geborene, berheiratete Redakteur Adolpf Zahn, hier wohnhaft, hat ſich wegen Beamtenbeleidigung durch die Preſſe zu verantworten. Der Angeklagte, Re⸗ dakteur der hier erſcheinenden „Neue Badiſche Lan⸗ deszeitung“, für deren politiſchen Teil er die Ver⸗ antwortlichkeit trägt, öffnete am 22. Febr. v. Js. in Nr. 337 einem ihm aus dem Oberlande zuge⸗ ſandten Artikel, unter der Rubrik „Aus Stadt und Land“ die Spalten ſeiner Zeitung, in welchem eine Beleidigung des Bahninſpektors Merkel in Baſel enthalten war. Die Geſchworenen bejahten nach ziemlich kurzer Beratung die Schuldfrage, worauf der Angeklagte in eine Geldſtrafe von 350 Mark, ſowie in die Koſten verurteilt, zugleich ſteht dem be⸗ leidigten Teile das Recht zu, das Urteil in der „Neuen bad. Landeszeitung“ und in der Breisgauer Ztg.“ und zwar auf Koſten des Angeklagten ber⸗ öffentlichen zu dürfen. — Freiburg, 27. März. Der Termin der öffentlichen Verhandlung der Strafkammer des Großh. Landgerichts dahier über das Hugſtetter Eiſenbahn⸗ Unglück iſt nunmehr endgiltig auf den 9. April anberaumt. Die Prozeßverhandlung wird 3 bis 4 Tage in Anſpruch nehmen. — Konſtanz, 26. März. Im Laufe dieſes Jahres werden wiederum 10 — 14tägige Unterrichts⸗ kurſe für Frauen und Mädchen in der Genoſſen⸗ ſchaftskäſerei Binningen bei Engen abgehalten wer⸗ den, in welchen hauptſächlich die Milchbehandlung und Butterbereitung, ſowie Bereitung von Hand⸗ käſen und dergl. gelehrt und praktiſch geübt werden ſollen. Der erſte Kurſus wird am 21. Mai er⸗ öffnet. Ferner iſt beabſichtigt, daſelbſt für junge Männer einen 5—6 wöchentlichen Unterrichtskurs zu veranſtalten, durch welchen dieſelben eine gründ⸗ liche praktiſche Unterweiſung in der Behandlung der Milch, ſowie in der Bereitung von Butter und Käſe erhalten ſollen. — Aus Baden, 29. März. In Neuenheim brach vorgeſtern bei einem den Berg hinabfahrenden Wagen die Sperkette und der fahrende Knecht wurde durch den in raſchen Lauf geratenen Wagen ſchwer verletzt. 8 — (Der ſchiffbare Rhein⸗Kanal) Straßburg⸗Raſtatt⸗Leopoldshafen oder Germersheim. Nebſt einer Ueberſichtsſtizze. Der Reinertrag dieſer Broſchüre wird den durch die Ueberſchwemmungen des Rheins im Spätjahr 1882 in Notſtand ge⸗ ratenen Badenern überwieſen. Preis geh. 1 M. (Karlsruhe, G. Braun.) Es iſt ſehr dankenswert, * 1 daß der Verfaſſer dieſen Gegenſtand vom deutſchen Standpunkt aus beſpricht und dabei alle einſchlag⸗ enden Verhältniſſe, ſowohl die politiſchen, wie die militäriſchen, techniſchen ökonomiſchen und örtlichen berückſichtigt. Das Schriftchen hat nicht blos für die Bewohner der Rheinniederung, ſondern ſelbſt für die Schwarzwälder hohes Intereſſe, da auch ſie, wie nachgewieſen, durch den beabſichtigten Rhein⸗ kanal gewinnen, ihre Gewerbſamkeit gehoben würde. Zum erſtenmal iſt dieſer Kanal hier bildlich darge⸗ ſtellt und in ſeiner ganzen Ausdehnung beſprochen. Nicht bloß das einene Intereſſe, ſondern der wohl⸗ thätige Zweck, welcher mit dieſer Arbeit verbunden iſt, machen deren möglichſte Verbreitung wünſchens⸗ wert. Möchte ſie auch zu öffentlichen Erörterungen