12 . 70 Pf. excl. Pf. berechnet. Bei größeren Auftrͤgen entſprechende jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen 1883. 1 Erſcheint Mittwoch und Samstag und kostet vierteljährlich 1 D. 20 Pf. mit ikuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. landw. Run, Voſtprovifton. öhnen. 1 Juſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ en wir un ſpalkige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Nabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ us. gehmen Inſerate für uns an. — Wittwoch, den 21. März 5 Die nächſte Nummer d. Blattes lezten Ermittelungen handelt es ſich nicht um eine erſcheint am Charſamstag gegen Abend Gasexplosion; man vermutet vielmehr eine Dynamit⸗ uind wird gebeten Inſeratenaufträge bis ] erploſion. dermittags 10 Uhr aufzugeben. Volitiſches. Berlin, 19. März. Die großh. bad. Herr⸗ haften find um 11 Uhr hier eingetroffen; dieſel⸗ wurden vom Kronprinzenpaar, dem Prinzen Geſchwiſ eln auf dah raturen all iller, Mlhelm und dem Erbgroßherzog von Baden am r. Bahnbofe empfangen und nach dem kaiſerlichen —— halaſte geleitet. nſätze Herlin, 19. März. Im Waffenſaal des ieerlichen Palaſtes fand mittags 12 Uhr die emdenſtoſt feſſche Nagelung der dem Seebataillon verliehenen Johnen ſtatt. Der Kaiſer ſchlug den erſten Nagel bach. I An der Feier, welcher auch die Kaiſerin und de Großherzogin von Baden beiwohnten, nahmen er Kronprinz, ſämtliche Prinzen des königlichen Dauſes, der Großherzog und der Erbgroßherzog von Haden, der Herzog von Connaught, die Prinzen luguſt von Württemberg und Friedrich bon Hohen⸗ lern, Molkte und Stoſch, die Generäle von Bran⸗ Aburg und v. Pape, der Kommandant und der Wuverneur von Berlin, der Kommandeur des See⸗ elllons und alle Generaladjutanten Teil. 75 bach. — ——0 „ Faſchen, London, 16. März. Geſtern abend neun 2 „uhr fand in den Räumen des Gouvernements in & Kran Ainiſter eine ſehr heftige Exploſion ſtatt, urch welche große Verwüſtungen angerichtet wurden. tag. die Fiarade des Miniſterialgebäudes iſt ſtark beſchä⸗ —— digt, alle Fenſterſche ben ſind zerſprungen. Die Aloſſon wurde auch im Unterhauſe verſpürt. Die ö Wloffonsurſache iſt noch unbekannt. Nach den London, 17. März. Über die Urheber der Dynamitexploſion konnte noch nichts ermittelt wer⸗ den. Die Regierung ſetzte einen Preis von 1000 Pfund Sterl. für zur Verhaftung der Thäter füh⸗ rende Mitteilungen aus. Der Schauplatz der Atten⸗ tate war geſtern von großen Menſchenmaſſen um⸗ drängt. London, 18. März. Zwei als Frauen ver⸗ kleidete Männer griffen geſtern abend in Windſor die Lady Florence Dixie mit Dolchen an. Die Dame kam jedoch unverwundet davon. London, 19. März. Der Angriff auf Lady Florence Dixie erfolgte während eines Spazierganges in der Nähe von Windſor. Ein Angreifer füllte der Dame den Mund mit Erde, ſo daß ſie ohn⸗ mächtig wurde; ein anderer berſetzte ihr zwei Dolch⸗ ſtiche, welche die Oberkleider durchbohrten, dom Mie⸗ der jedoch aufgehalten wurden. Als Lady Dixie aus ihrer Ohnmacht erwachte, waren die Angreifer verſchwunden; ein