walt zu Freiburg, ſodann das Ministerium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts, endlich die ge⸗ mäß 8 4 der landesherrlichen Verordnung über die Organiſation der oberen Staatsbehörden vom 20. April 1881 zur Beratung im Staatsminiſterium zugezogenen Räte der Miniſterien und Oberſtaats⸗ anwalt gutachtlich vernommen worden. In allen dieſen Studien ergaben ſich nahezu gleichheitlich ge⸗ teilte Meinungen für und wider die Anwendung des Begnadigungsrechtes. In Anbetracht dieſer Sachlage iſt es ſchließlich angezeigt erſchienen dem Landesherrn die mildere Behandlung durch Um⸗ wandlung der gegen die beiden Verbrecher erkannte Todesſtrafe in lebenslängliche Zuchthausſtrafe zu empfehlen. S. K. H. der Großherzog haben mit⸗ telſt Allerhöchſter Staatsminiſterial⸗Entſchließung v. 26. d. M. geruht, dieſem Antrage Statt zu geben. — Hornberg. Ueber die Ermittelung des Mörders der Frau Hackenjos wird mitgeteilt, daß der verhaftete Fabrikarbeiter Ludwig Arnold mit einem Sohne der Ermordeten zuſammen im Wirts⸗ haus ſaß und beim Bezahlen der Zeche eine für ſeine Verhältniſſe ungewöhnlich große Summe Gel⸗ des ſehen ließ. Befragt, wie er zu dem Gelde komme, gab er an, daß er die Beiträge für einen Verein eingezogen, dieſelben jedoch noch nicht ab⸗ geliefert habe. Da ſein ganzes Benehmen, wie ſeine Angaben verdächtig erſchienen, wurde der Gensdarmerie Anzeige gemacht, die bald heraus⸗ brachte, daß die Geſchichte mit dem Geldeinzug er⸗ logen ſei. Vor dem Amtsgerichte in Trieberg legte der Verbrecher, auf den anfangs nicht der leiſeſte Verdacht fiel und der am Tag nach dem Morde im Hauſe ſeines Opfers erſchien und ſein Bedauern und ſeinen Abſcheu ausdrückte, ein Geſtändnis ab. Ueber die That ſelbſt berichtet die „Lahrer Z.“ Fol⸗ gendes: An dem Abend der blutigen That begab ſich Arnold mit einem unter der Weſte verborgenen Beil zur Hackenjos'ſchen Wohnung, als er wußte, daß der Mann ausgegangen war. Die Hausthüre war ſchon geſchloſſen und auf ſein Pochen und die Erklärung, daß er Grüße von ihrem Sohne zu be⸗ ſtellen habe, öffnete ihm die Frau freundlich die Thüre und ließ ihn in's Zimmer treten. In einem Augenblick, als die am Pult ſitzende Frau ihre Aufmerkſamkeit von Arnold abwandte, verübte der Mörder die grauſige That und erſchlug die Mutter ſeines Freundes mit dem Beil. Dann raubte er Geld ſoviel er erreichen konnte, und begab ſich ruhig in ein Bierhaus, wo er beim Zahlen des Getränkes äußerte, er habe heute Vereinsgelder einkaſſirt, um! damit den Geldvorrat zu erklären, den er bei ſich trug. N 0 — Würzburg, 29. April. Man meldet der „Frkf. Ztg.