Stadtdirektor Engelhorn betonten, daß man der Obſtbaumzucht eine viel größere Aufmerkſamkeit widmen und Herrn Schmezer, der ſeither nur be⸗ ſcheidene Staatsmittel bezogen, eine Remuneration zukommen laſſen ſolle. Die Schule wurde von 24 Schülern beſucht und wird für die Anſtalt ein Bei⸗ trag von M. 1617 im Kreishaushalt aufgenommen; für oben erwähnten Zweck kommen weitere 200 M. dazu. — Zur Ausbildung von Arbeitslehrerin⸗ nen und Hebung der Induſtrieſchule wird ein Bei⸗ trog von 1000 M. aufgenommen. Herr Landes⸗ kommiſſär Frech befürwortet einen zeitweiligen Wie⸗ derholungskurſus einzuführen. Die Ganggebühren für die Teilnehmerinen werden von allen Gemeinden, bis auf Neulußheim, bereitwilligſt geleiſtet (Ende f.) — Mannheim, 29. März. (Schwurgericht.) 4. Fall. Friedrich Lorenz, 42jähriger Taglöhner von Mannheim iſt des Vergehens gegen § 76 Ziffer 1 des R. St. G. B. angeklagt. Die Geſchworenen ſprachen das Schuldig aus, bewilligten doch mil⸗ dernde Umſtände, worauf der Angeklagte in eine Gefängnisſtrafe von 7 Monat und in die Koſten verurteilt wird. 5. Fall. Michael Kasper, 27jähriger Tag⸗ löhner von Handſchuchsheim, wegen räuberiſcher Erpreſſung. Die Geſchworenen ſprachen nach kurzer Beratung das Schuldig aus und verneinten die Frage nach mildernden Umſtänden und wird der Angeklagte auf Grund dieſes Wahrſpruchs wegen Verbrechens gegen §S 255 in eine Zuchthausſtrafe von 2 Jahr, 6 Monaten, Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren und in die Koſten verurteilt. 6. Fall. Joſeph Heck, 31 Jahre alt, verhei⸗ rateter Schuhmacher von Rohrbach und Friedrich Potſch, 33 Jahre alt, Schuhmacher von Blaufelden wegen Beleidigung des Reichskanzlers Fürſt Bis⸗ marck in Beziehung auf deſſen Beruf. Die Ge⸗ ſchworenen verneinten die Schuldfrage bezüglich der beiden Angeklagten und erfolgte hierauf koſtenloſe Freiſprechung. 7. Fall. Hayum Oppenheimer 58 Jahre alt, verheirateter Handelsmann von Rimbach, wegen Meineids. Nach einer Beratung von 20 Minuten verkündete der Obmann der Geſchworenen den Wahrſpruch auf „Schuldig,“ worauf der Ange⸗ klagte auf Grund des § 154 des R. St. G. B. unter Berückſichtigung verſchiedener vom Verteidiger vor⸗ getragenen Milderungsgründen in eine Zuchthaus⸗ ſtrafe von zwei Jahren, wovon drei Monate als durch die Unterſuchungshaft in Abrechnung zu! bringen ſind, zu den Koſten, fünf Jahr Ehrverluſt und dauernder Unfähigkeit, Eide abzugeben, verur⸗ teilt wurde. Die Verhandlung dauerke von früh 9 Uhr mit kurzen Pauſen bis 11 Uhr nachts. 8 Fall. Joſeph Michaeli, 23 Jahre alt, deſſen Bruder Mathias Michaeli, 19 Jahre alt und Joh. Georg Link, 33 Jahre alt, alle drei Steinhauer v. Doſſenheim, Erſtere wegen Meineids, Letzterer wegen Anſtiftung hiezu. Die Angeklagten werden auf Wahrſpruch der Geſchworenen koſtenlos freigeſprochen. 9. Fall. Michael Anton Heckner, 67jähriger Steuererheber in Nußloch, wegen Unterſchlagung im Amte. Die Geſchworenen bejahten die Schuldfrage, laſſen aber mildernde Umſtände zu; das Urteil lautet auf 1 Jahr 3 Monate Gefängnis, an denen 2 Monate Unterſuchung abgehen und die Koſten. 