großer Bernhardinerhund, welcher die Dame begleitete, ſcheint dieſelbe geſchützt zu ha⸗ ben. Nur an den Handflächen hat Lady Dixie einige Schnitte. Von den Attentätern keine Spur. Lady Dixie hat die Landliga zu wiederholten Ma⸗ len in der Preſſe angegriffen. Petersburg, 18. März. Das vom Fürſten Gortſchakoff hinterlaſſene Vermögen ſoll ſich zufolge der allbekannten Sparſamkeit des Verſtorbenen auf kolloſſale Summen beziffern. Es verlautet, die ſterb⸗ Sergeikloſter überführt und neben der d Gemahlin des Fürſten beigeſetzt werden. Verſchiedenes. — Aus dem landw. Konſumperein Laden⸗ burg. Es iſt mit als eine Hauptaufgabe der land⸗ wirtſchaftlichen Konſumvereine zu bezeichnen, daß in den Vereinsverſammlungen von Zeit zu Zeit Ge⸗ genſtände beſprochen werden, welche zur Hebung des landw. Betriebs im Allgemeinen, im Beſondern aber zur Forderung und Aufklärung der Vereins⸗ mitglieder geeignet erſcheinen. Von dieſem Ge⸗ danken ausgehend hat es der Vorſtand des hieſigen Konſumvereins für zweckmäßig erachtet, am ber⸗ gangenen Sonntag eine Generalverſammlung zu veranſtalten, welche nicht allein von den Mitgliedern, ſondern in hervorragender Weiſe von auswärtigen Landwirten äußerſt zahlreich beſucht war. Nach einer allgemeinen Beſprechung über die Verwendung von ſ. g. Kraftfuttermittel (Kleie, Oehlkuchen, Malz⸗ keimen u. ſ. w.) wurden Vereinsangelegenheiten beſprochen, welche die Verſammlung mit großem Intereſſe entgegennahm. Am Schluſſe ergriff der Präſident der badiſchen landw. Konſumvereine, Herr Oekonomierat Märklin aus Karlsruhe das Wor und ſprach ſich ſehr anerkennend über die Thätig keit des Ladenburger Konſumvereins aus. Dabei betonte derſelbe ganz beſonders, welche Bedeutun den landw. Konſumvereinen bereits von Seiten de Großhandels und der Großinduſtrie beigelegt würde Daß der Handel überhaupt ein Gegner ſolcher ge noſſenſchaftlicher Vereinigung der Landwirte ſei berſtehe ſich von ſelbſt, denn ſeither hätten die ort ruhenden lichen berreſte des Fürſten ſollen gleich nach dem Eintreffen hier mit beſonderem Gepränge auf kaiſer⸗ liche Koſten nach dem einige Meilen entfernten f Händler die Landwirte vollſtändig in ihrer Gewalt gehabt und wenn man ihnen das vermeintlich längſt beſeſſene Recht ſtreitig mache, ſo habe man dieſelbe ckerei, boß ach. — . .— Verſchlungene Pfade. Noelle von R. Hofmann. (Fortſetzung.) 5 Das arme Kind weint und weint immer fort i unſeren Tröſtungen bis jetzt ſehr wenig zu⸗ Aglich geweſen. Seele nnd Geiſt befinden ſich bei in einer entſetzlichen Empörung und da ſie keine tuhigung bis jetzt finden konnte, ſo iſt leider en nachteiliger Rückschlag für ihre Geſundheit 5 befürchten. Hoffentlich gelingt es jedoch unſerem pruche und den Troſtworten des wackeren Pfar⸗ g „ ſie bald zu beruhigen und einer ſchlimmen e, ag rophe vorzubeugen.“ melt „Hat Gabriele etwas von ſich hoͤren laſſen?