oder 4 5 Allgemeiner g 5 Poſtprovifion. ſpaltige Petitzeile oder deren Raum rſcheint Mittwoch und Samstag Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der E mit 10 Pf., und koſtet vierteljährlich ! M. 20 8 mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl xpedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende zen Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inferate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen urch nehmen Inſerate für uns an. Et⸗ 1883 Wie prangt in voller Majenluft Die Schöpſung rings umher! 8 Das Voͤglein ſingt aus voller Bruſt, Kein Herz bleibt liebeleer, Glzwitſchert und geſungen Wird nun in tauſend Zungen! gas iſt der Allmacht heil'ger Geiſt er die Natur ergreift, Weil alles hin zum Schöpfer wei Wohin das Auge ſchweift. in⸗ 5 Der heil'ge Geiſt iſt ausgegoſſen. Erleicht're nun von Sorg' Du Armer, Dein Gemüth! Und öffne, reicher Mann, Dein Herz, Das noch die Liebe flieht! Sei edel, gut und Hilfebringer, — Dann biſt Du Ehriſti echter Jünger! Des Pfingſtfeſt's Gnade wird Dir reich Ein gutes Werk vergelten, Dein Herz wird Dir zum Himmelreich, Dein Geiſt zum Geiſt der Welten: 85 Es ſind die Guten im Vereine . Die wahre heilige Gemeine! Der Zeiten Noth, des Tages Laſt, Sie werden raſch verſchwinden, 75 Wenn, was noch ſtreitet, kämpft und haſt, Durch Liebe läßt ſich binden; Dann wird ſich, muß ſich Alles wenden: Pfingſtjubel tönt an allen Enden! In Flur und Wald auf Blüthenſproſſen und Schmerz 1 Samstag, den 12. Nai 5 1 Volitiſches e Aus Baden, 9. Mai. Ihre Majeſtät die Kaiſerin von Oeſterreich hat bei ihrer Abreiſe dem Badiſchen Frauenverein 400 Mark, den Armen der Stadt Baden 500 M., der Schutzmannſchaft 500 Mark, dem Orcheſter⸗Unterſtützungsfond 200 M., den Theaterbedienſteten 150 M., den ſtädtiſchen Waldhütern 300 M. und den Bedienſteten der Poſt⸗ ſtallmeiſterei 250 M. als Geſchenk überreichen laſſen. Berlin, 8. Mai. Der Reichstag lehnte die Holzzollvorlage in zweiter Leſung mit 177 gegen 150 Stimmen ab. London, 7. Mai. Die 5 zum Tode ver⸗ urteilten Phönixpark⸗Mörder haben ſich mit ihrem Schickſale leidlich abgefunden und bereiten ſich auf ihr Ende mit Hülfe katholiſcher Prieſter vor. Am gleichgiltigſten ſcheint Caffrey; Brady ereifert ſich nur, wenn des Angebers Carey Name genannt wird; Fagan iſt traurig; Curley aber am traurigſten, ver⸗ mutlich ſeines Weibes und feiner Kinder wegen. Im Gefängnishofe beſchäftigen ſich die Zimmer⸗ leute mit der Errichtung des Schaffots. Petersburg, 8. Mai. Großfürſt Konſtantin iſt hier eingetroffen und beſuchte den Kaiſer in Gat⸗ ſchina. Die Verſöhnung zwiſchen beiden ſoll voll⸗ kommen ſein. Der Großfürſt wird wieder an den Staatsgeſchäften Anteil nehmen. Halifax (Neu⸗Schottland), 8. Mai. Die Stadt iſt beunruhigt durch Gerüchte über Attentate, welche die Fenjer am 14. Mai, als dem Hinrich⸗ tungstag der Ppönixparkmörder beabſichtigen ſollen. Der Gouverneur erhielt einen Brief, der auf die Ankunft zweier verdächtiger amerkaniſcher Schiffe auf⸗ merkſammacht. Anderweit verlautet, die Schiffe ſeien mit 157 feniſcher Schiffsmannſchaft und Torpedos von Boſ⸗ ton ausgelaufen, um die Handelsſchiffe zu zerſtöreu. Im hieſigen Hafen wurden Vorſichtsmaßregeln ge⸗ troffen. Verſchiedenes. — Mannheim, 9. Mai. Das Central⸗ comité für die Waſſeberſchädigten hat nachträglich dem Ruderverein „Amicitia“ ſowie dem Turnverein je 1000 Mk. Entſchädigung bewilligt. Für die Schutzmannſchaft wurde eine Gratification von 350 Mk. ausgeworfen. — Sicherem Vernehmen nach iſt in Folge Uebereinkunft unter den betreffenden Bahnverwal⸗ tungen die Giltigkeitsdauer der am Samstag vor den Pfingſtfeiertagen gelöſten Retourbillete bis zum darauffolgenden Dienstag verlängert worden. Dieſe Uebereinkunft erſtreckt ſich auf den Verkehr zwiſchen der Heſſ. Ludwigs⸗ Main⸗Neckar⸗ Pfälz. Bahn, Reichseiſenbahnen in Elſaß⸗Lothringen und bpreußiſchen Staatseiſenbahnen (Direktionsbezirke Frankfurt a. M., Köln, links⸗ und rechtsrheinisch). — Heidelberg, 9. Mai. Geſtern abend 9 Uhr wurden dem Reſerveheizer Eiſenkrain aus