anregen, um die Ausführung der vorliegenden hoch⸗ wichtigen Frage möglichſt zu beſchlennigen. — Mainz, 27. März. Das Biermädchen eines hieſigen Brauhauſes, welches ſich demnächſt zu verheiraten gedachte, ſuchte ſich ihre Ausſteuer dadurch zu verſchaffen, daß ſie ihre Herrſchaft be⸗ ſtahl; in wenigen Tagen hatte das Mädchen nnn eine Partie Weißzeug von über 100 Mk. an Wert und ein vollſtändiges Bett entwendet. Die Diebin iſt in Haft. — Die beiden Mörder der Oberkonduk⸗ teurswitwe Zirkelbach in München ſind der That überführt und geſtändig. Der ſchon vor einigen Tagen gefänglich eingezogene 22 Jahre alte ledige Schreinergeſelle Jakob Echter von München, hat nach Vorlage der inzwiſchen in einem Verſtecke ſei⸗ ner elterlichen Wohnung aufgefundenen geraubten Uhr ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt und dabei den ſchon bisher als verdächtig verfolgten 25jährigen Metzger Joſ. Schmittner von Felizenz U, Bez.⸗A. Vilsbiburg als Genoſſen beſtätigt. Letzterer ging ſofort nach der That flüchtig, wurde telegraphiſch verfolgt und in Velden (Niederbayern) feſtgenommen. Auch dieſer hat bei der Feſtnahme ſofort die Be⸗ teilung am Raubmorde geſtanden. — Ein ſchreckliches Unglück ereignete ſich am Montag nachmittag 3 Uhr auf dem Bahn⸗ hofe in Crailsheim in Franken. Der Steinhauer Feiler mit ſeinem 14jährigen Sohne halfen einem Bedienſteten einen Karren über das Geleiſe ſchaffen. Als ſie vom zweiten Geleiſe nach dem erſten, dem Bahnhof zunächſt gelegenen, gekommen waren, um dasſelbe zu überſchreiten, wobei ſie von zwei von einer Rangiermaſchine abgeſtoßenen Waggons erfaßt und überfahren wurden. Den Zuſchauern bot ſich 0 getragen wurde. ſchrecklicher Anblick dar während der Vater ſchwer verwundet vom Plaßz Es dürfte wenig Hoffnung vol handen ſein, den Vater am Leben zu erhalten. — Aus der Pfalz, 28. März. Die Kar toffeln ſinken gegenwärtig ſehr im Preiſe, Kürzlie wollten Eigner ſolche nicht unter 4 M. den Zen ner hergeben, jetzt ſind ſie ſchon zu 3 M. 10 Pf bis 3 M. 20 Pf. erhältlich. — Der Fer o ſt de letzten Tage hat zwar nicht den Reben, aber d und dort Kirſchbäumen geſchadet, die ſchon ziemlich weit getrieben hatten. — Wie ſehr man anderwär die inſektenfreſſenden Vögel zu ſchätzen weiß, geh aus einer uns zugehenden Nachricht hervor, wonge der Dampfer Tintern Abbey, welcher auf der Fahr nach Neuſeeland die Themſe ſoeben verlaſſen ha eine Ladung von 1203 Vögel aufgenommen ha Darunter befinden ſich: 100 Meiſen, 100 Rokkeh chen, 100 Sperlinge, 140 Hänflinge, 160 Finke 170 Goldammern, 100 Stieglitze. Es geſchah die auf Anſuchen der Landwirte in Neuſeeland, he deren Ernten in Ermangelung der ſchützenden Vög faſt alljährlich von Inſekten zerſtört werden. — Marſeille, 29. März. In Folge Er ploſion eines Erdölkeſſels brach geſtern abends einem hieſigen Oelmagazin Feuer aus; 4 Perſone verbrannten, mehrere ſind ſchwer verletzt. — Entdeckung großer Lager von Phosphate In Ruſſiſch⸗Podolien ſind nach dem Landw. Ce tral⸗Blatt für die Provinz Poſen enorme Lag von Phosphaten entdeckt worden. Bisher ſind ſolg in einer