r 1889 3 0 le ergehen im ny chulpft Allgemeiner Anzeiger für Jadenburg und Wochenblal 23 . Schriesheim. hat. Erſcheint Mittwoch und Samsta igen g Poſtproviſton. 4. ö 90 ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit nd en Rabattbewilligung. — Für Schries erſcen nehmen Inſerate für uns an. 10 Pf heim nimmt Herr G 8 und koſtet vierteljährlich 1 N. 20 If. mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Vf. exel Inſerate, welche am Tage vor dem Er ſcheinen bis Mitta 5 aſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ gs 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige ocal⸗ Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Aufnahme und werden die ein⸗ Bei größeren Aufträgen entſprechende jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen ern 5 — 15 Nr. 26. Samstag, den 31. März 1883. rer tern e g die weitere Gründun Abonnements -Vinladung. esc Mit dem 1. April beginnt ein neues uch Quartal unſeres Blattes und laden zu 0 zahlreichem Abonnement freundlichſt ein. 90 j 3. Volitiſches. Karlsruhe, 27. März. Der Bad. Landes⸗ verband des deutſchen Schulbereins hat heute ſeine Generalverſammlung dahier gehalten. Vertreten baren 10 Ortsgruppen; von den andern waren iter Zuſchriften eingegangen. Aus den Verhandlungen ul heben wir herbor, daß von den etwa 2000 M., des i welche dem Verband als Beiträge der Ortsgruppen ule fi zur Verfügung stehen, 400 verwendet werden ſollen, 10. Krab um die Rede, welche der Abg. Zay im ungariſchen nge Reichstag am 13. März in der Schuldebatte ge⸗ Au halten, durch den Druck zu vervielfältigen und zu ahr un berbreſten. Weitere 500 M. ſollen nach den Be⸗ St uimmungen der Statuten und der Geber an die Jentrallettung in Berlin abgeliefert werden: 750 NR. wurden für die hinſichtlich ihrer Schule bedrängte Jemeinde Zarz in Krain beſtimmt. Als Vorort es Verbandes wurde Karlsruhe gewählt. Die Slokuten des deutſchen Vereins ſollen mit den für Jaden nötigen Aenderungen durch die Heidelberger unn en für Uhr, Anfar rn chuft duisgruppe vervielfältigt und von derſelben nach nülld Bedarf bezogen werden. Der bekannten Berliner i Reſolution, welche energiſch gegen die Vergewaltung a der Siebenbürger Sachſen proteſtiert, wurde beige⸗ Sch mint. Schließlich beſchloß man, eine Statiſtik her die Mitgliederzahl, die Thätigkeit der Orts⸗ uppen, über die Einnahmen und Ausgaben anzu⸗ ligen und den Mitgliedern zuzuſtellen. Auch ſoll bring g bon Ortspruppen angeſtrebt werden. N Berlin, 29. März. S. K. H der Großher⸗ zog von Baden, welche r mit dem Prinzen Ludwig heute früh nach Karlsruhe zurückzukehren gedachte, verſchob ſeine Abreiſe noch auf Wunſch des Kaiſers. Berlin, 28. März. Die Poſtwertzeichen⸗ Frage iſt denn alſo bis zu einem gewiſſen Maße, geregelt. Wie der „Staatsanzeiger für Württem⸗ berg“ meldet, werden vom 1. k. M. ab die ſich innerhalb des Reichsgebietes bewegenden Poſtkarten, welche nicht die Marke des Aufgabegebietes, ſondern diejenige einer andern deutſchen Verwaltung tragen, gegen Erhebung von 5 Pfennig Porto und 5 Pf. Zuſchloggebühr