Rohrbach auf dem hbieſigen Rang erbahnhofe durch eine Manövriermaſchine beide Füße unterhalb der Knieabgedrückt und wurde derſelbe ſofort in's acad. Krankenhaus verbracht. — Schwetzingen, 8. Mai. Geſtern mit⸗ tag zwiſchen 1 und 2 Uhr brannten in Hockenheim zwei Scheunen, dem Schuh macher Fr. Treutlein und der Wittwe Greif gehörend, ſowie ein Holzbehälter ſamt Holz, Eigentum des Handelsmannes M. Adel⸗ berger, nieder. Dem weitern Umſichgreifen des Feuers konnte durch das raſche Eingreifen der Feu⸗ erwehr begegnet werden. Der treue Diener. Fortſetzung.) „Kamerad! Wie zum von Wonne, Doch, daß loſes Glück ſo ohne Kampf es könnte deshalb nicht von Dauer ſein, wehe dem, der es mir zu entreißen über meinen Leichnam, nur wenn die noch würde in's Herz ſtoßen, der wollte. meine Liebe. N Aber ich merke, daß immer noch nicht geſchrieben; mich bemühen, ſo zu ſchreiben, nſerem Wallonen erzählen würde. iſtiſche Novelle von Hermann Langer. ſchmachvollen Galgen verurteilt kam ich hier an und ſchwelge nun in einem Meere dünke mich der Glücklichſten einer. ich es nur geſtehe, Herzensfreund, es iſt mir ein wenig bänglich, weil ich mein namen⸗ erworben; ich zittere, und doch wagte, nur 17 5 Fauſt to⸗ tesmatt zum letztenmale gezuckt, und ſelbſt dann das letzte Zucken der totesmatten Hand Demjenigen den ehrenvoll getragenen Degen mir meine Liebe rauben „Ja Arnold, ich der leichtſinnige Kurt, liebe, iebe ſo innig, daß ich keinen Gedanken habe, als ich Dir die Hauptſache nun denn, ich will wie ich ungefähr Mein Alter ſendet mich hierher, ich finde in meiner Braut ein unſchnldiges, köſtliches Herz, eine Perle, einen Juwel, kurz ich finde das Gött⸗ lichſte und Begehrungswürdigſte, was je ein Menſch ſich gewünſcht. O, Kamerad, noch nicht genug, Achtung! ſalutiert! meine herzliche Brant liebt mich mit ihrer reinen Seele! Kamerad, haſt Du eine Ahnung von ſol⸗ chem Glück? Ja, ſo! ich wollte Dir ja ſchreiben, als wäreſt Du unſer braver Oberſt, alſo: Achtung! präſentiert das Gewehr! a Uebermorgen verlobe ich mich feierlichſt mit der Tochter des Majors a. D. Ritter von der Halden und — Tod und Teufel, Kamerad! — Du mußt dabei ſein, ich verpflichte Dich darauf auf Ehrenwort. Kurt.“ Kraftlos ſank Arnold von Köpper auf einen Stuhl; er dachte gar nichts, auf und nieder, erſt nach einer Stunde war er im⸗ ſtande klar zu denken. Seine Gedanken aber waren fürchterlich, oft nannte er dies den entſetzlichſten Tag ſeines Lebens und ſprach ſeine Verwunderung aus, daß die maßloße Verzweiflung ihm nicht den Re⸗ volver in die Hand gegeben. „Mir ſchreibt alſo dies Weib, daß ſie Kurt noch nicht geſehen, und Kurt ſchreibt mir, daß ſie ihm ihre Liebe geſtanden! Wehe, dieſes Mädchen wenigſtens nicht Be⸗ ſtimmtes; im⸗Chaos ſtürmten die Gedanken in ihm noch mehr, als ihm der auf das ich Felſen gebaut, hintergeht mich auf ſo gemeine Art! Fort, kein Gedanke ſei ihr geweiht, verflucht der Augenblick, in dem ich je noch der Mein⸗ eidigen denken ſollte! — — Kurt muß gerettet werden, wenn nicht anders durch ſeinen Tod; beſſer er ſtirbt durch meine Hand, als er friſtet ein troſt⸗ loſes Leben an der Seite eines ſchamloſen Weibes! Kamerad, ich komme zur Verlobung!“ Arnold von Köpper war nun ruhig, aber es war die Ruhe des Todes, die ihn beherrſchte. Alle Hebel ſetzte er in Bewegung, um Urlaub zu er⸗ halten, und er erhielt ihn. Schon am abend war er ihn der Reſidenz. Ohne ſich Ruhe zu gönnen, durcheilte er noch ſpät die Straßen der Stadt und ſuchte ſich — einen Sekundanten, er fand denſelben in dem Hauptmann Meiführ. Dieſem erzählte er klar und deutlich ſein Begehr, gab ihm den Brief mit, den er bei der Ab⸗ reiſe Kurts geſchrieben und drängte dann mit Fie⸗ berhaſt den Hauptmann, den jungen Grafen aufzu⸗ ſuchen. Kurt wad eben erſt von gekehrt und wollte ſich zur Ruhe begeben, als ihm Michel den Hauptmann Meiführ meldete; war er ſchon über den ſpätee s eſuch an ſich erſtaunt, ſo Hauptmann nach wenigen Worten den Brief Arnolds überreichte und ſagte: „Ihr Kamerad, Lieutenant von Köpper, ſen⸗ det es Ihnen!“ ſeiner Braut heim⸗