* 9 halten wurde. Nach einiger Zeit kam jedoch der Ueberfallene wieder zur Beſinnung und konnten die beiden Miſſethäter nach ſeinen Angaben verhaftet und dem Amtsgericht Offenburg übergeben werden. — Triberg, 15. März. Seit heute früh mußte wegen großen Schneefalls der Bahnverkehr zwiſchen hier und Villingen eingeſtellt werden. Zug 242 ſoll im Schnee ſtecken. Man glaubt, heute abend den Verkehr wieder aufnehmen zu kön⸗ nen. Die Poſtverbindung mit Furtwangen iſt un⸗ terbrochen. — Neuſtadt im Schwarzwald, 15. März. Der Schnee liegt hier 3 Meter hoch. Jeder Ver⸗ kehr iſt unmoglich. — Schneefall von ungewöhnlicher Menge wird von Reiſenden aus der Schweiz gemeldet. Seit bald acht Tagen ſchneit es faſt ununterbrochen; in der Ebene liegt der Schnee fußhoch und im Ge⸗ birge ſelbſt meterhoch. Nicht ohne Beuntuhigung ſehe man einem etwaigen raſchen Wechſel des Wet⸗ ters entgegen, der bei der ſchon vorgeſchrittenen Jahreszeit heftige Überſchwemmungen bringen könnte, zumal der Boden bei Eintritt der Schneefälle ſtarl gefroren war, daher nicht ſo leicht das Waſſer beim Schmelzen des Schnees aufzunehmen vermochte. — Metz, 10. März. Der Hauptmann Ru⸗ dorf vom 12. k. ſächſ. Fuß⸗Art.⸗Reg. hat ſich heute nachmittag in ſeiner Wohnung erſchoſſen. R. war vermögend und nicht verheiratet; über das Motiv dieſer That iſt bis jetzt nichts zu erfahren. — Kaub, 12. März. A. Praſſel, Kaſſier des hieſigen Vorſchußvereins, iſt mit einem Defizit von 45,000 M. ſpurlos verſchwunden. — Berlin, 12. März. Wie bereits mit⸗ geteilt, bat der in Barmen wohnhafte Lithograph Richers die Fälſchung von Brirfmarken in großem Umfange betrieben; auch nach Berlin hat derſelbe eine Unmaſſe abgeſetzt, die Nachahmung der Marken iſt eine ſo wohlgelungene, daß ſelbſt die gewiegteſten Beamten die falſchen von den echten kaum zu unter⸗ ſcheiden vermögen. Welche koloſſale Ausdehnung der Betrug zur Zeit ſeiner Entdeckung bereits er⸗ reicht hatte, beweiſt der Umſtand, daß der Herr Staatsſekretär Stephan es für erſorderlich erachtet hat, einen der Geheimen Räte des Reichs⸗Poſtamts mit dem ſpeziellen Auftrage nach Düſſeldorf zu ent⸗ ſenden, dort die Unterſuchung in der Angelegenheit zu leiten und die erforderlichen Maßnahmen zur Verhütung weiterer Schädigungen der Reichspoſtkaſſe zu ergreifen. unter. — Berlin, 13. März. Die Ermordung eines Geldbriefträgers, welche bereits geſtern ge⸗ ſchehen iſt, iſt heute mittag von der Kriminalpolizei ermittelt worden. Ueber dieſe ſchreckliche That geht der Frkf. Ztg. folgende Mitteilung zu: Der Geld⸗ briefträger Koſſäth war geſtern vormittag mit Geld⸗ briefen und Poſtanweiſungen und einer mehrere Tauſend Mark betragenden Geldſumme nach ſeinem Revier in der Adalbertſtraße und den anliegenden Straßen gegangen und hat ſich ſeither bei ſeinem Poſtamt nicht ſehen laſſen. Man begann geſtern nachmittag nach ihm zu rechergiren, und da er als ein zuverläſtiger Beamter — Koſſäth iſt bereits ſeit nahe an 30 Jahre Briefträger — bekannt war, ſo entſtand die Vermutung, daß ein Verbrechen gegen ihn verübt worden ſei. Die Nachforſchungen