“ r gte Theobald weiter. Graf Königshof zögerte einen Augenblick mit Antwort, er ſagte aber dann mit Gleichmut: „ Laden, „Das ſeltſame Mädchen hat mir einen Brief n. hrieben, in welchem ſie mir mitteilt, daß ſie noch e unjer Haus verlaſſen will. daß ſie an der ganzen traurigen Affaire un⸗ big ſe und zu dem Grafen Broderode in keinen hungen geſtanden habe, die dieſen zu ſeiner Ferner gibt ſie in ſeinem Innern ſehr wohl, daß das, was ihm Graf Theobald runzelte die Stirn und ſagte mürriſch: „Die Angelegenheit verhält ſich nicht ganz in der Weiſe, wie ſie das Fräulein de Durandot dargeſtellt. Wie mir der Graf Broderodt verſichert und durch ein Billet bewieſen hat, beſaß Gabriele doch eine heimliche Neigung für den Grafen Brode⸗ rode und ſie ſcheint die Verwegenheit gehabt zu haben, noch am Morgen des heutigen Tages, wo die Hochzeit Anna's ſtattfinden ſollte, eine günſtige Gelegenheit zu benutzen, um dem Grafen Broderode ihre Neigung für ihn zur Kenntnis zu bringen und dieſer Umſtand hat den Grafen Broderode, der von dem Tage ab, da er Gabriele zum erſtenmale ſah, eine heftige Leidenſchaft für ſie empfand, zu dem unſeligen Schritte getrieben.“ „ Iſt dies moglich?“ riefen der Graf Königshof und Oskar faſt gleichzeitig. Theobald wurde durch dieſen Ausruf des Va⸗ ters und Bruders einen Moment verlegen und zwar aus doppelten Gründen. Trotz allem Vorgefallenen hatte Theobald noch eine heftige Leidenſchaft für Gabriele in ſeiner Bruſt und den Gedanken durch⸗ aus nicht aufgegeben, Gabriele doch noch als Ge⸗ mahlin beſitzen zu können und deshalb erſchien es ihm gewagt, die Rolle des Anklägers Gabrielen gegenüber zu ſpielen, dann ſagte ſich Theobald auch t getrieben hätten. Die Zukunft werde die heit ihrer Worte beweiſen.“ 9 der Graf Broderode über Gabrielen anvertraut hatte, i icht gerade i günſtigen Lichte erſchei⸗ nen ließ. Zoͤgern: „Ihr ſcheint mich mißzuverſtehen oder ich habe mich vielleicht etwas zu ſcharf über Gabrielen aus⸗ gedrückt. Ich will nicht behaupten, daß ſie gegen Anna hinter deren Rücken intriguiert, daß ſie mit dem Grafen Broderode koquettiert, ich habe nur vom Munde des Grafen Broderode gehört, daß er Gabrielen nicht gleichgültig war, daß ſie ihn heim⸗ lich liebte und daß Broderode dies am Morgen des Tages, wo er mit Anna Hochzeit haben ſollte, er⸗ fahren hat und daß dies die wahre Urſache ſei, warum er am Altare noch unſerer Schweſter den Rücken gewandt hat.“ i „Auch wenn nur dies der Fall wäre, ſo müßte doch Gabriele für eine ſchlimme Perſon gehalten werden.“ entgegnete der Graf Königshof erregt. „Gabriele mußte unter dieſen Umſtänden ſchon viel früber unſer Haus verlaſſen und ſich nicht noch viele Tage lang zwiſchen ein verlobtes Paar ſtellen, oder ſie hätte wenigſtens früher dem Grafen Bro⸗ derode ihre Neigung verraten ſollen und nicht erſt am Hochzeitstage Anna's. Aber ſo ſind die meiſten Frauen in kritiſchen Fällen, und auch die vielge⸗ rühmte Gabriele, ſie kounte zu keinem Entſchluſſe kommen und ſchwankte ohnmächtig zwiſchen Pflicht und Leidenſchaft und am Ende beging ſie eine Takk⸗ loſigkeit, die man ein Verbrechen nennen könnte. Jetzt will ſie natürlich an Allem unſchuldig ſein, Theobald antwortete daher nach einigem