“: Wegen Giftmords verurteilte das Schwurgericht nach dreitägiger Verhandlung ſoeben den Schreiner Hartmann und deſſen Schwägerin Schell von Gaubüttelbrunn zum Tode, ſprach die Mitangeklagte Schwiegermutter etſter Ehe frei. Hartmann und Schell hatten im Dezember 1882 des erſteren zweite Frau durch Arſenik vergiftet, da ſie beide ſich ehelichen wollten und ſchon bei Leb⸗ zeiten der Verſtorbenen iintimſten Beziehungen ſtanden. — Von der Jagſt, 29. April. Der Lo⸗ komotivführer B. von Aalen, welcher geſtern abend noch den letzten Zug nach Mergentheim führte, be⸗ kam heute auf letzterer Station im Dienſt einen Blutſturz, welcher nach 10 Minuten ſeinen Tod zurfolge hatte. — Heute legte ſich ein lebensmüder Mann bei Jagſtheim auf das Schienengeleiſe und ließ ſich durch Zug 128 überfahren. Derſelbe war augenblicklich tot. Der Kopf wurde ihm buchſtäb⸗ lich vom Rumpfe getrennt. — Frankfurt, 1. Mai. Zwei junge reiche Frankfurter beabſichtigen, in der nächſten Zeit eine große Fußreiſe über Wien, Belgrad, durch die eu⸗ ropäiſche Türckei, Kleinaſien, Paläſtina, Egypten, Perſien, Indien anzutreten. Die Reiſe, auf welcher die jungen Männer niemals ſich einer Eiſenbahn bedie⸗ nen werden, wird mehrere Jahre in Anſpruch nehmen. — Eine ſcheußliche That wird aus Eſting bei Olching gemeldet. Dort hat am vergangenen Freitag nachmittag gegen halb 4 Uhr der 24fäh⸗ rige Barbier Emerl dem dortigen in den 50er Jahren ſtehenden Schullehrer Kann während des Raſirens die Vorderſeite des Halſes bis zur Wir⸗ belſäule durchſchnitten. Der Verletzte ſtarb nach ca. 20 Minuten. Der Barbier Emerl fiel ſchon längere Zeit wegen ſeines eigentümlichen Benehmens auf und ſcheint derſelbe die That in einem Anfall von Irrsinn begangen zu haben. — Potsdam. Von einer 26 Köpfe ſtarken Zigeunerbande, welche von Brandenburg, wo ſie verſchiedene Diebſtähle und Betrügereien ausgeführt, ſich über Potsdam nach Spandau begeben hatte, ſind 12 Perſonen in Spandau verhaftet worden. Unter denſelben befinden ſich längſt geſuchte Subjekte, welche wegen verſuchten Mordes, ſchweren Dieb⸗ ſtahls und Körperverletzung ſteckbrieflich verfolgt wurden. Der Fang, welchen die Spandauer s lizei gemacht, iſt alſo ein änßerſt glücklicher. Bulgarien. Ermordet wurden in R Aus tub den Standes! ſchuk in gräßlicher Weiſe der dortige italien Konſul Fachini, ſeine Frau und ſein wenige Lade! nate altes Kind. Die vermummten Mörder, für den Monat an der Zahl, drangen nachts in die Wohnung Cheſchli Konſuls, knebelten ſeine Dienerſchaft und erdolg den Konſul im Schlafe. Da die Mörder im Sch zimmer des Konſuls die Schlüſſel zu ſeiner K nicht ſanden, ſo begaben ſie ſich in das Gemach Frau, banden ſie und forderten mit vorgehalte Revolver die Herausgabe der Schlüſſel. Daß Frau halb ohnmächtig nicht antwortete, ergriff e der Unmenſchen den in der Wiege befindlichen Se ling und ſchmetterte ihn an die Wand, daß das 12. Andreas Theo U. Anna Mari Gebi 1 Katharina, T. tich Beedgen. gel. 5. Georg, S. d. hirn umherſpritzte. Mit einem fürchterlichen Aufſt Ruckelshauſen. ſtützte die Frau zuſammen. Die Mörder d . Christina, T.! ſuchten nun die ganze Wohnung, konnten aber g Heinrich Weick einigen Uhren, Ringen und anderen Schmuckg ſtänden nichts finden. Fluchend über dieſen erfolg kehrten die Mörder in das Schlafzimmer noch immer beſinnungsloſen Frau zurück und ſch ihr eine Kugel durch den Kopf. Das furch Verbrechen ward erſt am nächſten Morgen um Uhr entdeckt, Es liegt. der Verdacht vor, daß