ergaben, daß er geſtern nachmitttag einen Teil der Gelder an die Adreſſaten abgeliefert hatte, und bei den heute in den Wohnungen der Adreſſaten fort⸗ geſetzten Recherchen kam man endlich an das Haus Adalbertſtraße 23, an der Ecke der Waldemarſtraße, woſelbſt Koſſäth geſtern vormittag eingetreten war, ohne von da wieder herausgekommen zu ſein. In dieſem Hauſe hatte Koſſäth eine Poſtanweiſung über 30 M. an einen ſeit einigen Tagen als Chambre⸗ garniſten daſelbſt wohenden Herrn Sander abzu⸗ liefern gehabt. Die von Sander gemietete Stube war verſchloſſen und auf Klopfen wurde nicht ge⸗ öffnet. Ein herbeigerufener Schloſſer öffnete die Thür und in der Stube lag der Geldbriefträger Koſſäth von geronenem Blut umgeben, leblos auf dem Fußboden, ſeine Geldtaſche neben ihm, ihres Inhaltes beraubt. Der Inhaber der Stube war nicht zu finden und ſcheint mit dem Raube — es ſind etwas über 1000 M. — geflüchtet zu ſein. Anſcheinend iſt die That mit einem ſchweren Hammer ausgeführt worden. Der Mörder ſcheint ſelbſt, wie die weiteren Nachforſchungen ergeben haben, die Poſtanweiſung über 30 M. in Potsdam an ſeine eigene Adreſſe aufgegeben zu haben. Er wird als ein 20järiger Mann mit kleinem Schnurbart be⸗ ſchrieben. — Eine ſchreckliche Nachricht kommt aus Holländiſch⸗Friesland über ein großes Unglück, welches dort der Sturm der letzten Tage anrichtete. Eine holländiſche Fiſcher⸗Flottille, die dort zum Schellfiſchfang auslief, wurde von dem raſenden Unwetter überraſcht und mehr als ein Duzend wohl⸗ bemannter Fahrzeuge gingen mit Mann und Maus Der Menſchenverluſt wird auf achtzig bis 2 Nekan 6 fen enntnis, Mniſerums de ls. bis auf uit Genehmigun; neunzig Köpfe geſchätzt und iſt um ſo fürchterſichet, als dadurch meiſtens ſämtliche männliche Mitgliedes einzelner Familien, wie ſie zuſammen auf einer Schaluppe arbeiten, untergegangen find, Die Zahl der zurückgeblieben Witwen und Waiſen iſt noch nich feſtg⸗ſtellt. Auch Dampfer⸗Unglücksfälle werden ſig⸗ naliſirt. — Paris, 12. März. In Calais ſellte ſich heute früh in Folge des Sturms eine unge⸗ heure Springfluth ein, welche Wellen bis zu 20 dere Gem Meter Höhe über die ganze Stadt warf und großen ll 118 und Schaden anrichtete. in, — Paris, 6. März. Eine 118jährige Frag ! iſt in Buzy, Nievre⸗Departement, entdeckt wordeh, Man glaubte anfangs, daß ein Irrtum im Spie ſein müſſe, der Maire des Orts hat jedoch die Pg, piere der Greiſin eing⸗ſeben und beſtätigt, daß die batzante ange ſelbe am 21. April 1765 in Tagniere (Saone un e Loire⸗Departement) geboren, Marie Pidault heiß W und Witwe iſt. Sie wohnt in Luzy bei einer ihn Be Urenkelinnen. Vor einigen Wochen legte ſie noch e den Weg von Luzy nach Cuzy zurück, wo ſie den gorſtehende B überlebenden Gatten einer ihrer Enkel nnen beſuchte n genntnisnahn Das Alter dieſes Mannes, über 70 Jahre, iſt eine weitere Beſtätigung des Alters der Witwe Pidauf, Obwohl in einer Weingegend zu Hauſe, hat die Greiſin nie Wein getrunken und erinnert ſich nur einmal in ihrem Leben krank geweſen zu ſein. — (147 Jahre alt.) Dieſer Tage ſtard in Dorfe Petrowka bei Odeſſa ein Bauer Namens Zygeloff im Alter von 147 Jahren. Der Verſſon bene hinterließ einen Sohn von 115 Jahren, eine Enkel von 85 Jahren, einen Urenkel von 40 Joh ren und Überdies eine Menge Töchter, Enkelinneg und Urenkelinnen. Bemerkenswert iſt, daß der Greis bis zu ſeinem Tode ganz rüſtig und vollkom⸗ men geſund war. Er hat nie geiſtige Geträns genoſſen und nie geraucht. 