, ſich die Sekundanten und anderen Duellzeugen mit dem Ehrenwort, Humoriſtiſche Novelle von Hermann Langer. über dies Duell für ewige Zeiten zu ſchweigen, entfernt hatten, ſchritt man an die Löſung der Wirren. Sehr richtig erkannte man, daß der erſte Beſuch Kurts beim Major zunächſt und zumeiſt betrachtet werden mußte, dieſen aber hatte Michel vorbereitet. Da fand ſich nun, daß der arme Schelm das ge⸗ druckte E. vom C. nicht hatte unterſcheiden können daß er ferner das Wörtchen „der,“ das nicht auf der Adreſſe geſtanden, für unweſentlich gehalten und daher anſtatt zu Ritter Eduard von Halden, den Brief zu Karl von der Halden getragen. Als Michel tief zerknirſcht ſeine Fehler einge⸗ ſehen und bei Gott und allen Heiligen um Ver⸗ zeihung bat, da ward ihm eine unerhörte Belohnung und Gnade, Kurt umarmte ihn und ſprach: a „Michel, hab tauſend Dank für Deine Dumm⸗ heit, Du haſt mich glücklich gemacht.“ Als nun aber der Diener ſich entfernt und Kurt auf dem Geſichte des Vaters gewaltigen Ernſt lagern ſah, da ergriff er deſſen Hand und herzlich bittend, aber feſt ſagte er: „Vater, ich weiß, Du liebſt Deinen tollen, leichtſinnigen Kurt; ſieh! Gott ſelbſt hat mir Alma zugeführt, willſt Du um eines alten Wortes willen, das vieſeicht in luſtiger Stunde gegeben wurde, vier Menſchen unglücklich machen ?“ Laß mich auch ferner an Deine Liebe glauben!“ Der alte Graf war beſiegt; ſein Kurt mußte glücklich werden. „Tollkopf!“ ſpach er. „Vergelte mir meine Liebe, zum Vettler will ich Deinetwegen werden, um Rückgabe meines Wortes will ich und muß ich betteln gehen.“ Eine weiche Stimmung wollte er aber durchaus nicht aufkommen laſſen, deshalb fügte er hinzu: „Arnold und Du, Ihr rührt Euch nicht vom Fleck, bis ich von Eduard von der Halden zurück⸗ gekehrt bin!“ Dann ging er fort, drehte ſich aber in der Thür noch um und rief mit liſtigem Blinzeln: „Werde auch wegen Arnold mein Wort an⸗ bringen!“ Obgleich nun die zurückbleibenden Freunde ſehr viel zu erzählen hatten und bei ihren Bekenntniſſen einander oft freundſchaftlich ſchalten, die Zeit wurde ihnen denn doch ein wenig zu lang, denn Stunde um Stunde verfloß und der alte Graf kehrte nicht wieder. Nachmittags 3 Uhr war es bereits, als er mit äußerſt gleichgiltigem Geſicht wiederkehrte; erwartungs⸗ voll ſahen ihn die Freunde an, aber ſie erfuhren von ihm kein Wort. Der alte Graf war indeſſen ſehr guter Laune, er beſtellte Mittagbrod, erzählte von allerlei Dingen, die kein Intereſſe boten, rühmte