Dienerſchaft des Konſuls mit den Mördern meinſame Sache gemacht, weßhalb erſtere berhe wurde. — Das Prümer Intelligenzblatt erzählt pfiffigen, aber doch nicht genug pfiffigen S eines Bauern aus Blankenheim. Dieſer hatt der Nähe des Manöverterrains eine Ackerpgr welche eben keinen bedeutenden Ertrag lieferte. ſer Bäuerlein denkt: Du kommſt beſſer weg, du dir Entſchädignug für Flurſchäden zahlen Aber es war ja kaum ein Mann oder Gaul de geweſen, nur hier und da ſtehen einige wenige dehufe in den Sand eingedrückt. Unſer Bäu⸗ grübelt hin und her, wie dem wohl nachzuhelfe Endlich kommt er auf einen originellen Einfall. Paar Hufeiſen ſind leicht beſchaft und untergeſcht Und nun: Schwadron marſch! Trab! Recht ſchwenkt! Links ſchwenkt! Kehrt marſch! Zur tacke marſch! Hurrah! Endlich iſt die That gelu der zweibeinige Gaul hat die Saat gründlich dorben. Die Entſchädigung wird von dem ſch zelnden Bäuerlein eingeſtrichen und — der Schlu Geſchichte findet den böſen Bauer mit dem Pf huf vor dem Schöffengericht. 7. Sophie, T. d. Jakob Kegler. J. Katharina, T.! Karl Ott. A. Georg Friedrich Otto Hanagar N. Margaretha, beiters Philipp 1B. Max Heinrich, Johann Haſſel . Auguſta, T. d. Rüb. Todes 3. Nikolaus, S. Johann Brehn 9, Karl Friedrich, atbeiters Karls T. alt. g, Karl Adam, Adam Hildenbr 3. Johann Jakob Gefangenwärter , Kaſpar Guckenn J. alt. Il. Foſeph, S. d. Johann Jakob alt. . Ferdinand, S. lob Diemer, 4. g. Jakob Heinrich Georg Michael er damals nicht von der Stelle gewichen wäre und hätte ihm für fein Verweilen der Kopf vor die Füße gelegt werden ſollen. Nuu zum Glück war das auch nicht einmal nötig, denn der alte Herr ſtellte die Beiden einander vor und forderte freundlichſt den Grafeu auf, nun⸗ mehr an ſeinen Vaterfreuden teilzunehmen, wie er vorhin den Einſamen getröſtet. Kurt blieb und er lauſchte der ſüßen, bezau⸗ berten Stimme Alma's wie ſie von ihren großen und vielen Erlebniſſen erzähte, wie ſie — ja, hoch⸗ geerter Leſer, Kurt konnte mir nicht erzählen, was Alma alles ſprach: er ſagte, ich weiß nur, daß je⸗ des Wort millionenmal lieblicher klang als alles, was ich bis dahin gehört, und daß ich unanſtändig genug war, mich erſt am ſpäten Abend zu empfehlen. Als Kurt in ſein Hotel gekommen war, ging er lange auf und ab, gleich als wollte er wachen, daß Michel, der in der Nebenſtube war, nicht ent⸗ weiche. Dieſer Arme aber ſollte heute noch einen her⸗ ben Schmerz erfahren. Nachdem er lange Zeit vergeblich auf den Ruf ſeines Herrn geharrt, wagte er ungerufen einzutreten und war daher ſchon auf ein furchtbares Donner⸗ wetter gefaßt. „Guten Abend, Herr Lieutenant! Sie befehlen, Herr Lieutenant?“ ſprach Michel eintretend, ließ aber vorſichtig die Thür geöffnet, deun ein weiſer Feldherr deckt ſich den Rückzug. „Guten Abend, lieber Michel; ich habe Dich uicht gerufen. Gehe ſchlafen, ich werde Dich heute nicht mehr brauchen!“ antwortete Kurt ruhig und freundlich, durchaus nicht ſo, als ſtände er mit Michel, woran doch dieſer gewöhnt war, in beſtän⸗ digem Guerillokriege. 