10. Fall. Franz Joſeph Kuhn, 19jähriger Landwirt von Ballenberg, wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tod. Die Geſchworenen konnten ſich von der Schuld des Angeklagten nicht über⸗ zeugen, ſo daß deſſen Freiſprechung erfolgte. — Mannheim, 1. April. Die diesjährige Oberrhein ſche Regatta wird vorrausſichtlich am 15. Juli hier ſtattfinden. — Heidelberg, 31. März. Geſtern wurde ein Metzgerburſche von Mannheim, der ſeinem Prin⸗ zipal 180 M. unterſchlagen und ſich flüchtig ge⸗ macht hat, von der Schutzmannſchaft dahier betreten und verhaftet. Derſelbe hatte ſchon eine bedeutende Summe von dem unterſchlagenen Geld verausgabt und konnten ihm nur noch 88 M. 17 Pf. abge⸗ nommen werden. — In Speyer iſt ein heftiger Streit zwi⸗ ſchen den Metzgern und den Fleiſchkonſumenten entbrannt. Von dem dortigen Schöffengericht wur⸗ den kürzlich einige der erſteren verurteilt, weil ſie anſtatt des durch Ortspolizeibeſchluß vorgeſchriebenen ¼12 des Gewichts weit mehr Knochen als Zuwage gegeben hatten. Hierauf verſammelten ſich die Metzger und beſchloſſen einſtimmig, ſo lange für gewiſſe Fleiſchteile, als Lenden, Roſtbraten, Bug⸗ fleiſch ꝛc. höhere Preiſe (bis zu 1 Mk. pro Pfund) zu verlangen, bis der betr. Paſſus in dem Orts⸗ polizeibeſchluß aufgehoben würde. Die Einwohner Speyers ſind nun nicht alle gewillt, nach der Pfeife der Metzger zu tanzen; am Mittwoch abend trat eine größere Anzahl von Bürger und Beamten zu einer Beſprechung darüber zuſammen, wie gegen e Ein Comite von ſechs Mitglieder wurde gewöhlf, das den Auftrag erhielt, der Frage ohne Verzug näher zu treten. i Bonn, 30. März. Hier hat die dies⸗ malige Rekruten⸗Aushebung heute zu groben Aus⸗ ſchreitungen Seitens der Beteiligten geführt. Das ungebärdige Benehmen eines derſelben veranlaßte einen Polizeiſergenten, deſſen Verhaftung vorzuneh⸗ men. Dieſelbe war aber unausführbar, weil ſich nicht allein der Betteffende auf's Heftigſte wider⸗ ſetzte, ſondern auch ſeine Begleiter ſich für ihn ins Mittel legten, indem ſie den Verhafteten den Hän⸗ den des Beamten zu entreißen und ſich zugleſch der Waffe des letzteren zu bemächtigten ſuchten. Dem Beamten blieb ſchließlich nichts weiter übrig, als von ſeiner Waffe Gebrauch zu machen, wodurch verſchiedene Verwundungen herbeigeführt wurden, Da auch der Straßenpöbel gegen den Beamten Partei ergriff, ſah ſich dieſer zuletzt ſogar zur ſcheu⸗ nigſten Flucht genötigt. Es wird hohe Zeit, daß dem Unweſen der zu den Rekruten-Aushebungen Herangezogenen, das ſich immer mehr zu einer all⸗ gemeinen, nahezu unerträglichen Plage geſtaltet, auf irgend eine Weiſe energiſch geſteuert werde. — Berlin, 1. April. In dem benachbarken Lichtenberg wurde geſtern eine entſetzliche Blutthat verübt. Ein junger Mann von etwa 25 Jahren hat auf einem Feldwege ein 12 jähriges Mädchen durch die Bruſt geſchoſſen, ſo daß deſſen Tod ſoforf eintrat; als der Mörder ſich verfolgt ſah, gab et ſich in gleicher Weiſe den Tod. Man nimmt an, daß der Mörder dem jungen Mädchen habe Gewalf anthun wollen und aus Furcht, dasſelbe mochte hiervon Anzeige