befördert. Unrichtig verwendete Poſtwertzeichen des Beſtimmungsgebietes werden dem Empfänger gutgerechnet. Die Löſung der Frage iſt eine leidlich gute zu nennen, denn ſie gewährt wenigſtens die Sicher⸗ heit einer poſtaliſchen Beförderung für unrichtig frankirte Poſtkarten. Das Strafporto wird, beſon⸗ ders nach der jetzt ſtatigehabten umfaſſenden Erör⸗ terung der Frage, vorausſichtlich den Einzelnen nicht häufig belaſten und im Ganzen keine große Auflage für die am Poſtverkehr intereſſierten Per⸗ ſonen bilden. Als Abſchlagszahlung auf die For⸗ derung der gänzlichen Unifizirung der Poſtwertzeichen kann man ſich alſo dieſe Vereinbarung immerhin gefallen laſſen. Verſchiedenes. — Mannheim, 28. März. (Schwurgericht. ) Heute vormittag nahmen die Schwurgerichtsver⸗ handlungen des erſten Quartals 1883 und zwar unter dem Vorſitze des Herrn Landgerichtdirektors f Baſſermann ihren Anfang. Der erſte Fall bildete die Anklage gegen den verheirateten, in Walden⸗ hauſen geborenen Landwirt und geweſenen Rat⸗ ſchreiber Peter Freudenberger wegen Vergehens gegen § 176 Ziff. 2 d. R. St. G. B. Gleich der erſte Fall, mit dem ſich das Schwurgericht zu befaſſen hat, iſt einer derjenfgen, wegen deſſen die Oeffent⸗ lichkeit ausgeſchloſſen werden mußte, um die Sitt⸗ lichkeit nicht zu gefährten, er bildet ein Vergehen gegen dieſelbe. Die Geſchworenen bejahten die Schuldfrage, ebenſo auch die der mildernden Um⸗ ſtände. Der Gerichtshof erkennt gegen den, durch Hrn. Dr. Roſenſeld berteidigten Angeklagten eine Gefängnisſtrafe von 6 Monaten, ſowie die Koſten, wegen Verdachts des Fluchtverſuchs hat der Unter⸗ ſuchungsverhaft gegen denſelben fortzudauern. 2. Fall. Der am 28. Januar 1859 geborene, ledige Dienſtknecht Johann Jakob Bühler von Alt⸗ lußheim hat ſich wegen Vergehens gegen 8 177 des R. St. G. B. zu verantworten. Der ſchon wegen Körperverletzung mit 8 Monaten Gefängnis be⸗ 1 * ricirten Vergehens ſchul⸗ dig. Auch in dieſem Falle wird die Schuldfra bejaht und deshalb eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 5 Monaten ſowie die Koſten gegen den Angeklagten erkannt. Deſſen Verteidigung hatte Hr. Anwalt Bräunig übernommen und als Sachverſtändiger war Hr. Bezirksarzt Dr. Klein von Schwetzingen erſchien en. g 3. Fall. Der am 8. Dez. 1844 in Caſſel gerſchlungene Pfade Novelle von R. Hof ma nn. (FJortſetzung.) f 90 Wir Alle, meine Eltern, mein Bruder und befinden uns Ihnen gegenüber in einem furcht⸗ 6 baren Dilemna, Fräulein de Durandok. Der na⸗ Graf Broderode? Graf Broderode iſt ein Edel⸗ mann, er wird nicht lügen und nur der allein kann der untrüglichſte Zeuge ſein. Sagen Sie mir, wo ſich Graf Broderode aufhält, beſter Baron, oder holen Sie ihn herbei, er ſoll ſprechen, er ſoll be⸗ weiſen, daß ich ihn zu ſeinem heutigen Schritte er⸗ mutigt hätte, daß ich mit ihm irgend welche nähere Beziehungen unterhielt. Er müßte lügen, frech lü⸗ liche Verdacht lenkt ſich auf Sie, kann ſich nur Sie lenken. Sie ſind die Angeklagte, die An⸗ lagte, kann ſich aber ſelbſt nicht freiſprechen. e ſelbſt waren bis jetzt die einzige Perfon, die guch freiſprach, frelſprach ohne Beweiſe, worauf h kein vernünftiger Menſch Wert legen kann. beſſen Sie uns, Fräulein de Durandot, daß zu dem Grafen Broderode in keinen Beziehungen anden, ihm auch keinen Wink, kein Zeichen ge⸗ en haben, was ihn zu der heutigen Kataſtrophe anlaßte; uns liegt ſehr viel dararn, Sie, die doch ſo lange ein liebe t in unſerem Hauſe en, von dieſem Verda reit zu ſehen!