5 Michels Muud blieb geoͤffnet, nicht einmal ſein ſtereotypes „Zu Befehl, Herr Lientenant!“ konnte er herausbringen, mühſam nur keuchte er: „Auskleiden?“ „Ich danke Dir, Michel, ich werde alles heut ſelbſt beſorgen; gehe Du nur zur Ruhe!“ Jetzt war Michel am Rande ſeiner Philoſophie; er verlor ſeine ſtramme Haltung, als wäre „Rührt euch“ kommandiert, legte die Hand auf die Thür⸗ klinke und lispelte: „Und ſchimpfen ?“ Jaähe Röte färbte das jugendliche Anlitz Kurts; mehr als die erhabentſte und gelehrteſte Rede hätte bewirken können, bewirkten dieſe beiden klagenden Worte des treuen Dieners. Dem ſchönen Zuge des Herzens folgend, trat Kurt ſchnell an Michel heran und ergriff deſſen Rechte. „Guter Michel, es wird nicht mehr geſchimpft,“ ſprach Kurt herzlich, indem er die Rechte des treuen Dieners ſchüttelte. „Gute Nacht!“ Michel ging, lange aber weinte er bitterlich: es war ihm der alte Volksglaube eingefallen, daß kurz vor ihrem Tode die Menſchen ihte Sitten und ihren Charakter verändern. ö Der aber, dem die Thränen galten, dachte nicht an den grauſigen Tod, er dachte an das volle, reiche Leben, geſchmückt mit reinen Freuden an der Seite einer engelgleichen Gattin. Graf Kurt Latten war bei allen ſeinen tollen Streichen, die ſicherlich durch Jugend, Stand und M. alt. . Johann Ott, alt. än die Richtigkeit Adenburg, den 1. Reichtum teilweiſe entſchuldigt werden dürfen, durchaus praktiſcher Menſch. Als ſolcher war es nicht ſeine Art, an! ſachen unötiger Weiſe hernmzudeuteln, er nah eben einfach als Thatſachen und zog aus ihnen Schlüſſe und Nutzanwendungen. Der Stande Als er am nächſten morgen mit ruhigem! A. Hu — überlegte, was ihm widerfahren folgerte en richtig: „Da mein Vater durchaus baldigſt eine Se gertochter haben will und zwar eine ganz von ihm ſelbſt bezeichnete, und nun dieſe beſtz Dame mich — mir ſelbſt ein Rätſel — rei zaubert hat, ſo hätte ich, als eine Hauptperſo der Komödie, durchaus nichts einzuwenden; es ſich nur, ob auch die Dame, d. h. die zweite H perſon, in derſeblen Lage iſt. Das zu erf iſt nun meine Sache. Da ich aber dem lieben zigen Kinde viel zu gut bin, um ſie ohne Willen zu ehelichen, ſo werde ich ſchlau ſein m damit ihr dieſer Wille nicht durch ein väte Machtgebot beigebracht werde, obgleich mir Vater freilich nicht ſo ausſieht; aber beſſer ite denn in Ehrenſachen hört nicht nur die Gem keit, ſondern anch die Liebe auf. Da nun meine ganze Schlauheit in meiner Ehrlichkeſt be will ich, wie es einem Offieziere zukommt, ge aus gehen., N Infolge dieſer Entſchlieſungen begab ſich R früh als es irgend anging, zum Major Ritter von der Halden, mit dem er folgendes Geſprächeh (Fortſetzung folgt.) Redaktion, Druck und Verlag von Karl Makite 1 AQiadenburg. f 10 Bauar! Berge de nachfolgend ! nalen an dem er külnehausen sollen age dergeben werden kaaurerarbeit amrarbeit g dmeiner⸗ u. Gla Shhoſſerarbeit 5 Flechnerarbeit finger u. Tapeziera hurbote find bis n auf unſern . woſelbſt aug ichlüge und Be a werden können Heidelberg, 27. 2 bhangtliſche Kirche 1 Spazier Mie duswahl b