4 + Beim Brautexamen fragte ein ſchwäbiſche Pfarrer das die Trauung beſtellende Brautpaar; „Ihr wollt alſo, meine lieben Brautleute, in den heiligen Eheſtand treten? Habt Ihr Euch denn auch genügend auf dieſen ſehr wichtigen Scheit vorbereitet?“ „Freili, Herr Pfarrer,“ antwortet die Braut, „wir hab'n a Sau g'ſtocha und zwölf Hennele abg'murkſt und Nudeln und Kucha ſan g'macht, daß a Tiſch biegt; dös werd wohl genug ſein.“ Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. ner hiermit v Jadenburg, der Bürger A. Hefkanr r Witerung au Schtiesheim, de Bürger. 9 90 Erk de. Außerung ſeler Frau nehn Ladenburg, den Ju einer ſchön Verſicherungsſummen, ſtatt der ſonſt üblichen Prä⸗ mienfätze nur ſo verſchwindend kleine Beiträge for⸗ dert? Nun, das geht mit ganz natürlichen Dingen zu, und beruht auf geſundeſter Grundlage. Die verſicherten Summen werden nämlich nur für jene Kinder ausbezahlt, welche am Leben bleiben. Für die Kinder, welche die Bank vorzeitig verliert, wird ſelbſtverſtändlich nichts bezahlt; die find beim lieben Gott verſorgt, und bedürfen menſchlicher Beihilfe nicht mehr. Die Beiträge, welche für geſtorbene Kinder entrichtet wurden, kommen denen, die am Leben bleiben, zu gut. Das iſt die Hilfe der All⸗ gemeinheit; darin liegt die Gegenſeitigkeit, deren Wohlthaten jedem Einzelnen zu gut kommen. Es können auch nur Kinder verſichert werden, welche noch im zarten Alter ſtehen, bei älteren Kindern iſt's mit der Aufnahmsfähigkeit unwiederbringlich vorüber. Ferner kommt der ganze Gewinn den Mitgliedern zu gut; eine Bereicherung der Gründer auf Koſten der Verſicherten iſt von vornherein gänz⸗ lich ausgeſchloſſen. Nur durch dieſe Einrichtungen iſt es der Bank möglich, ſich mit ſo geringfügigen jährlichen Prämien zu begnügen. Jeder, der dieſe neue Verſicherungsart aufmerkſam prüft, wird die Großartigleit derſelben, ihre hohe geſellſchaftliche Be⸗ deutung, ihren Segensreichtum begreifen. Durch dieſe Einrichtung iſt es ſelbſt dem Armſten möglich, für die Zukunft ſeiner Kinder zu ſorgen; ja er hat ſogar ein Mittel an der Hand, ſich ſelbſt eine Lebensberſicherung zu ſchaffen; denn die Bank fragt ſelbſtverſtändlich nicht danach, ob er die ihm ausbezahlte Verſicherungsſumme auch ſeinem in's Militär eingetretenen Sohne zuwendet, bezie⸗ hungsweise ſeiner verheirateten Tochter als Mitgift aushändigt, oder ob er das Geld für ſich behält. Darum, ihr Familienväter, zögert keinen Augenblick und laßt Euere neugeborenen Kinder ſobald als möglich verſichern, jedenfalls bevor ſie ein Jahr alt werden; denn da iſt der Einſatz am geringſten, Euer Gewinn aber groß, und Euere Kinder werden Euch ſpäter gewißlich danken, daß