“ Gabriele war infolge r nüchternen Logik Baron Oskar zunächſt in Erſtaunen geraten, leuchtete ihr die Richtigkeit dieſer Logik in dem he ein, daß ſie energiſch ausrief: „Derjenige mag kommen, der im Stande iſt, deweiſen, daß ich an dem Unglück Anna's Schuld U fit ne, l. gen, wenn er es thäte, doch das iſt bei einem Edel⸗ mann und bei dem Charakter des Grafen Broderode unmoglich. Holen Sie nur denſelben herbei, beſter Barod, die Affaire wird ſich bald aufklären!“ Erregt und ſiegesgewiß ſtand nach dieſen Wor⸗ ten Gabriele vor bem Freiherrn Oskar, doch dieſer war ſichtbar um eine Antwort verlegen, denn, wenn er bei dieſer Zuſammenkunft mit Gabrielen auch an alles Andere gedacht, ſo hatte er es doch für eine Unmöglichkeit gehalten, daß Gabriele eine Frage nach dem Grafen Broderode an ihn richten werde. In mehr als einer Beziehung mußte auch Oskar Bedenken tragen, über den Grafen Broderode Ga⸗ brielen Aufſchluß zu geben, doch wiederum auch nicht. Stellte doch Gabriele in Abrede, in irgend welchen zärtlichen Beziehungen zu dem Grafen Bro⸗ derode zu ſtehen, ſie konnte deshalb auch die Bot⸗ ſchaft von dem Schicksale des Gtafen anhören, ohne daß eine gefährliche Wirkung für ihr Gemütszuſtand zu fürchten geweſen wäre. Oder hatte ſie nur die als Mann von E fühl geheuchelt, um ſich aus einer großen Verlegen ⸗ heit zu retten und ihren Ruf in den Augen des verehrten jungen Diplomaten wieder herzuſtellen? — Oskar erwog diefe Gedanken noch einige Mo⸗ mente, während Gabriele ihn verwundert und er⸗ wartungsvoll anblickte, doch dann faßte er ſeinen Plan und war entſchloſſen, Gabrielen Alles zu ſa⸗ gen, wenn ſie im Laufe des Geſpräches nicht darauf Verzicht leiſten würde, das Schickſal des Grafen Broderode zu erfahren. . „Mein teures Fräulein de Durandot,“ begann Oskar mit teilnehmender, faſt wehmütiger Stimme „es ſtehen zur Zeit unüberwindliche Hinderniſſe ihrem Wunſche, den Grafen Broderode hier zu ſpre⸗ chen, entgegen. Nach dem heutigen Vorfalle hat derſelbe natürlich ſofort unſer Haus verlaſſen.“ „Aber man wird ihn doch herbeirufen konnen und ein Edelmann wird kommen, wenn er durch ſeine Ausſage eine Dame vor Schande bewahren kann,“ erwiderte Gabriele mit Nachdruck und Ent⸗ ſchiedenheit. „Graf Broderode kann aber jetzt nicht kommen, auch morgen nicht, wird überhaupt niemals wieder in dieſem Hauſe erſcheinen können,“ ſagte Oskar mit Gleichmnut. „Dann werde ich ihn aufſuchen, Sie werden als Zeuge dienen und Graf Broderode wird dann Niemand vermag dies zu thun. Wo iſt * Wahrheit verborgen, hatte ſie Oskar nur ein Ge⸗ hre und Charakter zugeſtehen iwiſchen ihm und mir ſich nichts zu⸗ müſſen, daß