Ausdehnung von ca. 20,000 ha konſtatir Die Lager haben eine durchſchnittliche Mächtigke von 3—5 m und liegen nur wenig Fuß unt der Erde. Der Phosphatgehalt ſoll ca. 60 %% 6b tragen. Die Ausbeutung haben engliſche Kapita liſten in die Hand genommen. Dieſelben zahlen Rubel Pacht pro Hektar und Jahr für den Grund, welcher Mietzins auf 100 Rubel ſteigt, ſobald di Ausbeutung beginnt. Bisher find nur eini Waggons probeweiſe nach Böhmen gegangen, f die nächſte Zeit aber find große Transporte bei de Karl⸗Ludwigsbahn angemeldet. 1 — Ein etwas ſonderbarer Auftra wurde anläßlich der bevorſtehenden Krönungsfeier⸗ lichkeiten in Moskau einigen Wildhändlern in Kaf zu Teil. Sie wurden nämlich von ihren Geſchäft freunden in Moskau beauftragt, denſelben 200,00 Dohlen und Elſtern zu liefern. Die Bauern d Umgegend von Kaſan haben ſich ſchon auf die Ja getragen hat, was ihn zu ſeiner grauſamen Hand⸗ lungsweiſe ihrer bedauernswerten Schweſter gegenüber veranlaſſen konnte,“ entgegnete Gabriele energiſch. „Auch das iſt unmöglich oder doch zwecklos,“ antwortete Oskar mit verdüſterten Geſichtszügen. „Graf Broderode iſt jetzt krank — todkrank — rettungslos verloren —“ „Mein Gott, was iſt mit dem Grafen ge⸗ ſchehen?“ fiel Gabriele beſtürzt ein. „Hat ſich der Aermſte, ſeinen Schritt bereuend, ſelbſt ein Leid zu⸗ gefügt?“ — „Wenn es Ihnen keinen allzugroßen Schmerz bereitet,“ fuhr Oskar mit ernſter, trauriger Stimme fort, „dann ſollen Sie Alles erfahren, Fräulein de Durandot.“ „Aber um Himmelswillen, was ſoll in ſo kur⸗ zer Zeit mit dem geſunden, blühenden Grafen ge⸗ ſchehen ſein? Doch ich muß es wiſſen, der Graf Broderode iſt eine für mich wertvolle Perſon, von ihm hängt faſt mein ganzes Schickſal ab. Sprechen Sie, ſagen Sie mir alles, teurer Oskar!“ Derſelbe begann mit einer Stimme, die eine tiefe innere Trauer verriet, in folgenden Worten: „Ein Unglück, eine Kataſtrophe kommt im Leben ſelten allein, Gabriele. Die Handlungsweiſe des Graſen Broderode an unſerer Schweſter war für uns ſo beleidigend, daß für die That des Grafen eine Genugthuung gefordert werden mußte. Viel⸗ leicht wäre es gut geweſen, die Genugthuung zu einer ſpäteren Zeit zu verlangen, mein heißblütiger Bruder Theobald dachte indeſſen anders und hat auch anders gehandelt. Es hat vor wenigen Stun⸗ den zwiſchen dem Theobald und dem Grafen Bro⸗ derode ein Duell ſtattgefunden, deſſen trauriges — Reſultat der — Tod des Grafen Broderode war.“ Gabriele wurde bei dieſer Trauerbotſchaft von einem heftigen Erzittern erfaßt, ſie bebte und rang die Hände und ſank dann auf ihren Seſſel zurück, von wo ſie ſich vorher erhoben hatte. Dort verbarg ſie ihr Geſicht in einem blendend weißen Taſchen⸗ tuche und Oskar hatte den Eindruck, als wenn Gabriele ihren Schmerz über den Tod des Grafen Broderode zu verbergen trachte. Es ſchien ihm klar, daß Gabriele nicht nur das Ableben eines ihr befreundeten, hoffnungsvollen jungen Mannes be⸗ klage, ſondern daß ſie den Verluſt des Geliebten beweine. Wohl hatte Oskar die Neigung verſpürt, Gabriele in dieſem kritiſchen Momente zu einem Geſtändnis