machen, den frevelhaften Mord beging. f — Kiel, 1. April. Die Fahnenweihe des Seebataillons fand bei prächtigtigſten Wetter in Gegenwart des Offiziercorps des Seebataillons, De⸗ putationen der Matroſen, der Werftdiviſion und der Spitzen der Civilbehörden, ſowie eines zahlreichen Publikums ſtatt. Den Weiheakt vollzog Marine; Vice⸗Admiral Batſch brachte das Hoch auf d Kaiſer aus. 4 — Wien, 31. März. Die Ott'ſchen Millis nen⸗Erbſchaft wurde heute den Erben ausgefolgt, Der Erbſchaftsverwalter erhielt 400,000 fl. als Honorar. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor, das Verlangen der Metzger Abhilfe zu ſchaffen ſei. Ladenburg. „O, daß doch Graf Broderode tot iſt!“ jam⸗ merte Gabriele. „Er ſollte und müßte vor Anna's Augen auf den Knieen beweiſen, daß er ein Thor, ein Narr war, ſo handeln, wie er gehandelt hat!“ „Vielleicht finden Sie einen anderen Weg, ſich zu rechtfertigen, meine Schweſter zu tröſten und uns zu beruhigen, einfachen Verneinungen glaubt man in dieſen ernſten Dingen nicht mehr.“ Gabriele ſenkte betrübt das Haupt und dunkele Röte deckte abwechſelnd mit Bläſſe ihre Wangen. Sie wurde ſich des Peinlichea ihrer Tage von Neuem bewußt, alle Welt mißtraute ihr und ſie konnte ſich nicht rechtſertigen. Faſt mit Gewalt mußte ſich Gabriele zum Sprechen zwingen und ſie ſagte, dem Freiherrn Oskar die Rechte entgegenſtreckend, mit von Weh⸗ mut erfüllter Stimme: „Leben Sie wohl, Oskar, möge es Ihnen und den Ihrigen wohlergehen und mag das Schickſal Alles ſo lenken, daß Sie und die gräfliche Familie noch anders von Gabrielen de Durandot denken, als es jetzt der Fall iſt!“ „Ich wünſche dies auch von Herzen,“ erwi⸗ derte Oskar und legte ſeine Hand in Gabrielens Rechte. — Gabriele war in dieſem Momente ſehr aufge⸗ regt, es ſchien, als wenn ſie ſich auf immer von ihrem erträumten Lebensglücke abwenden müßte und ſich ganz ihrem Schmerze überlaſſend, preßte ſie einen Moment Oskars Hand an ihre Lippen und eilte dann die letzten Stufen hinab, wo der Wagen hielt. Der ſichtlich überraſchte junge Diplomat war kaum im Stande, ihr zu folgen, und als er an den Wagen herantrat, ſaß Gabriele bereits nebſt dem Kammermädchen auf den Sitzpolſtern. Er wünſchte Gabriel ine glückliche Reiſe winkte dem Kutſcher, daß Alles zur Abfahrt fertig ſei. Zwei mutige Pferde zogen an und wenigen Augenblicken war der Wagen verſchwunden. Oskar blieb an dem Portale noch einige Sekunden ſinnend ſtehen und kehrte dann eiligſt in das Schloß zurück, um dem Vater die vollzogene Abreiſe Gabrielens anzuzeigen. 5 Das Schloß Königshof erglänzte in der Abend⸗ ſonnz. Goldig glitzerten die der Sonnenſeite zuge⸗ wandten Fenſter und Kuppeln, weit hin die Augen blendend und purpurn gefärbt war der teraſſenför⸗ mige Schloßgarten, in Purpur gehüllt erſchien die ganze Landſchaft, aber die herrlichſte Majeſtät der Farbenpracht der goldenen Abendſonne entfalteten im weſtlichen Hintergrunde jene anmutigen Hügel⸗ ketten, die ſcheinbar bis in die Wolken hineinragten und einer Himmelstreppe nicht unähnlich waren. Einem Paradieſe auf Erden glich dieſe Land⸗ ſchaft, welche in ihrem Mittelpunkte das Schloß Königshof hatte. Freilich wähnten ſich die Inſaſſen des Schloſſes nicht im Geringſten in einem para⸗ dieſiſchen Zuſtande, im Gegenteile war es ihnen, als ob ſie einen Teil des unglückſeligen Zuſtandes der Hölle durchzukoſten hätten. Der Vater Graf Königshof befand ſich in einer Verfaſſung des Geiſtes und der Seele, in welcher der Unwille und Zorn gerade noch dem Schmerze, den er über die heutigen Ereigniſſe empfand, die Wagſchale hielt; Comteſſe Anna erduldete in jenem Zuſtande, von welchem man nicht weiß, ob er mit einem wahnwitzigen Geiſte oder einer ſchweren Krankheit endet; ihre der Tochter und machte ſich Mutter, die Gräfin, war troſtlos über das Unglück Vorwürfe, 1 dasſelbe 1 n nicht beſſer vorausgeſehen und verhindert zu haben; Graf Theobald lag im Fieberwahnſinn und der Freiherr Oskar war natürlich über dies allgemein Leid auch ſehr unglücklich. Sein Geiſt kämpfte mi den denkbar ſtärkſten Gegenſätzen und der junge, tiefgebildete und welterfahrene Diplomat ſah ſich einem Rätſel gegenüber, welches er weder mit det Schärfe ſeines Geiſtes, noch mit dem Wohlwollen ſeines Herzens zu löſen vermochte. Zuweilen erſchien ihm Gabriele unſchuldig und rein wie ein Engel, wenn er aber ſich den verhängnisvollen Schritt des Grafen Broderode vergegenwärtigte und an den Aeußerungen Theobalds, wonach Gabriele ein ges wiſſes Einverſtändnis mit dem Grafen Broderode unterhalten, dachte, ſo konnte er Gabrielen nicht mehr freiſprechen und er mußte ſie in Hinblick auf die Auszeichnungen und Wohlthaten, die ſie in der gräflichen Familie empfangen, und in Anbetracht des Umſtandes, daß Gabriele die Buſenfreundig ſeiner Schweſter geweſen, für alles Andere, m halten. Die Stimmung im Schloſſe Königshof waz nach den Ereigniſſen des Tages, an welchem Cone teſte Anna Hochzeit haben ſollte, Der Tag hatte für Alle ſo viel Unglück und Uebe raſchungen gebracht, daß ſich Alle in einer großen großen ſeeliſchen Aufregung befanden, die ſie ih alle andere Dinge des menſchlichen Lebens gleicht gültig machte, und doch follte für die männlſcheſ Mitglieder der gräflichen Familie mit Ausnahiſ des erkrankten Grafen Theobald, der heutige noch eine neue Ueberraſchung bringen. (Fortſetzung folgt.) 7 pfarrer Langheld unter dem Salut von 21 Schüſſen, nicht für ein ehrenwertes, unſchuldiges Mädchen 11 eine entſetzliche, d 27 ſanntm fend. 20. 0 ichen de: 5 ſſt Te 11. 12. 13. 1 8 wels 5 1 v5 Aulasaal 9 N Mulenlirche 15 den Milität Waren bekannt 9 9. 0 1 ohne gen Aüblelbenden nel 4 ade botzugswel petden können lung des ger ann noch den an gegen die duſt begründet u Dienſtpflicht achlgen des J. ter Jahrgä milden ihre 00 Ahalgenden Ta 1 wnittags daes mannhe Mu uchſtaben dn 11. wittags 4 igen des J zicht Mannhe in Buchſtaben d die Pflicht l, 1862 ur Faü den Land Shmurhof und Wu den 12. nitkags et chen der Je n 1863 und 5 ſmeiden Jeud ah uſen und den 13. 2 Awuittags 2 chigen der J a5 1803 und winden 8 a ſowie die 88g aus der Wen Namen m 5 mit G an N den 14.9 e 8 chigen des g. 150 mu 5 in uchſtabe . dn 16. 9 Amittagz 940