Ihr vorſorglicher Weiſe für ihre Zukunft geſichert habt. Die Reichs⸗ verſicherungsbank in Bremen bietet Euch eine nie zuvor dageweſene Gelegenheit, das Glück Euerer Kinder zu gründen. Laſſet ſie nicht unbenützt ver⸗ ſtreichen; denn einmal verpaßt, kehrt ſie nimmer⸗ mehr zurück. Vertreter für Ladenburg und Umgegend: Fr. Tuppold, Reallehrer in Ladenburg. Candwirtſchaftliches. Die Verwertung der von den Ackern bei deren Beſtellung abgeegten Quecken, Unkräutern ꝛc. iſt ſchon ſo häufig Gegenſtand eingehender Beſprechung geweſen, daß man glauben ſollte, es ſei unndtig, auch nur noch ein Wort darüber zu ſchreiben. Und doch, wie häufig ſieht man nicht gerade zur Zeit der Frühlingsbeſtellung, daß unzerſetzte Raſen⸗ ſtücke, Unkräuter aller Art, Kartoffelkraut u. ſ. w. maſſenhaft auf die Wege, angeblich zu deren Ver⸗ beſſerung, in Wirklichkeit aber zur Verſchlechterung derſelben geworfen werden. Es iſt dies eine Ver⸗ geudung wertvollen Materials, deren ſich kein Land⸗ wirt, ob groß oder klein, ſchuldig machen ſollte und die ſich mit der Zeit bitter rächt. Gerade dieſe Abfälle des Ackers liefern ein ſo koſtbares Material zur Bereſtung von Kompoſtdünger, daß jeder Acker⸗ beſitzer beſtrebt ſein müßte, nichts davon zu verlieren, ſondern ſorgfältig zu ſammeln. Jede Pflanze, auch in Hartengr. ſaſſden Gebäuden r lilig zu ver dat hat 7 Zimm ſünng, die Scheue das Unkraut, enthält alle die Stoffe, welche zum Aufbau. zum Wachstum und zur Entwickelung einer Kulturpflanze notwendig ſind, und indem mag ſolche als wertlos geltende Unkräuter oder Gras wurzeln nutzlos megwirft, wirft man koſtbaren un u. gewölbt Dünger fort. Es wird keinem Landwirt einfalleg der Ml. 10,000 ſeine Straßen und Wege durch Auffuhr von Miß zu verbeſſern, und doch wäre dies dasſelbe. Nehm ein jeder Landbeſitzer alles das, was er von ſeinem Acker an Unkräutern, Graswurzeln u. ſ. w. obeggt oder ablieſt, nach dem Hofe und bereite ſich under Zubilfenahme von Gülle, Küchenabfällen und etwas Stallmiſt, ſowie durch Hinzuthat der menſchlichen Exkremente und des Geflügelviehdüngers einen Rom⸗ poſt, der in ſeiner Wirkung dem beſten Stalldung gleichkommt, für Wieſen aber unübertrefflich iſt. Vorſorge für Herbſtfutter. Um in den Mos alf Ga Auguſt W ſtets einen Vorrat bon rünfutter zu haben, ſäet man im Mai und dag alle vierzehn Tage bis drei Wochen auf ein in — tem Dungzuſtande ſtehendes Feld ein Gemiſch bon l zwei Teile Hafer, einem Teil Erbſen und einen Teil Wicken. Dieſe Saat, wodurch man viel und gutes Futter erhält, kann noch in die Stoppelfeldez gemacht werden. Daneben können dann auch weiße oder Waſſerrüben kultiviert werden; aber dieſe ind ein ziemlich unſicherer Bau, indem ſie in der Regel nur in feuchten Jahren gut gedeihen. Verla man ſich allein darauf, und mißraten ſie, ſo ist e in der Regel mit dem Herbſtfutter ſchlimm beſtelll, — Wie ſchützt man Pelzwerk, Kleider ui dergl. gegen Mottenfraß? Wenn man dieſe e genſtände mit grünem Eiſenpitriol beſtreut, der he gelindem Feuer geröſtet und dann fein pulve rie worden iſt. — —— Gwigen raufen bei