zu nötigen, aber dieſe ihm von ſeinem diplomatiſchen Geiſte eingegebene Neigung wurde zurückgehalten von ſeinem mitfühlenden Herzen, er wollte Gabrielen in ihrem Schmerze nicht noch Bit⸗ terkeiten ſagen und wenn ſie auch nicht frei von Schuld war an den traurigen Ereigniſſen des heu⸗ tigen Tages. Doch was ſollte Oskar nun beginnen? Er war zu Gabriele gekommen, um im Namen der gräflichen Familie Abſchied von ihr zu nehmen und ihr das Geleit bis an das Schloßthor zu geben und jetzt ſtand er einer Dame gegenüber, die tiefgebeugt worden war von dem Schmerze über den Tod des Geliebten. Oskar faßte kurz ſeinen Entſchluß und ſagte mit teilnehmender Stimme zu Gabriele: „Teures Fräulein! Es iſt hier für mich nicht der Ort, wo ich noch länger weilen kann, in Stun⸗ den des Schmerzes iſt der Menſch am liebſten mit ſich allein und Sie werden Muße brauchen, um ſich von dem Schmerze, den Ihnen meine vielleicht un⸗ vorſichtige Trauerkunde verurſachte, zu erholen. Von Ihrer heutigen Abreiſe nehmen Sie wohl Abſtand und haben Sie ſonſt einen Wunſch, ſo bitte ich darum 1 5 77 1 1 Wider alles Erwarten zeigte ſich Gabriels na dieſen Worten des Freiherrn Oskar wie umgewa delt. Sie erhob ſich, wiſchte die Thränen aus ih Augen und erklärte mit Entſchiedenheit: „Beſter Baron! Ihre Teilnahme iſt für im ſehr wohlthuend, aber mein Schmerz iſt nicht der Art, wie Sie zu vermuten ſcheinen. dauere in dem Tode des Grafen Broderode nf den Verluſt des geliebten Mannes oder gar des wählten Bräutigams, ſondern ich beklage tief ſchmerzlich das furchtbare Verhängnis, welches folge eines falſchen Wahnes und einer unglückſelig Leidenſchaft Ihre Familie unglücklich machte u einen edlen jungen Mann in der Blüte ſeines L bens ins Grab brachte. — Im Uebrigen bleibt bei meinem Entſchluſſe, ich reiſe noch heute ab. E duldigen Sie ſich einige Augenblicke, Herr Bare daß ich mich im Nebenzimmer reiſefertig ankleide Sofort verſchwand nach dieſen Worten Gabrie und Oskar fand einige Momente Zeit, über d Benehmen des rätſelhaften Fräuleins nachzudenk und das Haupt über die Widerſprüche, die er dem Weſen Gabrielens bemerkt zu haben glaubt zu ſchütteln. (Fortſetzung folgt. +Rechtlichkeitsgefühl. Ein Zuchthäusler Nevada beſchwert ſich darüber, daß man ihn wege Unredlichkeit ins Gefängnis geſchickt, dort allein d mit beſchäftigt habe, Pappſohlen zu ſchneiden, d dann zwiſchen lederne Sohlen geſchoben wurden „Iſt das etwa redlich?“ ſagte er. + Zufrieden. Erſter Student: „Du, De Vater hat für ſein neueſtes Werk einen Orden e halten.“ — Zweiter Student: „Ja, ja, mein Alt macht mir mc viel Vun 1 Ich he⸗ y noch un a hn die Er nn auf ei Ir, Bbör an fehlen; 1 d Verſuc bkichtsarz alk; die e l. Der E nuch Stti A Leich Kledct, am un Ermorde fin, fich aut g den umittags 1 bninde i Ames ber Jim ſttten Ick attie Men, den Aerme J. 95 Mank in Wide Ai an der g. Das n Dienzt 1 ſiſge d bachdem un i die Auf ban ſuttg iti fi en der nt 15 , elche wu uh durch Albetrer tundes A anzumel Albatteter dnung O ſofern * cſreiunt A borliegt, 5 71 de 9. Okt lg 27.5 dit . Hu ſleder Rieti